Gurkerl identifiziert fünf Food-Trends für 2026: Gesundheit, alkoholfrei, KI, Social Media und Eigenmarken prägen Österreich. Analyse vom 29.12.2025. Was sich auf TikTok und in Rezepte-Foren oft wie ein kurzer Hype anfühlt, hinterlässt im echten Einkaufskorb messbare Spuren. Der Online-Supermarkt und Hofladen Gurkerl hat seine Verkaufsdaten geprüft und damit eine datenbasierte Momentaufnahme geliefert, die für Wien und ganz Österreich relevant ist. Die Quintessenz: Wellness wird zur Einkaufsroutine, alkoholfreie Alternativen werden zur hochwertigen Wahl, KI zieht in die Küchen ein, virale Trends prägen Kaufentscheidungen – und Eigenmarken gewinnen als smarte Sparlösung an Gewicht. Diese Entwicklung ist nicht nur ein Lifestyle-Thema, sondern hat für Produzentinnen und Produzenten, Händlerinnen und Händler sowie Konsumentinnen und Konsumenten handfeste Folgen – von Sortiment und Preisgestaltung bis zum Alltag am Esstisch.
Fünf Food-Trends 2026 in Österreich laut Gurkerl
Die Presseschau von Gurkerl, basierend auf internen Käufen und Warenkörben, verdichtet fünf stärkste Richtungen: Longevity und Wellbeing im Speiseplan; alkoholfreie Drinks als Premium-Alternative; KI als Küchenhelfer; Social Media als Impulsgeber; und der Budgetfokus über Eigenmarken. Diese Trends sind kein abstrakter Blick in die Zukunft, sondern ergeben sich aus konkreten Bestellbewegungen, Programmentscheidungen und Feedback der Kundinnen und Kunden.
Trend 1: Longevity, Wellbeing, Gesundheit
Was bislang in der Beauty-Welt prominent war, wandert tief in den Lebensmittel-Alltag: Ernährung als Selfcare. Laut Gurkerl stieg die Nachfrage nach Superfoods – darunter Chia, Spirulina, Heidelbeeren, Nüsse und Kohl – im Jahresvergleich um 32 Prozent. Probiotische Drinks wie Kefir und Kombucha legten um 45 Prozent zu. Quer durch viele Kategorien wächst die Auswahl proteinreicher Produkte. Parallel boomen kollagenhaltige Artikel, befeuert von Skin-Food-Motiven und dem Anti-Aging-Mindset. Gesundheit wird nicht nur mit Kalorien und Nährwerttabellen gedacht, sondern mit Darm, Hautbild und Resilienz im Alltag.
Trend 2: Alkoholfrei wird Premium
Die alkoholfreie Bewegung erreicht 2026 einen neuen Höhepunkt. Bestellungen alkoholfreier Alternativen stiegen laut Gurkerl bereits +40 Prozent Jahr-zu-Jahr (November 2024 zu November 2025). Der entscheidende Wandel: alkoholfrei wird nicht mehr als Verzicht, sondern als bewusste, genussvolle Wahl gesehen. Aromen werden komplexer, fermentierte Profile und Gewürznoten bereichern Biere, Weine, Mocktails und Bio-Kombucha. Was von Millennials und Gen Z befeuert wurde, erreicht weitere Zielgruppen und etabliert sich im Mainstream.
Trend 3: Tech trifft Taste – KI als Sous-Chef
Künstliche Intelligenz unterstützt nicht als Ernährungsmedizin, aber als pragmatischer Planungshelfer. Die Aussicht: digitale Assistenz erstellt Einkaufslisten, schlägt Speisepläne für Familien vor und empfiehlt Rezepte für Alltagslagen. Gurkerl arbeitet nach eigenen Angaben an einer eigenen Einkaufsassistenz, die genau diese Routinejobs erleichtern soll. Damit wird KI 2026 häufiger im Kochalltag eingesetzt – von der Menüplanung bis zur Zubereitung, als kreative Inspirationsquelle.
Trend 4: Social Media formt den Einkaufskorb
Virale Food-Trends wirken wie Katalysatoren: Ästhetik, Exklusivität und Inszenierung sorgen für schnelle Wellen. 2024 machte die Dubai-Schokolade Furore, 2025 die kunstvollen Fruit Cakes von Cedric Grolet. Was 2026 kommt, ist offen, doch Süßes bleibt stark. Händlerinnen und Händler setzen dabei auf frühzeitige Trendbeobachtung und rasche Listung – mit dem Anspruch, nur breit relevante Produkte mit solider Verfügbarkeit aufzunehmen.
Trend 5: Sparen und die Rückkehr der Eigenmarken
Nach einem Jahr mit starkem Preisdruck rückt der Fokus auf das Haushaltsbudget noch näher. Qualität soll bleiben, der Preis aber im Rahmen. Eigenmarken werden zum Mittelweg: preislich zugänglich, in wachsenden Sortimenten. Gurkerl berichtet von rund 380 Eigenmarkenprodukten im Bestand, mit Plan auf etwa 1.000 Artikel bis 2027. Das Ziel: Preisstabilität, Kundinnenbindung und ein zukunftsfähiges Portfolio über verschiedene Warengruppen hinweg.
Fachbegriffe einfach erklärt
Longevity
Longevity meint mehr als langes Leben. Gemeint ist ein Lebensstil, der die Gesundheit möglichst lange erhält und die Lebensjahre bei guter Fitness und geistiger Frische verlängert. Im Ernährungsbereich umfasst das nährstoffdichte, ausgewogene Kost, eine moderate Kalorienbilanz und Lebensmittel, die entzündungshemmende, darmfreundliche oder antioxidative Eigenschaften haben. Das Konzept verknüpft tägliche Essgewohnheiten mit langfristiger Prävention und Leistungsfähigkeit.
Darmgesundheit
Darmgesundheit beschreibt den Zustand eines vielfältigen Mikrobioms, also der nützlichen Bakteriengemeinschaften im Verdauungstrakt, und einer intakten Darmbarriere. Ein gesunder Darm unterstützt die Nährstoffaufnahme, das Immunsystem und kann sich positiv auf Haut, Stimmung und Energielevel auswirken. Ballaststoffe, fermentierte Lebensmittel und ausreichend Flüssigkeit gelten als Bausteine. Ziel ist ein Gleichgewicht, das Unverträglichkeiten, Entzündungen und Verdauungsbeschwerden vorbeugt.
Probiotika
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die in ausreichender Menge einen gesundheitlichen Nutzen haben können, etwa indem sie die natürliche Darmflora unterstützen. In Lebensmitteln finden sie sich in fermentierten Produkten wie Joghurt, Kefir oder Kombucha. Wichtig ist die Sorte und Menge der Kulturen sowie die richtige Lagerung. Probiotika sind kein Ersatz für medizinische Therapien, können aber als Bestandteil einer abwechslungsreichen Ernährung einen Beitrag leisten.
Mocktail
Ein Mocktail ist ein alkoholfreier Cocktail. Er ahmt die Komplexität klassischer Drinks nach, nutzt aber Säfte, fermentierte Komponenten, Bitter, Kräuter oder Gewürze, um Tiefe und Struktur zu erzeugen. Moderne Mocktails setzen oft auf geringeren Zuckergehalt und funktionale Zutaten wie Ingwer, Kurkuma oder probiotische Basen. Ziel ist ein echtes Genusserlebnis ohne Alkohol – passend zu bewussten Trinkgewohnheiten, Autofahrten oder Arbeits- und Familienalltag.
Fermentation
Fermentation ist ein biochemischer Prozess, bei dem Mikroorganismen wie Hefen oder Milchsäurebakterien Zucker in andere Verbindungen umwandeln. Dadurch entstehen neue Geschmacksprofile, verbesserte Haltbarkeit und teils höhere Bekömmlichkeit. Beispiele sind Sauerkraut, Kefir, Kombucha oder Sauerteigbrot. In Getränken erzeugt Fermentation lebendige Säure, feine Kohlensäure und komplexe Aromen, die auch alkoholfreien Produkten tiefe, erwachsene Geschmacksbilder geben können.
KI-Einkaufsassistenz
Eine KI-Einkaufsassistenz ist eine Software, die mittels Algorithmen Vorlieben, Ernährungsstile und Haushaltsroutinen erkennt und darauf aufbauend Einkaufslisten, Menüvorschläge und Rezeptempfehlungen generiert. Sie kann Vorräte berücksichtigen, Reste verwerten und Alternativen bei Unverträglichkeiten bieten. Wichtig sind Datenschutz, Transparenz und die Möglichkeit, Empfehlungen zu übersteuern. Ziel ist eine alltagstaugliche Entlastung ohne medizinische Beratung zu ersetzen.
Water-Enhancer
Water-Enhancer sind konzentrierte Zusätze, die Wasser mit Geschmack, Vitaminen oder funktionalen Zutaten anreichern – oft ohne Zucker. Sie sprechen Menschen an, die mehr trinken möchten, aber reine Neutralität nicht mögen. Moderne Varianten kombinieren Fruchtnoten mit Vitaminkomplexen oder Kollagen. Wichtig ist die Dosierung und ein Blick auf Zusatzstoffe. Sie ersetzen keine ausgewogene Ernährung, können aber das Trinkverhalten positiv unterstützen.
Eigenmarke
Eine Eigenmarke ist ein Produkt, das ein Händler unter eigener Marke vertreibt, häufig in enger Kooperation mit Produzenten. Sie ermöglicht wettbewerbsfähige Preise, weil Marketing- und Vertriebskosten anders strukturiert sind. Gleichzeitig können Händler gezielt Qualitätsstandards festlegen und Lücken im Sortiment schließen. Für Kundinnen und Kunden entsteht eine Alternative zu Markenprodukten mit oft gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und verlässlicher Verfügbarkeit.
Historische Entwicklung: Vom Nischenkauf zur Routine
Vor einem Jahrzehnt war der Online-Lebensmitteleinkauf in Österreich eine Randerscheinung, getragen von Pionierinnen und Pionieren in urbanen Regionen. Mit Logistikverbesserungen, smarter Routenplanung und breiteren Sortimenten gewann das Modell in Wien, Graz, Linz und Innsbruck schrittweise an Traktion. Ein deutlicher Schub kam, als Kontaktreduktion und Homeoffice viele Haushalte dazu brachten, digitale Einkaufswege auszuprobieren. Die Gewohnheit blieb: Wer einmal erlebt hat, dass frische Ware planbar und zuverlässig nach Hause kommt, baut diese Option in den Alltag ein. Gleichzeitig professionalisierten Händlerinnen und Händler die Sortimente, zeichneten regionale Lieferketten nach und holten Hofladen-Qualitäten ins Netz. In den Jahren mit stärkerer Inflation verschob sich die Wahrnehmung erneut: Der digitale Einkauf wurde nicht nur als bequem, sondern auch als gut vergleichbar erlebt. Aktionen, Bundles und Eigenmarken-Ausbau trafen den Bedarf nach kontrollierbaren Ausgaben. 2026 setzt diese Entwicklung auf einer neuen Ebene fort: Gesundheit, alkoholfreie Alternativen, KI-Tools und Social-Media-Impulse werden systematisch in Sortimentsplanung und Einkaufsführung integriert.
Österreich, Deutschland, Schweiz: Ein Blick über die Grenzen und in die Bundesländer
Österreichs urbane Zentren wie Wien und Graz sind traditionell schneller bei neuen Food-Trends, weil Dichte, Lieferfenster und Szene-Gastronomie Impulse verdichten. In Bundesländern mit stärker ländlicher Struktur – etwa im Waldviertel oder im Innviertel – wirken Trends langsamer, dafür nachhaltiger, wenn sie alltagstauglich sind. Tirol und Vorarlberg zeigen, befeuert durch Tourismus und Sportaffinität, ein starkes Interesse an proteinreichen Snacks und Wellbeing. In Deutschland fördert der größere Markt eine schnelle Produktvielfalt, doch Lieferlogistik über weite Distanzen bleibt anspruchsvoll. Die Schweiz verbindet hohe Qualitätsansprüche mit starker Kaufkraft; alkoholfreie Premium-Getränke und funktionale Produkte finden dort zügig ein Publikum. Im direkten Vergleich punktet Österreich mit regionaler Nähe: Hofladen-Modelle, alpine Erzeugnisse und kurze Wege schaffen Vertrauen. Gleichzeitig orientieren sich österreichische Händlerinnen und Händler an DACH-weiten Social-Media-Trends und reagieren rasch, wenn Relevanz, Verfügbarkeit und Preis passen.
Was bedeutet das für Bürgerinnen und Bürger konkret?
Für Haushalte heißt das: Mehr Auswahl, mehr Orientierungshilfen – aber auch die Notwendigkeit, bewusst zu entscheiden. Wer Gesundheit priorisiert, findet funktionale Snacks, probiotische Drinks und proteinreiche Alternativen quer durch Kategorien. Wer sparen möchte, erhält in Eigenmarken eine breitere Palette, ohne die Qualitätslatte fallen zu lassen. Wer alkoholfrei genießt, bekommt deutlich komplexere Geschmacksbilder, vom hopfigen Null-Promille-Bier bis zum fein abgestimmten Mocktail. KI kann den Alltag entlasten: Einkaufslisten nach Familienkalender, Rezepte, die vorhandene Produkte verwerten, und planbare Lieferzeiten reduzieren Stress. Gleichzeitig sollte Datensouveränität mitgedacht werden: Einstellungen prüfen, Empfehlungen personalisieren und Privatsphäre wahren. Für Menschen in ländlichen Regionen können Eigenmarken und planbare Lieferfenster den Wocheneinkauf vereinfachen, während Städte von der Vielfalt profitieren. Kurz: Die fünf Trends berühren Budget, Genuss, Gesundheit und Zeitmanagement – und wirken damit direkt in die Küche, den Kühlschrank und die Wochenroutine hinein.
Zahlen und Fakten aus der Quelle im Detail
Die vorliegenden Kennzahlen sind klare Indikatoren für Richtungswechsel: +32 Prozent Nachfrage bei Superfoods im Jahresvergleich belegt, dass antioxidative, ballaststoffreiche und nährstoffdichte Produkte breiter in den Alltag rutschen. +45 Prozent bei probiotischen Drinks zeigen, dass fermentierte Optionen nicht länger Nischen sind, sondern zu Routinen werden. +40 Prozent YoY bei alkoholfreien Alternativen (November 2024 versus November 2025) unterstreichen den Schritt von Verzichtserzählungen zu bewusstem Premiumgenuss. Dazu kommt die qualitative Beobachtung: Verfeinerte Aromen, Gewürzprofile und fermentierte Noten in alkoholfreien Produkten erhöhen die geschmackliche Komplexität. Auf Sortimentsebene markiert der Ausbau von Eigenmarken – aktuell rund 380 Produkte, Zielrichtung 1.000 bis 2027 – einen langfristigen Hebel für Preisstabilität und Verlässlichkeit. In Summe ergibt sich ein Bild wachsender Funktionsvielfalt im Regal bei gleichzeitig stärkerer Budgetorientierung.
Praxis: Woran Haushalte Trends erkennen können
- Mehrfach auftretende Empfehlungen in unabhängigen Kanälen statt nur in einem viralen Clip.
- Breitere Verfügbarkeit über mehrere Händlerinnen und Händler – kein reiner Limit-Hype.
- Alltagstauglichkeit: passt das Produkt in die Woche, das Budget und die Ernährungsweise?
- Transparente Nährwerte, Zutatenlisten und nachvollziehbare Herkunft.
- Faire Preise im Vergleich zu ähnlichen Produkten, inklusive Eigenmarken.
Ausblick 2026–2027: Wohin die Reise geht
Angesichts der Datenlage ist zu erwarten, dass Gesundheit als Leitmotiv bleibt – mit stärkerer Differenzierung. Skin-Food und Gut-Health werden durch alltagstaugliche Rezepturen reifer, Proteinangebote in Teigwaren, Milchalternativen und Snacks werden breiter. Alkoholfrei wird weiter veredelt: mehr Terroir-Gedanken bei Wein-Alternativen, komplexere Hopfenprofile und fermentative Tiefe. KI-Assistenzen werden vom Experiment zur Routine: Einkaufs- und Menüplanung verschmelzen mit Warenverfügbarkeit, Saisonalität und persönlichen Präferenzen. Social-Media-Impulse bleiben wichtig, doch Händlerinnen und Händler werden Hypes strenger nach Verfügbarkeit, Alltagspotenzial und Qualität filtern. Der Ausbau von Eigenmarken dürfte sich als Stabilitätsanker erweisen – gerade dann, wenn Rohstoffpreise schwanken. Für Österreich bietet die Kombination aus regionaler Stärke und digitaler Flexibilität gute Voraussetzungen, um Trends schnell aufzunehmen und zugleich in verlässliche Alltagslösungen zu überführen.
Fazit und Service
2026 wird für Österreichs Lebensmittelhandel ein Jahr der Balance: zwischen Wellness und Alltag, Genuss und Budget, Hype und Verfügbarkeit. Wer bewusst einkauft, profitiert von größerer Auswahl – vom probiotischen Drink über komplexe alkoholfreie Alternativen bis zur preisbewussten Eigenmarke. KI verspricht Entlastung, ersetzt aber keine persönliche Ernährungsberatung. Unser Rat: Trends neugierig, aber kritisch testen, Zutatenlisten lesen, Preise vergleichen und die eigenen Routinen reflektieren. Weitere Details finden sich in der zugrunde liegenden Meldung von Gurkerl. Quelle und Link: OTS-Presseaussendung vom 29.12.2025. Informationen zu Sortiment und Lieferservice bietet Gurkerl.at. Damit bleibt der Überblick gewahrt – und der Einkauf 2026 so genussvoll wie planbar.





