Ein Hauch von Barcelona zieht durch den Wiener Bezirk Favoriten, wo das erste Supergrätzl der Stadt entsteht. Inspiriert von den spanischen Superblocks wird ein urbanes Freiluftwohnzimmer geschaffen, das den Durchzugsverkehr unterbindet und Platz für Menschen und Natur bietet. Das Projekt, das zwischen Gudrunstraße, Leebgasse, Quellenstraße und Neilreichgasse verwirklicht wird, hat bereits seinen ersten Abschnitt abgeschlossen.
Grüne Oasen statt grauer Asphalt
Im fertiggestellten ersten Teil wurden 44 Bäume gepflanzt, 11 Mikrofreiräume und 70 Grünflächen angelegt. Der zweite Bauabschnitt, der derzeit um die Mittelschule Herzgasse umgesetzt wird, verspricht eine Fußgängerzone mit Wasserspielen, Vernebelungsanlagen und heller Pflasterung. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Lebensqualität zu steigern und das Mikroklima zu verbessern, indem Niederschlagswasser versickert und verdunsten kann.
Ein innovatives Konzept für die Stadtentwicklung
Planungsstadträtin Ulli Sima betont die Vorteile der Umgestaltung: „Raus aus dem Asphalt“ lautet das Motto, das mehr Natur und Raum für die Bürger schaffen soll. Der Bezirksvorsteher Marcus Franz zeigt sich ebenfalls begeistert von den Fortschritten und den sichtbaren Veränderungen im Straßenbild, die mit dem zweiten Abschnitt des Supergrätzls ihren Höhepunkt erreichen.
Verkehrsberuhigung und Klimafitness
Ein zentrales Element des Supergrätzls ist die Verkehrsberuhigung durch Diagonalfilter, die den Autoverkehr an Kreuzungen zurück auf die Hauptstraßen leiten. Diese Maßnahmen sorgen für weniger Lärm, bessere Luftqualität und mehr Sicherheit, während die Zufahrt ins Grätzl für Anwohner weiterhin möglich bleibt. Die Diagonalfilter bestehen aus recycelten Betonringen, die zuvor als Abfallbehälter auf der Donauinsel genutzt wurden.
Teil einer größeren städtischen Initiative
Das Supergrätzl ist ein Teil der „Raus aus dem Asphalt“-Initiative, die im Rahmen der Lebenswerten Klimamusterstadt seit 2021 in allen 23 Wiener Bezirken durchgeführt wird. Mit einem Fördertopf von 100 Millionen Euro wurden bereits 320 Projekte zur Entsiegelung, Begrünung und Kühlung umgesetzt. In Zahlen bedeutet das: 243.000 Quadratmeter neue oder umgestaltete Parks und Grünflächen, über 74.000 Quadratmeter begrünter Straßenraum, 3.004 neue Bäume und 2.500 neue Sitzgelegenheiten.
Weitere Informationen zu den Projekten sind auf der Website wienwirdwow.at verfügbar, wo auch eine interaktive Karte die städtischen Begrünungsprojekte veranschaulicht.