Niederösterreich räumt beim Climate Star Award ab

Redaktion

In einer feierlichen Zeremonie in Wiener Neustadt wurden kürzlich die Climate Star Awards verliehen, die bemerkenswerte Klimaschutzprojekte in Europa auszeichnen. Bereits zum 11. Mal fand die Verleihung statt, und auch in diesem Jahr konnte Niederösterreich mit herausragenden Initiativen glänzen.

Ein starkes Zeichen für regionalen Klimaschutz

Von den 16 prämierten Projekten stammen gleich sechs aus Österreich, wobei Niederösterreich besonders hervorstach. Das Bundesland kann stolz darauf sein, dass seine Gemeinden und Regionen als Vorreiter im Klimaschutz gelten. Stephan Pernkopf, der stellvertretende Landeshauptmann, betonte während der Veranstaltung die Bedeutung praktischer Umsetzungen im Umweltschutz: „Wir warten nicht auf Ergebnisse internationaler Gipfel, sondern handeln.“

Besonders hervorgehoben wurde das Projekt „Hauptplatz Amstetten – ein Platz für Menschen“, das durch die aktive Beteiligung von über 10.000 Einwohnern entstand. Der neu gestaltete Hauptplatz bietet nicht nur mehr Lebensqualität, sondern dient als Österreichs größte Schwammstadt, die den Regenwasserkanal erheblich entlastet.

Innovationen im Kleinen: Brand-Naglberg

Die kleine Gemeinde Brand-Naglberg im Waldviertel zeigte eindrucksvoll, dass auch kleinere Orte Großes im Klimaschutz leisten können. Mit dem Projekt „Klimafittes Musikheim“ wurde ein energieunabhängiger und nachhaltiger Kulturbetrieb geschaffen. Diese Erfolge sind ein Musterbeispiel dafür, wie Teamarbeit und ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept zu bahnbrechenden Ergebnissen führen können.

Wiener Neudorf und die Reduktion der B17

Ein weiteres bemerkenswertes Projekt fand in Wiener Neudorf statt. Hier wurde in Zusammenarbeit mit den Bürgern die stark befahrene B17 verkleinert, um Platz für einen grünen Retentionsraum zu schaffen. Solche unkonventionellen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zeigen, wie Klimaschutz und aktive Mobilität Hand in Hand gehen können.

Kreislaufwirtschaft in Melk-Scheibbs

Auch die Kreislaufregion Melk-Scheibbs wurde für ihr innovatives Projekt „unverpackt Kreislaufpartner“ ausgezeichnet. Ziel ist es, Trockenware für Gastronomie und Großküchen in wiederverwendbaren Metallbehältern zu liefern und damit Einwegverpackungen zu reduzieren. Die Region dient als Drehscheibe für die Kreislaufwirtschaft, und erste Pilotkunden wie die Lebenshilfe Niederösterreich nutzen bereits dieses nachhaltige Logistiksystem.

Mit insgesamt 185 vergebenen Climate Stars seit Beginn des Wettbewerbs setzt das Klimabündnis-Netzwerk ein starkes Zeichen für die Zukunft. Die prämierten Projekte sollen als Inspiration und Mutmacher dienen, wie Petra Schön, Geschäftsführerin von Klimabündnis Niederösterreich, erläuterte: „Viele Klimaschutzmaßnahmen, die heute weit verbreitet sind, haben ihren Ursprung in innovativen Gemeinden.“

Die Veranstaltung in Wiener Neustadt bestätigte erneut die Vorreiterrolle Niederösterreichs im europäischen Klimaschutz und betonte die Bedeutung regionaler Initiativen für globale Herausforderungen.