Weihnachtsstrom in Wien: Vom Gansl zur Feiertagskurve

Redaktion

Wien blickt am 22. Dezember 2025 auf eine festliche, aber energieseitig besondere Zeit: Die Lichterketten leuchten, die Backöfen laufen heiß, und doch zeigt die Stadt einen bemerkenswerten Knick im Strombedarf rund um die Feiertage. Ausgerechnet dann, wenn Küchen glühen und Wohnzimmer strahlen, dreht die Gesamtlast der Metropole nach unten. Was bedeutet das für Wien, für Haushalte und Betriebe, und wie lässt sich dieser Feiertagseffekt erklären? Diese Analyse ordnet die aktuellen Daten ein, verknüpft sie mit der Entwicklung vergangener Jahrzehnte und zeigt, welche Chancen für ein effizienteres Energiemanagement in der Stadt der kurzen Wege liegen.

Wien Strombedarf in der Weihnachtszeit: Daten, Muster und Bedeutung

Laut einer aktuellen Veröffentlichung der Wien Energie, der großen regionalen Energiedienstleisterin, verlagert sich der jährliche Höchstverbrauch deutlich in die Tage vor Weihnachten und nach Heilige Drei Könige. Zugleich sinkt der Strombedarf zwischen 24. Dezember und 6. Jänner im Vergleich zu normalen Dezember-Werktagen durchschnittlich um rund 15 Prozent. Die Pressemitteilung der Wien Energie ist hier abrufbar: Quelle: Wien Energie GmbH. Diese Verschiebung ist kein Zufall, sondern Ausdruck veränderter Arbeits- und Lebensgewohnheiten in der Großstadt.

Die Daten aus dem vergangenen Jahr zeichnen ein klares Bild: Im Dezember 2024 war der 29.12. der Tag mit dem niedrigsten Strombedarf in Wien, gefolgt vom 25. und 26. Dezember. Am 7. Jänner 2025, dem ersten Werktag nach den Feiertagen, lag der Verbrauch wieder rund 30 Prozent höher. Gleichzeitig gilt: Wer das Fest zuhause feiert, verursacht im eigenen Haushalt im Schnitt etwa 50 Prozent mehr Stromverbrauch als an einem üblichen Dezembertag. Diese Kombination aus gesunkenem Gesamtverbrauch bei gleichzeitig erhöhtem Verbrauch in einzelnen Wohnungen zeigt, wie stark betriebliche Schließtage, Reisebewegungen und Freizeitmuster die Lastkurve der Stadt prägen.

Begriff erklärt: Lastspitze

Unter Lastspitze versteht man jenen Zeitpunkt, zu dem der Stromverbrauch in einem Netzgebiet seinen höchsten Wert erreicht. In einer Stadt wie Wien entsteht eine Lastspitze typischerweise, wenn viele Verbraucherinnen und Verbraucher gleichzeitig Energie benötigen, etwa am frühen Abend in der Heizperiode oder während kollektiver Tätigkeiten in Büros und Geschäften. Die Lastspitze ist für Netzplanerinnen und Netzplaner entscheidend, weil Leitungen, Umspannwerke und Erzeugungskapazitäten für diese Spitzen dimensioniert sein müssen. Sinkt die Lastspitze, entspannt das die Netzinfrastruktur. Verändert sie ihren Zeitpunkt, müssen Betriebsabläufe darauf angepasst werden, etwa bei der Fahrweise von Kraftwerken, bei Speichern oder beim Lastmanagement.

Begriff erklärt: Grundlast

Die Grundlast ist der Teil des Stromverbrauchs, der nahezu kontinuierlich anfällt, unabhängig von Tageszeit oder Wochentag. Dazu zählen etwa Straßenbeleuchtung, Server, Kühlgeräte, Lüftungen oder Produktionsprozesse, die auch an Feiertagen laufen. In einer Großstadt bleibt diese Grundlast immer vorhanden, selbst wenn Büros schließen und Geschäfte ruhen. Sie ist wichtig für die Planung der Stromerzeugung, weil bestimmte Kraftwerkstypen und zunehmend auch erneuerbare Anlagen auf eine kontinuierliche Abnahme ausgelegt werden. Ein Verständnis der Grundlast hilft zu erklären, warum die Gesamtnachfrage an Feiertagen zwar sinkt, aber nicht auf null fällt, und wie effizientere Geräte oder Beleuchtung die Dauerlast langfristig reduzieren können.

Begriff erklärt: Lastgang oder Lastprofil

Der Lastgang, oft auch Lastprofil genannt, beschreibt den zeitlichen Verlauf des Stromverbrauchs innerhalb eines Tages, einer Woche oder eines Monats. Er zeigt, zu welchen Stunden die Nachfrage steigt oder fällt. Für Wien lässt sich rund um Weihnachten ein deutlich modifiziertes Lastprofil erkennen: Die sonst typischen Spitzen im Arbeitsalltag glätten sich, weil weniger Bürobetrieb stattfindet. Gleichzeitig entstehen einzelne Spitzen in Haushalten, etwa beim Kochen oder beim abendlichen Zusammensein. Die Analyse von Lastprofilen ist das Herzstück eines professionellen Energiemanagements. Sie ermöglicht Prognosen, netzschonende Betriebsweisen und die Verbesserung von Effizienzmaßnahmen, die gezielt an den richtigen Stellen ansetzen.

Begriff erklärt: Feiertagseffekt

Der Feiertagseffekt bezeichnet systematische, wiederkehrende Abweichungen des Stromverbrauchs von üblichen Mustern, die an gesetzlichen Feiertagen und in deren Umfeld auftreten. Für Wien heißt das: Büros bleiben geschlossen, Geschäfte haben nicht geöffnet, viele Menschen sind auf Reisen oder bei der Familie außerhalb der Stadt. Dadurch sinkt die Nachfrage in der Summe. Parallel steigt in den Wohnungen der Verbrauch durch Kochen, Heizen, Beleuchtung und Unterhaltung. Der Feiertagseffekt führt daher zu einer Verschiebung der Last weg von wirtschaftlichen Zentren hin zu privaten Räumen, und gleichzeitig zu einem niedrigeren Gesamtniveau, weil die wirtschaftliche Aktivität insgesamt gedämpft ist. Dieses Muster ist planbar und hilft der Netzführung, Personal- und Anlagenbetrieb zu optimieren.

Begriff erklärt: Lastverschiebung (Demand Response)

Lastverschiebung bedeutet, Stromverbrauch bewusst zeitlich zu verlagern, um Netzspitzen zu vermeiden. Im privaten Bereich kann das heißen, Backöfen oder Waschmaschinen in Zeiten niedrigerer Systemlast zu nutzen. Im Gewerbe geht es um die Abstimmung von Prozessen, Kühlketten oder Ladezeiten von Fahrzeugen. Lastverschiebung wird oft auch als Demand Response bezeichnet und kann über Preissignale, Information oder Automatisierung unterstützt werden. In der Weihnachtszeit gewinnt dieser Ansatz an Relevanz, weil Feiertage planbar sind. Wer flexibel ist, kann seine Tätigkeiten so legen, dass das Netz gleichmäßiger ausgelastet wird, was langfristig Kosten und Emissionen senken hilft und die Versorgungssicherheit stärkt.

Begriff erklärt: Netzstabilität und Frequenzhaltung

Netzstabilität beschreibt die Fähigkeit des Stromsystems, Spannung und Frequenz im zulässigen Bereich zu halten. In Europa ist die Netzfrequenz auf 50 Hertz standardisiert. Schwankungen entstehen, wenn Erzeugung und Verbrauch nicht exakt im Gleichgewicht sind. Eine veränderte Lastkurve an Feiertagen beeinflusst die Fahrweise von Kraftwerken, Speichern und Importen. Durch präzise Prognosen und die Bereitstellung von Regelenergie kann der Netzbetrieb diese Veränderungen ausgleichen. Für Konsumentinnen und Konsumenten ist das unsichtbar, aber für die Systemführung entscheidend: Eine stabile Frequenz sichert, dass Geräte zuverlässig funktionieren, sensible Prozesse nicht gestört werden und das Netz robust auf Störungen reagieren kann.

Historische Entwicklung: Von der ‚Ganslspitze‘ zum urbanen Feiertagsmuster

In den 1950er- und 1960er-Jahren verzeichnete Wien die höchsten Lastspitzen an den Feiertagen selbst, vor allem rund um die Mittagszeit. Die traditionelle Weihnachtsgans im Ofen und das gemeinsame Festmahl führten zu kollektiven Verbrauchsschüben, die als ‚Ganslspitze‘ in die Erinnerung eingingen. Diese Formulierung steht sinnbildlich für eine Zeit, in der der häusliche Betrieb an Weihnachten der dominante Energietreiber war und gleichzeitig andere gesellschaftliche Aktivitäten weniger energieintensiv waren als heute. Büros und Geschäfte spielten eine kleinere Rolle, und die Stadt war insgesamt anders strukturiert.

Heute ist das Bild differenzierter. Wien ist Dienstleistungsmetropole, mit einer stark ausgebauten Bürolandschaft, breitem Handel und vielfältigen Freizeitangeboten. In der Vorweihnachtszeit arbeiten Betriebe oft bis knapp vor den Feiertagen auf Hochtouren, was die Nachfrage zunächst steigen lässt. Sobald die Stadt in den Feiertagsmodus schaltet, setzen Schließtage, Betriebsruhe und Reisen ein. Deshalb konzentrieren sich die höchsten Verbrauchswerte eher kurz vor dem 24. Dezember und dann wieder nach dem 6. Jänner. Die eigentlichen Feiertage sind gekennzeichnet durch geringere wirtschaftliche Aktivität und damit ein niedrigeres Gesamtniveau, trotz reger Nutzung in Haushalten. Die ‚Ganslspitze‘ ist einem breiteren, flacheren Feiertagseffekt gewichen, der die Last in der Summe senkt und zeitlich streckt.

Diese Entwicklung spiegelt veränderte Lebensweisen wider: längere Vorlaufzeiten in Betrieben, intensiver Handel vor dem Fest, mehr Mobilität über die Feiertage, aber auch effizientere Geräte und Beleuchtung. Zudem hat sich das Bewusstsein für Energieeffizienz verbreitert. Moderne Haushaltsgeräte, LED-Technik und verbesserte Gebäudestandards dämpfen den Verbrauch, auch wenn Koch- und Backfreuden in der Festküche jedes Jahr aufs Neue Hochkonjunktur haben. Der Wandel macht deutlich: Energie ist ein Spiegel gesellschaftlicher Rhythmen. Und die Weihnachtszeit zeigt, wie stark kollektive Routinen die Lastprofile prägen.

Zahlen und Fakten: Was die aktuellen Wiener Daten zeigen

Die Wien Energie benennt drei Kernpunkte, die für die Planung in Stadt und Netz relevant sind:

  • Zwischen 24. Dezember und 6. Jänner sinkt der Strombedarf in Wien im Mittel um rund 15 Prozent gegenüber üblichen Dezember-Werktagen.
  • Der niedrigste Verbrauchstag im Dezember 2024 war der 29.12., gefolgt von 25.12. und 26.12. – alles Tage mit stark reduzierter wirtschaftlicher Aktivität.
  • Am 7. Jänner 2025, dem ersten Werktag nach den Feiertagen, lag der Verbrauch wieder rund 30 Prozent höher – ein klares Zeichen für die Rückkehr in den Alltagsbetrieb.

Für Haushalte gilt gleichzeitig: Wer zuhause feiert, verbraucht durchschnittlich etwa 50 Prozent mehr Strom als an einem gewöhnlichen Dezembertag. Die Treiber sind naheliegend: längere Back- und Kochzeiten, Heizen und Lüften beim Festessen, festliche Beleuchtung, Unterhaltungselektronik, Streaming und Videotelefonie. Für die Gesamtlast der Stadt überwiegen aber die Entlastungseffekte durch Büro- und Geschäftsschließungen sowie Reisebewegungen. Das Ergebnis ist eine deutlich veränderte Lastkurve über die Feiertage, mit geringeren Spitzen und niedrigerem Mittelwert.

Diese Zahlen sind nicht nur statistische Kuriositäten. Sie erleichtern die Einsatzplanung für Kraftwerke und Speicher, unterstützen die Netzführung bei Schalthandlungen und helfen, Wartungsfenster sinnvoll zu legen. Wer Systemstabilität gewährleisten will, braucht verlässliche, wiederkehrende Muster. Feiertage gehören zu den planbarsten Spitzen- und Senkenphasen im Jahreslauf. Entsprechend können Versorgerinnen, Behörden und Großverbraucherinnen frühzeitig reagieren.

Die Originalquelle finden Sie hier: OTS-Aussendung von Wien Energie. Weitere allgemeine Informationen zum Energiemarkt in Österreich bieten etwa E-Control sowie Wien Energie. Bitte beachten Sie, dass in diesem Beitrag nur die in der Quelle genannten Werte ausgewertet und eingeordnet werden.

Vergleich: Bundesländer, Deutschland, Schweiz

Im österreichweiten Vergleich zeigt Wien als Hauptstadt ein typisches Muster einer Dienstleistungsmetropole: In der Vorweihnachtszeit treiben Büro- und Handelsbetriebe die Nachfrage, während die Feiertage selbst zu einem deutlich ruhigeren Profil führen. In Bundesländern mit starker Tourismusprägung, etwa in Teilen von Tirol oder Salzburg, kann der Feiertagseffekt differenzierter ausfallen. Dort sind Hotel- und Freizeitbetriebe über die Festtage oft gut ausgelastet, was die regionale Last stützen kann. Gleichzeitig bleiben Verwaltung, Industrie und viele Büros im ganzen Land im Feiertagsmodus – mit entsprechend dämpfender Wirkung auf die Gesamtlast in den Ballungsräumen.

Ein Blick nach Deutschland zeigt Ähnliches: Der 24. Dezember ist kein regulärer bundeseinheitlicher Feiertag, wird aber vielerorts als halber Arbeitstag gehandhabt. Der 25. und 26. Dezember sind Feiertage, was regelmäßig zu geringerer Systemlast führt. Der 6. Januar (Heilige Drei Könige) ist nur in einigen deutschen Bundesländern Feiertag, wodurch die Nachfrageentwicklung regional variiert. Städte mit starker Dienstleistungs- und Industriestruktur erleben um Weihnachten eine spürbare Entlastung, während touristische Regionen stärker durch Gästeverkehre und Hotellerie geprägt sind.

In der Schweiz ist der 6. Januar nicht landesweit ein Feiertag, in einigen Kantonen aber sehr wohl. Dadurch unterscheidet sich die Lastentwicklung regional. Ähnlich wie in Österreich und Deutschland ist die Gesamtlast an Weihnachtsfeiertagen niedriger als an regulären Werktagen, allerdings können winterliche Tourismuszentren durch Ferienbetrieb und Beleuchtung eine stabilere Nachfrage aufweisen. Insgesamt bleibt der Grundtrend konsistent: Städtische Zentren mit Bürobetrieb flachen lastseitig ab, während Freizeit- und Tourismusregionen einen Teil der Aktivität aufnehmen.

Auswirkungen auf Bürgerinnen und Bürger: Kosten, Komfort, Planung

Für Wienerinnen und Wiener bedeutet der Feiertagseffekt zunächst: Es wird zuhause spürbar mehr Strom benötigt, wenn das Fest in den eigenen vier Wänden stattfindet. Lange Backzeiten, mehrere Gänge am Herd, Beleuchtung und Unterhaltungselektronik summieren sich. Praktisch heißt das, vorausschauend zu planen. Wer portionsweise backt oder mit Umluft mehrere Bleche gleichzeitig nutzt, spart Zeit und Strom. Auch die Nutzung von Restwärme im Ofen, das konsequente Zuschalten von Deckeln beim Kochen und das gezielte Heizen von Aufenthaltsräumen wirken. LED-Lichterketten mit Timer helfen, die Stimmung zu wahren und trotzdem effizient zu bleiben.

Ein Rechenbeispiel, rein illustrativ: Angenommen, der zusätzliche Haushaltsverbrauch am Heiligen Abend beträgt 2 bis 3 Kilowattstunden durch Backen, Kochen und Beleuchtung. Bei einem angenommenen Strompreis im mittleren zweistelligen Centbereich pro Kilowattstunde würden so einige Euro Mehrkosten anfallen. Das Beispiel dient der Orientierung; tatsächliche Kosten hängen von individuellem Tarif, Gerätepark und Nutzungsverhalten ab. Wer gezielt dämpft, behält die Kosten im Blick – ohne auf Genuss verzichten zu müssen.

Für Betriebe heißt die Erkenntnis: Die Last geht über die Feiertage verlässlich zurück. Das eröffnet Möglichkeiten für Wartungsfenster, IT-Updates, Reinigungen oder den geplanten Stillstand energieintensiver Anlagen. Gleichzeitig kann die Rückkehr in den Alltag, wie am 7. Jänner 2025 sichtbar, zu einem sprunghaften Anstieg führen. Hier lohnt es sich, Anfahrprozesse zu staffeln, um Lastspitzen zu vermeiden. Unternehmen mit Flexibilität können ihre Energiebedarfe über Preissignale oder interne Planung so verteilen, dass sie netzschonend und kosteneffizient agieren.

Energiespartipps für die Festtage

  • Backen mit Umluft und mit mehreren Blechen, Nachwärme nutzen, Ofen nicht unnötig vorheizen.
  • Deckel auf Töpfe, passende Topfgrößen für die Herdplatte wählen, Wasser nur in benötigter Menge erhitzen.
  • LED-Lichterketten mit Timer oder Dämmerungssensoren nutzen, Standby-Geräte gezielt abschalten.
  • Heizkörper freihalten, Türen zu wenig genutzten Räumen schließen, Stoßlüften statt Kipplüften.
  • Streaming in moderater Bildqualität, wenn Bandbreite oder Datenvolumen begrenzt sind; Geräte nach Nutzung ganz ausschalten.

Weitere Hinweise bieten Wien Energie und E-Control, die auf ihren Seiten praxistaugliche Tipps und verständliche Erklärungen bereitstellen.

Warum sinkt die Gesamtnachfrage? Ein Blick auf die Mechanik

Die Erklärung liegt in der Summenwirkung. Einzelne Wohnungen erhöhen ihren Verbrauch, doch große Verbrauchergruppen fallen temporär weg: Bürogebäude, Handelsflächen, Werkstätten und ein Teil der Dienstleistungen. Diese Sektoren sind an normalen Werktagen starke Treiber der Stadtnachfrage. Wenn sie ruhen, fällt die Summe trotz häuslicher Aktivität. Gleichzeitig verlagern Reisen die Last geographisch. Wer Wien verlässt und bei Familie im Umland feiert, verschiebt den Verbrauch aus der Stadt heraus. Zusammengenommen ergibt sich das beobachtete Muster: niedrigeres Gesamtniveau, veränderte Tagesform, rascher Wiederanstieg mit Arbeitsbeginn.

Planung und Systembetrieb: Was Netz und Versorgerinnen daraus machen

Für Netzbetreiberinnen sind Feiertage klassische Planungsfälle. Lastprognosen berücksichtigen historische Muster, Wetter, Wochentage und Kalender. Eine durchschnittliche Senkung von rund 15 Prozent schafft Freiräume, aber auch operative Aufgaben: Generatoren und Speicher werden angepasst, Handelspositionen im Strommarkt abgestimmt, und Schaltpläne vorbereitet. Für Versorgerinnen wie Wien Energie liefern die belastbaren Wiederholungen Sicherheit in der Einsatzplanung. So lassen sich Effizienz und Versorgungssicherheit verbinden und die Phase geringer Systemlast für notwendige Arbeiten nutzen.

Blick nach vorn: Wie sich der Strombedarf verändern könnte

Die nächsten Jahre bringen Trends, die den Feiertagseffekt beeinflussen dürften. Erstens: Elektrifizierung. Wärmepumpen und Elektromobilität erhöhen den Strombedarf grundsätzlich, bieten aber Flexibilität. Ladeprozesse und Heizzyklen lassen sich zeitlich verschieben, etwa per Timer oder Tarifsteuerung. Zweitens: Digitalisierung. Smarte Zähler und vernetzte Geräte machen Lastverschiebung einfacher. In Wohnungen und Betrieben können Automationen helfen, Lastspitzen zu glätten und günstige Zeiten zu nutzen. Drittens: Effizienz. LED, moderne Kühl- und Backgeräte sowie bessere Gebäudehüllen reduzieren den Verbrauch pro Aktivität, selbst wenn die Nutzung hoch ist.

Für Wien bedeutet das: Die Form des Feiertagseffekts könnte sich weiter wandeln. Die Gesamtnachfrage an den Feiertagen dürfte in Zukunft stark von flexiblen Anwendungen geprägt sein. Wenn Ladevorgänge von E-Autos tendenziell in die ruhigen Nachtstunden wandern und smarte Heizsysteme Wetter und Anwesenheit berücksichtigen, wird das Lastprofil gleichmäßiger. Gleichzeitig bleibt der Rückprall mit Arbeitsbeginn bestehen, solange Büros, Schulen und Betriebe zu festen Terminen starten. Ein realistisches Szenario ist ein weiterhin niedrigeres Gesamtniveau an den Feiertagen, verbunden mit einer zunehmend gesteuerten und planbaren Lastverschiebung im Stadtgebiet. Für die Versorgungssicherheit ist das positiv: Je flexibler Erzeugung und Verbrauch aufeinander reagieren, desto robuster wird das System gegenüber Überraschungen.

Rechtlicher und gesellschaftlicher Kontext in Österreich

Die Feiertagsordnung in Österreich, mit den gesetzlichen Feiertagen am 25. und 26. Dezember sowie am 6. Jänner, bildet den Rahmen für die beobachteten Effekte. Unternehmen planen Betriebsruhe, der Handel reduziert Öffnungszeiten, und viele öffentliche Einrichtungen sind geschlossen. Für die Bevölkerung bedeutet das mehr Zeit zuhause oder auf Reisen. Zugleich bleibt der Schutz sensibler Bereiche – Spitäler, Energie- und Verkehrsunternehmen – selbstverständlich gewährleistet. Aus medienrechtlicher Sicht werden in diesem Beitrag ausschließlich die von der Quelle veröffentlichten Zahlen verwendet und transparent verlinkt, um eine sachlich korrekte Einordnung zu gewährleisten.

Praktische Hinweise für Haushalte und Betriebe in Wien

Haushalte profitieren von Planung: Speiseabfolgen so gestalten, dass Garzeiten gebündelt werden, effiziente Geräte bevorzugen und Beleuchtung zeitlich steuern. Betriebe können Instandhaltung und Updates in die ruhigen Tage legen und den Neustart gestaffelt organisieren, um einen unnötigen Lastsprung zu vermeiden. Wer Photovoltaik auf dem Dach hat, kann Speicher nutzen, um abendliche Festbeleuchtung zu stützen. Und wer elektrische Fahrzeuge lädt, plant am besten außerhalb der absehbaren Spitzen im Wohngebiet, sofern die Infrastruktur dies unterstützt.

Die zentralen Informationen, inklusive des anschaulichen Begriffs vom Wandel der ‚Ganslspitze‘ zum modernen Feiertagseffekt, sind im Original bei der Wien Energie nachzulesen: OTS-Mitteilung. Ergänzende Materialien und Bilder stellt die Wien Energie unter diesem Link bereit.

Schluss: Was Wien aus dem Feiertagseffekt lernt

Wien zeigt zu Weihnachten, wie flexibel eine Großstadt sein kann: weniger Gesamtlast, klare Muster, und dennoch lebendige Aktivität in den Haushalten. Für Netz und Versorgerinnen ist das planbar, für Haushalte bietet es Chancen, bewusst und effizient zu konsumieren. Wer die Feiertage in der Stadt verbringt, kann Genuss und Sparsamkeit verbinden – mit kluger Küchentechnik, sparsamer Beleuchtung und etwas Planung. Unternehmen gewinnen Ruhefenster und starten im Jänner geordnet durch. Bleibt die Frage: Wie nutzen wir die wachsenden Möglichkeiten der Flexibilität, damit die Stadt noch robuster und nachhaltiger wird? Antworten darauf entstehen durch Praxis – bei Wien Energie, in den Netzen und in jedem Haushalt. Weiterführende Informationen finden Sie bei Wien Energie und E-Control.