Nachhaltiger Neubau: Rotkreuz-Bezirksstelle Korneuburg setzt neue Standards

Redaktion

Die Rotkreuz-Bezirksstelle in Korneuburg hat mit ihrem Neubau ein beeindruckendes Beispiel für nachhaltige Architektur und effiziente Betriebsabläufe geschaffen. Das Projekt optimiert nicht nur die Abläufe für Rettungsdienste, sondern setzt auch Maßstäbe im Bereich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.

Ein Vorzeigeprojekt in puncto Nachhaltigkeit

Die neue Bezirksstelle, die den Rettungsdienst und Krankentransport in 20 Gemeinden organisiert und leistet, ist ein dreigeschossiges Verwaltungsgebäude aus Massivbauweise. Die Architektur stammt von Hoffmann-Janz ZT, während die komplexe Gebäudetechnik von Harald Kuster von der FIN – Kuster Energielösungen GmbH konzipiert wurde. Das Gebäude nutzt die Speicherfähigkeit von Beton in Kombination mit erneuerbaren Energien wie Grundwasser und Sonnenkraft zur Heizung und Kühlung, was zur Energieautarkie beiträgt.

Optimierung durch offene Fehlerkultur

Seit etwa drei Jahren in Betrieb, hat das Gebäude durch eine offene Fehlerkultur zahlreiche Optimierungen erfahren. 300 Fühler liefern alle drei Minuten Daten, die zur Verbesserung der Systeme genutzt werden. Die Bauteilaktivierung, eine Technik, die in der Gebäudetechnik zunehmend an Bedeutung gewinnt, hat sich auch bei diesem komplexen Projekt als erfolgreich erwiesen.

Kosteneffizienz und Energieeinsparung

Ein bemerkenswerter Aspekt des Projekts ist die Kosteneffizienz. Felix Friembichler, ehemaliger Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie und Bauherrenbegleiter, betont die niedrigen Energiekosten. Im Jahr 2020 lagen die Stromkosten für die Heizungs-, Kühlungs-, Lüftungs- und Warmwasserbereitstellungsanlage (HKLS) bei etwa 6.000 Euro für ein halbes Betriebsjahr, während die Prognose für das gesamte Jahr 2024 bei nur 3.569 Euro liegt.

Der saisonal erzeugte PV-Strom, der im Sommer den Bedarf übersteigt, wird für andere betriebliche Zwecke wie EDV, Beleuchtung und Fahrzeugbeheizung genutzt. Die Kostenreduktion wird durch eine fiktive Gegenverrechnung des überschüssigen PV-Stroms zu 20 Cent pro kWh erzielt. Am Ende ergibt sich eine Energiekostenbilanz von nur einem Euro pro Quadratmeter Nutzfläche im Jahr.

Ein Beitrag zur Energiewende

Die Rotkreuz-Bezirksstelle in Korneuburg zeigt eindrucksvoll, wie nachhaltige Bauweise und effiziente Energienutzung Hand in Hand gehen können. Dieses Projekt ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Energiewende, sondern auch ein Beispiel dafür, wie öffentliche Einrichtungen Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und Effizienz sein können.

  • Architektur und Planung: Hoffmann-Janz ZT GmbH
  • Haustechnikplanung: FIN – Kuster Energielösungen GmbH
  • Tragwerksplanung: DI Helmut Wiklicky ZT GmbH
  • Bauphysik: IB Zauner
  • Elektroplanung: FG-Consult
  • Gebäude- und Regeltechnik: GRT
  • Teil-GU: Leyrer+Graf
  • Haustechnik: Pöttinger Installations GmbH

Mit einer Bruttogeschossfläche von 3.470m² für das Verwaltungsgebäude und weiteren spezialisierten Hallen bietet die Bezirksstelle umfassende Kapazitäten für ihre vielfältigen Aufgaben. Das Projektdokument steht ausführlich unter zement.at zur Verfügung.