Neues Wiener Gewächshaus spart CO2: Ernte startet jetzt

Redaktion

Wien, 12.11.2025 — In Wien-Donaustadt beginnt die Ernte in einem neuen, energieeffizienten Gewächshaus, das den CO2-Ausstoß laut Betreiber gegenüber fossilen Energieträgern um bis zu 93 Prozent senken soll. Für Österreichs Konsumentinnen und Konsumenten bedeutet das frische Paradeiser auch im Winter – regional, ressourcenschonend und mit kurzen Wegen. Hinter dem Projekt steht die Erzeugergemeinschaft LGV Sonnengemüse und der traditionsreiche Familienbetrieb Merschl. Der Standort zeigt, wie moderner Gemüsebau mit Biomasse, Photovoltaik und intelligenter Gewächshaustechnik wirtschaftlich und ökologisch zusammenspielen kann, um Klima- und Qualitätsziele zu verbinden, ohne Kompromisse beim Geschmack einzugehen.

Energieeffizienz im Gewächshaus: Wien startet Ernte mit Biomasse und PV

Der Gemüsebetrieb der Familie Merschl, gegründet 1898 und heute in fünfter Generation von Gärtnermeister Thomas Merschl geführt, hat in den vergangenen zwei Jahren ein umfassendes Energie-Konzept umgesetzt. Auf insgesamt 68.000 m² bestehender Fläche sowie 12.300 m² Neubau wachsen nun Cherry- und Midi-Rispenparadeiser. Die Wärme stammt aus Biomasse, die verbleibenden CO2-Ströme werden im Gewächshaus als Pflanzennährstoff wiederverwendet (Carbon Capture and Use). LED-Beleuchtung und doppelte Wärmeschirme reduzieren den Energiebedarf, Regenwassernutzung und ein geschlossener Bewässerungskreislauf mit Tröpfchenbewässerung sparen Wasser. Strom kommt größtenteils aus einer PV-Anlage am Standort. Die Pflege und Ernte erfolgen händisch, die Bestäubung übernehmen Hummeln; Nützlinge schützen die Pflanzen biologisch. Laut LGV Sonnengemüse verlängern diese Maßnahmen die heimische Gemüsesaison, sichern Qualität auch in den Wintermonaten und stärken die regionale Wertschöpfung in Wien-Donaustadt.

Auf einen Blick finden sich im Projekt zahlreiche Bausteine moderner Energieeffizienz: erneuerbare Wärme, Eigenstrom aus Photovoltaik, intelligente Klimaführung, Wasserkreisläufe und biologische Pflanzenschutzmethoden. Damit reagiert der Betrieb auf die steigenden Energiepreise und die klimapolitischen Anforderungen, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden. Zugleich wird die Abhängigkeit von Importen und langen Transportwegen verringert. Für Haushalte in Wien und darüber hinaus heißt das: Paradeiser mit vollem Aroma, die trotzdem eine deutlich bessere CO2-Bilanz aufweisen als Produkte, die im Winter aus weiter Entfernung geliefert werden.

Fachbegriffe einfach erklärt

Biomasse-Wärme

Biomasse ist ein Sammelbegriff für organische, nachwachsende Materialien wie Holz, Hackschnitzel, landwirtschaftliche Reststoffe oder biogene Abfälle, die zur Energiegewinnung genutzt werden. In Gewächshäusern ersetzt Biomasse-Heizung fossile Brennstoffe wie Erdgas oder Heizöl. Wärme aus Biomasse gilt als weitgehend CO2-neutral im Kreislauf, weil das bei der Verbrennung freigesetzte CO2 zuvor beim Pflanzenwachstum aus der Luft gebunden wurde. Wichtig ist eine effiziente Verbrennungstechnik mit Feinstaubfiltern und eine bedarfsgerechte Steuerung, damit Emissionen niedrig bleiben und die Wärme genau dann zur Verfügung steht, wenn die Pflanzen sie benötigen. So lässt sich die Temperatur im Gewächshaus konstant halten und der Energieeinsatz optimieren.

Carbon Capture and Use (CCU)

Carbon Capture and Use bezeichnet das Abscheiden von CO2 aus Abgasen und dessen sinnvolle Nutzung. Im Gewächshaus wird das abgeschiedene CO2 nicht in die Atmosphäre abgegeben, sondern in kontrollierten Mengen in die Gewächshausluft eingetragen. Pflanzen benötigen CO2 für die Photosynthese, den Prozess, bei dem Licht in chemische Energie umgewandelt wird. Eine gezielte CO2-Anreicherung steigert das Pflanzenwachstum, wenn gleichzeitig Licht, Temperatur, Wasser und Nährstoffe stimmen. Das ist keine „Kompostierung in der Luft“, sondern ein präziser, technisch geregelter Dünger-Einsatz in Gasform, der die Ressourceneffizienz verbessert und Emissionen reduziert, weil das CO2 anstelle einer Abgabe in die Luft produktiv eingesetzt wird.

LED-Beleuchtung im Pflanzenbau

LED-Beleuchtung in Gewächshäusern ist speziell auf das Lichtspektrum abgestimmt, das Pflanzen für Wachstum und Fruchtbildung benötigen. Anders als herkömmliche Natriumdampflampen kann LED das Verhältnis von roten, blauen und weißen Lichtanteilen exakt steuern. Dadurch steigt die Lichtausbeute pro Kilowattstunde, die Abwärme sinkt, und die Beleuchtung kann näher an den Pflanzen eingesetzt werden. LEDs haben eine längere Lebensdauer, lassen sich dimmen und mit Sensorik koppeln. So wird nur dann Zusatzlicht bereitgestellt, wenn die natürliche Sonneneinstrahlung nicht ausreicht. Das schont die Energiebilanz und verbessert die Qualität der Früchte, gerade in den kurzen Wintertagen.

Doppelte Wärmeschirme

Wärmeschirme sind bewegliche, oft textilbasierte Schichten unter dem Gewächshausdach, die nachts oder bei schlechtem Wetter geschlossen werden. Doppelte Wärmeschirme bedeuten zwei solcher Lagen mit isolierender Wirkung. Sie verringern Wärmeverluste durch Konvektion und Strahlung, stabilisieren die Temperatur und reduzieren Kondensation. Im Sommer können sie zudem als Schattierung dienen, um Überhitzung und Stress für die Pflanzen zu vermeiden. Der Effekt ist vergleichbar mit einer zweiten Fensterscheibe im Haus: Die Luftschicht zwischen den Schirmen wirkt als Puffer. Das spart Heizenergie, ohne die Luftqualität zu beeinträchtigen, wenn Lüftungsstrategien sinnvoll kombiniert werden.

Tröpfchenbewässerung

Tröpfchenbewässerung ist ein System, bei dem Wasser und Nährlösung gezielt an die Wurzelzone abgegeben werden. Statt große Flächen zu beregnen, gelangen kleine Wassermengen über Schläuche und Tropfer direkt zu jeder Pflanze. Das senkt Verluste durch Verdunstung, beugt Überwässerung vor und ermöglicht eine exakte Düngung. In geschlossenen Kreisläufen wird überschüssiges Wasser aufgefangen, aufbereitet und wiederverwendet. Gerade in Zeiten steigender Wasserknappheit ist diese Technik ein zentraler Baustein der Ressourcen-Schonung. Sie hilft, Qualität und Ertrag zu stabilisieren, während der Wasserverbrauch im Vergleich zu konventionellen Methoden deutlich sinkt.

Nützlinge und integrierter Pflanzenschutz

Unter Nützlingen versteht man Insekten und andere Organismen, die Schädlinge natürlich regulieren. Im Paradeiser-Anbau sind etwa Raubmilben oder Schlupfwespen üblich, die Schadinsekten fressen oder parasitieren. In Kombination mit Hummelvölkern für die Bestäubung entsteht ein natürliches Gleichgewicht. Das Konzept heißt integrierter Pflanzenschutz: Chemische Pflanzenschutzmittel werden vermieden oder stark reduziert, indem biologische, mechanische und organisatorische Maßnahmen priorisiert werden. Das schützt die Biodiversität im Gewächshaus, verbessert die Arbeitsbedingungen und wird von vielen Handelspartnern und Konsumentinnen und Konsumenten als Qualitätsmerkmal geschätzt.

Rispenparadeiser

Rispenparadeiser sind Tomaten, die an der Rispe – also als ganze Traube – geerntet und verkauft werden. Das erhält Aroma und Frische, weil die Früchte bis zum Schluss über die Rispe versorgt werden. Cherry- und Midi-Rispenparadeiser bezeichnen die Fruchtgrößen: sehr klein und klein-mittel. Für den Gewächshausanbau sind sie besonders geeignet, da die Sorten ertragreich sind und gleichmäßige Qualität liefern. Die Ernte händisch durch Gärtnerinnen und Gärtner sichert, dass nur reife Rispen in die Kisten kommen, und reduziert Druckstellen, die bei maschineller Ernte entstehen können. Das ist arbeitsintensiv, aber qualitätssichernd.

PV-Anlage

Eine PV-Anlage (Photovoltaik-Anlage) wandelt Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Auf Gewächshausdächern und Nebengebäuden erzeugter Eigenstrom reduziert den Bedarf an Netzstrom. In Kombination mit Lastmanagement und Speichertechnologie kann der selbst erzeugte Strom für Beleuchtung, Pumpen und Steuerung genutzt werden. Wichtig ist eine sorgfältige Auslegung: Die Bauelemente müssen die statischen und klimatischen Bedingungen erfüllen, und die Verschattung der Pflanzen darf nicht zum Problem werden. In diesem Projekt erfolgt die Stromerzeugung laut Betreiber größtenteils durch die PV-Anlage – ein Baustein, der Energiekosten dämpft und die CO2-Bilanz verbessert.

Erzeugergemeinschaft

Eine Erzeugergemeinschaft ist ein Zusammenschluss von landwirtschaftlichen Betrieben, die gemeinsam produzieren, vermarkten und Qualitätsstandards sichern. LGV Sonnengemüse bündelt 133 Gärtnerfamilien und Gemüsebauern in Wien, Niederösterreich, Burgenland und Steiermark. Vorteile sind planbare Abnahme, gemeinsame Logistik, abgestimmte Sortimente und die Möglichkeit, Investitionen und Know-how zu teilen. Für den Handel bedeutet das verlässliche Mengen und gleichbleibende Qualität; für Konsumentinnen und Konsumenten Transparenz und regionale Herkunft. Die Erzeugergemeinschaft fungiert als Brücke zwischen Familienbetrieben und dem Markt, ohne die Eigenständigkeit der Betriebe aufzuheben.

Lokale Wertschöpfung

Lokale Wertschöpfung beschreibt den wirtschaftlichen Nutzen, der in einer Region entsteht: Arbeitsplätze, Aufträge für Handwerk und Dienstleisterinnen und Dienstleister, Steuereinnahmen und regionale Kreisläufe. Beim Gewächshausbau in Wien-Donaustadt profitieren Montagefirmen, Energie- und Regelungstechnik, Transport und Handel. Jeder Euro, der in der Region ausgegeben wird, zirkuliert weiter und stärkt die lokale Wirtschaft. Für die Stadt bedeutet das auch: weniger Abhängigkeit von langen Lieferketten, höhere Versorgungssicherheit und ein sichtbares Bekenntnis zu urbaner Produktion.

Kontext: Historische Entwicklung des Gewächshaus-Gemüsebaus in Österreich

Der Gemüsebau hat in Wien eine lange Tradition. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts entstanden Glashäuser, um empfindliche Kulturen vor Frost zu schützen und die Saison zu verlängern. Der Betrieb Merschl, 1898 gegründet, ist ein Beispiel für diese Kontinuität. Was früher mit Kohleöfen und einfachen Glasstrukturen begann, wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts technisch komplexer: bessere Isolierung, Automatisierung der Lüftung, Bewässerung und Düngung, später erste Maßnahmen zur Energierückgewinnung. Nach Ölkrisen und steigenden Energiepreisen ab den 1970er-Jahren wuchs das Bewusstsein für Effizienz. In den 2000er-Jahren setzten viele Betriebe auf verbesserte Klimacomputer, Energieschirme und erste erneuerbare Energieträger. Die letzten zehn Jahre brachten den Durchbruch bei LED-Pflanzenlicht, Photovoltaik und Kreislaufbewirtschaftung von Wasser und Nährstoffen. Gleichzeitig veränderte sich der Markt: Der Handel verlangt ganzjährige Verfügbarkeit und gleichbleibende Qualität, die Konsumentinnen und Konsumenten erwarten Regionalität und Nachhaltigkeit. Österreichische Erzeugergemeinschaften wie LGV Sonnengemüse bündelten Kräfte, modernisierten Logistik und Kühlkette und entwickelten klare Herkunftsmarken. Vor diesem Hintergrund ist das Projekt in Wien-Donaustadt ein logischer nächster Schritt der Entwicklung: vom fossil betriebenen Wintergemüse hin zu erneuerbarer Wärme, CO2-Nutzung und digital gesteuerter Effizienz, ohne die Stärken der handwerklichen Pflege aus den Augen zu verlieren.

Vergleich: Andere Bundesländer, Deutschland und die Schweiz

In Österreich verteilt sich der professionelle Gewächshausanbau auf Wien, Niederösterreich, Burgenland und die Steiermark. Der Osten profitiert traditionell von vielen Sonnenstunden und vorhandener Infrastruktur. Wien-Donaustadt ist als urbaner Produktionsstandort besonders, weil kurze Wege in die Stadtlogistik möglich sind. In Niederösterreich und dem Burgenland finden sich größere Flächen und teilweise bessere Möglichkeiten, Biomasse oder Abwärme aus Industrie zu nutzen. Die Steiermark setzt vielerorts auf Wassermanagement und regionale Wärmequellen. Gemeinsam ist den Regionen das Ziel, regionale Versorgung zu sichern und Energieeffizienz zu steigern.

Deutschland verzeichnet ebenfalls moderne Gewächshausprojekte, oft mit Kraft-Wärme-Kopplung, Abwärmenutzung oder Biogas. Der Wettbewerb um Energiepreise ist dort intensiv, und die Frage der Winterbeleuchtung wird stark diskutiert. In der Schweiz sind Projekte mit Fernwärme und industrieller Abwärme verbreitet, teils mit sehr hoher Prozessintegration und strengen Umweltstandards. Der Wiener Ansatz, Biomasse-Wärme, PV-Eigenstrom und CCU zu kombinieren, ist im DACH-Vergleich ein konsequenter, praxisnaher Weg. Auffällig bleibt: Je näher die Produktion an die Konsumzentren rückt, desto wichtiger wird Logistik- und Kühlketteneffizienz. Während große Gewächshausstandorte in Deutschland häufiger in ländlichen Räumen liegen, punktet Wien mit Stadt-Nähe und lokaler Wertschöpfung.

Zahlen und Fakten aus dem Projekt und der Erzeugergemeinschaft

  • Flächen: 68.000 m² bestehende Produktionsfläche plus 12.300 m² Neubau. Zusammengenommen sind das 80.300 m², auf denen Cherry- und Midi-Rispenparadeiser kultiviert werden.
  • CO2-Reduktion: Laut Betreiber bis zu 93 Prozent weniger CO2 im Vergleich zu fossilen Energieträgern, zudem Nutzung des verbleibenden CO2 als Pflanzennährstoff (CCU).
  • Energiebausteine: Biomasse-Wärme, LED-Pflanzenlicht, doppelte Wärmeschirme, Regenwassernutzung, Tröpfchenbewässerung, PV-Eigenstrom.
  • Arbeitsweise: Pflege und Ernte händisch, Bestäubung durch Hummelvölker, Pflanzenschutz mit Nützlingen.
  • LGV Sonnengemüse: 133 Gärtnerfamilien und Gemüsebauern, rund 37.000 Tonnen Frischgemüse pro Jahr und 97 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2024, über 60 Sorten und Gartenkräuter.
  • Vermarktung: Fast 100 Prozent der Ernte gehen an heimische Handelspartner und den Großmarkt.

Diese Zahlen zeigen die Dimension: Die Erweiterung in Wien-Donaustadt stärkt die Kapazität, den Winterbedarf regional zu decken. Die Kombination aus großen Flächen und effizienter Technik bietet Skaleneffekte, gleichzeitig bleibt der handwerkliche Anspruch hoch. Die 93-Prozent-Reduktion betrifft den Vergleich zu fossiler Wärmebereitstellung; sie hängt in der Praxis von Betriebsweise und Rahmenbedingungen ab. Wichtig ist, dass CO2 nicht nur vermieden, sondern im Gewächshaus sinnvoll eingesetzt wird. Der Eigenstromanteil durch PV entlastet die Betriebskosten, insbesondere in Zeiten hoher Strompreise.

Direkter Nutzen für Bürgerinnen und Bürger

Was bedeutet das für Haushalte in Wien und österreichweit konkret? Erstens: mehr regionale Auswahl im Winter. Wer Rispenparadeiser aus Wien-Donaustadt kauft, unterstützt eine Lieferkette mit kurzen Wegen. Das reduziert Transportemissionen und erhöht die Frische im Regal. Zweitens: stabilere Qualität. Händig geerntete Rispen minimieren Druckstellen, LED-Licht und CO2-Steuerung sichern gleichmäßige Reife auch an dunklen Tagen. Drittens: Impulse für die lokale Wirtschaft. Von Installateurinnen und Installateuren bis zu Logistik und Handel profitieren viele Unternehmen von Bau und Betrieb. Viertens: höhere Versorgungssicherheit. Bei gestörten internationalen Lieferketten kann der Standort weiterhin produzieren, weil Energie aus Biomasse und eigener PV verfügbar ist.

Beispiele aus dem Alltag: Die Schuljause im Jänner mit Paradeisern aus Wien statt Importware; ein Gastronomiebetrieb, der regional beschafft und damit seine Speisekarte verlässlich planen kann; die Nachbarschaft, die von saisonaler Arbeit profitiert, etwa durch neue Ausbildungsplätze für Gärtnerinnen und Gärtner. Auch die städtische Klimabilanz profitiert, weil städtische Beschaffung (z. B. Großküchen) leichter auf regionale Ware zugreifen kann. Nicht zuletzt schaffen transparente Herkunft und ein klarer Qualitätsfokus Vertrauen: Konsumentinnen und Konsumenten wissen, woher ihre Paradeiser kommen.

Expertenstimme aus der Erzeugergemeinschaft

Josef Peck, Vorstand der Erzeugergemeinschaft LGV Sonnengemüse, ordnet das Projekt so ein: „Die Erzeugergemeinschaft LGV Sonnengemüse und ihr Mitgliedsbetrieb Merschl haben damit einen nachhaltigen Weg gefunden, unsere Kunden das ganze Jahr über mit frischen Paradeisern zu versorgen und das ohne Einbußen beim Geschmack“.

Einordnung und rechtliche Transparenz

Die oben genannten Angaben beruhen auf einer Presseaussendung der LGV Sonnengemüse eingetragene Genossenschaft. Redaktionelle Bearbeitung: 123haus.at. Angaben zu CO2-Reduktion, Flächen, Anbauarten und Energiequellen stammen aus der Quelle. Aussagen zur Wirkung einzelner Technologien (z. B. LED, Wärmeschirme, Tröpfchenbewässerung) sind allgemeine fachliche Einordnungen ohne Gewähr für den Einzelfall. Für Produktempfehlungen oder Preisaussagen liegen keine Informationen vor; es handelt sich um eine sachliche Berichterstattung im Interesse der Öffentlichkeit.

Ausblick: Wie der energieeffiziente Gemüsebau weiter Fahrt aufnimmt

Die nächsten Jahre dürften den Trend zur Dekarbonisierung im geschützten Anbau beschleunigen. Wo Biomasse verfügbar ist, wird deren Einsatz mit effizienter Verbrennungstechnik und Abwärmenutzung weiter optimiert. Parallel steigt der Anteil an PV-Eigenstrom, flankiert von intelligentem Lastmanagement. Speicher könnten Lastspitzen der Beleuchtung abfedern, während datenbasierte Klimacomputer Heizung, Lüftung, Bewässerung und CO2-Zufuhr präzise aufeinander abstimmen. Für Betriebe in Stadtnähe wird die Integration in urbane Wärme- und Kältenetze interessant, etwa wenn Abwärme aus Gewerbe zur Verfügung steht. Auch die Wasserwiederverwendung wird weiter professionalisiert, um Ressourcen zu schonen.

Für Konsumentinnen und Konsumenten bedeutet das voraussichtlich: mehr verlässliche Verfügbarkeit regionaler Ware in den Wintermonaten, transparente Herkunftskennzeichnung und weiterhin stabile Qualität. Für Betriebe heißt es, Effizienzgewinne konsequent zu heben und Investitionen sorgfältig zu planen. Kooperationen in Erzeugergemeinschaften wie LGV Sonnengemüse helfen dabei, Risiken zu teilen und Innovationen schneller auszurollen. Das Projekt in Wien-Donaustadt kann als Blaupause dienen: Wer erneuerbare Wärme, CCU, LED-Licht, Wärmeschirme und Kreislaufbewässerung zusammen denkt, reduziert Emissionen, ohne die Produktqualität aufs Spiel zu setzen. So nähert sich der Gemüsebau den österreichischen Klimazielen an und stärkt zugleich die regionale Versorgung.

Weiterführende Informationen und interne Verlinkungen

Quelle: LGV Sonnengemüse eingetragene Genossenschaft, Presseaussendung über OTS. Zur Quelle: OTS-Meldung lesen. Fotos: Download laut Quelle, Bildnachweis: © zweischrittweiter.at.

Vertiefungen zu Technik und Energie am Haus und im Betrieb auf 123haus.at:

Schluss: Regional, effizient, verlässlich

Das neue Gewächshaus in Wien-Donaustadt verbindet, was viele sich wünschen: regionale Paradeiser auch im Winter, mit einem deutlich kleineren CO2-Fußabdruck und hoher Qualität. Biomasse-Wärme, CO2-Nutzung, LED-Beleuchtung, Wärmeschirme und Kreislaufbewässerung zeigen, wie Energieeffizienz im Gemüsebau praktisch funktioniert. Die Ernte in der kalten Jahreszeit wird damit planbarer – für den Handel, die Gastronomie und für Haushalte. Gleichzeitig stärkt der Standort die lokale Wertschöpfung und reduziert Transportwege.

Wer künftig bewusst einkauft, kann sich fragen: Greife ich zu regionalen Rispenparadeisern aus Wien und unterstütze kurze, transparente Lieferketten? Weitere Informationen, Hintergründe und Ratgeber zu Energieeffizienz und regionaler Versorgung finden Sie auf 123haus.at sowie in der Pressequelle. Damit aus einer Pressemeldung ein Mehrwert für den Alltag wird: Wissen, das beim Einkauf und im eigenen Haushalt hilft.