Wien (OTS) – Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) und die
KZ-Gedenkstätte
Mauthausen veranstalteten am 9. Mai 2025 in Wien ein bewegendes
Zeitzeugengespräch mit den drei sogenannten „Mauthausen-Babys“ Hana
Berger-Moran, Mark Olsky und Eva Clarke. Diese drei Überlebenden
wurden unter extremen Bedingungen in den letzten Kriegstagen des
Zweiten Weltkriegs geboren – ihre Mütter, allesamt Jüdinnen, hatten
die Schrecken von Auschwitz überlebt, ihre Schwangerschaften vor dem
Lagerarzt Josef Mengele verborgen und wurden in den letzten Tagen des
Krieges ins KZ Mauthausen deportiert. Dort oder auf dem Transport
dorthin kamen die Kinder zur Welt – mit einem Geburtsgewicht von nur
etwa 1.500 Gramm. 2010 lernten sie einander kennen.
Die Autorin Wendy Holden schrieb 2015 mit „Born Survivors“ (dt.
„Schicksalskinder – Die KZ-Babys von Mauthausen“) ein Buch über die
außergewöhnliche Geschichte der drei mittlerweile 80-Jährigen. Dieses
wurde anlässlich des Zeitzeug:innengesprächs vorgestellt.
„Die Stimmen der Überlebenden sind unersetzlich. Sie erinnern uns
daran, dass Geschichte kein fernes Kapitel ist, sondern eine Mahnung
und ein Auftrag für die Gegenwart. Das Zeitzeugengespräch mit den
Mauthausen-Babys ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie wichtig es
ist, sich aktiv mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen“, betonte
Willi Mernyi, Vorsitzender des MKÖ. „Gedenkarbeit ist keine Frage des
Alters. Sie ist die Grundlage für unsere demokratische Kultur.“
Barbara Glück, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen,
unterstrich die Bedeutung der Veranstaltung: „Wir freuen uns, Hana,
Eva und Mark anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung in unserer
Mitte zu haben. Vor fünfzehn Jahren haben wir erlebt, wie sie zum
ersten Mal aufeinandergetroffen sind und durch ihr geteiltes
außergewöhnliches Schicksal direkt eine enge Freundschaft entstanden
ist. Dass sie ihre Geschichte immer wieder erzählt haben und
weiterhin erzählen, ist ein Beitrag für die Erinnerungsarbeit, den
man nicht hoch genug schätzen kann.“
Das Zeitzeugengespräch ist Teil der diesjährigen Aktivitäten
unter dem Leitthema „Gemeinsam für ein Niemals wieder“. Das MKÖ lädt
in diesem Rahmen alle Generationen ein, sich mit der Geschichte
auseinanderzusetzen, Verantwortung zu übernehmen – und ein klares
Zeichen gegen Rassismus, Antisemitismus und Extremismus zu setzen.
Fotos der Veranstaltung stehen hier zum Download zur Verfügung. (
C) MKÖ