Am 12.11.2025 stärkt Wien den Naturschutz: Ein weiteres Areal wird zum Natura 2000-Gebiet – mit Entsiegelung, Renaturierung und Beteiligung. Was als technischer Beschluss klingt, hat für Wienerinnen und Wiener spürbare Folgen: vom Mikroklima über Artenvielfalt bis zur Stadtentwicklung am Rand der Donaustadt. Die Stadtregierung setzt damit ein Signal, das über die Bezirksgrenzen hinaus Bedeutung hat – für Österreich und darüber hinaus. Hinter der Entscheidung stehen EU-Regeln, Fördertöpfe und ein klarer Plan, wie ein ehemaliges Bahngelände im 22. Bezirk von einem vergessenen Ort zu einem Vorzeigeprojekt werden kann. Heute geht es nicht um Symbolik, sondern um konkrete Flächen, klare Ziele und eine seltene Chance: urbane Natur neu zu denken, ohne auf wichtige Schutzstandards zu verzichten. Und doch bleibt eine Frage offen: Wie gelingt die Balance zwischen Nutzung, Schutz und Erholung auf knapp 90 Hektar – mitten in einer wachsenden Millionenstadt?
Wien stärkt Natura 2000: Bedeutung des 6. Schutzgebiets
Wien hat sein sechstes Natura 2000-Gebiet: Das Naturschutz-Areal Breitenlee am nordöstlichen Stadtrand wurde offiziell zum Europaschutzgebiet erklärt. Der Beschluss der Wiener Landesregierung schafft den rechtlichen Rahmen, um Entsiegelung und Renaturierung auf dem rund 90 Hektar großen, seit 1945 weitgehend ungenutzten Areal des ehemaligen Verschiebebahnhofs Breitenlee umzusetzen. Damit wird ein urbanes Naturjuwel gesichert, das bereits heute als naturschutzfachlich wertvoll gilt und über erhebliches Potenzial für artenreiche Steppen-Lebensräume verfügt.
„Dass eine dynamisch wachsende Stadt wie Wien bereits sechs Natura 2000-Gebiete innerhalb ihrer Stadtgrenzen hat, ist ein Erfolg, auf den wir wirklich stolz sein können“, sagt Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Wir zeigen damit: Wertvoller Naturraum ist auch in eine Großstadt gut schaffbar!“ Die Aussage unterstreicht den Anspruch, ökologische Qualität und städtische Entwicklung zu verbinden – im Einklang mit europäischen Vorgaben.
Die Stadt Wien – Umweltschutz und der Stadt Wien – Forst- und Landwirtschaftsbetrieb starten die Maßnahmen gemeinsam im Rahmen eines EU-unterstützten LIFE-Projekts. Nach dem Ankauf eines Großteils des Areals von den ÖBB im Frühjahr 2025 – mit Unterstützung des Biodiversitätsfonds des Bundes – wird nun ein Managementplan erstellt. Er definiert, welche Flächen entsiegelt, welche Strukturen wiederhergestellt und welche invasiven Pflanzen entfernt werden. Gleichzeitig sollen neue Lebensräume für Amphibien, Reptilien und Wildbienen entstehen und eine nachhaltige Weidelandschaft aufgebaut werden.
Für vertiefende Hintergründe und verknüpfte Inhalte lesen Sie ergänzend: Natura 2000 in Österreich – Überblick und Hintergründe, Renaturierung: Ziele, Methoden, Wirkung und Stadtentwicklung Wien: Grünräume und Klimaanpassung.
Die bisherigen Natura 2000-Gebiete in Wien
- Nationalpark Donau-Auen (Wiener Teil)
- Naturschutzgebiet Lainzer Tiergarten
- Landschaftsschutzgebiet Liesing (Teil A, B und C)
- Bisamberg (Wiener Teil)
- Leopoldsberg (Orchideen-Kalk-Buchenwald, Cephalanthero-Fagion)
Mit Breitenlee kommen nun spezifische Steppen-Lebensräume hinzu, die in der EU als schützenswert gelten. Die Einstufung erfolgt – wie bei den anderen fünf Gebieten – nach der Vogelschutz-Richtlinie und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH).
Fachbegriffe verständlich erklärt
Natura 2000
Natura 2000 ist das europaweite Netzwerk von Schutzgebieten, das auf der Vogelschutz-Richtlinie (1979) und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (1992) basiert. Ziel ist, Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlicher Bedeutung dauerhaft zu sichern. Natura 2000 ist kein Nationalpark im klassischen Sinn, sondern ein flexibles Schutzregime: Nutzung ist möglich, solange die Erhaltungsziele nicht gefährdet werden. Das bedeutet, Landwirtschaft, Forstwirtschaft oder Erholung bleiben erlaubt, wenn sie naturverträglich gestaltet sind.
Entsiegelung
Entsiegelung bezeichnet das Entfernen von befestigten Oberflächen wie Asphalt, Beton oder Pflaster, damit der Boden wieder atmen und Wasser aufnehmen kann. Gerade in Städten ist das entscheidend, um Überhitzung zu reduzieren, Regenwasser zu versickern und Lebensräume zu schaffen. Entsiegelung verbessert die Bodenfruchtbarkeit, fördert Kleintiere und Pflanzen und senkt die Gefahr von Überflutungen nach Starkregen. In Breitenlee werden alte Gewerbeflächen gezielt entsiegelt, um natürliche Strukturen zurückzugewinnen.
Renaturierung
Renaturierung meint die Wiederherstellung naturnaher Zustände in ehemals veränderten Landschaften. Das kann von der Wiedervernässung trockengelegter Flächen über das Anlegen von Tümpeln bis zur Entfernung standortfremder Gehölze reichen. Anders als reine Pflege greift Renaturierung aktiv ein, um ökologische Prozesse wieder in Gang zu setzen. Das Ziel ist nicht eine „Museumslösung“, sondern ein dynamisches, widerstandsfähiges Ökosystem, in dem heimische Arten dauerhaft stabile Lebensräume finden.
FFH-Richtlinie
Die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU legt fest, welche Lebensraumtypen und Arten europaweit besonders zu schützen sind. Sie verpflichtet Mitgliedstaaten, Schutzgebiete auszuweisen, zu managen und regelmäßig über den Erhaltungszustand zu berichten. Im Zentrum steht die Frage, wie Arten und Lebensräume langfristig überlebensfähig bleiben. Für Wien bedeutet das, dass Flächen wie Breitenlee gezielt entwickelt werden, damit charakteristische, seltene Lebensräume – etwa Trockenrasen oder Steppen – erhalten bleiben oder sich ausdehnen.
Vogelschutz-Richtlinie
Die Vogelschutz-Richtlinie ist das älteste Naturschutzinstrument der EU. Sie schützt alle wildlebenden Vogelarten in Europa und ihre Lebensräume. Die Richtlinie verlangt nicht nur die Unterschutzstellung wichtiger Gebiete, sondern auch Maßnahmen gegen Verfolgung, Störung und Zerstörung von Brutplätzen. In urbanen Räumen kann das bedeuten, Brutzeiten bei Pflegemaßnahmen zu berücksichtigen oder störungsarme Bereiche zu schaffen, damit seltene Bodenbrüter oder Zugvögel ausreichend Rückzugsräume finden.
Günstiger Erhaltungszustand
Ein günstiger Erhaltungszustand liegt vor, wenn ein Lebensraum in seiner Ausdehnung, Struktur und Funktion stabil ist oder sich verbessert und die typischen Arten langfristig überlebensfähig sind. Für Arten gilt: Populationen müssen ausreichend groß sein, der Lebensraum muss reichen und es darf keine negative Trendlinie erkennbar sein. Der Begriff ist praxisrelevant, weil er Prüfkriterium für Pläne und Projekte ist: Nur wenn Maßnahmen den Erhaltungszustand nicht verschlechtern, sind sie in Natura 2000-Gebieten zulässig.
Invasive Arten
Invasive Arten sind gebietsfremde Pflanzen oder Tiere, die sich stark ausbreiten und heimische Arten verdrängen können. Sie verändern Lebensräume, nehmen Ressourcen weg oder bringen Krankheiten mit. In Städten sind sie oft besonders erfolgreich, weil gestörte Flächen ideale Startpunkte bieten. Die Entfernung invasiver Pflanzen – etwa bei Bahn- und Gewerbeflächen – ist deshalb ein zentraler Baustein vieler Renaturierungsprojekte. Die Arbeiten in Breitenlee setzen genau hier an, um heimische Arten wieder zu stärken.
Steppen-Lebensräume
Steppen-Lebensräume sind trockenwarme Offenlandschaften mit lückiger Vegetation, die vielen spezialisierten Arten – von Wildbienen bis Reptilien – Heimat bieten. In Mitteleuropa kommen sie oft als Trockenrasen oder Ruderalflächen vor, die ohne regelmäßige Pflege schnell verbuschen. Ihre Wiederherstellung erfordert gezielte Mahd, Beweidung oder das Entfernen von Gehölzen. Solche Lebensräume sind in der EU selten geworden, weshalb ihre Aufwertung in Natura 2000-Gebieten besonders gefördert wird.
Managementplan
Ein Managementplan beschreibt Ziele, Maßnahmen, Zuständigkeiten und Monitoring für ein Schutzgebiet. Er legt fest, welche Flächen wie entwickelt werden, welche Eingriffe erlaubt sind und wie Erfolge gemessen werden. Wichtig ist die Beteiligung der Öffentlichkeit: Betroffene und Interessierte können Hinweise geben und mitgestalten. In Breitenlee wird ein solcher Plan mit EU-Unterstützung erstellt, damit die Renaturierung langfristig wirkt und die Erhaltungsziele von Natura 2000 erreicht werden.
LIFE-Projekt
Das LIFE-Programm ist das zentrale EU-Förderinstrument für Umwelt, Natur und Klimaschutz. Es unterstützt Projekte, die Biodiversität sichern, Klimaresilienz stärken oder innovative Lösungen erproben. LIFE-Projekte sind meist mehrjährig und kombinieren Investitionen vor Ort mit Monitoring und Wissenstransfer. Für Wien bedeutet ein LIFE-Projekt, dass die Renaturierung in Breitenlee fachlich begleitet, kofinanziert und nach klaren Standards umgesetzt wird – ein Qualitätsrahmen für Natura 2000.
Biodiversitätsfonds
Der Biodiversitätsfonds des Bundes unterstützt Maßnahmen, die die Artenvielfalt in Österreich sichern oder verbessern. Gefördert werden Ankauf, Pflege, Renaturierung sowie begleitende Projekte, die Monitoring und Schutzwirkung stärken. Der Fonds ist eine wichtige Ergänzung zu EU-Mitteln, weil er nationale Prioritäten abbilden kann. Beim Ankauf eines Großteils des Breitenlee-Areals von den ÖBB hat der Biodiversitätsfonds die Stadt Wien unterstützt.
Klimaanpassungsfähigkeit
Klimaanpassungsfähigkeit beschreibt die Fähigkeit von Regionen und Ökosystemen, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. Naturnahe Flächen kühlen im Sommer, speichern Wasser bei Starkregen und bieten Schattenspender. Renaturierte Wälder und Offenflächen sind widerstandsfähiger gegen Hitzestress und Biodiversitätsverluste. In Breitenlee soll die Aufwertung artenarmer Waldflächen die Anpassungsfähigkeit im Umfeld verbessern – mit messbaren Effekten auf Temperatur, Wasserhaushalt und Artenvielfalt.
Historische Entwicklung: Von EU-Richtlinien zur Wiener Praxis
Die Wurzeln von Natura 2000 liegen in zwei EU-Richtlinien: Die Vogelschutz-Richtlinie aus 1979 schuf erstmals einen europaweiten Rahmen für den Schutz wildlebender Vögel und ihrer Lebensräume. 1992 folgte die FFH-Richtlinie, die den Schutz auf eine große Zahl von Lebensraumtypen und Arten ausdehnte. Mit dem EU-Beitritt 1995 hat Österreich diese Verpflichtungen übernommen und begonnen, Gebiete zu melden, zu prüfen und auszuweisen. Der Prozess war mehrstufig: wissenschaftliche Grundlagen, Beteiligung der Länder, Abstimmung mit der EU-Kommission.
Wien nimmt in diesem Kontext eine Sonderrolle ein. Als dicht bebaute Großstadt hat die Bundeshauptstadt vergleichsweise wenig Raum, der für großflächige Schutzgebiete geeignet ist. Umso bemerkenswerter ist der schrittweise Aufbau eines städtischen Natura 2000-Portfolios: vom Wiener Teil der Donau-Auen über klassische Waldflächen wie den Lainzer Tiergarten bis zu trocken-warmen, offenen Strukturen am Bisamberg und Leopoldsberg. Mit Breitenlee rückt nun eine Fläche in den Fokus, die jahrzehntelang Bahnzwecken diente und danach brachlag. Die Entwicklung zeigt, wie sich Schutzkonzepte gewandelt haben: weg vom reinen „Fernhalten“ menschlicher Nutzung hin zu aktiver Gestaltung, Pflege und Wiederherstellung – immer mit dem Ziel, einen günstigen Erhaltungszustand zu sichern.
Vergleich: Wien im Bundesländervergleich und Blick nach Deutschland/Schweiz
Im österreichweiten Vergleich fällt auf: Flächenländer wie Niederösterreich, Burgenland oder Steiermark verfügen über ausgedehnte Natura 2000-Gebiete in land- und forstwirtschaftlich geprägten Regionen. Wien hingegen konzentriert sich auf ausgewählte, ökologisch hochwertige Areale innerhalb der Stadtgrenzen. Das macht die Hauptstadt zu einem Labor für urbane Naturschutzstrategien – mit besonderem Fokus auf Nutzungskonflikte, Besucherlenkung und Klimaanpassung.
Ein Blick nach Deutschland zeigt, dass Natura 2000 dort in allen Bundesländern flächendeckend verankert ist, von Küsten bis Mittelgebirge. Viele Projekte kombinieren Beweidung, Mahd und Gewässerrenaturierung. Wien orientiert sich an solchen Best Practices, überträgt sie aber auf dicht genutzte Stadträume. Die Schweiz wiederum ist kein EU-Mitglied und setzt auf das „Emerald Network“ des Europarats, das fachlich vergleichbare Ziele verfolgt. Auch dort werden Offenland-Lebensräume und Feuchtgebiete aufgewertet, häufig in Kombination mit regionaler Landwirtschaft. Der Vergleich zeigt: Während ländliche Regionen großräumig vernetzen, muss Wien punktuell sehr hohe Qualität schaffen – und diese aktiv managen.
Bürger-Impact: Was sich konkret ändert
Für Bürgerinnen und Bürger wird das neue Natura 2000-Gebiet auf mehreren Ebenen spürbar. Erstens verbessert Entsiegelung das Mikroklima: Versickerungsfähige Böden kühlen, reduzieren Hitzespitzen und verringern Oberflächenabfluss bei Starkregen. In Summe profitieren angrenzende Wohngebiete – besonders an heißen Sommertagen. Zweitens steigt die Artenvielfalt: Durch die Entfernung invasiver Arten und das Anlegen strukturreicher Flächen finden Wildbienen, Eidechsen, Amphibien und spezialisierte Vögel neue Habitate. Das macht Naturerlebnisse vor der Haustür wahrscheinlicher, ohne weite Wege.
Drittens bringt Natura 2000 klare Regeln für künftige Nutzungen: Pläne und Projekte müssen eine Verträglichkeitsprüfung bestehen, damit die Erhaltungsziele nicht gefährdet werden. Für Anrainerinnen und Anrainer heißt das: mehr Klarheit und Transparenz bei Vorhaben, die das Gebiet berühren. Viertens stärkt die Stadt Beteiligung: angekündigte Formate öffnen den Prozess für die Öffentlichkeit. Das kann von Exkursionen über Infoabende bis zu Feedbackrunden für den Managementplan reichen. Fünftens entsteht ein Lernort: Schulen und Vereine können praxisnah erleben, wie Renaturierung funktioniert und warum ein günstiger Erhaltungszustand zentral ist.
Gleichzeitig gilt: Natura 2000 schließt Erholung nicht aus, verlangt aber Rücksicht. Wegeführungen, Beweidung und Pflegezeiten können temporär einschränken – im Interesse empfindlicher Arten. Diese Abwägung ist Kern des Konzepts: Nutzung ja, aber naturverträglich. Erfahrungen aus Lainzer Tiergarten und Donau-Auen zeigen, dass gute Besucherlenkung Konflikte reduziert und Akzeptanz erhöht.
Zahlen & Fakten: Einordnung des Beschlusses
- Sechs Natura 2000-Gebiete innerhalb der Stadtgrenzen: ein beachtlicher Wert für eine Metropole.
- Rund 90 Hektar in Breitenlee werden im Rahmen eines LIFE-Projekts entsiegelt, renaturiert und entwickelt.
- Ankauf eines Großteils des seit 1945 weitgehend ungenutzten Bahngeländes im Frühjahr 2025 von den ÖBB – unterstützt durch den Biodiversitätsfonds des Bundes.
- Schutzrahmen nach Vogelschutz- und FFH-Richtlinie; zentrale Leitgröße bleibt der günstige Erhaltungszustand.
- Maßnahmenpaket: invasive Pflanzen entfernen, Steppen-Lebensräume wiederherstellen, Habitate für Amphibien, Reptilien und Wildbienen anlegen, Weidelandschaft aufbauen.
Die Kombination aus Ankauf, EU-Förderung und klaren Erhaltungszielen ermöglicht eine seltene Tiefe der Eingriffe: von der Fläche (Entsiegelung) über die Struktur (Tümpel, Saumstrukturen, Offenland) bis zur langfristigen Pflege (Beweidung, Mahd, Monitoring). Für ein urbanes Natura 2000-Gebiet ist das Niveau der geplanten Maßnahmen bemerkenswert, weil es nicht bei Symbolik bleibt, sondern ökologische Funktionen sichtbar macht und messbar verbessern soll.
Zukunftsperspektive: Von der Planung zur Wirkung
In den nächsten Schritten wird ein Managementplan erarbeitet, der Ziele, Maßnahmen, Zuständigkeiten und Monitoring regelt. Wichtig ist die Priorisierung: Wo entsteht Offenland zuerst? Welche invasiven Arten sind zu entfernen? Wo werden Amphibiengewässer angelegt? Der Plan wird öffentlich begleitet; Wienerinnen und Wiener können sich einbringen und Hinweise geben. Parallel dazu setzt die Stadt Wien erste Maßnahmen der Entsiegelung auf ehemaligen Gewerbeflächen, damit natürliche Prozesse rasch in Gang kommen.
Langfristig wird das Gebiet Teil eines städtischen Biotopverbunds. Die Wiederherstellung von Bestäuber-Populationen unterstützt die EU-Restaurierungsziele und trägt zur Klimaanpassung im Umfeld bei. Entscheidend ist das Monitoring: Nur wenn Daten regelmäßig zeigen, dass sich der Erhaltungszustand von Arten und Lebensräumen stabilisiert oder verbessert, kann Natura 2000 seine Wirkung entfalten. Breitenlee hat die Chance, eine Blaupause für weitere urbane Renaturierungsprojekte zu werden – in Wien und darüber hinaus.
Weiterführende Informationen und Quellen
Offizielle Mitteilung der Stadt Wien: Wien bekommt 6. Natura 2000 Europa-Schutzgebiet (Quelle: Stadt Wien – Kommunikation und Medien). Hintergrundwissen zu EU-Richtlinien bietet die Europäische Kommission; lokale Details liefern die Wiener Fachstellen für Umweltschutz sowie Forst- und Landwirtschaftsbetrieb. Themennähe aufbereitet finden Sie auch auf pressefeuer.at.
Fazit: Chance für urbane Natur – und Einladung zur Beteiligung
Wien setzt mit dem neuen Natura 2000-Gebiet in Breitenlee ein deutliches Zeichen: Naturschutz ist in der Großstadt möglich – und wirksam. Die Kombination aus Entsiegelung, Renaturierung, Pflege und Beteiligung bietet die Chance, seltene Steppen-Lebensräume wieder sichtbar zu machen, Bestäuber zu stärken und das Mikroklima zu verbessern. Zugleich sorgt der europäische Schutzrahmen für Transparenz und Verlässlichkeit bei künftigen Nutzungen. Entscheidend wird sein, die nächsten Schritte mit der Bevölkerung zu gehen: Informieren, diskutieren, mitgestalten.
Informieren Sie sich über Beteiligungsformate und Hintergründe und bringen Sie Ihre Perspektive ein. Alle Details zum Beschluss, zur Planung und zu den ersten Maßnahmen finden Sie in der Quelle der Stadt Wien sowie in unseren verknüpften Dossiers auf pressefeuer.at. So bleibt Natura 2000 in Wien nicht nur ein Titel, sondern gelebte Praxis – mit konkretem Nutzen für Mensch und Natur.






