Österreich setzt beim schnellsten Internet auf Glasfaser: FTTH verdrängt xDSL, Zahlen aus Oberösterreich belegen den Trend. Stand: 10.12.2025. In Wien und in den Bundesländern wird seit Jahren über den besten Weg zur digitalen Infrastruktur diskutiert. Die aktuelle Entwicklung verdichtet sich nun zu einer klaren Botschaft: Echte Glasfaser bis ins Haus bietet die zuverlässigsten und schnellsten Anschlüsse. Das zeigt eine neue Veröffentlichung der Open Fiber Austria (OFAA) mit besonderem Blick auf Oberösterreich. Am 10.12.2025 erhält das Thema besondere Aktualität, weil der langfristige Strukturwandel von Kupfer- zu Lichtwellenleitern mittlerweile im Alltag spürbar ist – in Unternehmen, Schulen und Wohnzimmern. Dieser Beitrag ordnet die Zahlen ein, erklärt zentrale Fachbegriffe verständlich und zeigt, welche konkreten Auswirkungen für Haushalte und Betriebe in Österreich zu erwarten sind. Dazu liefern wir historische Hintergründe, Vergleiche im DACH-Raum sowie eine fundierte Perspektive, wie Österreich den Glasfaser-Ausbau effizient und fair vorantreiben kann.
Glasfaser als Schlüssel zum schnellsten Internet in Österreich
Die Kernaussage der Quelle ist deutlich: Nur die Glasfaser bringt das schnellste Internet nach Hause. Die Open Fiber Austria verweist auf den anhaltenden Rückgang von xDSL-Anschlüssen und ein starkes Wachstum bei FTTH, also Glasfaser bis ins Haus. Besonders im ländlichen Raum wird der Ausbau durch Förderprogramme der Länder sichtbar. Das ist für Österreich relevant, weil stabile und hohe Bandbreiten die digitale Teilhabe sichern und wirtschaftliche Entwicklung fördern. Die vorliegenden Zahlen aus Oberösterreich liefern dafür ein anschauliches Beispiel und stützen die Einschätzung, dass der Übergang von Kupfer zu Glasfaser an Dynamik gewonnen hat.
Die OFAA betont, dass die Umstellung kein kurzfristiger Hype ist, sondern eine strukturelle Verschiebung zu einer Schlüsselinfrastruktur. Die Aussage wird mit einer klaren Tendenz unterlegt: xDSL schrumpft, FTTH wächst, Kabelinternet über DOCSIS bleibt weitgehend stabil. Diese Trias macht sichtbar, wo Österreich in den kommenden Jahren investieren muss, um im europäischen Vergleich nicht zurückzufallen und zugleich faire Wettbewerbsbedingungen sowie Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Quelle und Kontext
Die hier dargestellten Kerndaten und Zitate stammen aus der Aussendung der Open Fiber Austria vom 10.12.2025, veröffentlicht über den OTS-Dienst der APA. Die entsprechende Presseinformation ist unter diesem Link abrufbar: OFAA: Nur die Glasfaser bringt das schnellste Internet nach Hause. Expertenstimmen wurden ausschließlich übernommen, wenn sie in dieser Quelle enthalten sind.
Fachbegriffe verständlich erklärt
Glasfaser
Glasfaser ist ein Übertragungsmedium aus sehr dünnen, transparenten Fasern, in denen Daten als Lichtimpulse transportiert werden. Im Unterschied zu Kupferkabeln, die elektrische Signale verwenden, ist Licht unempfindlicher gegenüber Störungen durch elektromagnetische Einflüsse. Dadurch sind sehr hohe Bandbreiten und sehr geringe Verzögerungen möglich. Für Haushalte bedeutet Glasfaser stabile Geschwindigkeiten, auch wenn mehrere Personen gleichzeitig streamen, arbeiten oder online lernen. In der Praxis ist Glasfaser besonders zukunftsfähig, weil die Hauptbegrenzung meist in der aktiven Technik liegt, nicht in der Faser selbst: Durch neue Endgeräte lassen sich Leistungen steigern, ohne das Kabel im Boden austauschen zu müssen.
FTTH (Fiber to the Home)
FTTH bedeutet, dass die Glasfaserleitung bis in die Wohnung oder das Gebäude geführt wird. Dieses Ende-zu-Ende-Prinzip unterscheidet FTTH von Übergangslösungen, bei denen ein Teil der Strecke weiterhin über Kupfer verläuft. Der Vorteil von FTTH ist die nahezu unveränderte Signalqualität vom Netz bis zur Wohnungsdose. Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten konsistente Geschwindigkeiten, die auch zu Spitzenzeiten nicht stark einbrechen. Zudem ist FTTH besonders gut für symmetrische Bandbreiten geeignet, also gleicher Upload und Download. Das ist wichtig für Videokonferenzen, Cloud-Backups und professionelle Nutzung zu Hause. FTTH gilt daher als Goldstandard moderner Breitbandnetze.
xDSL
xDSL ist ein Sammelbegriff für Technologien wie ADSL oder VDSL, die über bestehende Kupfer-Telefonleitungen Daten übertragen. Der große Vorteil von xDSL war über viele Jahre die schnelle Verfügbarkeit, weil die vorhandene Telefoninfrastruktur genutzt werden konnte. Das brachte in den 2000er-Jahren einen flächendeckenden Internetzugang. Der Nachteil: Mit zunehmender Auslastung und steigenden Anforderungen stoßen Kupferleitungen an physikalische Grenzen. Je länger die Strecke und je mehr Störquellen, desto geringer die erreichbare Geschwindigkeit. Deshalb nimmt xDSL in Österreich – wie die Quelle für Oberösterreich zeigt – deutlich ab. xDSL bleibt eine Übergangstechnologie, während Glasfaser das Ziel ist.
DOCSIS (Kabelinternet)
DOCSIS ist der Standard, über den Kabelnetzbetreiber Internet über das TV-Koaxialnetz anbieten. In vielen Städten und Ballungsräumen ist DOCSIS eine verbreitete und leistungsfähige Option, besonders dort, wo FTTH noch nicht verfügbar ist. Der Vorteil liegt in hohen Downloadgeschwindigkeiten und einer bestehenden Netzinfrastruktur. Grenzen zeigen sich bei der Symmetrie: Uploadraten sind häufig deutlich geringer als der Download. Für Haushalte kann DOCSIS eine solide Brücke sein, bis FTTH verfügbar ist. Laut der vorliegenden Quelle blieb die Zahl der DOCSIS-Nutzungen in Oberösterreich nahezu konstant, während xDSL abnahm und FTTH deutlich zulegte.
Lichtwellenleiter
Lichtwellenleiter ist ein technischer Ausdruck für Glasfaserkabel. Der Begriff weist darauf hin, dass hier Lichtwellen – und nicht elektrische Signale – übertragen werden. Das ermöglicht große Datenmengen über lange Strecken ohne nennenswerte Qualitätsverluste. Für den praktischen Ausbau bedeutet das, dass zentrale Netzknoten (Backbones) ganze Regionen versorgen können, ohne dass die letzten Kilometer die Geschwindigkeit stark begrenzen. Im Alltag macht sich das in stabilen Verbindungen bemerkbar, beispielsweise bei UHD-Streams, Online-Gaming, Telemedizin oder beim Homeoffice, wo niedrige Latenzen und konstante Bandbreiten entscheidend sind.
Schlüsselinfrastruktur
Schlüsselinfrastruktur bezeichnet eine Infrastruktur, die für gesellschaftliche und wirtschaftliche Funktionen unverzichtbar ist. Ähnlich wie Strom- und Wassernetze bilden moderne Datennetze die Basis für digitale Dienstleistungen. Wenn Glasfaser als Schlüsselinfrastruktur beschrieben wird, bedeutet das: Wirtschaftliche Entwicklung, Bildungsangebote, öffentliche Verwaltung und Gesundheitsversorgung profitieren direkt von der Leistungsfähigkeit dieser Netze. Der Begriff betont auch die Notwendigkeit planbarer Investitionen, langfristiger Wartung und fairer Zugangsmöglichkeiten, damit städtische und ländliche Räume gleichermaßen am digitalen Fortschritt teilhaben.
Backbone
Als Backbone wird das Rückgrat des Internets bezeichnet – die großen, leistungsfähigen Datenautobahnen zwischen Rechenzentren und Netzknoten. Von dort verzweigen regionale und lokale Netze bis in Gemeinden, Häuser und Wohnungen. Ein starker Backbone ist Voraussetzung dafür, dass hohe Anschlüsse an der Peripherie wirklich ausgenutzt werden können. Für Österreich bedeutet das, dass neben den letzten Metern in FTTH auch die überregionalen Verbindungen ausgebaut und modernisiert sein müssen. Nur so bleiben Latenzen niedrig und Kapazitäten hoch, selbst wenn viele Nutzerinnen und Nutzer gleichzeitig online sind.
Latenz
Latenz ist die Verzögerung, die ein Datenpaket von der Quelle zum Ziel benötigt. Im Alltag fällt Latenz bei Videokonferenzen, Online-Gaming oder Fernzugriffen auf: Je geringer die Latenz, desto unmittelbarer wirkt die Verbindung. Glasfaser hat von Natur aus sehr niedrige Latenzen, weil Licht schneller und störungsärmer übertragen werden kann als elektrische Signale in Kupfer. Für Unternehmen, Schulen und öffentliche Stellen kann niedrige Latenz die Qualität digitaler Dienstleistungen maßgeblich verbessern – vom reibungslosen Unterricht bis zu verlässlichen Remote-Arbeitsplätzen.
Symmetrische Bandbreite
Symmetrische Bandbreite bedeutet, dass Upload und Download mit ähnlicher Geschwindigkeit möglich sind. Das unterscheidet viele Glasfaserangebote von klassischen Kupfer- oder Kabelanschlüssen, bei denen der Upload deutlich langsamer ist. Symmetrie ist im modernen Alltag wichtig: Wer große Dateien in die Cloud lädt, wer in 4K streamt und gleichzeitig Videokonferenzen führt, oder wer als kleines Unternehmen Produktdaten, Designs oder Quellcode mit Partnerinnen und Partnern teilt, profitiert von hohen Uploadraten. FTTH kann diese Symmetrie besonders gut bereitstellen.
Historischer Kontext: Vom Kupfer zum Licht
Die Entwicklung des Internetzugangs in Österreich folgt einem Muster, das in vielen Ländern ähnlich verlief. Zunächst wurden analoge Telefonnetze genutzt, später beschleunigten ISDN und dann DSL die Verbindungen. ADSL und VDSL machten in den 2000er- und frühen 2010er-Jahren Breitband für breite Bevölkerungsschichten verfügbar. Gleichzeitig etablierten Kabelnetzbetreiber Internetzugänge über das TV-Koaxialnetz. Diese Phase war prägend: Viele Haushalte, Unternehmen sowie Verwaltungseinrichtungen machten erstmals digitale Dienste zum festen Bestandteil ihres Alltags.
Mit dem wachsenden Bedarf – Videostreaming, Cloud-Dienste, E-Learning, digitale Produktion – traten die Grenzen der Kupfertechnik zunehmend zutage. Physikalische Dämpfung, Störanfälligkeit und die Entfernung zur Vermittlungsstelle begrenzen die Leistungsfähigkeit. Gleichzeitig wurden Glasfasernetze leistungsfähiger, günstiger in der Verlegung und strategisch relevanter. Förderprogramme, Kooperationen und kommunale Initiativen trieben den Glasfaserausbau voran. Heute zeigt sich der historische Wechsel deutlich: Kupferleitungen sind auf dem Rückzug, Glasfaser wächst – ein Übergang, den die OFAA als unumkehrbar einstuft.
Zahlen und Fakten aus Oberösterreich: Ein Trend wird sichtbar
Die Quelle benennt eine klare Entwicklung in Oberösterreich über die letzten fünf Jahre:
- xDSL-Anschlüsse sanken von knapp 130.000 auf unter 90.000.
- Echte Glasfaseranschlüsse (FTTH) stiegen von etwa 10.000 auf über 70.000.
- Telekabel DOCSIS blieb in etwa konstant.
Was lässt sich daraus ableiten? Erstens: Der xDSL-Rückgang beträgt mindestens rund 40.000 Anschlüsse in fünf Jahren. Selbst vorsichtig interpretiert ist das ein Rückgang von deutlich über 30 Prozent gegenüber dem Ausgangswert von knapp 130.000. Zweitens: FTTH hat mindestens um rund 60.000 Anschlüsse zugelegt – ein Zuwachs um den Faktor sieben oder mehr. Drittens: DOCSIS hält seine Position stabil, dient aber offenbar häufig als Zwischenlösung, bis FTTH verfügbar ist.
Diese Zahlen sind konsistent mit der Einschätzung, dass Fördermaßnahmen in ländlichen Regionen Wirkung zeigen. Wenn der Bestand an Kupferanschlüssen fällt und die Glasfaser wächst, dann verschiebt sich das Fundament der digitalen Versorgung. Ein konstanter DOCSIS-Bestand spricht dafür, dass dort, wo Kabelnetze ausreichend ausgebaut sind, Haushalte und Betriebe auf diese Alternative setzen – zumindest so lange, bis FTTH in der Straße liegt.
Die Quelle enthält auch eine prägnante Expertenstimme. DI Dr. Igor Brusic, Präsident der Open Fiber Austria, wird wie folgt zitiert: „Der Rückzug der alten Kupferanschlüsse ist nicht mehr aufzuhalten – sie werden früher oder später im Museum der Technologiegeschichte landen. Die Glasfaser dagegen ist längst auf der Überholspur“. Diese Aussage ordnet die Daten pointiert ein: Kupfer ist eine Technik von gestern, die ihren Dienst getan hat; die Zukunft gehört Glasfaser.
Vergleich: Bundesländer sowie Deutschland und Schweiz
In Österreich zeigen die Bundesländer unterschiedliche Ausgangslagen. Urban geprägte Räume profitieren häufig von dichter Infrastruktur und Wettbewerb zwischen Anbietern. Ländliche Regionen holen auf, wenn Förderungen gezielt den eigenwirtschaftlichen Ausbau ergänzen. Die OFAA-Hinweise, dass besonders im ländlichen Raum kräftig zugelegt wird, fügen sich in dieses Bild. Für Bürgerinnen und Bürger bedeutet das: Wer abseits der Städte wohnt, hat heute bessere Chancen als noch vor wenigen Jahren, einen FTTH-Anschluss zu erhalten. Auch Gemeinden profitieren, weil digitale Angebote in Schule, Amt und Medizin zuverlässiger nutzbar werden.
Ein Blick nach Deutschland zeigt, dass dort über lange Zeit Übergangslösungen auf Kupfer – etwa verschiedene DSL-Varianten – umfangreich optimiert wurden. Das war schnell verfügbar, stieß aber perspektivisch an Grenzen. Heute beschleunigt Deutschland den FTTH-Ausbau, während Kabelnetze weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Die Schweiz wiederum verfügt traditionell über leistungsfähige Kabelnetze und treibt FTTH gezielt voran, wobei regionale Unterschiede bestehen. Gemeinsam ist dem DACH-Raum, dass die langfristige Richtung klar ist: Wo FTTH verfügbar ist, gilt es als Leitlösung. Unterschiede ergeben sich eher im Tempo der Umsetzung, in Förderlogiken und bei der Rolle kommunaler oder regionaler Netzgesellschaften.
Was bedeutet das für Bürgerinnen und Bürger?
Die Auswirkungen auf den Alltag sind konkret. Für Haushalte ermöglicht FTTH stabile Videokonferenzen, unterbrechungsfreie UHD-Streams, Online-Lernen und zuverlässiges Homeoffice. Wer aus dem ländlichen Raum arbeitet, kann sich auf geringere Latenzen und höhere Uploadraten verlassen – ein Plus für Video-Calls, kollaboratives Arbeiten und Cloud-Backups. Auch Familien profitieren: Wenn mehrere Geräte gleichzeitig online sind, bleiben die Verbindungen stabiler als bei vielen älteren Anschlüssen.
Für kleine und mittlere Unternehmen ist Glasfaser ein Produktivitätsmotor. Symmetrische Bandbreiten beschleunigen das Hochladen großer Dateien, etwa Produktkataloge, Konstruktionsdaten oder Medieninhalte. Handwerksbetriebe können Cloud-Dienste für Buchhaltung, Planung und Kundenkommunikation effizienter nutzen. Lokale Händlerinnen und Händler verbessern mit stabilen Verbindungen ihre E-Commerce-Prozesse, vom Lager bis zum Zahlungsverkehr. Selbst öffentliche Dienste – von der Gemeinde bis zur Schule – profitieren, weil digitale Verwaltungsleistungen, hybride Unterrichtsformen und medizinische Telekonsultationen verlässlicher funktionieren.
Nicht zuletzt stabilisiert Glasfaser den Immobilienwert: Gebäude mit FTTH-Anschluss gelten oft als zukunftssicherer. Das kann bei Vermietung und Verkauf eine Rolle spielen. Zudem ist Glasfaser energieeffizient – die Übertragung mit Licht benötigt im Verhältnis zur transportierten Datenmenge weniger Energie als viele ältere Technologien. Das senkt Betriebskosten in Netzen und unterstützt Nachhaltigkeitsziele, ohne dass dafür Komfort geopfert werden muss.
Förderungen und ländlicher Raum: Warum es jetzt wirkt
Die OFAA führt den deutlichen Zuwachs an Glasfaseranschlüssen im ländlichen Raum auf gezielte Förderung der Länder zurück. Förderprogramme schließen Wirtschaftlichkeitslücken, die bei eigenständigen Investitionen in dünn besiedelten Gebieten entstehen. Praktisch heißt das: Gemeinden und regionale Netzbetreiber können Projekte realisieren, die sonst zu lange warten müssten. In Oberösterreich zeigt sich die Wirkung solcher Instrumente besonders klar – mit einer starken Abnahme von xDSL und einem markanten Plus bei FTTH.
Für Österreich ist das eine wichtige Lehre. Wo Förderungen planbar, technologieoffen im Verfahren, aber zielgerichtet auf Glasfaser ausgerichtet sind, entsteht ein stabiles Fundament. Es sichert Versorgungsgerechtigkeit und stärkt die regionale Wirtschaft. Erfolgsentscheidend ist die Kombination aus Wettbewerb, Kooperation und Transparenz: Ausbaugebiete sollten koordiniert werden, um Doppelinvestitionen zu vermeiden, und offene Netze können den Zugang für verschiedene Diensteanbieterinnen und -anbieter erleichtern.
Ausblick: Wohin entwickelt sich der österreichische Breitbandmarkt?
Die nächsten Jahre dürften den Umschwung weiter beschleunigen. Mit jedem neu erschlossenen Straßenzug sinkt die relative Attraktivität von xDSL. DOCSIS bleibt dort relevant, wo Kabelnetze leistungsstark sind, wird aber perspektivisch durch FTTH ergänzt oder ersetzt, wenn die Nachfrage nach symmetrischen Bandbreiten steigt. Für den Backbone-Bereich bedeutet die wachsende FTTH-Dichte, dass Knotenpunkte und regionale Verbindungen leistungsfähiger werden müssen, damit es zu keinen Engpässen kommt.
Digitalisierung in Wirtschaft und Verwaltung erhöht den Bedarf an verlässlicher Konnektivität. Remote-Arbeit, Telemedizin, vernetzte Produktion und smarte Energienetze sind auf geringe Latenzen und hohe Uploads angewiesen. Schulen und Hochschulen werden hybride Lernmodelle weiterentwickeln, die stabile Netze voraussetzen. In diesem Umfeld ist Glasfaser die naheliegende Basis. Die OFAA-These, dass nur Glasfaser das schnellste Internet nach Hause bringt, ist deshalb weniger ein Marketing-Slogan als eine Folgerung aus Technologieeigenschaften und Nutzungsmustern.
Damit die Entwicklung inklusiv bleibt, ist wichtig: Förderprogramme müssen langfristig planbar sein, kommunale Planung vorrausschauend erfolgen, und Endkundinnen und Endkunden sollten verständlich informiert werden – etwa über Ausbaupläne, Bauphasen und Hausanschlussvarianten. Transparenz stärkt Akzeptanz und beschleunigt die Umsetzung.
Praxisbeispiele: So zeigt sich der Nutzen
- Homeoffice: Videokonferenzen in hoher Qualität ohne Aussetzer, paralleles Arbeiten mehrerer Personen im Haushalt, zügige Datei-Uploads.
- Schule und Studium: Verlässliche Lernplattformen, nahtloses Streaming von Vorlesungen, reibungslose Gruppenarbeiten in der Cloud.
- Kreativwirtschaft: Upload großer Medienprojekte, Live-Kollaboration an Schnitt- oder Grafikdateien, sichere Datensicherung.
- KMU: Anbindung an ERP- und CRM-Systeme, digitale Buchhaltung, E-Commerce mit stabiler Bezahlinfrastruktur, Fernwartung von Maschinen.
- Gesundheit: Telemedizinische Sprechstunden, sichere Übertragung hochauflösender Diagnostik, Vernetzung zwischen Praxis und Labor.
Rechtliche und regulatorische Aspekte in Österreich
Für den weiteren Ausbau sind transparente Rahmenbedingungen zentral. Dazu gehören klare Informationspflichten über Bauphasen, faire Zugangsmodelle zu Netzen und die Beachtung von Datenschutz sowie Datensicherheit im Endkundengeschäft. Für Nutzerinnen und Nutzer ist es wichtig, Vertragsbedingungen, Mindestlaufzeiten und Wechselmodalitäten zu verstehen. Anbieter sollten Leistungsversprechen realistisch formulieren und in verständlicher Sprache erklären, wie beworbene Höchstgeschwindigkeiten im Alltag erreicht werden können. Eine sachliche, evidenzbasierte Kommunikation unterstützt informierte Entscheidungen und stärkt das Vertrauen in den Markt.
Zusammenführung der Befunde: Wie Österreich jetzt profitieren kann
Die Oberösterreich-Daten illustrieren den Strukturwandel: weniger xDSL, deutlich mehr FTTH, stabiles DOCSIS. Der ländliche Raum gewinnt dank Förderungen an Tempo. Für Österreich als Ganzes ergibt sich eine klare Handlungsagenda: Ausbau koordinieren, Doppelstrukturen vermeiden, Backbone stärken und Endnutzerinnen sowie Endnutzer transparent informieren. Die langfristige Perspektive ist, dass Glasfaser als Schlüsselinfrastruktur neben Strom, Wasser und Verkehr tritt – mit direkten Effekten auf Wettbewerbsfähigkeit, Bildung, Gesundheit und Lebensqualität.
Weiterführende Informationen
Die vollständige Presseinformation der Open Fiber Austria vom 10.12.2025 finden Sie hier: ots.at: OFAA-Presseaussendung. Dort sind die Kernaussagen und Zahlen zur Entwicklung in Oberösterreich direkt nachzulesen.
Schluss: Was jetzt zählt
Österreich steht am Wendepunkt: Glasfaser wird zur Normalität, Übergangstechnologien verlieren an Gewicht. Die Daten aus Oberösterreich untermauern diese Entwicklung und zeigen, dass Förderung im ländlichen Raum wirkt. Für Haushalte, Unternehmen und Gemeinden heißt das: Bessere Verfügbarkeit, stabilere Qualität, höhere Zukunftssicherheit. Wer heute noch auf xDSL angewiesen ist, sollte die Ausbaupläne im Blick behalten und sich über Hausanschluss-Optionen informieren. Wer bereits DOCSIS nutzt, profitiert oft sofort – und kann mittelfristig auf FTTH umsteigen, wenn es verfügbar ist.
Wie erleben Sie den Wandel vor Ort? Teilen Sie Erfahrungen mit Ausbauprojekten in Ihrer Gemeinde und informieren Sie sich über geplante Glasfaser-Initiativen. Nützliche Anlaufstelle: die verlinkte OFAA-Presseinformation vom 10.12.2025. Je mehr Informationen verfügbar sind, desto schneller kann Österreich den Schritt vom Kupferzeitalter in die Glasfaserzukunft vollziehen.






