Am 17. Dezember 2025 tagte der Wiener Gemeinderat zu Themen, die jeden Haushalt in der Stadt berühren: Wohnen, Gleichstellung und Gesundheit. Hinter den nüchternen Budgetzahlen stehen Konfliktlinien, die quer durch die Fraktionen verlaufen. Zugleich geht es um konkrete Folgen für Mieterinnen und Mieter, Patientinnen und Patienten sowie Beschäftigte in der Pflege. Zwischen Kritik an steigenden Kosten, Forderungen nach Reformen und der Verteidigung bestehender Programme spannte sich ein dichtes Bild der Lage in Wien. Diese Sitzung könnte den Ton für das Jahr 2026 setzen – doch was wurde tatsächlich gesagt, was lässt sich daraus für die Menschen in Wien ableiten und wo stehen die größten Hebel für Verbesserungen?
Wiener Gemeinderat: Entscheidungen zu Wohnen, Budget 2026 und Gesundheit
Die Debatte basierte auf Beiträgen aus allen großen Fraktionen. Thematisch reichte der Rahmen von der Frauen- und Gleichstellungspolitik über den Gemeindebau bis hin zu Personalmangel, Wartezeiten und Digitalisierung im Gesundheitssystem. Eine Zusammenfassung der Redeinhalte, die Analyse der Zahlen und die Einordnung für Wien bilden den Kern dieses Beitrags. Die vollständige Quelle stammt von der Stadt Wien – Kommunikation und Medien und ist über die Originalaussendung abrufbar: OTS: 8. Wiener Gemeinderat (22).
Überblick: Positionen der Fraktionen in der aktuellen Debatte
- Barbara Huemer (GRÜNE) stellte die Frauenpolitik ins Zentrum. Ihre Kritik: Das Budget 2026 bringe keinen Fortschritt für Frauen, verschärfe Ungerechtigkeiten und vernachlässige frauenspezifische Gesundheitsrealitäten. Themen wie Menstruationsgesundheit oder Endometriose müssten stärker verankert werden. Zudem sei der Gender Pay Gap aus ihrer Sicht unzureichend adressiert.
- Clemens Gudenus (FPÖ) warnte vor einer Mietkostenexplosion. Angebotsmieten jenseits von 20 Euro pro Quadratmeter, ein stärkerer Anstieg in Wien als im Österreich-Schnitt, steigende Abgaben und höhere Betriebskosten bei Wiener Wohnen seien Belastungen für Haushalte. Er kritisierte die Verschuldung Wiens und sah eine Abwärtsspirale.
- Roland Guggenberger (FPÖ) fokussierte auf Sanierungsstau im Gemeindebau. Der Stadtrechnungshof habe ineffiziente Abläufe und zu lange Sanierungszyklen aufgezeigt. Er forderte ein integriertes Management, wirksames Controlling und eine energetische Sanierungsoffensive, damit Heizkosten sinken und Wohnqualität steigt.
- Dietbert Kowarik (FPÖ) plädierte bei Strafrechtsfragen rund um Gewalt gegen Frauen für Sorgfalt, um die Unschuldsvermutung nicht auszuhebeln. Budgetär sah er dringenden Reorganisationsbedarf. Auch den Druck durch Zuzug thematisierte er und forderte, diesen zu beenden.
- Kathrin Gaál (SPÖ), Vizebürgermeisterin, verteidigte die aktive Gleichstellungspolitik und das stabile Frauenbudget. Wien baue weiterhin leistbare Wohnungen und neue Gemeindebauten. Männer seien Teil der Lösung; starre Rollenbilder müssten fallen. Ziel sei Chancengerechtigkeit und Schutz vor Gewalt.
- Ingrid Korosec (ÖVP) konzentrierte sich auf Soziales und Gesundheit. 7,4 Milliarden Euro und rund ein Drittel des Stadtbudgets erforderten messbare Ergebnisse. Sie nannte Personalmangel im Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV), gesperrte Betten, lange OP-Wartezeiten und eine schleppende Digitalisierung als zentrale Probleme. Gefordert wurden ein Belastungsindex, zentrale OP-Planung und verpflichtende digitale Prozesse.
Fachbegriffe verständlich erklärt
Gender Budgeting: Darunter versteht man die systematische Prüfung öffentlicher Budgets darauf, wie sich Ausgaben und Maßnahmen auf Frauen und Männer auswirken. Ziel ist, Ungleichheiten sichtbar zu machen und Mittel so zu steuern, dass Chancengleichheit gefördert wird. In der Praxis bedeutet das, einzelne Budgetposten und Programme nach Geschlechtereffekten zu bewerten und bei Bedarf nachzuschärfen. Gender Budgeting ist kein zusätzliches Budget, sondern eine Methode, das bestehende Budget fairer und wirkungsorientierter einzusetzen.
Richtwert und Richtwertmietzins: Der Richtwert ist eine gesetzlich festgelegte Orientierungsgröße für Mieten in bestimmten Mietverhältnissen, insbesondere bei Altbauwohnungen, die dem Mietrechtsgesetz unterliegen. Aus dem Richtwert ergibt sich der Richtwertmietzins, der je nach Lagezuschlägen, Ausstattung und Zustand angepasst werden kann. Für Mieterinnen und Mieter ist er zentral, weil sich Mieterhöhungen daran orientieren. Steigt der Richtwert, steigen oft auch Mieten – was die Leistbarkeit maßgeblich beeinflusst.
Gemeindebau und Wiener Wohnen: Der Gemeindebau bezeichnet kommunale Mietwohnungen, die in Wien von der Stadt errichtet und verwaltet werden. Wiener Wohnen ist die dafür zuständige Unternehmung der Stadt. Ziel ist, leistbares Wohnen für breite Bevölkerungsschichten zu ermöglichen. Der Gemeindebau gilt als sozialpolitisches Instrument, das auch in Krisenzeiten Stabilität am Wohnungsmarkt sichern soll. Herausforderungen sind der Erhalt des Bestands, rasche Sanierungen und transparente Betriebskosten.
Stadtrechnungshof: Der Stadtrechnungshof prüft als unabhängige Institution die Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und Rechtmäßigkeit des Handelns der Stadt und ihrer Unternehmungen. Er erstellt Berichte, die Mängel aufzeigen und Empfehlungen abgeben. Diese Berichte sind für Politik und Verwaltung ein zentraler Anstoß, Abläufe zu verbessern und Steuergeld effizienter einzusetzen. Für Bürgerinnen und Bürger sind sie eine wichtige Quelle für Transparenz.
Triple-A-Rating: Ein Triple-A-Rating ist die Bestnote von Ratingagenturen für Schuldner, die als besonders kreditwürdig gelten. Für Städte bedeutet das: günstiger Zugang zu Fremdkapital, niedrigere Zinsen und mehr Spielraum bei Investitionen. Geht ein Rating zurück, können Finanzierungen teurer werden. Das erhöht die Zinslast im Budget und kann Spielräume für soziale Projekte oder Investitionen in Infrastruktur verringern. Ratings sind kein politisches Urteil, sondern eine Einschätzung finanzieller Risiken.
Beweislastumkehr (im Kontext Sexualstrafrecht): Unter Beweislastumkehr versteht man, dass nicht mehr die Anklage eine Tat nachweisen muss, sondern der oder die Beschuldigte das Gegenteil. Im Strafrecht ist die Unschuldsvermutung zentral: Bis zum Beweis der Schuld gilt eine Person als unschuldig. Änderungen an dieser Grundlogik sind rechtlich heikel, weil sie Verfahrensrechte berühren. In der Debatte wird daher betont, dass jede Anpassung eng mit Strafrechts-Expertinnen und -Experten sowie Opferanwältinnen und -anwälten geprüft werden müsste.
WIGEV – Wiener Gesundheitsverbund: Der Wiener Gesundheitsverbund betreibt die städtischen Spitäler und zahlreiche Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Er ist einer der größten Arbeitgeber des Landes. Seine Aufgaben reichen von Akutversorgung über Pflege bis zu Spezialisierungen in Medizin und Therapie. Personalmangel, gesperrte Betten und Wartezeiten zeigen, wie angespannt das System sein kann. Effiziente Organisation, Digitalisierung und Personalgewinnung sind hier Schlüsselthemen.
Betriebskosten im Gemeindebau: Betriebskosten sind laufende Kosten, die beim Bewohnen einer Wohnung anfallen, etwa für Wasser, Müllentsorgung, Reinigung, Hausverwaltung oder Energie in Allgemeinflächen. Sie werden auf die Mieterinnen und Mieter umgelegt und daher in der monatlichen Zahlung spürbar. Steigen Betriebskosten deutlich, erhöht das die Gesamtbelastung auch dann, wenn die Nettomiete unverändert bleibt. Transparenz und Effizienz in der Bewirtschaftung sind deshalb für die Leistbarkeit entscheidend.
Zentrale elektronische OP-Planung: Eine zentrale OP-Planung ist ein digital gesteuertes System, das Operationstermine, Personal, Geräte und Räume über mehrere Häuser hinweg koordiniert. Ziel ist, Auslastung zu erhöhen, Leerlaufzeiten zu senken und Wartezeiten zu verkürzen. Solche Systeme schaffen Transparenz über Kapazitäten und Engpässe, erleichtern Priorisierungen nach medizinischer Dringlichkeit und verbessern die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen sowie Standorten.
Digitale Fieberkurve: Eine digitale Fieberkurve ersetzt die traditionelle Papierdokumentation von Vitalparametern wie Temperatur, Puls oder Blutdruck. Pflegekräfte und Ärztinnen sowie Ärzte sehen aktuelle Daten in Echtzeit, Trends werden automatisch visualisiert, Warnungen bei Abweichungen sind möglich. Das spart Zeit, reduziert Fehlerquellen und unterstützt klinische Entscheidungen. Die Einführung erfordert allerdings Schulungen, Geräte und stabile IT-Systeme – ist aber ein Baustein moderner, effizienter Versorgung.
Historischer Kontext: Warum diese Themen Wien seit Jahrzehnten prägen
Wien ist europaweit für seinen Gemeindebau bekannt. Seit Jahrzehnten gilt die Stadt als Vorreiterin eines kommunalen Wohnmodells, das breiten Schichten Zugang zu leistbaren Wohnungen ermöglicht. Das stärkt soziale Durchmischung und stabilisiert den Wohnungsmarkt, gerade in Phasen, in denen private Mieten stark steigen. Gleichzeitig zeigt die Erfahrung: Große Wohnungsbestände brauchen kontinuierliche Investitionen in Erhaltung und Sanierung. Wenn Sanierungszyklen zu lange werden, wirkt sich das unmittelbar auf Wohnqualität, Energiekosten und Gesundheit aus.
Auch die Gleichstellungspolitik hat in Wien einen hohen Stellenwert. Viele Maßnahmen zielen darauf ab, strukturelle Nachteile auszugleichen – von der Arbeitswelt bis zur Gesundheitsversorgung. Der Fokus auf frauenspezifische Gesundheitsthemen ist nicht neu, doch die Debatte 2025 macht deutlich, wie wichtig Daten, Ressourcen und Umsetzung sind. Mit der Alterung der Bevölkerung, veränderten Familienmodellen und steigenden Lebenshaltungskosten nimmt der Anpassungsdruck zu. Schließlich steht das Wiener Gesundheitssystem ebenfalls im Spannungsfeld aus steigender Nachfrage, Personalmangel und dem Anspruch, eine wohnortnahe, qualitätsvolle Versorgung zu sichern. Digitalisierung und Prozessinnovation gelten als Hebel, doch sie benötigen Planung, Finanzierung und Personal, das neue Abläufe mitträgt.
Zahlen und Fakten aus der Sitzung: Einordnung und Wirkung
- Angebotsmieten über 20 Euro pro Quadratmeter wurden als Problem benannt. Laut Debatte stiegen Mieten in Wien stärker als im Österreich-Schnitt. Für Haushalte mit mittleren und niedrigen Einkommen verschiebt das die Budgetschwerpunkte: Ein größerer Anteil fließt in Wohnen, weniger bleibt für Vorsorge, Bildung oder Konsum.
- Abgaben und Gebühren, darunter Wasser und Müll, seien seit 2019 um mehr als 30 Prozent gestiegen, wurde kritisiert. Für Mieterinnen und Mieter schlagen solche Kosten in den Betriebskosten durch – sie sind monatlich spürbar, selbst wenn die Nettomiete nicht erhöht wird.
- Bei Wiener Wohnen stiegen die Betriebskosten in einem Jahr um 13 Prozent; im Gemeindebau entspricht das rund 100 Millionen Euro im Volumen. Das verdeutlicht, wie stark Bewirtschaftungskosten auf tausende Haushalte wirken.
- Die Verschuldung Wiens wurde mit rund 15 Milliarden Euro beziffert; bis 2031 könnte sie auf 28,5 Milliarden Euro anwachsen, hieß es in den Reden. Höhere Zinsen bedeuten mehr Druck auf künftige Budgets und weniger Spielraum für Investitionen.
- Im Bereich Soziales, Gesundheit und Sport stehen 7,4 Milliarden Euro, rund ein Drittel des Budgets. Das unterstreicht die Größe und Komplexität dieser Aufgaben – von Pflege über Spitalswesen bis zur sozialen Absicherung.
- Im WIGEV fehlten laut Darstellung rund 500 diplomierte Pflegekräfte. Krankheitsausfälle von durchschnittlich 15 Tagen pro Jahr pro Pflegekraft wurden als Warnsignal interpretiert.
- Im Jahr 2024 waren im Schnitt 1.200 Betten gesperrt – eine Zahl, die die Versorgungsgrenzen sichtbar macht. Lange Wartezeiten auf Operationen, etwa bis zu 32 Wochen bei Bandscheibenoperationen und teils über ein Jahr bei orthopädischen Eingriffen, wurden als „beschämend“ kritisiert.
- Zur Digitalisierung hieß es, nur wenige Stationen nutzten bereits digitale Fieberkurven. Gefordert wurde eine verpflichtende Einführung bis Ende 2026 sowie eine zentrale OP-Planung.
Diese Zahlen bilden zusammen einen Spannungsbogen: steigende Wohnkosten und Gebühren, hoher Investitionsbedarf im Bestand, enge Budgets durch Zinslast und ein Gesundheitssystem, das Personal, Organisation und Digitalisierung gleichzeitig stärken muss. Für die Stadtpolitik bedeutet das Priorisierung und Transparenz, für die Bevölkerung verlässliche Entlastung und planbare Services.
Vergleich: Wien und andere Bundesländer – sowie Deutschland und die Schweiz
Im österreichischen Vergleich hat Wien aufgrund der Größe, sozialen Aufgaben und des umfangreichen Gemeindebaus eine Sonderstellung. Während Städte wie Graz, Linz oder Salzburg ebenfalls mit Wohnkosten und Sanierungsbedarf ringen, wirkt der große kommunale Bestand in Wien zugleich als Puffer gegen extreme Mietspitzen. Das funktioniert aber nur, wenn Erhalt, Sanierung und Betriebskosten aktiv gemanagt werden. Kleinere Gemeinden haben oft weniger komplexe Strukturen, dafür aber auch weniger Hebel, um breite Entlastung am Wohnungsmarkt zu schaffen.
Im Vergleich mit Deutschland zeigt sich: Kommunaler Wohnungsbau existiert etwa in Berlin, Hamburg oder München, ist aber historisch und rechtlich anders verankert. Auch dort dominieren Debatten über Sanierungsstaus, Energieeffizienz und bezahlbare Mieten. In der Schweiz, insbesondere in Zürich, spielen Genossenschaften eine wichtige Rolle für leistbares Wohnen. Sie stellen eine privat-gemeinwirtschaftliche Ergänzung dar, die langfristig orientiert ist. Für Wien bedeutet das: Der Mix aus Gemeindebau, gefördertem Wohnbau und privaten Angeboten kann stabilisieren – vorausgesetzt, Transparenz, Sanierung, Energieeffizienz und faire Betriebskosten stehen im Vordergrund.
Was bedeutet das für Bürgerinnen und Bürger konkret?
Für Mieterinnen und Mieter im Gemeindebau ist die Entwicklung der Betriebskosten zentral. Steigen Gebühren für Wasser oder Müll, erhöht das die monatliche Belastung. Wenn Sanierungen verzögert werden, bleiben undichte Fenster, Schimmel oder hohe Heizkosten ein Problem – das erhöht nicht nur Ausgaben, sondern auch gesundheitliche Risiken. Eine energetische Sanierungsoffensive, wie gefordert, würde diese Kosten dauerhaft senken und den Wohnkomfort erhöhen. Sie braucht aber Planung, Finanzierung und Kapazitäten im Bau- und Handwerkssektor.
Für Haushalte am privaten Markt sind Angebotsmieten jenseits von 20 Euro pro Quadratmeter eine reale Hürde. Studierende, Alleinerziehende oder Seniorinnen und Senioren sind besonders betroffen. Wenn ein größerer Teil des Einkommens fürs Wohnen aufgewendet werden muss, wird der finanzielle Spielraum enger. Das wirkt sich auf Vorsorge, Bildungsausgaben und Konsum aus – mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgewirkungen.
Patientinnen und Patienten spüren Personalmangel und Wartezeiten unmittelbar. Verschobene OPs oder längere Intervalle bis zum Eingriff können Schmerzen verlängern, Rehabilitation verzögern und die Erwerbsfähigkeit beeinträchtigen. Eine zentrale OP-Planung und digitale Dokumentation würden Wege verkürzen und Ressourcen besser verteilen. Für Pflegekräfte können klarere Prozesse, Entlastungsindikatoren und ausreichend Personal die Arbeitsbelastung reduzieren. Das verbessert sowohl die Versorgungsqualität als auch die Bindung von Fachkräften.
Für Beschäftigte im Sozial- und Gesundheitsbereich zeigt die Debatte, dass Anerkennung mehr als Applaus braucht: Personalgewinnung, Weiterbildung, moderne IT, verlässliche Dienstpläne und Prävention von Überlastung. Hier entscheidet sich, ob Arbeitsplätze in Wien attraktiv bleiben – ein Schlüssel, damit Versorgung funktioniert.
Link zur Quelle und weiterführende Informationen
Die vollständigen Redebeiträge und Angaben entstammen der offiziellen Aussendung der Stadt Wien – Kommunikation und Medien (KOM). Direktlink: 8. Wiener Gemeinderat (22). Allgemeine Informationen zu Wohnen in Wien finden sich auf wien.gv.at, zu Wiener Wohnen auf den Seiten der Stadt, und zum Wiener Gesundheitsverbund unter den offiziellen Kanälen der Stadt Wien. Hinweise in diesem Artikel beziehen sich auf die im verlinkten Dokument wiedergegebenen Positionen der genannten Mandatarinnen und Mandatare.
Zukunftsperspektiven: Wo Hebel liegen könnten
Für den Wohnbereich deuten die Wortmeldungen auf drei Hebel: Erstens, Sanierungszyklen verkürzen und Prozesse verschlanken, damit Schäden früher behoben werden. Zweitens, eine schrittweise energetische Offensive, die Heizkosten senkt und Klimaziele mit sozialer Entlastung verknüpft. Drittens, Betriebskosten transparent darstellen und Vergaben so gestalten, dass Qualität und Preis stimmen. Gelingt dies, stabilisiert das die Leistbarkeit spürbar.
In der Gleichstellungspolitik wird entscheidend sein, Gender Budgeting praktikabel zu verankern: messbare Ziele, belastbare Daten und klare Verantwortlichkeiten. Frauen- und Mädchengesundheit, von der Menstruationsgesundheit bis zur Versorgung im Alter, braucht Programme, die mit Ressourcen hinterlegt sind. Die Debatte zeigt, dass das Thema nicht nur symbolisch gemeint sein kann – es betrifft reale Lebensjahre in guter oder schlechter Gesundheit.
Im Gesundheitssystem ist der Engpass klar: Personal, Organisation, Digitalisierung. Ein verpflichtender digitaler Standard, eine zentrale OP-Planung und ein transparenter Belastungsindex je Station können den Betrieb steuern, Wartezeiten senken und das Team entlasten. Parallel dazu bleibt die Personalfrage zentral: Ausbildungskapazitäten, internationale Rekrutierung, attraktive Arbeitsbedingungen und betriebliche Gesundheitsförderung bilden zusammen die Grundlage, um Versorgung auf hohem Niveau zu sichern.
Praxisnah: Was Bürgerinnen und Bürger jetzt tun können
- Bei Mängeln im Gemeindebau: Schäden dokumentieren, rasch melden und Fristen setzen. Informationen bietet die Stadt Wien auf ihren offiziellen Seiten. Je früher gemeldet wird, desto leichter lassen sich Folgeschäden begrenzen.
- Bei hohen Betriebskosten: Abrechnungen prüfen und bei Unklarheiten Rückfragen stellen. Transparenz schafft die Grundlage, um Einsparpotenziale zu heben.
- Bei langen Wartezeiten: Hausärztinnen und Hausärzte um Priorisierung bitten, alternative Kliniken prüfen und, wo möglich, zweite Meinungen einholen. Digitale Angebote der Stadt nutzen, sobald sie verfügbar sind.
- Zur Gleichstellungsgesundheit: Vorsorgeangebote wahrnehmen und Informationsstellen der Stadt konsultieren. Spezifische Programme zu Frauengesundheit werden kontinuierlich ausgebaut.
Schlusswort: Wien vor einem Entscheidungsjahr
Diese Sitzung des Wiener Gemeinderats am 17. Dezember 2025 zeigt, wie eng Wohnen, Gleichstellung und Gesundheit miteinander verknüpft sind. Steigende Betriebskosten, Sanierungsbedarf und Mietdruck treffen Haushalte unmittelbar. Im Gesundheitswesen zeigen sich Personalknappheit, Wartezeiten und Modernisierungsbedarf. Gleichzeitig liegt mit einem großen Sozial- und Gesundheitsbudget auch viel Verantwortung bei Stadt und Unternehmungen. Die nächsten Monate werden zeigen, ob Sanierungsoffensiven, digitale Standards und Gender Budgeting so umgesetzt werden, dass sie für die Menschen in Wien spürbar werden. Informieren Sie sich, prüfen Sie Ihre Abrechnungen und geben Sie Rückmeldungen an die zuständigen Stellen. Denn nur wenn Zahlen, Prozesse und Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger zusammengeführt werden, kann Wien das Jahr 2026 nutzen, um die Weichen neu zu stellen. Weiterführende Details finden Sie in der offiziellen Quelle.






