Aktuell am 16.12.2025 blickt die Steiermark auf Zahlen, die aufrütteln – und Chancen, die greifbar sind. Rund um Weihnachten steigt das Müllaufkommen deutlich, und im Kern trifft es die Lebensmittel: Was auf den Teller gehört, landet zu oft in der Tonne. Doch genau jetzt, zur Einkaufssaison vor den Feiertagen, zeigt sich, wie viel jede Steirerin und jeder Steirer bewegen kann. Wer regional einkauft, dosiert plant und Reste bewusst verwertet, spart Geld, schont Ressourcen und stärkt die bäuerlichen Familienbetriebe im Land. Die Landwirtschaftskammer Steiermark und der Entsorgungsdienstleister Saubermacher liefern dafür neue Anstöße und klare Zahlen. Dieser Beitrag ordnet die Aussagen ein, erklärt Fachbegriffe verständlich, zeigt konkrete Wege für Haushalte auf und vergleicht die Entwicklung mit anderen Regionen im deutschsprachigen Raum. Die Kernaussage: Teller statt Tonne ist keine Weihnachtsparole, sondern eine ökonomisch sinnvolle, ökologische Strategie – für alle, die mit kleinen Schritten Großes bewirken wollen.
Teller statt Tonne: Regional einkaufen, Verschwendung reduzieren
Die Landwirtschaftskammer Steiermark (LK Steiermark) und Saubermacher adressieren zum Jahresende eine zentrale Herausforderung: Lebensmittelverschwendung. Nach Angaben aus der Steiermark fällt während der Weihnachtsfeiertage über 20 Prozent mehr Abfall an, und bis zu 166.000 Tonnen genießbare Lebensmittelabfälle landen im Müll. Das hat handfeste Folgen für die Haushaltsbudgets: Der Warenwert summiert sich laut Quelle bis zu 800 Euro pro Haushalt. Regionaler Einkauf und bewusste Planung werden daher als Schlüssel präsentiert: Wer bei Direktvermarkterinnen und Direktvermarktern kauft, greift häufiger zu lose angebotenen Produkten, nimmt nur mit, was tatsächlich gebraucht wird, und vermeidet Verpackungen – oder nutzt recycelbare Alternativen, wenn Verpackung unvermeidlich ist.
Ein Kernargument der LK Steiermark ist die doppelte Dividende: Haushalte reduzieren vermeidbare Kosten und Müll, während regionale Wertschöpfung steigt. Ein Beispiel macht das greifbar: Wenn jeder steirische Haushalt einmal im Monat um 3,50 Euro mehr heimische statt importierte Lebensmittel kauft, entstehen laut Berechnungen, die von der Kammer kommuniziert werden, rund 500 zusätzliche Arbeitsplätze und 18 Millionen Euro Wertschöpfung in der Steiermark. Schon fünf Euro pro Monat mehr für heimische Produkte können entlang der gesamten Wertschöpfungskette laut den Angaben 770 Arbeitsplätze auslösen. Diese Zahlen werden im Kontext eines Testeinkaufs der Landwirtschaftskammer veranschaulicht: Für 3,50 Euro lassen sich bei steirischen Bäuerinnen und Bauern wertige Produkte erwerben, etwa 10 Eier, 1 Kilo frisches Bauernbrot, 2 Kilo Äpfel, 2 Kilo Karotten, 300 g handgemachte Suppennudeln, 2,5 Kilo Weißkraut oder 280 g Bauerntopfen – ein deutliches Signal für Kaufkraft und Nährwert im Nahbereich.
Die Top 4 der vermeidbaren Lebensmittelabfälle
Besonders häufig im Müll zu finden sind vier Produktgruppen, die zusammen rund 78 Prozent der vermeidbaren Lebensmittelabfälle in steirischen Privathaushalten ausmachen: Brot und Gebäck (28 Prozent), Obst und Gemüse (27 Prozent), Milchprodukte und Eier (ca. 12 Prozent) sowie Fleisch und Fisch (11 Prozent). Hinter diesen Prozentsätzen stehen konkrete Mengen und Werte, die nicht nur Haushaltsbudgets belasten, sondern auch die Arbeit von Produzentinnen und Produzenten entwerten.
Aus den in der Steiermark kommunizierten Zahlen ergibt sich ein plastisches Bild: Pro Kopf werden jährlich 11,2 Kilogramm genießbares Brot und Gebäck entsorgt. Bei Obst und Gemüse sind es 10,8 Kilogramm, bei Milchprodukten und Eiern 4,8 Kilogramm und bei Fleisch und Fisch 4,4 Kilogramm. Summiert führt das zu deutlichen Verlusten entlang der Erzeugung: Rund 4.000 Tonnen vermeidbarer Milchprodukte, der Ertrag von etwa 2.400 Hektar Getreide, 13.700 Tonnen Obst und Gemüse (entspricht rund 550 Hektar), 2.100 Tonnen genießbare Ei-Produkte von etwa 115.000 Legehennen sowie Fleischmengen, die rechnerisch 18.700 Rinder und 46.700 Schweine betreffen. Die Botschaft, die aus den Zahlen spricht: Wegwerfen tut den Bäuerinnen und Bauern weh – ökonomisch und emotional.
Fachbegriffe verständlich erklärt
Lebensmittelverschwendung
Der Begriff Lebensmittelverschwendung beschreibt essbare, sichere Lebensmittel, die nicht verzehrt, sondern weggeworfen werden. Das passiert im Haushalt, in der Gastronomie, in Großküchen, im Handel und entlang der gesamten Kette von der Ernte bis zur Verarbeitung. In Privathaushalten sind die Gründe oft ähnlich: zu große Packungen, fehlende Einkaufsplanung, Verwechslung von Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum oder falsche Lagerung. Lebensmittelverschwendung ist nicht nur eine Frage der Moral oder der Wertschätzung, sondern auch der Ökonomie: Wer wegwirft, hat zuvor gekauft, gelagert, gekühlt und damit Geld, Energie und Zeit investiert. Gleichzeitig gehen Boden, Wasser, Arbeit und Transportwege verloren, die in jedes Produkt eingeflossen sind.
Direktvermarktung
Direktvermarktung bedeutet, dass Bäuerinnen und Bauern ihre Produkte ohne Zwischenhandel direkt an Konsumentinnen und Konsumenten verkaufen – etwa über Hofläden, Bauernmärkte, Ab-Hof-Verkauf, Aboboxen oder digitale Plattformen. Für Haushalte hat das mehrere Vorteile: kurze Lieferwege, hohe Transparenz, persönliche Beratung, saisonale Auswahl und die Möglichkeit, genau die Menge zu kaufen, die gebraucht wird. Für Betriebe entstehen bessere Erlöse pro Einheit, weil Handelsmargen entfallen, während Kundinnen und Kunden mehr über Herkunft und Verarbeitung erfahren. Direktvermarktung erlaubt es oft, Verpackungen zu reduzieren oder in Mehrweg- und Papierlösungen auszuweichen.
Wertschöpfung und Wertschöpfungskette
Wertschöpfung bezeichnet den wirtschaftlichen Mehrwert, der durch Verarbeitung, Handel und Dienstleistungen entlang der Erzeugung entsteht. Eine Wertschöpfungskette im Lebensmittelbereich beginnt bei Saatgut und Futter, umfasst Anbau, Tierhaltung, Ernte, Verarbeitung, Transport, Handel und endet beim Verbrauch daheim. Kauft ein Haushalt regional, bleibt ein größerer Anteil des Euro im Land: Lohnkosten, Investitionen und Steuern fließen in lokale Strukturen. Das schafft Arbeitsplätze und sichert Leistungen, die für ländliche Regionen wichtig sind – von der Pflege der Kulturlandschaft bis zu Lehrstellen in bäuerlichen und gewerblichen Betrieben.
Vermeidbare Lebensmittelabfälle
Als vermeidbar gelten Abfälle, die ohne Qualitäts- oder Sicherheitsrisiko hätten verzehrt werden können. Typische Beispiele sind Brot vom Vortag, Obst mit optischen Makeln, Joghurt, das trotz überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum noch einwandfrei ist, oder Reste vom Festessen, die nicht rechtzeitig gekühlt und verwertet wurden. Vermeidbarkeit heißt nicht, dass jede Resteportion zwingend genutzt werden muss, sondern dass durch Planung, passende Mengen, richtige Lagerung und kreative Resteküche ein großer Teil gar nicht erst verloren geht.
Regionalität und Saisonalität
Regionalität meint Produkte, die in der Nähe erzeugt, verarbeitet und verkauft werden. Saisonalität verweist darauf, dass Obst, Gemüse und viele tierische Produkte im Jahreslauf natürliche Ernte- und Produktionszeiten haben. Wer nach Saison und Region einkauft, profitiert von Frische, vollem Geschmack und in der Regel geringeren Transportwegen. Das kann auch die Haltbarkeit verbessern, weil reif geerntete, kurze Wege gehende Produkte oft weniger Lagerstress haben. In Summe reduziert das die Wahrscheinlichkeit, dass Waren ungenutzt verderben.
Kreislaufwirtschaft
Kreislaufwirtschaft beschreibt ein Wirtschaftsmodell, in dem Ressourcen möglichst lange im Umlauf bleiben. Im Lebensmittelbereich bedeutet das: effizienter Einsatz von Ressourcen im Anbau, Verpackungen, die wiederverwendet oder recycelt werden können, und Vermeidung von Abfall, wo immer möglich. Für Privathaushalte übersetzt sich das in kleine, praktische Schritte:Mehrweg statt Einweg, Resteküche statt Wegwerfen, und durchdachte Einkaufslisten statt Spontankäufe. Das reduziert sowohl den ökologischen Fußabdruck als auch die laufenden Kosten.
Zahlen, Fakten und Einordnung
Die von der Landwirtschaftskammer Steiermark und Saubermacher kommunizierten Zahlen illustrieren den Spielraum in den Haushalten. Während der Feiertage steigt das Abfallaufkommen um über 20 Prozent. Bis zu 166.000 Tonnen genießbare Lebensmittel landen im Müll – mit einem potenziellen Warenwert von bis zu 800 Euro pro Haushalt. Besonders kostspielig ist das Wegwerfen von Fleisch und Fisch, Obst und Gemüse sowie Backwaren. Die finanziellen Verluste treffen Haushalte unmittelbar; gleichzeitig wird der Einsatz von Produzentinnen und Produzenten, die unter wachsenden Kostendruck arbeiten, entwertet.
Eine weitere Zahl, die den Alltag betrifft: Bis zu 133 Kilo vermeidbare Lebensmittelabfälle fallen in der Steiermark pro Jahr an. Unabhängig von der Zurechnung macht sie klar, dass in Summe viel Potenzial im bewussten Umgang mit Lebensmitteln liegt. In den Küchen großer Einrichtungen zeigt sich zudem, dass Maßnahmen wirken: Laut den kommunizierten Initiativen konnten steirische Großküchen ihre Lebensmittelabfälle in manchen Fällen halbieren. Mehr Augenmerk auf Regionalität und Saisonalität stabilisiert darüber hinaus Lieferketten und stärkt regionale Betriebe.
Bürger-Impact: Was Haushalte konkret gewinnen
Für Haushalte in der Steiermark lässt sich der Nutzen in drei Dimensionen fassen: Kostenersparnis, Komfort durch Planung und Beitrag zur regionalen Wirtschaft. Wer für die Feiertage eine Einkaufsliste nach Rezepten erstellt, portioniert und auf Resteverwertung achtet, reduziert Spontankäufe und Fehlmengen. Ein Beispiel aus der Praxis: Statt zwei große Brote zu kaufen, genügt oft ein Brot und zusätzlich ein kleiner Laib oder ein halber Laib für die Feiertage. Brot lässt sich problemlos einfrieren und scheibenweise auftauen – so bleibt es frisch und die Reste landen nicht im Müll.
Auch bei Obst und Gemüse gilt: lieber lose und in passenden Mengen einkaufen. Loses Weißkraut, Karotten oder Äpfel vom Markt können mengenmäßig auf die Gästeanzahl abgestimmt werden. Reste vom Festbraten werden durch rasches Abkühlen und sauberes Verpacken zur Grundlage für Eintöpfe, Sandwiches oder Strudel am nächsten Tag. Milchprodukte wie Topfen und Joghurt verdienen einen Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum: Es signalisiert keine harte Verfallsgrenze. Sinnesprüfung – schauen, riechen, kosten – ist der bessere Kompass, solange keine Gesundheitsbedenken bestehen.
- Planen: Menü festlegen, Mengen pro Person kalkulieren, Einkaufsliste schreiben.
- Regional einkaufen: Lose Ware, kurze Wege, persönliche Beratung am Markt oder im Hofladen.
- Richtig lagern: Kühlschrankzonen nutzen, trockene Lagerung für Brot, Dunkelheit und Kälte für Äpfel und Karotten.
- Reste verwerten: Suppen, Aufläufe, Bowls, Strudel, Brotsalat oder Croutons aus altbackenem Brot.
- Verpackungen meiden: Mehrwegboxen, Stofftaschen, Papier statt Kunststoff, wo möglich.
Historische Entwicklung: Vom Überfluss zur Achtsamkeit
Lebensmittelverschwendung ist kein plötzliches Phänomen, zeigte sich jedoch mit moderner Logistik, großen Packungsgrößen und globalen Lieferketten deutlicher. In den Jahrzehnten nach dem Wirtschaftswunder haben sich Konsumgewohnheiten verändert: Supermärkte boten Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit, Mindesthaltbarkeitsdaten wurden als Verfallsangaben fehlinterpretiert, und Vielfalt stand oft vor Planung. Parallel wuchsen Portionsgrößen in Gastronomie und Handel, während die Resteküche daheim an Bedeutung verlor. Die Folge: Gute, essbare Lebensmittel gingen verloren – trotz zunehmenden Wissens über Umwelt- und Klimafolgen.
In Österreich wuchs in den vergangenen Jahren die Gegenbewegung: Initiativen zur Aufklärung, Projekte in Schulen, Leitfäden für Großküchen sowie die Stärkung von Regionalität und Saisonalität. In der Steiermark betonen die Landwirtschaftskammer und regionale Partner seit Jahren die Rolle der Direktvermarktung, die Nähe, Transparenz und Qualität verbindet. Das sichtbare Ergebnis sind Bauernmärkte, Hofläden und Plattformen, die die Suche erleichtern und den Einkauf personalisieren. Großküchen und Kantinen stellten vermehrt auf bedarfsgerechte Portionen und flexible Nachschubsysteme um, um Überproduktion zu vermeiden. Die jüngsten steirischen Hinweise – von Saubermacher bis zur Lebensmittelstrategie weiß-grün – fügen sich in diese Entwicklung ein und verlagern den Fokus stärker auf Konsumentinnen und Konsumenten: Kompetenz in der Küche, bewusster Einkauf, regionale Wertschöpfung.
Vergleiche: Österreichische Bundesländer, Deutschland und Schweiz
Innerhalb Österreichs zeigt sich ein gemeinsamer Trend: Regionalität gewinnt. Während die Steiermark stark auf Direktvermarktung, Bauernmärkte und Bildungsinitiativen setzt, fördern auch andere Bundesländer Formate, die Nähe zwischen Produktion und Konsum stärken. In Niederösterreich und Oberösterreich sind Ab-Hof-Verkäufe und Wochenmärkte traditionell verankert, Tirol und Salzburg nutzen touristische Synergien, um regionale Spezialitäten sichtbar zu machen. Wien wiederum arbeitet kontinuierlich an Sensibilisierung im urbanen Kontext – etwa durch Informationskampagnen, Kooperationen mit Märkten und Bildungsangebote. Die konkrete Umsetzung variiert je nach regionaler Struktur: Während ländliche Regionen vom direkten Kontakt in Hofläden profitieren, spielt in Städten die Informationsarbeit über saisonale Angebote und die Optimierung von Verpackungen eine größere Rolle.
Im deutschsprachigen Raum finden sich in Deutschland und der Schweiz parallele Entwicklungen. In Deutschland setzen viele Kommunen und Länder auf Aufklärung, bessere Kennzeichnung und Kooperationen mit Handel und Gastronomie. Ähnlich wie in der Steiermark wird die Schulung von Küchenpersonal und die Anpassung von Portionsgrößen als wirksame Maßnahme beschrieben. In der Schweiz werden regionale Gütesiegel, kurze Lieferketten und die breite Akzeptanz von Hofläden und Märkten betont. Der gemeinsame Nenner: weniger Abfall durch bewusstere Entscheidungen, mehr Transparenz über Herkunft und Qualität, und die Stärkung lokaler Anbieterinnen und Anbieter. Die steirische Perspektive fügt dem die konkrete Arbeitsplatzzahl und Wertschöpfungswirkung hinzu, die den wirtschaftlichen Hebel kleiner Kaufentscheidungen sichtbar macht.
Praxisnah: So landet weniger im Müll und mehr in der Region
Der Ansatz Teller statt Tonne verbindet Effizienz und Genuss. Ein Haushaltsbeispiel für die Festtage: Aus einem Kilo Bauernbrot und zwei Kilo Äpfeln werden zunächst Jause und Dessert, danach Croutons und Bratapfelkompott aus Resten. Zwei Kilo Karotten dienen zuerst als Beilage, dann als Grundlage für eine Suppe. Weißkraut wird halbiert: Eine Hälfte für Krautsalat, die andere für einen Krautstrudel am Folgetag. Eier und Bauerntopfen ergänzen eine süße oder herzhafte Nachspeise. Suppennudeln verwandeln Rindfleischreste in eine kräftige Suppe. So entsteht aus wenigen, regionalen Grundzutaten ein mehrtägiger Speiseplan ohne Abfall – und mit vollem Geschmack.
Ein weiterer Vorteil: Viele Direktvermarkterinnen und Direktvermarkter beraten, welche Mengen realistisch sind. Wer vier Erwachsene und zwei Kinder bekocht, braucht meist weniger Fleisch, als oft gedacht; Beilagen und Gemüse tragen den Hauptteil. Das reduziert Kosten und verhindert Überlagerung im Kühlschrank. Verpackungen bleiben dabei gering, weil lose Ware passgenau mitgenommen wird. Wo Verpackung nötig ist, setzen immer mehr Betriebe auf recycelbare Lösungen – ein Baustein der Kreislaufwirtschaft.
Politik, Projekte und Bildung: Was jetzt wirkt
Initiativen wie der steirische Kantinengipfel zeigen, dass gezielte Maßnahmen messbare Erfolge bringen können: Großküchen reduzierten ihre Lebensmittelabfälle teils deutlich, indem sie die Ausgabe optimierten, Resteverwertung systematisch planten und die Menügestaltung stärker an Saisonen ausrichteten. Darüber hinaus betont die Lebensmittelstrategie weiß-grün die Rolle der Konsumentinnen und Konsumenten: Schulungen an Schulen und Informationsangebote schaffen Bewusstsein für Herkunft, Qualität und gesundheitliche Aspekte. Wer informierte Entscheidungen trifft, wählt eher regionale und saisonale Produkte – und hat die nötigen Fertigkeiten, um sie vollständig zu nutzen.
Auch auf der Angebotsseite wachsen digitale Hilfen. Die Plattform Gutes vom Bauernhof listet Direktvermarkterinnen und Direktvermarkter und erklärt, was hinter der geprüften Qualität steckt. So wird sichtbar, wie bäuerliche Familienbetriebe arbeiten, welche Produkte verfügbar sind und warum Regionalität zählt. Abgerundet wird das durch Rezepte, Veranstaltungen und Geschichten direkt vom Hof. Für Konsumentinnen und Konsumenten bedeutet das: weniger Suchaufwand, mehr Orientierung und ein Einkaufserlebnis, das zur Adventzeit den Shopping-Stress ersetzt.
Zukunftsperspektive: Wie die Steiermark den Trend verstärken kann
Die nächsten Schritte liegen nahe: Erstens, Kompetenz ausbauen. Je früher Koch- und Lagerwissen vermittelt wird, desto geringer die Wahrscheinlichkeit von Fehlkäufen und Verderb. Schulen, Vereine, kommunale Einrichtungen und Medien können hier andocken und die Botschaft vom Teller statt Tonne mit praktischen Übungen verbinden. Zweitens, Transparenz stärken. Wenn Herkunft, Saison und Lagerhinweise bereits am Verkaufsort klar sind, fällt die richtige Wahl leichter. Drittens, regionale Netzwerke weiter verdichten. Je mehr Höfe sichtbar und erreichbar sind, desto einfacher wird die Alltagsumstellung auf regional einkaufen.
Für Betriebe lohnt es sich, lose Ware und flexible Packungsgrößen auszubauen und Mehrweglösungen bequem zu gestalten. Großküchen können Portionsgrößen weiter differenzieren, mehr Optionen für Nachschlag schaffen und Reste kreativ integrieren. Kommunen können Informations- und Bildungsangebote bündeln und gezielt auf die Feiertage vorbereiten – dort, wo das Abfallaufkommen nachweislich steigt. Und für Haushalte gilt: Kleine, regelmäßige Schritte wirken am stärksten. Der von der LK Steiermark kommunizierte Betrag von 3,50 Euro mehr pro Monat für heimische Produkte ist ein praktikabler Startpunkt mit spürbarer Wirkung für Arbeitsplätze und Wertschöpfung.
Quellen, Links und weiterführende Informationen
Die in diesem Beitrag genannten Zahlen, Beispiele und Zitate stammen aus der aktuellen Mitteilung der Landwirtschaftskammer Steiermark sowie aus den dort angeführten Partnern und Projekten. Für vertiefende Lektüre und praktische Orientierung:
- Landwirtschaftskammer Steiermark – Presseinformation: Teller statt Tonne, Quelle: ots.at
- Gutes vom Bauernhof – Direktvermarkterinnen und Direktvermarkter finden: gutesvombauernhof.at
- Saubermacher – Informationen zu Abfallvermeidung und Trennung: saubermacher.at
- Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO – Hintergrund zur regionalen Wertschöpfung: wifo.ac.at
Schluss: Kleine Schritte, große Wirkung
Die Steiermark zeigt, wie viel im Alltag möglich ist: weniger Wegwerfen, mehr Wertschätzung, stärkere regionale Kreisläufe. Die vorliegenden Zahlen verdeutlichen die Dimension – von Brot und Gebäck über Obst und Gemüse bis hin zu Milchprodukten, Eiern, Fleisch und Fisch. Gleichzeitig liefern Direktvermarktung, Bildungsinitiativen und Großküchenprojekte erprobte Lösungen. Wer in den nächsten Wochen beim Einkauf auf Region, Saison und passende Mengen achtet, reduziert Kosten und Abfall. Wer Reste bewusst verwertet und Mindesthaltbarkeitsangaben richtig einordnet, bringt Genuss und Effizienz zusammen.
Probieren Sie es in dieser Adventzeit aus: Planen Sie zwei Menüs, kaufen Sie regionale Produkte in bedarfsgerechten Mengen und reservieren Sie einen Abend für Resteküche. Teilen Sie Ihre Rezepte und Erfahrungen mit Familie, Freundinnen und Freunden – so wird Teller statt Tonne zum Gemeinschaftsprojekt. Weitere Informationen und Anlaufstellen finden Sie bei der Landwirtschaftskammer Steiermark, Saubermacher und auf der Plattform Gutes vom Bauernhof. Die Steiermark hat es in der Hand, mit jedem Einkauf und jedem Gericht ein Stück Zukunft zu gestalten.






