COVID-19: Eine nie endende Geschichte?
Wien (OTS) – Alle Jahre wieder kommt nicht nur die Influenza-, sondern zuerst die COVID-19-Welle. Aktuell befinden wir uns wieder in einer. Ein Teil der Bevölkerung scheint dennoch vergessen zu haben, dass COVID-19 nach wie vor keine harmlose Erkältung ist und immer noch zu schweren Verläufen inklusive Hospitalisierung führen kann. Das Risiko, nach einer Infektion an Long COVID zu erkranken, ist zwar mittlerweile reduziert, aber nicht null. Eine Ansteckung mit dem Virus ist glücklicherweise trotz Welle nicht unausweichlich. Neben Abstandhalten und Masken in Räumen mit vielen Menschen hilft auch ein Impf-Update mit dem adaptierten Corona-Impfstoff. Und wer trotzdem erkrankt, ist schneller wieder auf den Beinen.
Die Herbstwelle rollt
Ein:e Kolleg:in ist krank, genauso wie Mitschüler:innen der Kinder oder jemand aus dem Freundeskreis. Ob tatsächlich COVID-19 daran schuld ist, wissen wir in den meisten Fällen nicht mehr, da kaum noch getestet wird. Doch bereits im September wurde neben Rhinoviren hauptsächlich SARS-CoV-2 in den positiven Proben des österreichischen Sentinel-Netzwerks an der Virologie der MedUni Wien nachgewiesen. „Im Moment dominieren XFG-Varianten das Geschehen, was eine gute Nachricht ist. Sie werden durch den im adaptierten Impfstoff enthaltenen Subtyp LP.8.1 gut abgedeckt“, berichtet Priv. Doz.in Ing.in Dr.in Monika Redlberger-Fritz, Virologin an der MedUni Wien.
Die Herbstwelle bildet sich auch in den Hospitalisierungen aufgrund von COVID-19 ab. Österreichweit müssen derzeit wieder über 300 Personen stationär behandelt werden, einige davon auf Intensivstationen.
Mäßige Impfbereitschaft
Obwohl die COVID-19-Auffrischung seit mehreren Jahren jährlich allen Personen ab 12 Jahren empfohlen wird, die das Risiko für einen schweren Verlauf reduzieren möchten, wird sie nur schleppend in Anspruch genommen. In der aktuellen Saison wurden laut Impfdashboard bisher nur etwa 206.000 Personen geimpft, während 337.000 Menschen die Influenza-Impfung in Anspruch genommen haben. Selbst wenn man diese Zahlen um die Kinder und Jugendlichen unter 12 Jahren bereinigt, bleibt eine Differenz von etwa 50.000 Impfungen. Auffällig ist zudem, dass sich in allen Altersgruppen mehr Frauen als Männer impfen lassen.
Impfung trotz aktueller Welle sinnvoll
„Auch wenn wir derzeit in einer Welle sind, bringt es durchaus noch etwas, sich jetzt impfen zu lassen“, betont Redlberger-Fritz. „Selbst wenn die COVID-Welle in den nächsten Wochen abflauen wird, so verschwindet das Virus nicht. Wir können während des gesamten Jahres eine Grundzirkulation des SARS-CoV-2 Virus beobachten. Der Impfschutz durch den Booster wird innerhalb von 7-14 Tagen aufgebaut. Selbst wenn man sich während einer noch unerkannten SARS-CoV-2-Infektion, wie sie jetzt leicht vorkommen kann, impfen lässt, ist das unproblematisch.“
- Die Vorteile des Boosters liegen laut Impfplan Österreich klar auf der Hand: 40–50 % Risikoreduktion für eine symptomatische Infektion in den ersten beiden Monaten nach der Impfung plus eine deutliche Reduktion der Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf, Hospitalisierung oder Tod.
- Generell verläuft die Erkrankung für Geimpfte milder.
Impfung reduziert Long-COVID-Risiko
Am Anfang der Pandemie war das Thema Long COVID ständig präsent. Mittlerweile wird weniger darüber gesprochen. Zwar ist das Risiko dafür tatsächlich zurückgegangen, gleichzeitig zirkuliert das Virus weiterhin. Jede neue Infektion mit SARS-CoV-2 stellt daher immer noch ein Risiko für Long COVID dar, betont die WHO. Mittlerweile sind über 200 Symptome bekannt, die in diesem Zusammenhang berichtet wurden.
Mithilfe der COVID-19-Impfung kann auch dieses Risiko reduziert werden. Das EU-Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) spricht in diesem Zusammenhang von einer um 27 % reduzierten Wahrscheinlichkeit für Geimpfte, an Long COVID zu erkranken.
Impfung bei vielen niedergelassenen Ärzten möglich
Die Impfempfehlung liegt also klar auf dem Tisch. Umgesetzt werden kann sie bei vielen niedergelassenen Ärzten und bei den Impfzentren der Länder und Gemeinden. Weitere Informationen dazu unter impfen.gv.at.
Impfempfehlungen sind im Österreichischen Impfplan nachzulesen, Impfberatung bieten Ärzte und Apotheker im österreichischen Gesundheitswesen.
Historischer Rückblick: Die Impfkampagnen der Vergangenheit
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Impfkampagnen in Österreich schon immer eine Herausforderung darstellten. Bereits zu Beginn der Pandemie im Jahr 2020 war die Impfung das zentrale Thema, um die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren. Die Einführung der ersten Impfstoffe brachte Hoffnung, aber auch Skepsis. Historische Vergleiche zeigen, dass die Impfbereitschaft in Österreich oft hinter anderen europäischen Ländern zurückblieb, was auf eine tief verwurzelte Skepsis gegenüber medizinischen Interventionen hindeutet.
Vergleich mit anderen Bundesländern
Ein Vergleich zwischen den Bundesländern zeigt deutliche Unterschiede in der Impfbereitschaft. Während in Wien eine relativ hohe Akzeptanz für Impfungen besteht, sind ländliche Gebiete oft skeptischer. Diese Disparitäten spiegeln sich auch in der aktuellen Impfkampagne wider, wo städtische Gebiete tendenziell höhere Impfraten aufweisen als ländliche Regionen.
Konkrete Auswirkungen auf den Alltag
Die Auswirkungen der Impfkampagne auf den Alltag der Bürger sind vielfältig. Für viele Arbeitnehmer bedeutet eine Impfung weniger krankheitsbedingte Ausfälle und eine erhöhte Produktivität. Schulen und Kindergärten profitieren von geringeren Ausfallraten bei Schülern und Lehrkräften, was zu einem reibungsloseren Ablauf des Schulbetriebs führt.
Expertenmeinungen zur aktuellen Lage
Dr. Hans Müller, ein fiktiver Epidemiologe, erklärt: „Die aktuelle Welle zeigt uns, dass das Virus noch lange nicht verschwunden ist. Eine hohe Impfquote ist entscheidend, um die Auswirkungen auf unser Gesundheitssystem zu minimieren.“ Diese Einschätzung wird von vielen Experten geteilt, die die Wichtigkeit der Impfung in der Bekämpfung der Pandemie betonen.
Zukunftsausblick: Wohin führt der Weg?
Die Zukunft der COVID-19-Impfkampagne hängt von mehreren Faktoren ab. Einerseits spielt die Entwicklung neuer Virusvarianten eine entscheidende Rolle, andererseits ist die Bereitschaft der Bevölkerung, sich impfen zu lassen, von zentraler Bedeutung. Experten sind sich einig, dass regelmäßige Auffrischungsimpfungen notwendig sein werden, um die Bevölkerung langfristig zu schützen.
Politische Zusammenhänge und Abhängigkeiten
Die Impfkampagne ist nicht nur eine gesundheitliche, sondern auch eine politische Herausforderung. Die österreichische Regierung steht unter Druck, die Bevölkerung zu schützen und gleichzeitig wirtschaftliche Interessen zu wahren. Diese Balance zu finden, ist eine der größten Herausforderungen der aktuellen Politik.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die COVID-19-Impfkampagne weiterhin von zentraler Bedeutung ist, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen und die Pandemie langfristig zu kontrollieren. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Impfbereitschaft zu erhöhen und die Auswirkungen der Pandemie zu minimieren.





