Wasserhaushalt Österreich: Grundwasser erholt sich leicht

Redaktion

Am 2025-12-08 meldet das BMLUK für Österreich leichte Signale der Entspannung beim Grundwasser und stabile Temperaturen – bei tendenziell wenig Niederschlag. Was trocken klingt, hat viele Facetten: Von regionalen Unterschieden zwischen Waldviertel und Kärnten bis zum Blick auf den Neusiedler See. In den kommenden Tagen soll es laut Prognose eher ruhig bleiben. Doch was bedeutet das konkret für Wasserhaushalt, Haushalte und Betriebe? Und wie ordnen Fachbegriffe wie Dürreindex oder langjähriges Mittel die Lage ein? Diese Analyse führt durch Zahlen, Begriffe und Auswirkungen und verlinkt auf die offiziellen Berichte.

Wasserhaushalt Österreich: Zahlen, Lage und Einordnung

Der aktuelle Monatsbericht des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK) fasst den November 2025 sachlich zusammen und bietet eine solide Grundlage für die Bewertung der Lage. Nach Angaben des Ministeriums lag die durchschnittliche Lufttemperatur im November bei +2,1 °C, das sind –0,3 °C gegenüber dem Mittel der Referenzperiode 1991–2020. Extreme Temperaturen blieben die Ausnahme. Die über Österreich gemittelte Niederschlagssumme lag 7 Prozent unter dem langjährigen Mittel. Feuchter als üblich war es im Wald- und Weinviertel, während Tirol, Osttirol und Oberkärnten ein Niederschlagsdefizit verzeichneten. Der Herbst 2025 war in Tirol und Kärnten zu trocken, im Waldviertel hingegen überdurchschnittlich nass. Im Zwölfmonatsblick zeigen sich vor allem in Oberösterreich und Unterkärnten nennenswerte Defizite.

An den Oberflächengewässern lagen knapp 40 Prozent der Messstellen im Bereich niedriger bis sehr niedriger mittlerer monatlicher Abflüsse. Markante Hochwasserereignisse traten nicht auf. Am Neusiedler See wurde Ende November ein mittlerer Wasserstand von 115,34 m ü. A. gemessen – 9 cm unter dem langjährigen Mittel von 115,43 m ü. A. Beim Grundwasser zeigen die Messstellen Ende November eine differenzierte Lage: Rund 50 Prozent wurden als niedrig bis sehr niedrig ausgewiesen. Gegenüber Oktober ist dennoch eine leichte Erholung sichtbar. Die GeoSphere Austria erwartet für die kommende Woche überwiegend trockenes Wetter; Niederschläge dürften unter dem jahreszeitlichen Durchschnitt bleiben, der Dürreindex tendenziell leicht negativ. Bis Jahresende sind laut Ausblick milde Witterung und insgesamt Niederschläge im Bereich des klimatologischen Mittels wahrscheinlich – absolut betrachtet in dieser Jahreszeit aber nur geringe Mengen. Entsprechend wird maximal eine Stabilisierung des Dürreindex auf trockenem Niveau erwartet. Beim Grundwasser sind derzeit keine nennenswerten Veränderungen absehbar.

Wasserminister Norbert Totschnig betont: „Der November hat eine leichte Entspannung beim Grundwasser gebracht, dennoch bleibt die Situation vielerorts sensibel. Regionale Niederschlagsdefizite zeigen, dass wir weiterhin aufmerksam bleiben müssen. Als Wasserwirtschaftsministerium setzen wir deshalb auf konsequente Beobachtung und ein vorausschauendes Management, um Österreichs Wasserressourcen langfristig zu schützen.“

Die vollständigen Informationen finden sich in den offiziellen Veröffentlichungen des Ministeriums und der Agenturen. Der OTS-Hinweis ist hier abrufbar: OTS-Presseaussendung. Der verlinkte Bericht des BMLUK zur Wasserbilanz ist hier zugänglich: BMLUK-Bericht November 2025. Ergänzende Prognosen und Einschätzungen stellt GeoSphere Austria bereit.

Pflichtprogramm: Zahlen und Fakten aus dem Monatsbericht

  • Temperatur: +2,1 °C im November; Abweichung –0,3 °C vom Mittel 1991–2020.
  • Niederschlag: 7 Prozent unter dem langjährigen Mittel; regional feuchter im Wald- und Weinviertel, trockener in Tirol, Osttirol, Oberkärnten.
  • Abflüsse: Knapp 40 Prozent der Messstellen mit niedrigen bis sehr niedrigen mittleren monatlichen Abflüssen.
  • Neusiedler See: 115,34 m ü. A. Ende November, 9 cm unter dem langjährigen Mittel (115,43 m ü. A.).
  • Grundwasser: Rund 50 Prozent der Messstellen niedrig oder sehr niedrig; gegenüber Oktober leichte Erholung.
  • Ausblick: Kommende Woche überwiegend trocken; Niederschlag unter jahreszeitlichem Schnitt; Dürreindex leicht negativ; bis Jahresende milde Tendenz, keine markanten Grundwasseränderungen erwartet.

Fachbegriff erklärt: Dürreindex

Der Dürreindex ist ein Maß dafür, wie trocken ein Gebiet im Vergleich zu einem normalen, langjährigen Zustand ist. Er basiert auf Messgrößen wie Niederschlag, Verdunstung und Bodenfeuchte und fasst diese in einem Indikator zusammen. Liegt der Dürreindex im negativen Bereich, weist das auf geringere Wasservorräte im Boden und potenzielle Belastungen für Vegetation, Landwirtschaft und Wasserhaushalt hin. Ein leicht negativer Wert bedeutet nicht automatisch akute Trockenheit, aber er signalisiert, dass die Wasserverfügbarkeit unterdurchschnittlich ist und sensible Bereiche – etwa flache Böden oder Regionen mit hoher Entnahme – genauer beobachtet werden sollten.

Fachbegriff erklärt: Grundwasserstand

Der Grundwasserstand bezeichnet die Höhe, auf der Grundwasser in einem Messrohr oder Brunnen ansteht. Er wird in der Regel relativ zu einer Referenz (z. B. Meter über Adria, m ü. A.) angegeben. Schwankungen resultieren aus Niederschlägen, Schneeschmelze, Entnahmen durch Wasserversorger, Landwirtschaft oder Industrie sowie geologischen Eigenschaften. Niedrige Grundwasserstände können die Versorgungssicherheit beeinträchtigen, die Bewässerung erschweren und Ökosysteme wie Feuchtgebiete belasten. Eine leichte Erholung gegenüber dem Vormonat deutet darauf hin, dass zumindest punktuelle oder geringe Zuflüsse stattgefunden haben, reicht aber nicht automatisch, um Defizite der vergangenen Monate auszugleichen.

Fachbegriff erklärt: Niederschlagsdefizit

Von einem Niederschlagsdefizit spricht man, wenn in einem definierten Zeitraum weniger Niederschlag gefallen ist als im langjährigen Mittel. Die Bewertung erfolgt relativ zur Referenzperiode, hier 1991–2020. Defizite können regional sehr unterschiedlich ausfallen, je nach Lage im Alpenraum, Jahreszeit und Wetterlage. In Tirol, Osttirol und Oberkärnten führen solche Defizite im Herbst dazu, dass Böden weniger Feuchtigkeit speichern, Flüsse geringere Abflüsse zeigen und Grundwasserstände nach unten tendieren. Ein Defizit von 7 Prozent im Österreich-Mittel weist zwar auf Unterdurchschnittlichkeit hin, ist aber als moderat einzustufen – die regionalen Extreme sind jedoch entscheidend für die lokale Wasserbilanz.

Fachbegriff erklärt: Oberflächengewässer und Abfluss

Oberflächengewässer sind Flüsse, Bäche, Seen und Speicher, deren Wasser im direkten Austausch mit Niederschlag und Abfluss steht. Der Abfluss beschreibt die Wassermenge, die pro Zeiteinheit durch ein Gewässer quillt, üblicherweise an Pegeln gemessen. Niedrige bis sehr niedrige mittlere monatliche Abflüsse bedeuten, dass Flüsse weniger Wasser führen, was ökologische Lebensräume, Schifffahrt (wo vorhanden) und Wasserentnahmen beeinflussen kann. Da keine markanten Hochwasserereignisse gemeldet wurden, lässt sich der November 2025 als hydrologisch ruhig, aber tendenziell unterdurchschnittlich wasserführend charakterisieren.

Fachbegriff erklärt: Langjähriges Mittel

Das langjährige Mittel ist eine statistische Referenz, die durchschnittliche Werte über einen festgelegten Zeitraum – hier die WMO-konforme Klimanormalperiode 1991–2020 – abbildet. Diese Referenz dient als Vergleichsmaßstab, um aktuelle Messwerte einzuordnen: Liegen Temperatur oder Niederschlag nahe am Mittel, ist der Monat klimatologisch typisch; signifikante Abweichungen weisen auf besondere Witterungslagen hin. Für die Wasserwirtschaft ist diese Bezugsgröße zentral, um Trends zu erkennen, Ressourcen zu planen und Risiken zu bewerten. Eine Abweichung von –0,3 °C im November 2025 signalisiert eine sehr geringe Differenz zur Norm.

Fachbegriff erklärt: Schneefallgrenze

Die Schneefallgrenze ist jene Höhe, ab der Niederschlag als Schnee und darunter als Regen fällt. Sie variiert in Abhängigkeit von Lufttemperatur, Feuchte und Luftmassen. Sinkt sie nördlich der Alpen bis in tiefe Lagen, kann Schnee auch im Flach- oder Hügelland fallen. Für den Wasserhaushalt ist die Schneefallgrenze bedeutsam, weil Schnee als Zwischenspeicher wirkt: Niederschläge werden verzögert in die Flüsse abgegeben, wenn die Schneeschmelze einsetzt. Ein frühzeitiger Schneefall kann kurzfristig die Abflüsse dämpfen, spätere Schmelze kann im Frühjahr zu einem moderaten Auffüllen von Grundwasser und Gewässern beitragen – abhängig von Temperaturverlauf und Niederschlägen.

Fachbegriff erklärt: Wasserbilanz

Die Wasserbilanz beschreibt das Verhältnis von Niederschlag, Verdunstung, Abfluss und Speicheränderungen (z. B. in Böden, Seen, Grundwasser). Sie ist ein integratives Konzept, mit dem Fachleute beurteilen, ob ein Gebiet Wasserüberschüsse oder -defizite aufweist. In Monaten mit geringem Niederschlag und gleichzeitig niedriger Verdunstung kann die Bilanz trotzdem ausgeglichen sein; im Herbst und Winter sind absolute Niederschlagsmengen oft klein, weshalb Defizite prozentual ins Gewicht fallen. Für die Bewertung der Versorgungssicherheit und ökologischen Stabilität ist die Wasserbilanz ein Schlüsselindikator – sie verbindet Wetter, Klima und Nutzung.

Historischer Kontext: Wie sich Österreichs Wasserhaushalt einordnet

Hydrologische Berichte, wie sie das BMLUK regelmäßig veröffentlicht, setzen aktuelle Messwerte in Relation zu mehrjährigen Referenzen. Die Referenzperiode 1991–2020 bildet einen modernen Klimahintergrund ab, der bereits von Erwärmungstendenzen geprägt ist. In diesem Kontext werden einzelne Monate wie der November 2025 nicht isoliert, sondern in Serie betrachtet: Ein einzelner trockener oder nasser Monat ergibt erst im Zusammenspiel mit den vorangegangenen und folgenden Monaten ein Bild über Speicherzustände in Böden, Flüssen und Grundwasser. Der heurige Herbst zeigt diese Verschränkung deutlich: Während das Waldviertel überdurchschnittliche Niederschläge meldete, war es in Tirol und Kärnten zu trocken. Solche Muster sind für den Alpenraum nicht ungewöhnlich, weil Wetterlagen abhängig von Strömungsrichtung, Staueffekten und lokalen Gegebenheiten sehr unterschiedliche Niederschlagsverteilungen erzeugen.

Die Mess- und Bewertungsinfrastruktur in Österreich ist darauf ausgerichtet, diese Unterschiede zu erfassen: Pegel an Flüssen, Grundwassermessstellen, meteorologische Stationen und ergänzende Auswertungen durch Institutionen wie die GeoSphere Austria erlauben ein dichtes Monitoring. Der Vorteil dieses Ansatzes zeigt sich in Phasen geringer Dynamik ebenso wie bei Hoch- oder Niedrigwasser: Entwicklungen können frühzeitig erkannt und eingeordnet werden, ohne aus einer Momentaufnahme falsche Schlüsse zu ziehen. Vor diesem Hintergrund sind die November-Daten ein Baustein in einer längeren Beobachtungskette, die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern hilft, Maßnahmen anzupassen und die Versorgung zu sichern.

Regionale Unterschiede: Bundesländer im Vergleich

Der Bericht hebt klare regionale Kontraste hervor. Feuchtere Bedingungen im Wald- und Weinviertel entlasteten Böden und Gewässer in Niederösterreich. Gleichzeitig meldeten Tirol, Osttirol und Oberkärnten Niederschlagsdefizite und damit höhere Anforderungen an Wassermanagement und Beobachtung. Betrachtet man die letzten zwölf Monate, stechen Oberösterreich und Unterkärnten mit nennenswerten Defiziten hervor, was in Summe die Speicher in Oberflächengewässern und im Grundwasser belastet.

Diese Unterschiede spiegeln sich im Alltag wider: In schneearmen Alpentälern kann die natürliche Grundwasserneubildung im Spätherbst gering sein, während im Norden und Osten Niederschläge – selbst wenn sie moderat sind – punktuell zu einer Stabilisierung beitragen. Dass knapp 40 Prozent der Messstellen niedrige bis sehr niedrige Abflüsse meldeten, unterstreicht den vorsichtigen Ton der Bewertung: Es besteht kein akuter Hochwasserdruck, aber die Wasserführung liegt vielerorts unter dem, was für einen November typisch wäre.

Über den Tellerrand: Deutschland und Schweiz

Im DACH-Vergleich zeigen sich Parallelen, ohne dass sich aus dem österreichischen Bericht direkte Schlüsse für die Nachbarländer ableiten ließen. Generell gilt: Im Alpenraum prägen Topografie und Staueffekte die Niederschlagsverteilung, während nördliche Vorlandregionen häufiger gleichmäßigere Muster aufweisen. In Deutschland waren in den vergangenen Jahren – je nach Region – sowohl nasse als auch trockene Phasen zu beobachten, mit ähnlichen Herausforderungen für Grundwasserneubildung und Flussabflüsse. Die Schweiz wiederum ist durch ihre hochalpine Lage stark von Schneefallgrenzen und Speichereffekten des Schnees geprägt. Der Hinweis auf milde Tendenzen zum Jahresende und geringe absolute Niederschlagsmengen in Wintermonaten passt in dieses Muster: Auch dort bedeuten Mittelwerte im Winter nicht zwangsläufig reichlich Wasser, weil die Mengen insgesamt klein sind und Schnee hydrologisch verzögert wirkt. Der Vergleich macht deutlich, dass Bewertung und Vorsorge überall auf kontinuierlichem Monitoring und regionaler Differenzierung beruhen.

Konkreter Bürger-Impact: Was bedeutet die Lage für Alltag und Wirtschaft?

Auch wenn der Wasserhaushalt Österreich im November keine Extreme zeigte, sind die Auswirkungen spürbar – besonders dort, wo Defizite sich kumulieren. Einige Beispiele aus Sicht von Bürgerinnen und Bürgern sowie Betrieben:

  • Trinkwasserversorgung: Österreich verfügt über eine grundsätzlich robuste Versorgung. Niedrige Grundwasserstände in rund 50 Prozent der Messstellen mahnen jedoch zur Vorsicht. Wasserversorger beobachten die Lage engmaschig, um Fördermengen und Netzbetrieb anzupassen.
  • Landwirtschaft: Landwirtinnen und Landwirte in trockenen Regionen müssen die Bodenfeuchte im Blick behalten. Herbstniederschläge sind wichtig für die Winterfeuchte. Bleibt es zu trocken, kann der Start in die Vegetationsperiode anspruchsvoller werden, etwa bei Wintergetreide.
  • Energie: Niedrige Flussabflüsse dämpfen die kurzfristige Produktion an run-of-river-Wasserkraftwerken. Da der November keine Hochwasser brachte, blieb auch der potenzielle Energieüberschuss aus. Planbarkeit profitiert allerdings von der stabilen Witterung.
  • Tourismus: Die Schneefallgrenze bis in tiefe Lagen nördlich der Alpen brachte punktuell frühe Schneebilder. Entscheidend für Wintersportorte sind die kommenden Wochen. Geringe Niederschläge bedeuten, dass natürliche Schneereserven langsam wachsen; Beschneiung hängt von Temperaturen und Wasserverfügbarkeit ab.
  • Ökosysteme: Niedrige Abflüsse können Lebensräume in Bächen belasten, etwa durch höhere Wassertemperaturen bei sonnigen Phasen oder geringere Sauerstoffeinträge. Die milde Tendenz bis Jahresende könnte diesen Druck in einzelnen Lagen verstärken, wenn wenig Niederschlag fällt.

Für Privathaushalte lohnt es sich, sorgsam mit Wasser umzugehen – nicht aus akuter Not, sondern um regionale Stressspitzen zu vermeiden. Einfache Maßnahmen wie wassersparende Armaturen, undichte Spülkästen zu reparieren oder Regenwasser für den Garten im Frühjahr zu nutzen, sind kleine Bausteine, die in trockenen Phasen Wirkung zeigen.

Neusiedler See: Stabil, aber unter Mittel

Der Neusiedler See ist ein sensibler Indikator für den Wasserhaushalt im Osten Österreichs. Der gemessene Wasserstand von 115,34 m ü. A. zum Monatsende liegt um 9 cm unter dem langjährigen Mittel von 115,43 m ü. A. Dieser Abstand ist moderat, aber er zeigt, dass die Speicher in der Region nicht übervoll sind. Da der See flach ist, können geringe Änderungen des Pegels großflächige Auswirkungen auf Uferzonen und Nutzungsmöglichkeiten haben. Ganzjahresbetrachtungen sind daher entscheidend. Die Kombination aus leicht unterdurchschnittlichem Niederschlag und der Aussicht auf überwiegend trockenes Wetter in der nächsten Woche spricht für eine vorsichtige Bewertung: kurzfristig keine Zuspitzung, mittel- bis langfristig weiter Augenmerk auf Zuflüsse und Verdunstung.

Ausblick und Prognose: Stabilisierung auf trockenem Niveau

Der Ausblick der GeoSphere Austria deutet für die kommende Woche überwiegend trockenes Wetter an, mit Niederschlägen eher unter dem jahreszeitlichen Durchschnitt. In Summe bleibt der Dürreindex damit in weiten Teilen des Landes voraussichtlich leicht negativ. Auch zum Jahresende besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit für milde Witterungsverhältnisse. Niederschläge werden insgesamt im Bereich des klimatologischen Mittels erwartet, was in dieser Jahreszeit geringe absolute Mengen bedeutet. Übersetzt heißt das: Die Wasserbilanz erhält wenig Impulse, die Grundwasserstände dürften – wie im Bericht formuliert – keine nennenswerten Veränderungen zeigen. Für Wasserwirtschaft und Kommunen ist dieses Szenario planbar, verlangt aber weiterhin engmaschige Beobachtung, damit regionale Engpässe rechtzeitig erkannt und adressiert werden.

Hintergründe zum Monitoring und zur Einordnung

Österreichs Wasserwirtschaft stützt sich auf ein dichtes Netz aus Messstellen und Auswertungen. Das BMLUK koordiniert die Veröffentlichungen, während hydrographische Dienste und Fachinstitutionen Daten erheben, prüfen und kontextualisieren. Die Referenzperiode 1991–2020 dient als stabiler Maßstab, an dem laufend verglichen wird. Wichtig ist, Monatsberichte nicht zu überinterpretieren: Sie sind Momentaufnahmen, die im Zusammenspiel mit saisonalen und jährlichen Auswertungen ihren vollen Wert entfalten. Dass der November 2025 nahe am langjährigen Mittel lag, unterstreicht diese Perspektive. Erst die Kombination mit regionalen Defizoten und dem Blick auf das vergangene Jahr erklärt, warum trotz scheinbar normaler Temperatur die Speicher in einigen Landesteilen unter Druck stehen.

Praktische Empfehlungen für Haushalte, Gemeinden und Betriebe

  • Transparenz nutzen: Kommunale Informationen und Wasserstandsdaten regelmäßig prüfen; viele Gemeinden veröffentlichen Hinweise zur Lage und zu empfohlenen Maßnahmen.
  • Wasser sparen, wenn möglich: Haushalte können mit einfachen Mitteln den Verbrauch senken; Betriebe prüfen Prozesse mit hoher Wasserintensität auf Effizienz.
  • Vorausschauendes Planen: Landwirtinnen und Landwirte berücksichtigen die Bodenfeuchteentwicklung und die Prognosen der GeoSphere Austria bei der Planung von Feldarbeiten und Bewässerung.
  • Infrastruktur pflegen: Wasserversorger und Kommunen setzen auf kontinuierliche Wartung von Brunnen, Leitungen und Speicheranlagen, um Verluste gering zu halten.
  • Datengestützt entscheiden: Entscheidungen an verlässliche Quellen koppeln – etwa an Berichte des BMLUK und Prognosen der GeoSphere Austria.

Zahlenanalyse: Was bedeuten die Prozentwerte konkret?

Ein Niederschlagsminus von 7 Prozent im Österreich-Mittel ist aus hydrologischer Sicht moderat. Regional kann ein solcher Wert jedoch anders wirken: In ohnehin trockenen Monaten und in Regionen mit geringer Speicherfähigkeit reagieren Flüsse und Grundwasser empfindlicher. Dass knapp 40 Prozent der Messstellen niedrige bis sehr niedrige Abflüsse meldeten, spiegelt diese Empfindlichkeit. Gleichzeitig wirkt die fehlende Hochwasserdynamik stabilisierend für Infrastruktur und Gewässerökologie, weil ökologische Belastungsspitzen durch Hochwasser ausblieben. Die Temperaturabweichung von –0,3 °C ist klimatologisch unspektakulär und liegt nahe an der Norm – ein wichtiger Hinweis darauf, dass die Wasserstände nicht durch ungewöhnliche Verdunstungsspitzen beeinflusst wurden, sondern primär durch die Niederschlagsverteilung.

Politische Einordnung: Monitoring, Vorsorge, Resilienz

Für die Politik ergeben sich drei Handlungsfelder: Erstens die Sicherung und Weiterentwicklung des Monitorings, damit regionale Signale rasch erkannt werden. Zweitens die Vorsorge durch vorausschauendes Management – von der Grundwasserbewirtschaftung bis zu transparenten Informationswegen für die Bevölkerung. Drittens die Stärkung der Resilienz: Infrastruktur, die mit Schwankungen umgehen kann; Betriebe und Gemeinden, die in trockenen Phasen handlungsfähig bleiben. Der Hinweis des Wasserministers auf konsequente Beobachtung und vorausschauendes Management spiegelt diese Linie wider.

Vergleich zu anderen Bundesländern: Beispiele zur Einordnung

Das Wald- und Weinviertel profitierte im November von mehr Niederschlag als üblich. Das wirkt sich auf die kurzfristige Bodenfeuchte positiv aus und kann im Winter eine Basis legen, um im Frühjahr besser in die Vegetationsperiode zu starten. Tirol, Osttirol und Oberkärnten dagegen berichten Defizite – dort sollten Gemeinden und Versorger besonders aufmerksam bleiben. Oberösterreich und Unterkärnten stechen im Zwölfmonatsblick durch nennenswerte Defizite hervor, was darauf hinweist, dass nicht nur der November, sondern die Abfolge der vergangenen Monate die Speicher prägte. Daraus folgt: Gleiches Österreich, unterschiedliche Wasserrealität – das macht regionale Wasserstrategien unverzichtbar.

Transparenz und Quellen

Diese Berichterstattung stützt sich ausschließlich auf die offiziellen Angaben des BMLUK und auf Prognoseinformationen der GeoSphere Austria. Details entnehmen Sie bitte den Originalquellen:

Schluss: Was bleibt, was kommt?

Der November 2025 präsentiert sich als Monat ohne Extreme – mit einer wichtigen Nuance: Der Wasserhaushalt Österreich bleibt in vielen Regionen unter Druck. Grundwasserstände erholen sich nur leicht, Flussabflüsse sind häufig niedrig, und die Prognose verheißt eher trockene Tage. Positiv ist, dass keine markanten Hochwasserereignisse auftraten und die Temperaturen nahe am langjährigen Mittel lagen. Für die nächsten Wochen bedeutet das: weiter aufmerksam bleiben, lokale Besonderheiten ernst nehmen und Entscheidungen an die solide Datenbasis knüpfen.

Für Bürgerinnen und Bürger, Gemeinden und Betriebe lautet die Empfehlung: Informiert bleiben, Ressourcen effizient nutzen, und dort, wo es Sinn macht, Vorsorge treffen. Verfolgen Sie die Updates auf den Seiten des BMLUK und der GeoSphere Austria. Welche Maßnahmen halten Sie in Ihrer Region für besonders wirksam – mehr Information, gezieltes Speichermanagement oder Effizienzsteigerungen im Alltag? Ihre lokalen Erfahrungen sind ein wichtiger Baustein für eine resiliente Wasserzukunft.