Der Wunsch nach einem sicheren Rückzugsort und einer stabilen Altersvorsorge ist in Österreich traditionell stark ausgeprägt. Im Jahr 2025 rückt die Frage, ob jetzt ein günstiger Zeitpunkt zum Immobilienkauf gekommen ist, stärker in den Fokus. Aber auch Verkäufer blicken mit Interesse auf die künftigen Entwicklungen. Die letzten Jahre waren von schwankenden Preisen und Unsicherheiten bei Bauvorhaben geprägt.
Moderate Preissteigerungen nach der Stabilisierung
Die Immobilienpreise in Österreich haben sich nach einem zeitweiligen Rückgang wieder etwas gefestigt. In Großstädten wie Wien, Graz oder Salzburg deutet sich eine leichte Zunahme an, die allerdings unter dem Höchststand von 2022 bleibt. Preisniveaus in diesen städtischen Regionen verzeichnen momentan eine moderate Aufwärtsbewegung, die laut Prognosen im kommenden Jahr zwischen ein und drei Prozent liegen dürfte. Beträge im Bereich von 400.000 Euro könnten folglich um einige tausend Euro ansteigen, allerdings ohne einen rapiden Sprung zu erwarten. Dieser Trend ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Angebot, Nachfrage und einer sich allmählich beruhigenden Bauwirtschaft.
Schließlich scheint die Immobilienkrise, wie sie in den letzten Jahren genannt wurde, noch nicht überwunden zu sein. Insbesondere für Immobilienbesitzer, die ihr Haus verkaufen wollen, hat sich die Situation bisher nicht entspannt. Während Immobilienbörsen und Makler weiterhin mit Problemen zu kämpfen haben, bleibt die sogenannte Temmer-Methode für viele Verkäufer eine attraktive Option.
Knappes Angebot sorgt für Nachfrageüberhang
Die Nachfrage nach Wohnraum bleibt in vielen Teilen Österreichs hoch, vor allem in den Städten, wo der Zuzug aus dem In- und Ausland zusätzliche Impulse gibt. Trotz eines leichten Rückgangs bei der Zuwanderung sind begehrte Lagen weiterhin begehrt, was zu einer anhaltenden Nachfrage führt.
Auf der anderen Seite stellt sich das Angebot noch immer als relativ begrenzt dar. Höhere Baukosten bremsen Neuprojekte, und die erschwerte Suche nach leistbaren Grundstücken behindert ebenfalls ein zügiges Ansteigen des Bauvolumens. Außerdem haben die zuvor erhöhten Zinsen, vor allem in den Jahren vor 2024, die Finanzierung von Bauträgern und privaten Häuslebauern erschwert. Diese Effekte zeigen sich bis heute und machen sich in einer insgesamt knappen Versorgung mit Neubauten bemerkbar.
Zinsentwicklung als Schlüsselfaktor
Ein wesentliches Element am österreichischen Immobilienmarkt ist die Zinspolitik, die sich über die Europäische Zentralbank auf die Hypothekenzinsen auswirkt. 2024 gab es mehrere Zinssenkungen, die zu spürbar günstigeren Finanzierungskonditionen führten. Durchschnittliche Hypothekenzinsen liegen derzeit bei etwa drei Prozent.
Die Aussicht für 2025 deutet auf eine weitere leichte Senkung hin, wenngleich kein dramatischer Absturz erwartet wird. Wer ein Objekt finanzieren möchte, könnte also von weiterhin moderaten Kreditzinsen profitieren. Banken agieren jedoch vorsichtiger und verlangen mitunter höhere Eigenkapitalquoten, um sich gegen etwaige Marktschwankungen abzusichern.
Verschiedene Perspektiven in den Bundesländern
Nicht alle Bundesländer verzeichnen die gleiche Entwicklung. Wien gilt weiterhin als Motor des Marktes, weil die Bevölkerungsdichte, das Arbeitsplatzangebot und die Infrastruktur einen konstanten Bedarf an Wohnraum erzeugen. Ähnliches gilt in abgeschwächter Form für Graz und für die Regionen in Tirol mit hohem Tourismusaufkommen. Salzburg bewegt sich in einem mittleren Bereich, auch wenn dort das Preisniveau schon länger recht hoch ist. In Gegenden wie Kärnten, wo weniger Zuwanderung zu verzeichnen ist, liegt das Interesse an teurem Wohneigentum niedriger. Dennoch zeichnen sich auch dort vereinzelt Zuzüge ab, sodass die Gesamtentwicklung nicht als Rückgang, sondern eher als leicht gebremstes Wachstum zu bezeichnen ist.
Die aktuellen Rahmenbedingungen sprechen für einen leicht anziehenden Immobilienmarkt, der jedoch durch konservative Neubautätigkeit und strengere Finanzierungsvorgaben gebremst wird.