In Österreich spielt Schweinefleisch nicht nur kulinarisch eine bedeutende Rolle, sondern auch in der Landwirtschaft. Laut den aktuellen Daten der Statistik Austria ist es das am meisten konsumierte Fleisch im Land. Um die heimische Produktion auch in Zukunft zu sichern, wurde kürzlich eine wichtige gesetzliche Anpassung vorgenommen.
Einigung über Übergangsfrist erreicht
Nach intensiven Verhandlungen hat die österreichische Volkspartei (ÖVP) erfolgreich eine Einigung zur Übergangsfrist für Vollspaltenböden erzielt. Diese Regelung sorgt dafür, dass Schweinefleischproduktion weiterhin im Inland stattfinden kann. Die Gesetzesnovellierung sieht vor, dass unstrukturierte Vollspaltenbuchten bis Mitte 2034 genutzt werden dürfen. Für Betriebe, die zwischen Juni 2018 und 2022 in diese Systeme investiert haben, gilt eine individuelle Übergangsfrist von 16 Jahren.
Veränderungen in der Schweinehaltung
Ab Juni 2029 werden Schweine mehr Beschäftigungsmaterial erhalten und die Besatzdichte soll angepasst werden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, das Tierwohl zu verbessern und die Bedingungen für Schweine zu optimieren.
ÖVP-Konsumentenschutz-Sprecher Andreas Kühberger betonte die Bedeutung dieser Übergangsfrist. Er erklärte, dass ein Stallumbau mit erheblichen Kosten verbunden sei und viele Landwirte ohne diese Frist gezwungen wären, die Schweinehaltung aufzugeben. Dies würde nicht nur zu einem Engpass bei Schweinefleisch führen, sondern auch die Preise in die Höhe treiben und die Qualität beeinträchtigen.
Hintergrund: Verfassungsgerichtshof und Tierwohlpaket
Im Jahr 2022 hatte die schwarz-grüne Bundesregierung ein Tierwohlpaket verabschiedet. Dieses setzte ein Enddatum für unstrukturierte Vollspaltenbuchten auf 2039 und führte den Haltungsstandard „Gruppenhaltung neu“ für Neu- und Umbauten ab 2023 ein. Diese Regelung wurde jedoch vom burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil beim Verfassungsgerichtshof angefochten, was zu einer neuen Festsetzung der Fristen führte.
Die Einigung, die nun erzielt wurde, war notwendig, um die Legalität der Schweinefleischproduktion in Österreich zu sichern. Ohne diese Lösung wäre die Produktion in vielen Betrieben ab Juni illegal geworden, was schwerwiegende Folgen für Landwirte und Konsumenten gehabt hätte.
Zukunftssichere Lösung für die Landwirtschaft
Andreas Kühberger zeigte sich erleichtert über die praxistaugliche Lösung. Er unterstrich die Bedeutung der Schweinefleischproduktion für Österreich und die Absicherung der Branche durch diese Regelung.
Diese Entwicklungen sichern nicht nur die Zukunft der Schweinehaltung, sondern auch die Versorgung der österreichischen Bevölkerung mit qualitativ hochwertigem Schweinefleisch.