Am 27.11.2025 meldet CPI Europe aus Wien einen kräftigen Anstieg beim operativen Ergebnis und einen deutlich höheren Gewinn. Die Mieterlöse fielen zwar etwas geringer aus, doch Neubewertungen und ein verbessertes Finanzergebnis gaben Rückenwind. Für Österreich ist das ein Signal aus einem zentralen Sektor: der Immobilienwirtschaft. Denn die Entwicklung von großen Bestandshaltern mit Fokus auf Büro, Wohnen und Hotels wirkt weit über die Bilanz hinaus, bis hin zu Mieterinnen und Mietern, Beschäftigten in der Bewirtschaftung sowie Anlegerinnen und Anlegern an der Wiener Börse. Was bedeuten die nun vorliegenden, noch ungeprüften Quartalszahlen konkret, wie ordnet sich die Entwicklung historisch ein und welche Folgen sind für den Standort Österreich absehbar? Dieser Beitrag liefert Hintergründe, ordnet die Zahlen ein und zeigt, worauf Wirtschaft und Politik nun achten sollten.
CPI Europe Quartalsergebnisse 2025: Zahlen und Kontext
Der in Wien ansässige Immobilienkonzern CPI Europe AG hat für die ersten drei Quartale 2025 ungeprüfte Kennzahlen veröffentlicht. Laut Unternehmensangaben stieg das operative Ergebnis EBIT auf 396,2 Millionen Euro, der Nettogewinn erreichte 236,9 Millionen Euro. Die Mieterlöse lagen bei 412,6 Millionen Euro und damit leicht unter dem Vorjahreswert, was das Management mit gezielten Verkäufen von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Objekten begründet. Das Bewertungsergebnis summierte sich auf 118,5 Millionen Euro. Das Finanzergebnis verbesserte sich auf minus 93,6 Millionen Euro, vor allem durch Bewertungseffekte aus Zinsderivaten und positive Währungseffekte.
Parallel meldet CPI Europe eine robuste Bilanzstruktur: Eigenkapitalquote 47,8 Prozent, ein solider Net LTV von 41,0 Prozent und liquide Mittel von 654,7 Millionen Euro. Der IFRS-Buchwert je Aktie beträgt 30,39 Euro, der EPRA NTA je Aktie liegt bei 33,08 Euro. Das Portfolio umfasste per 30. September 2025 insgesamt 365 Objekte mit einem Wert von 7.714,6 Millionen Euro. Der Anteil der laufenden Bestandsobjekte betrug 97,8 Prozent, die vermietbare Fläche lag bei 3,1 Millionen Quadratmetern, die Auslastung bei 93,9 Prozent. Die gewichtete Restlaufzeit der Mietverträge WAULT wird mit 3,8 Jahren angegeben. Weiterführende Informationen stellt das Unternehmen auf seiner Website bereit, die Originalmeldung ist via OTS/EQS abrufbar.
Als flankierende Information verweist CPI Europe auf die Ergebnisse der S IMMO AG für die ersten drei Quartale 2025, die ebenfalls im November veröffentlicht wurden. S IMMO berichtet leicht gesunkene Umsatzerlöse von 275,2 Millionen Euro, Mieterlöse von 167,3 Millionen Euro, ein Hotel-Ergebnis von 13,1 Millionen Euro, einen leicht niedrigeren Bruttoertrag von 160,4 Millionen Euro und einen verbesserten Nettogewinn von 187,6 Millionen Euro. Damit zeigen zwei relevante Player am heimischen Immobilienmarkt, wie Portfoliostrategie, Bewertungseffekte und Finanzierung die Ergebnisse im laufenden Jahr prägen. Quellen sind am Ende des Beitrags verlinkt.
Fachbegriffe verständlich erklärt: EBIT
EBIT steht für Earnings Before Interest and Taxes, auf Deutsch Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Es zeigt, wie profitabel das operative Kerngeschäft ist, ohne dass Finanzierungskosten oder steuerliche Effekte das Bild verzerren. Für Immobilienunternehmen bedeutet ein höheres EBIT, dass Mieteinnahmen, Bewirtschaftung und Entwicklungstätigkeiten effizienter oder ertragreicher laufen. Das EBIT ist damit eine zentrale Vergleichszahl über Zeiträume, unabhängig davon, ob Zinsen gerade steigen oder fallen. Es eignet sich besonders, um die operative Leistungsfähigkeit einer Gruppe zu bewerten und wird von Analystinnen und Analysten breit verwendet.
Fachbegriffe verständlich erklärt: FFO 1 nach Steuern
FFO steht für Funds From Operations und misst den regelmäßigen Cashflow aus dem laufenden Geschäft. FFO 1 nach Steuern ist eine Kennzahl, die Einmaleffekte und Bewertungsänderungen ausklammert, um die nachhaltige Ausschüttungsfähigkeit besser abzubilden. Bei Immobilienfirmen gilt FFO 1 als Indikator für wiederkehrende Mittelzuflüsse aus Vermietung und Bewirtschaftung. Ein Rückgang des FFO 1 kann bedeuten, dass Verkäufe von Objekten die Mietbasis reduzieren oder Kosten gestiegen sind. Für Anlegerinnen und Anleger ist diese Kennzahl wichtig, weil sie Hinweise auf die Stabilität künftiger Dividenden und die Innenfinanzierungskraft gibt.
Fachbegriffe verständlich erklärt: EPRA NTA
EPRA NTA bedeutet Net Tangible Assets nach den Standards der European Public Real Estate Association. Diese Größe versucht, den substanziellen, greifbaren Nettovermögenswert je Aktie zu zeigen. Im Unterschied zu bilanziellen Buchwerten nach IFRS werden bestimmte immaterielle Posten sowie latente Steuern angepasst, um die wirtschaftliche Substanz im Bestand realistischer abzubilden. Für Investorinnen und Investoren ist EPRA NTA ein Vergleichsmaßstab für den inneren Wert pro Aktie. Liegt der Börsenkurs deutlich darunter, spricht man von einem Abschlag auf den Nettovermögenswert, was Investitionsentscheidungen beeinflussen kann.
Fachbegriffe verständlich erklärt: Net LTV
Net LTV steht für Net Loan-to-Value, also das Verhältnis der Nettoverschuldung zum Immobilienwert. Diese Kennzahl zeigt, wie stark ein Portfolio fremdfinanziert ist. Ein Net LTV von 41,0 Prozent bedeutet, dass rund 41 Prozent des Immobilienwerts über Schulden finanziert sind, nachdem liquide Mittel gegengerechnet wurden. Für die Stabilität in einem volatilen Zinsumfeld ist eine solide LTV-Struktur zentral. Je niedriger der Wert, desto mehr Puffer besteht, um Markt- oder Bewertungsbewegungen abzufedern. Kreditgeberinnen und Kreditgeber, aber auch Ratingagenturen, achten auf diesen Indikator.
Fachbegriffe verständlich erklärt: WAULT
WAULT bedeutet Weighted Average Unexpired Lease Term, also die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der Mietverträge, meist gewichtt nach Mieterträgen. Ein WAULT von 3,8 Jahren heißt, dass die bestehenden Mietverträge im Schnitt noch knapp vier Jahre laufen. Für Bestandshalter ist ein längerer WAULT ein Stabilitätsfaktor, weil Einnahmen verlässlicher planbar sind. Ein kürzerer WAULT kann Flexibilität bieten, etwa um Flächen schneller an Marktmieten anzupassen, birgt aber auch das Risiko von Leerstand. Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer bewerten daher die passende Balance zwischen Planbarkeit und Anpassungsfähigkeit an die Marktlage.
Fachbegriffe verständlich erklärt: Bewertungsergebnis
Das Bewertungsergebnis setzt sich im Immobiliengeschäft aus Neubewertungen von Bestandsimmobilien, Projektentwicklungen und Gewinnen oder Verlusten aus Verkäufen zusammen. Steigende Bewertungsergebnisse deuten darauf hin, dass Marktwerte oder Projektergebnisse zulegen. Negative Beiträge können aus niedrigeren Verkaufspreisen, höheren Kapitalkosten oder veränderten Markterwartungen resultieren. Da diese Effekte überwiegend nicht zahlungswirksam sind, unterscheiden Analystinnen und Analysten oft zwischen operativer Ertragskraft, gemessen etwa am FFO, und bilanziellen Bewertungseffekten, die das Periodenergebnis stark bewegen können.
Fachbegriffe verständlich erklärt: IFRS-Buchwert je Aktie
Der IFRS-Buchwert je Aktie ist der nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften ausgewiesene Eigenkapitalwert geteilt durch die Anzahl der ausstehenden Aktien. Er bildet die rechnerische Substanz pro Aktie laut Bilanz ab. Im Immobiliensektor können Unterschiede zwischen IFRS-Buchwert und EPRA NTA auftreten, weil Bewertungs- und Steuerannahmen variieren. Für Anlegerinnen und Anleger ist der IFRS-Buchwert ein Orientierungspunkt, ersetzt aber nicht die Analyse der Ertragskraft, der Verschuldung, der Qualität des Portfolios und der Marktrisiken. Er ist ein Baustein in der Gesamtbewertung eines Unternehmens.
Fachbegriffe verständlich erklärt: Zinsderivate und Absicherung
Zinsderivate sind Finanzinstrumente, mit denen sich Unternehmen gegen Zinsänderungen absichern. Beispiele sind Swaps oder Caps. Steigen die Zinsen, können Absicherungen den Anstieg der Finanzierungskosten begrenzen. In der Bilanz führen Marktwertänderungen dieser Instrumente zu positiven oder negativen Bewertungseffekten im Finanzergebnis. Eine vollständig gegen Zinsänderungen abgesicherte Schuldenposition macht die Zinslast planbarer und reduziert das Risiko in Phasen volatiler Geldpolitik. Allerdings produzieren Derivate selbst Schwankungen in der Ergebnisrechnung, die nicht mit tatsächlichen Zahlungsströmen gleichzusetzen sind.
Historische Entwicklung: Von Niedrigzinsen zu neuer Normalität
Die Immobilienbranche in Österreich und Europa hat in den letzten Jahren einen außergewöhnlichen Zinszyklus erlebt. Nach einer langen Ära äußerst niedriger Zinsen, die Finanzierungen verbilligt und Bewertungen gestützt hat, folgte ab 2022 eine Phase deutlicher geldpolitischer Straffung. Diese Kehrtwende beeinflusste Transaktionsvolumina, die Renditeanforderungen der Investorinnen und Investoren und damit auch die beizulegenden Zeitwerte von Immobilien. Unternehmen reagierten mit Portfoliofokussierung, strengerer Kostenkontrolle und einer aktiven Steuerung der Bilanzstruktur. Der Trend zu gezielten Verkäufen nicht strategischer Objekte ist Ausdruck dieser Anpassung.
Gleichzeitig veränderten sich Flächennachfragen: Büroflächen wurden durch hybride Arbeitsmodelle neu bewertet, während Logistik und Wohnimmobilien je nach Region resilient blieben. Die Hotellerie erholte sich nach pandemiebedingten Einbrüchen schrittweise. In dieser Gemengelage entstanden gemischte Bilanzbilder: operative Erträge stabilisierten sich, während Bewertungsresultate je nach Assetklasse und Standort schwankten. Kennzahlen wie EPRA NTA, Net LTV und WAULT erhielten mehr Aufmerksamkeit, weil sie Stabilität, Substanz und Planbarkeit besser greifbar machen. Die aktuellen Zahlen von CPI Europe sind vor diesem Hintergrund zu lesen.
Zahlen und Fakten im Detail
Die Mieterlöse lagen mit 412,6 Millionen Euro um 5,3 Prozent unter dem Vorjahreswert von 435,6 Millionen Euro. Das Unternehmen führt das auf gezielte Veräußerungen von Nicht-Kernvermögen zurück, die zwar kurzfristig die Mieteinnahmen mindern, langfristig aber die Fokussierung des Portfolios unterstützen können. Das Ergebnis aus Asset Management betrug 344,1 Millionen Euro und lag 6,7 Prozent unter dem Vorjahr. Die Ergebnisse aus eigenbetriebenen Hotels lagen mit 4,9 Millionen Euro um 10 Prozent niedriger.
Bemerkenswert ist das Bewertungsergebnis: plus 118,5 Millionen Euro, nach minus 75,6 Millionen Euro im Vorjahr. Dieser Umschwung trug maßgeblich dazu bei, dass das EBIT um 61,9 Prozent auf 396,2 Millionen Euro stieg. Das operative Ergebnis insgesamt lag mit 282,8 Millionen Euro um 12,2 Prozent unter dem Vorjahreswert, was die Spannbreite zwischen operativer Entwicklung und Bewertungseffekten verdeutlicht. Das Finanzergebnis verbesserte sich auf minus 93,6 Millionen Euro, nach minus 153,9 Millionen Euro, primär durch Effekte aus Zinsderivaten und günstigen Wechselkursänderungen.
Das Ergebnis vor Steuern EBT erreichte 302,6 Millionen Euro, deutlich über dem Vorjahr. Der Nettogewinn stieg auf 236,9 Millionen Euro. Gleichzeitig zeigt der FFO 1 nach Steuern mit 186,1 Millionen Euro einen Rückgang um 19,4 Prozent. Diese Konstellation ist typisch für eine Phase, in der Bewertungseffekte positiv wirken, während die wiederkehrenden Cashflows durch Portfolioanpassungen temporär niedriger ausfallen. Für die Einschätzung der Ertragsqualität ist daher die Kombination aus EBIT, FFO 1 und Bewertungsergebnis entscheidend.
- Mieterlöse: 412,6 Mio. Euro (−5,3 Prozent zum Vorjahr)
- EBIT: 396,2 Mio. Euro (+61,9 Prozent)
- Bewertungsergebnis: 118,5 Mio. Euro (Vorjahr negativ)
- FFO 1 nach Steuern: 186,1 Mio. Euro (−19,4 Prozent)
- Finanzergebnis: −93,6 Mio. Euro (Verbesserung)
- Nettogewinn: 236,9 Mio. Euro (deutlich gestiegen)
Portfolio, Verkäufe und Vermietung
CPI Europe hat in den ersten drei Quartalen 2025 Immobilien im Volumen von 690,6 Millionen Euro verkauft. Solche Verkäufe dienen der Optimierung des Portfolios, der Freisetzung von Liquidität und dem gezielten Schuldenabbau. Per Ende September 2025 umfasste das Portfolio 365 Objekte mit einem Wert von 7.714,6 Millionen Euro. Davon entfielen 7.543,5 Millionen Euro und damit 97,8 Prozent des Buchwerts auf laufende Bestandsimmobilien. Die Auslastung belief sich auf 93,9 Prozent, während der WAULT 3,8 Jahre erreichte. Diese Kombination deutet auf eine solide Vermietungsbasis mit mittelfristiger Planbarkeit hin.
Die liquiden Mittel von 654,7 Millionen Euro und die Absicherung der gesamten Finanzverbindlichkeiten gegen Zinsänderungen sind besonders im aktuellen Zinsumfeld relevant. Eine Eigenkapitalquote von 47,8 Prozent und ein Net LTV von 41,0 Prozent signalisieren aus Sicht vieler Marktbeobachterinnen und -beobachter eine robuste Kapitalstruktur. Der IFRS-Buchwert je Aktie von 30,39 Euro und der EPRA NTA je Aktie von 33,08 Euro geben Orientierung über die Substanz. Für Anlegerinnen und Anleger bleibt wichtig, die Entwicklung von Vermietung, Verkäufen und Finanzierung im Zusammenspiel zu beobachten.
Vergleich: Österreichs Bundesländer, Deutschland, Schweiz
Im österreichischen Vergleich steht Wien mit seinem großen Büro- und Wohnungsmarkt im Fokus. Bundesländer wie Oberösterreich oder die Steiermark sind stärker von Industrie, Logistik und regionalen Wohnmärkten geprägt, Tirol und Salzburg vom Tourismus. Für Bestandshalter bedeutet das unterschiedliche Zyklen und Nachfragemuster. Eine Auslastung nahe 94 Prozent und ein WAULT von 3,8 Jahren sind für einen breit aufgestellten Bestand solide Größen, die in Wien meist an stabilen Mieterbeziehungen hängen, während in regionalen Märkten Mietvertragsstrukturen stärker von lokalen Branchen abhängen können.
Im Vergleich zu Deutschland fällt die Bandbreite der Marktbedingungen auf: Deutsche A-Städte zeigen heterogene Bürotrends, während Wohnregulierung und Baukosten den Neubau dämpfen. Die Schweiz ist durch Stabilität, geringere Volatilität und einen starken Heimmarkt gekennzeichnet, allerdings bei meist höheren Renditeanforderungen der Investorinnen und Investoren aufgrund regulatorischer und steuerlicher Rahmen. Österreich liegt strukturell dazwischen: international eingebunden, aber mit der besonderen Rolle Wiens als Anker. Für Unternehmen wie CPI Europe bedeutet das die Notwendigkeit, Portfolio- und Finanzierungsentscheidungen laufend an unterschiedliche Standortprofile anzupassen.
Konkreter Bürger-Impact: Was bedeutet das für Österreich
Immobilienkennzahlen sind mehr als Börsenstoff. Sie wirken in den Alltag hinein. Für Mieterinnen und Mieter ist die Stabilität eines Bestandshalters wichtig, weil sie sich in planbaren Mietverhältnissen, Servicequalität und Investitionen in Gebäude niederschlägt. Eine solide Bilanz und eine hohe Liquidität erleichtern es, Instandhaltungen und Modernisierungen durchzuführen. Beispiele sind energetische Sanierungen, die Betriebskosten über die Zeit senken können, oder barrierefreie Umgestaltungen, die den Zugang verbessern.
Für Beschäftigte in Bewirtschaftung, Bau und Hotellerie bedeuten stabile Eigentümer verlässlichere Aufträge. Wenn Unternehmen gezielt verkaufen, können sich Eigentümerstrukturen ändern, was Chancen und Herausforderungen bringt. Kommunen profitieren von langfristig tragfähigen Immobilienprojekten über Steuereinnahmen und lebendige Quartiere. Anlegerinnen und Anleger in Österreich, darunter Pensionskassen sowie private Aktionärinnen und Aktionäre, achten auf FFO 1 und Dividendenfähigkeit, aber auch auf Werthaltigkeit und Risiken. Positive Bewertungsergebnisse erhöhen zwar den Periodengewinn, können aber ohne laufende Cashflows nicht automatisch ausgeschüttet werden. Hier schafft die Trennung zwischen FFO und Bewertung Transparenz.
Schließlich beeinflusst die Absicherung gegen Zinsänderungen die Stabilität der Finanzierung. In einem Umfeld, in dem Zinsen schwanken, sind planbare Zinslasten für Unternehmen und ihre Partnerinnen und Partner essenziell. Das reduziert das Risiko projektbezogener Verzögerungen und schützt indirekt Arbeitsplätze. Kurz: Hinter EBIT, NTA und LTV stehen konkrete Auswirkungen für Menschen, Städte und Regionen in Österreich.
S IMMO im Blick: Ein ergänzender Referenzpunkt
Die von S IMMO veröffentlichten Zahlen liefern einen zusätzlichen Referenzpunkt für die Marktlage. Leicht sinkende Umsätze und Mieterlöse, aber ein gestiegener Nettogewinn durch positive Finanzierungs- und Verkaufseffekte zeigen ein ähnliches Muster wie bei CPI Europe: Portfoliomanagement, Bewertungen und Finanzierung prägen das Ergebnisbild. Für die Einordnung der Branche ist die gleichzeitige Veröffentlichung hilfreich, weil sie unterschiedliche Geschäfts- und Asset-Strukturen unter vergleichbaren Marktbedingungen sichtbar macht.
Für Leserinnen und Leser in Österreich heißt das: Es lohnt sich, die Berichte großer Bestandshalter parallel zu betrachten, um Trends zu erkennen. Welche Assetklassen tragen? Wie entwickeln sich Vermietung und Hotelgeschäft? Welche Rolle spielen Verkäufe? Und wie wirken Zinsabsicherungen? Die Antworten sind für Immobilien Österreich, die Wiener Börse und regionale Standorte gleichermaßen relevant.
Zukunftsperspektive und Szenarien
Wie geht es weiter? Drei Faktoren stechen hervor. Erstens die Zinsentwicklung. Eine stabile oder sinkende Zinskurve würde Zinslasten planbar halten und Bewertungsannahmen stützen. Zweitens die Vermietungsdynamik. Ein WAULT von 3,8 Jahren bietet Planbarkeit, dennoch bleiben Anschlussvermietungen und Marktmieten entscheidend. Drittens die Portfolioqualität. Zielgerichtete Verkäufe können die Kapitalstruktur weiter stärken, dürfen aber die FFO-Basis nicht dauerhaft zu stark verkleinern. Die Balance aus Substanzwahrung, Cashflow-Stabilität und Verschuldungsmanagement bleibt der Dreh- und Angelpunkt.
Für CPI Europe deuten die vorliegenden Kennzahlen auf eine robuste Ausgangslage hin. Die vollständige Absicherung der Finanzverbindlichkeiten gegen Zinsänderungen reduziert Risiken. Eine Eigenkapitalquote nahe 48 Prozent und ein Net LTV von 41 Prozent sind solide Puffer. Kurzfristig könnten FFO und Mieterlöse von weiteren Portfolioanpassungen beeinflusst werden. Mittel- bis langfristig hängt die Entwicklung von Flächennachfrage, Modernisierungsbedarf und Transaktionsmarkt ab. Für Österreichs Wirtschaft bedeutet das: Der Immobiliensektor bleibt ein Stabilitätsfaktor, sofern Finanzierung, Regulierung und Nachfrage im Gleichgewicht bleiben. Entscheiderinnen und Entscheider sollten daher Transparenz, vorausschauende Sanierungsprogramme und verlässliche Rahmen fördern.
Fazit
Die ungeprüften Quartalszahlen von CPI Europe zeigen: Trotz geringerer Mieterlöse legte das EBIT deutlich zu, der Nettogewinn stieg stark. Treiber waren positive Bewertungseffekte und ein verbessertes Finanzergebnis, gestützt durch Zinsabsicherungen und Währungseffekte. Die Bilanz wirkt mit hoher Eigenkapitalquote und solider Verschuldung robust, die Liquidität ist komfortabel. Für Österreich sind das wichtige Signale aus einer Schlüsselbranche. Gleichwohl unterstreicht der Rückgang des FFO 1, dass nachhaltige Cashflows und Portfolioqualität im Fokus bleiben müssen. Wer die Branche verstehen will, sollte EBIT, FFO, EPRA NTA, Net LTV und WAULT gemeinsam lesen.
Für Mieterinnen und Mieter, Beschäftigte sowie Anlegerinnen und Anleger lautet die Leitfrage: Wie stabil bleiben Einnahmen, Investitionen und Servicequalität in den nächsten Quartalen? Wer tiefer einsteigen möchte, findet die vollständigen Unterlagen beim Unternehmen. Teilen Sie uns Ihre Einschätzung zum Immobilienmarkt in Österreich mit und welche Kennzahl Sie für die wichtigste halten. Weitere Informationen und die Quelle der Zahlen finden Sie hier: OTS Meldung, CPI Europe Website und S IMMO Website.
Quellen und weiterführende Links
- Originalaussendung CPI Europe via OTS/EQS: ots.at
- CPI Europe AG, Berichte und Investor Relations: cpi-europe.com
- S IMMO AG, Ergebnisinformation per 30. September 2025: simmoag.at






