Seit 2022 wurden 16.710 GBV-Wohneinheiten in Österreich auf umweltfreundliche Heizsysteme umgestellt. Was das für Mieten, Klima und Städte bedeutet. Am 5. November 2025 rückt eine Zahl ins Zentrum der Debatte, die den Wandel im Gebäudesektor greifbar macht: In den vergangenen drei Jahren haben gemeinnützige Bauvereinigungen landesweit getauscht, saniert und umgerüstet. Die Umstellungen entsprechen der Größe einer Stadt wie Feldkirch oder Steyr und setzen ein Signal, das weit über Wien hinausreicht. Mitten in einer Daueraufgabe zwischen Energiewende, sozialer Verantwortung und Baukosten zeigt sich, wie der gemeinwohlorientierte Wohnbau an Tempo gewinnt und Versorgungssicherheit stärkt. Die österreichische Leserschaft interessiert vor allem, was diese Entwicklung konkret bedeutet: für Mieterinnen und Mieter, für Bauträger, für die Länder. Und sie fragt nach der Tragweite: Sind die Klimaziele erreichbar, wenn der Gebäudesektor Schritt für Schritt seine Heizsysteme umstellt, ohne die Leistbarkeit aufs Spiel zu setzen
GBV Heizungstausch beschleunigt Energiewende in Österreich
Laut dem Österreichischen Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen wurden seit der Energiekrise 2022 insgesamt 16.710 Wohneinheiten auf umweltfreundliche Heizsysteme umgestellt. Bereits 2021 zählte der Verband 2.350 Umstellungen, 2024 sind es 6.570 und damit beinahe eine Verdreifachung im Vergleich zu 2021. Hinter diesen Zahlen steht ein Segment des Wohnens, das in Österreich eine zentrale Rolle spielt: 172 gemeinnützige Bauvereinigungen verwalten landesweit knapp über eine Million Wohnungen, davon rund 664.000 eigene Miet- und Genossenschaftswohnungen. Die Meldung des Verbands macht deutlich, dass der Heizungstausch kein Randphänomen mehr ist, sondern in der Breite ankommt. Quelle und weitere Details finden sich beim Verband auf OTS unter der Meldung GBV Zahl des Monats November, abrufbar hier: OTS-Originaltext.
Die Botschaft ist doppelt: Erstens erhöht die Umstellung das Tempo in Richtung Klimaziele im Gebäudesektor. Zweitens trägt sie zur langfristigen Sicherung von Qualität und Leistbarkeit des Wohnraums bei. Der Fokus auf umweltfreundliche Systeme wie Fernwärme, Wärmepumpen oder Biomasse reduziert die Abhängigkeit von volatilen fossilen Energieträgern und senkt mittelfristig das Risiko sprunghafter Betriebskosten. Die Umrüstung ist aber auch ein organisatorischer Kraftakt, der Planung, Handwerk, Finanzierung und die Information der Bewohnerinnen und Bewohner zusammenbringen muss.
Was sind gemeinnützige Bauvereinigungen GBVs
Gemeinnützige Bauvereinigungen sind Unternehmen, die Wohnungen für breite Bevölkerungskreise bereitstellen und dabei nicht gewinnmaximierend, sondern gemeinwohlorientiert arbeiten. Das bedeutet: Sie investieren Einnahmen vorrangig in Neubau, Sanierung und Instandhaltung, anstatt Gewinne an Eigentümer auszuschütten. Die Mieten orientieren sich an den tatsächlichen Kosten von Errichtung, Finanzierung und Betrieb. Für Laien lässt sich das so zusammenfassen: GBVs sind eine Art Rückgrat des leistbaren Wohnens in Österreich. Sie bündeln Know-how für Planung und Bestandserhaltung und agieren als verlässlicher Partner für Mieterinnen und Mieter, Gemeinden und Länder. Weil sie große Wohnungsbestände verwalten, können sie Programme wie den Heizungstausch technisch, organisatorisch und sozialverträglich skalieren.
Was regelt das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz WGG
Das WGG ist die gesetzliche Grundlage, die Tätigkeit und Rahmenbedingungen der GBVs festlegt. Es begrenzt die Gewinnentnahme, verpflichtet zu Transparenz und regelt, wie Mieten gebildet werden dürfen. Für Laien: Während am freien Markt die Miethöhe stark von Angebot und Nachfrage getrieben ist, müssen GBVs die Miete anhand der tatsächlichen Kosten berechnen und dokumentieren. Das WGG schafft so einen Schutzrahmen, der Preisexplosionen dämpfen kann. Gleichzeitig ermöglicht es, langfristig zu planen: Rücklagen für Sanierungen, klare Regeln für die Abrechnung und Mitspracherechte sorgen dafür, dass Modernisierungen wie der Tausch der Heizsysteme in einem verlässlichen Prozess umgesetzt werden können. Das Gesetz ist damit ein Hebel, die Energiewende sozial abzufedern und technische Qualität dauerhaft zu sichern.
Was sind umweltfreundliche Heizsysteme
Unter umweltfreundlichen Heizsystemen versteht man Anlagen, die den Ausstoß von Treibhausgasen gegenüber klassischen fossilen Heizungen deutlich senken. Das umfasst beispielsweise Fernwärme aus effizienter Kraft-Wärme-Kopplung und zunehmenden erneuerbaren Quellen, Wärmepumpen, die Umweltwärme aus Luft, Wasser oder Erdreich nutzen, sowie Biomasseheizungen mit nachhaltiger Brennstoffkette. Für Laien gilt: Der Clou dieser Systeme ist nicht nur der Energieträger, sondern auch die Effizienz. Wärmepumpen etwa machen aus einer Kilowattstunde Strom je nach System mehrere Kilowattstunden Wärme. Fernwärme verbindet viele Gebäude über ein Netz, wodurch große, effiziente Anlagen einzelne Kessel ersetzen. Das reduziert Emissionen am Gebäude und schafft Spielraum, die Erzeugung zentral zu dekarbonisieren.
Fernwärme: Chance und Grenzen im dichten Stadtgebiet
Fernwärme ist in Städten eine tragende Säule der Wärmewende. Sie nutzt zentrale Erzeuger, Abwärme aus Industrie oder Müllverbrennung und zunehmend erneuerbare Quellen. Für Laien: Fernwärme funktioniert wie ein großer Heizkreis für viele Häuser. Heißes Wasser wird über gedämmte Leitungen verteilt, in den Gebäuden sitzen einfache Übergabestationen statt eigener Kessel. Das spart Platz, Wartung und lokale Emissionen. Grenzen ergeben sich vor allem dort, wo Leitungsbau teuer oder technisch schwer machbar ist. In dicht bebauten Gebieten ist der Ausbau aber oft wirtschaftlich, weil viele Abnehmerinnen und Abnehmer nah beieinander liegen. Ein Vorteil für GBVs: Große Bestände lassen sich netzweise umstellen, was Koordination und Finanzierung vereinfacht.
Wärmepumpe: Funktionsweise und Voraussetzungen
Die Wärmepumpe ist im Kern ein Kühlschrank mit umgekehrter Aufgabe. Sie entzieht Umgebungsluft, Grundwasser oder dem Erdreich Wärme und hebt deren Temperaturniveau mithilfe von Strom an, sodass Gebäude beheizt werden können. Für Laien: Eine Kilowattstunde Strom kann zwei bis vier Kilowattstunden Wärme liefern, je nach System und Gebäudestandard. Wichtig ist der passende Einsatz: Gut gedämmte Gebäude mit niedrigen Vorlauftemperaturen sind ideal. In Bestandsgebäuden schaffen großflächige Heizflächen und hydraulisch gut eingestellte Systeme Abhilfe. GBVs können hier systematisch optimieren, weil sie ganze Häuser und Siedlungen betrachten. So sinken Betriebskosten, und die Abhängigkeit von Gas oder Öl wird reduziert, was Preisspitzen am Energiemarkt abfedern kann.
Klimaziele im Gebäudesektor: Bedeutung und Messgrößen
Die Klimaziele im Gebäudesektor zielen darauf, die Treibhausgasemissionen von Heizung, Warmwasser und Klimatisierung stark zu senken. Für Laien: Entscheidend sind zwei Hebel. Erstens weniger Energiebedarf durch Dämmung, Fenster, Regelungstechnik und smarte Steuerung. Zweitens saubere Energie durch Fernwärme, erneuerbaren Strom und Biomasse. Der Fortschritt wird an Emissionen pro Quadratmeter Wohnfläche, der Anzahl umgestellter Heizungen und am Anteil erneuerbarer Energien gemessen. GBVs können hier an mehreren Stellen wirken: Sie sanieren Gebäudehüllen, optimieren Anlagen und stellen die Erzeugung um. Dadurch wird der Wohnbestand Schritt für Schritt klimafit, ohne die soziale Balance zu verlieren.
Historische Entwicklung: Vom Wiederaufbau zur Energiewende
Der gemeinnützige Wohnbau hat in Österreich eine lange Tradition, die aus der Zeit des Wiederaufbaus und der genossenschaftlichen Bewegung hervorgegangen ist. Was in den Nachkriegsjahrzehnten als Antwort auf Wohnraummangel begann, entwickelte sich zu einer Säule der Daseinsvorsorge. Langfristige Finanzierung, kostendeckende Mieten und der Fokus auf Qualität haben es ermöglicht, große Bestände aufzubauen und über Generationen zu erhalten. Auf dieser Basis gelang es, in Phasen steigender Energiepreise gezielt zu modernisieren.
Die Energiekrise 2022 war ein Wendepunkt. Plötzlich stand Versorgungssicherheit neben Klimaschutz ganz oben. GBVs reagierten mit Programmen, die Heizsysteme planmäßig umstellen und gleichzeitig die Gebäude optimieren. Der nun ausgewiesene Sprung von 2.350 Umstellungen im Jahr 2021 auf 6.570 im Jahr 2024 dokumentiert diesen Kurswechsel eindrucksvoll. Die Zahl 16.710 seit 2022 zeigt, dass aus Einzelprojekten ein standardisierter Prozess geworden ist. Historisch betrachtet ist das ein neuer Abschnitt: Nicht mehr nur Bauen und Sanieren, sondern Dekarbonisierung im Bestand wird zum Leitmotiv. Das Zusammenspiel von WGG-Rahmen, Förderkulissen der Länder und Kompetenz der Bauvereinigungen macht das Tempo möglich.
Zahlen und Fakten: Einordnung der Dynamik
Die aktuell genannte Zahl 16.710 Umstellungen seit 2022 entspricht, so der Verband, in etwa der Größe von Feldkirch oder Steyr. Der Sprung von 2.350 in 2021 auf 6.570 in 2024 bedeutet eine Zunahme um knapp 180 Prozent und eine nahezu Verdreifachung. In Relation zum Gesamtbestand ergibt sich ein erster Anhaltspunkt: Bezogen auf die rund 664.000 eigenen Miet- und Genossenschaftswohnungen der GBVs entspräche die Zahl rechnerisch etwa 2,5 Prozent. Bezogen auf den gesamten verwalteten Bestand von über einer Million Wohnungen entspricht sie mindestens rund 1,6 Prozent. Wichtig ist die Einordnung: Diese Werte sind Näherungen, weil Umstellungen in verwalteten, aber nicht unbedingt im Eigentum befindlichen Objekten stattfinden können und auch schon vor 2022 erfolgten Umstellungen nicht berücksichtigt sind. Gleichwohl zeichnet sich ein klares Bild ab: Der Takt ist hoch und wird organisatorisch bewältigt.
Aus Sicht der Betriebskosten ist die Umstellung ein Hebel, das Risiko steigender Energiekosten zu dämpfen. Fossile Preise schwanken stark, was Haushaltsbudgets belasten kann. Umweltfreundliche Heizsysteme verringern die Abhängigkeit von Importen und zentralisieren die Erzeugung, etwa in der Fernwärme. Für Mieterinnen und Mieter bedeutet das nicht automatisch sofort niedrigere Ausgaben, wohl aber mehr Stabilität und Transparenz der Kosten, wenn die Systeme effizient laufen und Förderungen die Investitionsspitzen abfedern. Für die öffentliche Hand resultiert ein Klimaeffekt, der langfristig CO2-Kosten vermeidet.
Vergleiche: Bundesländer, Deutschland, Schweiz
Österreich zeigt ein differenziertes Bild. Wien profitiert von einer dichten Fernwärmeinfrastruktur, sodass große GBV-Bestände relativ zügig umgestellt werden können. In Städten wie Linz, Graz oder Innsbruck sind Fernwärmeinseln und Wärmepumpenlösungen in Mehrparteienhäusern zunehmend verbreitet. Ländliche Regionen setzen stärker auf Biomasse und erdgebundene Wärmepumpen, weil dort Platz und Ressourcen vorhanden sind. Bundesländer unterscheiden sich zudem bei Förderprioritäten und Genehmigungsprozessen, was den Projekttakt beeinflusst. Wo Behörden, Netzbetreiber und Bauträger eng zusammenarbeiten, gelingen Bündelungen ganzer Siedlungsstränge besonders effizient.
Im deutschsprachigen Vergleich fällt auf: Deutschland hat seit 2023 intensiv über Regeln für den Heizungstausch diskutiert und bundesweit Rahmenbedingungen nachgeschärft. Das erzeugte Aufmerksamkeit, aber auch Verunsicherung im Markt. Österreichs GBV-Modell bietet hier Stabilität, weil das WGG Kostenlogiken klärt und Projekte planbarer macht. In der Schweiz setzen Kantone mit technischen Anforderungen und Standards im Gebäudebereich Akzente, die den Einsatz erneuerbarer Systeme fördern. Während die Schweiz kantonal abgestimmt und dezentral vorgeht, wirken in Österreich die Länder über Förderprogramme und in Deutschland zunehmend bundesrechtliche Leitplanken. GBVs können in diesem Umfeld auf Erfahrung in Serienmodernisierung setzen, was den Vorsprung bei der Umsetzung ausbaut.
Konkreter Bürger-Impact: Was sich im Alltag ändert
Für Bewohnerinnen und Bewohner zeigen sich die Effekte auf mehreren Ebenen. Erstens die Versorgung: Moderne Anlagen starten zuverlässig, lassen sich präziser regeln und reduzieren Störungen im Winterbetrieb. Zweitens die Kostenstruktur: Wo Fernwärme anliegt oder Wärmepumpen effizient arbeiten, werden die Heizkosten kalkulierbarer. Drittens die Wohnqualität: Niedrigere Vorlauftemperaturen, besser eingestellte Hydraulik und digitale Regler vermeiden Überhitzung und Zugluft. Viertens die Planbarkeit: Dank GBV-Organisation erhalten Haushalte frühzeitig Informationen zu Bauabläufen, Ersatzwärme und Zugang zu Wohnungen. Damit lassen sich Einschränkungen während der Umstellung verringern.
Ein Beispiel zur Veranschaulichung: In einer GBV-Anlage wird ein alter Gaskessel außer Betrieb genommen. Das Haus ist an ein Fernwärmenetz anschließbar. Der Tausch erfolgt strangkweise, Übergabestationen werden in den Technikräumen installiert. Während der Arbeiten informiert die Hausverwaltung die Haushalte, sorgt für temporäre Wärmeversorgung und passt die Regelung nach Inbetriebnahme an. In einem anderen Objekt ohne Netzzugang werden Luft-Wasser-Wärmepumpen in Kombination mit größeren Heizflächen und optimierter Gebäudehülle eingesetzt. Für die Mieterinnen und Mieter bleibt transparent, wie sich die Kosten zusammensetzen, weil das WGG die Abrechnung und Kostenzurechnung regelt. Wichtig: Förderungen, wo verfügbar, senken die Investitionslast im System und damit mittelbar die Betriebskosten.
So wird Wissen geteilt: Interne Orientierung und weiterführende Links
Wer tiefer einsteigen möchte, findet praxisnahe Hintergründe und Einordnungen in thematisch verwandten Beiträgen. Diese liefern Schritt-für-Schritt-Überblicke zu Technologien und Recht sowie Einblicke in die Kostenlogik im gemeinnützigen Bereich:
- Heizungstausch im gemeinnützigen Bau
- Fernwärme in Österreich im Überblick
- Was das WGG regelt
- Klimaziele im Gebäudebestand erklärt
Organisation, Förderung, Handwerk: Der Dreiklang der Umsetzung
Der Heizungstausch in großen Beständen gelingt, wenn drei Bausteine zusammenkommen. Erstens die Organisation: GBVs bündeln Projekte, beauftragen standardisierte Lösungen und sichern Qualität über wiederkehrende Prüfungen. Zweitens die Finanzierung: Finanzierungen und Förderkulissen werden so geplant, dass Investitionen tragbar bleiben und die Miethöhe stabil bleibt. Drittens das Handwerk: Installateurinnen und Installateure, Gebäudetechnikerinnen und Gebäudetechniker sowie Planerinnen und Planer setzen um, justieren nach und dokumentieren die Effizienz. Wo diese Komponenten ineinandergreifen, steigen die jährlichen Umstellungen messbar, wie die Entwicklung von 2021 zu 2024 nahelegt.
Ein praktischer Vorteil der GBVs ist ihre Skalierungsfähigkeit. Statt einzelner Gerätewechsel werden ganze Stränge, Häuser oder Siedlungen standardisiert umgebaut. Das senkt Stückkosten, verkürzt Bauzeiten und erleichtert die Abstimmung mit Netzbetreibern. Zudem können GBVs Erfahrungen rasch in neue Projekte übertragen, etwa wenn sich eine bestimmte Wärmepumpentechnik in einem Gebäudetyp mit ähnlicher Geometrie bewährt hat.
Rechtliche und soziale Absicherung: Warum Prozessqualität zählt
Die rechtliche Einbettung durch das WGG und ergänzende Verordnungen sorgt dafür, dass Umstellungen nicht zulasten der Transparenz gehen. Kostendokumentation, klare Verteilung der Betriebskosten und Mitteilungspflichten schaffen Vertrauen. Sozialpolitisch wichtig ist, dass Übergangsphasen begleitet werden: Information, Sprechstunden und Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner helfen, Alltagssorgen zu adressieren, wenn Baumaßnahmen anstehen. Technisch wird Qualität durch Inbetriebnahmemessungen, hydraulischen Abgleich und laufendes Monitoring gesichert. Für Laien heißt das: Nicht nur die neue Anlage zählt, sondern auch das Feintuning im Betrieb.
Ökologie trifft Ökonomie: Ein nüchterner Blick auf die Bilanz
Ökologisch reduzieren umweltfreundliche Heizsysteme den CO2-Ausstoß des Gebäudebestands. Ökonomisch stabilisieren sie Energieausgaben und mindern Risiken, die aus Preissprüngen am Weltmarkt erwachsen. Diese doppelte Bilanz passt zum Auftrag der GBVs: leistbares Wohnen gewährleisten und den Bestand zukunftstauglich halten. Relevante Kennzahlen sind dabei die Zahl umgestellter Einheiten, die gemessene Effizienz im Betrieb und die Entwicklung der Betriebskosten. Mit 16.710 Umstellungen seit 2022 ist ein sichtbarer Schritt getan. Die Steigerung auf 6.570 im Jahr 2024 unterstreicht, dass die Lernkurve im System wirkt.
Zukunftsperspektive: Wie es weitergehen kann
Für die nächsten Jahre zeichnet sich ab, dass drei Trends die Geschwindigkeit bestimmen. Erstens die Netzinfrastruktur: Je schneller Fernwärme wächst und je intelligenter Stromnetze Lastspitzen managen, desto leichter lassen sich Wärmepumpen in Mehrparteienhäusern integrieren. Zweitens die Standardisierung: Serielle Planung und wiederkehrende Bausteine beschleunigen den Rollout, vom Schacht bis zur Übergabestation. Drittens die Qualifikationen: Je mehr Fachkräfte geschult sind, desto zügiger können Projekte abgearbeitet werden. Die Rolle der GBVs bleibt zentral, weil sie Planungssicherheit bieten und als verlässliche Auftraggeber auftreten.
Politische und regulatorische Leitplanken werden ebenfalls prägen, wie rasch der Gebäudesektor Emissionen senkt. Europäische Vorgaben zur Verbesserung der Energieeffizienz und nationale Strategien zur Wärmeversorgung setzen Rahmenziele, die GBVs mit konkreten Projekten füllen. Aus heutiger Sicht spricht vieles dafür, dass die Umstellungszahlen hoch bleiben, solange Förderungen, Netzausbau und Fachkräfteangebot zusammenwirken. Gleichzeitig wird die Kombination aus Heizungstausch und Gebäudeoptimierung entscheidend sein: Erst die gut eingestellte Anlage in einem gut regulierten und ausreichend gedämmten Haus hebt den ökologischen und ökonomischen Effekt vollständig.
Transparenz der Quelle
Die in diesem Beitrag genannten Zahlen stammen aus der Aussendung des Österreichischen Verbands gemeinnütziger Bauvereinigungen. Die Meldung GBV Zahl des Monats November ist unter folgender Adresse abrufbar: ots.at. Zusätzliche Einordnungen in diesem Beitrag dienen der Kontextualisierung und verzichten bewusst auf nicht belegte Detailzahlen, um eine sachlich korrekte Darstellung sicherzustellen.
Schluss: Was jetzt zählt
Österreichs gemeinnützige Bauvereinigungen haben mit 16.710 umgestellten Wohneinheiten seit 2022 ein deutliches Zeichen gesetzt. Die fast verdreifachten Umstellungen bis 2024 zeigen, dass Energiewende im Bestand planbar und skalierbar ist, wenn Organisation, Finanzierung und Handwerk ineinandergreifen. Für Mieterinnen und Mieter bedeutet das mehr Versorgungssicherheit, planbarere Betriebskosten und oft eine spürbar verbesserte Wohnqualität. Für den Staat bedeutet es Fortschritt auf dem Weg zu den Klimazielen im Gebäudesektor.
Die nächste Etappe entscheidet sich an vertrauten Stellschrauben: Netzausbau, qualifizierte Fachkräfte, verlässliche Förderkulissen und die kontinuierliche Optimierung im Betrieb. Wer weitere Hintergründe sucht, findet Orientierung in unseren Dossiers zu Heizungstausch, Fernwärme, WGG und Klimazielen im Bestand. Ihre Meinung interessiert uns: Wo sehen Sie die größten Hebel für den nächsten Sprung in der Wärmewende des gemeinnützigen Wohnens Und welche Erfahrungen haben Sie in Ihrem Haus mit der Umstellung gemacht






