Neue Factsheets der gemeinnützigen Bauvereinigungen geben per 3. Dezember 2025 einen strukturierten Überblick zu Bestand, Marktanteilen, Fertigstellungen, Investitionsvolumen und Mieten in allen Bundesländern. Die Daten stammen aus der Verbandsstatistik 2025 und sind für Österreichs Diskussion um leistbares Wohnen hochrelevant. Wer wissen will, wie sich der gemeinnützige Sektor regional entwickelt, findet nun verdichtete Informationen, die Vergleiche erleichtern und Entscheidungen unterstützen.
GBV-Factsheets 2025: Struktur, Mieten, Investitionen
Die Österreichische Wohnpolitik steht und fällt mit verlässlichen Grundlagen. Die jetzt veröffentlichten Factsheets der gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBVs) schaffen dafür eine belastbare Basis. Sie zeigen pro Bundesland, wie groß der Bestand ist, wie sich die Marktanteile darstellen, wo Projekte fertiggestellt wurden, welches Investitionsvolumen in den Wohnbau fließt und wie sich die Mieten entwickeln. Grundlage ist die aktuelle Verbandsstatistik 2025 des Österreichischen Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen.
GBVs, also gemeinnützige Bauvereinigungen, sind ein zentrales Rückgrat für leistbares Wohnen in Österreich. Laut Quelle umfassen sie rund 170 gemeinnützige Wohnbauträger, stellen über 1.000.000 Wohnungen zur Verfügung und bewirtschaften damit Wohnraum für mehr als 2.000.000 Bewohnerinnen und Bewohner. Damit prägen sie den Alltag vieler Menschen und wirken stabilisierend auf den Wohnungsmarkt. Die neuen Factsheets bereiten diese Rolle nun regional auf und machen Entwicklungen sichtbar.
Alle Details können über die offizielle Aussendung des Österreichischen Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen abgerufen werden: OTS-Meldung: GBV Zahl des Monats Dezember. Die angekündigten Bundesländerauswertungen stehen dort als Download bereit.
Was sind GBVs und warum sind sie relevant?
Gemeinnützige Bauvereinigungen sind Organisationen, die Wohnraum nach gemeinnützigen Grundsätzen errichten, bewirtschaften und vergeben. Ihr Auftrag ist auf leistbares Wohnen ausgerichtet, nicht auf kurzfristige Gewinnerzielung. Der wesentliche Punkt: Erträge werden in den Bestand und in neue Projekte reinvestiert. So entsteht ein Kreislauf, der langfristig stabile Mieten und planbare Investitionen ermöglicht. In Österreich ist dieser Sektor außergewöhnlich breit aufgestellt und dient laut Quelle europaweit als Vorbild.
Die Relevanz der GBVs zeigt sich konkret in der Anzahl der Wohnungen und in der Zahl der Menschen, die damit leistbaren Wohnraum erhalten. Über 1.000.000 Wohnungen und mehr als 2.000.000 Bewohnerinnen und Bewohner belegen die Größenordnung. Die Factsheets helfen nun, diese gesamtösterreichische Bedeutung auf Ebene der Bundesländer zu verstehen: Wo wird besonders viel gebaut? Wie verteilen sich Investitionen? Welche Mietniveaus sind typisch? Das alles wird strukturiert in einem kompakten Format sichtbar gemacht.
Was zeigen die neuen Factsheets im Detail?
Die Factsheets präsentieren pro Bundesland wichtige Kennzahlen aus der Verbandsstatistik 2025. Dazu zählen der Wohnungsbestand, die Marktanteile der GBVs am Gesamtmarkt, die Zahl der jährlichen Fertigstellungen, das Investitionsvolumen in Neubau und Sanierung sowie Informationen zu den Mieten. Die Darstellung ermöglicht Vergleiche über die Zeit und zwischen Regionen. Für Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Gemeinden, Ländern und auf Bundesebene sind diese Kennzahlen essenziell, um Förderungen, Flächenwidmung, Infrastrukturplanung oder Sanierungsstrategien gezielt zu steuern.
Für Bürgerinnen und Bürger bieten die Factsheets Anhaltspunkte, wie stark das Angebot an leistbarem Wohnraum in ihrer Region durch gemeinnützige Anbieterinnen und Anbieter geprägt ist. Sie zeigen zudem, wo neue Projekte entstehen und wie die Mietentwicklung aussieht. Für Bauwirtschaft, Planungsbüros und Finanzierungsinstitute liefern die Daten Hinweise, wo Kapazitäten und Mittel in den kommenden Jahren benötigt werden könnten.
Fachbegriffe verständlich erklärt
- Bestand (Wohnungsbestand): Als Bestand wird die gesamte Zahl der Wohnungen bezeichnet, die von den gemeinnützigen Bauvereinigungen bewirtschaftet werden. Das umfasst sowohl ältere als auch neue Gebäude, Mietwohnungen und gegebenenfalls geförderte Eigentums- oder Nutzungsformen, sofern sie in der Verantwortlichkeit der GBVs liegen. Der Bestand ist ein wichtiger Indikator für die Versorgungslage, denn er zeigt, wie viele Einheiten den Bewohnerinnen und Bewohnern tatsächlich zur Verfügung stehen. Ein wachsender Bestand bedeutet, dass in der Vergangenheit investiert und gebaut wurde. Ein stabiler oder rückläufiger Bestand kann auf geringere Bautätigkeit oder Umwidmungen hinweisen. Für Laien einfach gesagt: Der Bestand ist die Summe aller Wohnungen, die die GBVs aktuell betreuen.
- Marktanteile: Marktanteile zeigen den prozentuellen Anteil der GBVs am gesamten Wohnungsmarkt eines Bundeslandes oder einer Stadt. Dieser Anteil kann sich auf die Zahl aller Wohnungen, auf Neubauleistungen oder auf Vermietungen beziehen. Ein höherer Marktanteil der GBVs bedeutet, dass der Sektor eine größere Rolle für leistbares Wohnen spielt und die Mietpreisentwicklung stärker mitprägen kann. Für Laien: Marktanteil ist der Kuchenanteil der GBVs im Vergleich zum gesamten Wohnungsangebot. Er erleichtert es, Regionen zu erkennen, in denen gemeinnützige Angebote eine besonders wichtige Stütze der Versorgung sind.
- Fertigstellungen: Fertigstellungen sind Wohnungen oder Gebäude, die in einem bestimmten Zeitraum (meist pro Jahr) baulich abgeschlossen wurden und in Nutzung gehen können. Dieser Wert ist zentral, weil er die aktuelle Bautätigkeit abbildet. Viele Fertigstellungen deuten auf eine Ausweitung des Angebots hin, was die Versorgung verbessern kann. Wenige Fertigstellungen können auf Engpässe bei Finanzierung, Flächen, Genehmigungen oder Baukapazitäten hindeuten. Für Nicht-Fachleute: Fertigstellungen sind die neu geschaffenen Wohnungen, die jetzt bezogen werden können. Sie wirken kurzfristig auf den Druck am Markt und beeinflussen mittelfristig die Miet- und Angebotssituation.
- Investitionsvolumen: Das Investitionsvolumen umfasst die finanziellen Mittel, die in Neubauten, Sanierungen, Instandhaltungen und Modernisierungen fließen. Ein höheres Investitionsvolumen zeigt, dass erhebliche Ressourcen in die Errichtung und Verbesserung von Wohnraum geleitet werden. Dabei können öffentliche Förderungen, Eigenmittel der GBVs und Bankfinanzierungen eine Rolle spielen. Für Laien: Investitionsvolumen ist das Geld, das für Bauen und Sanieren eingesetzt wird. Es wirkt sich auf die Bauwirtschaft, auf die Qualität und Energieeffizienz des Bestands und auf die Verfügbarkeit neuer Wohnungen aus.
- Mieten: Die in den Factsheets ausgewiesenen Mieten geben einen Einblick in das Preisniveau des gemeinnützigen Sektors. Dabei ist wichtig, dass GBVs auf leistbares Wohnen ausgerichtet sind und Erträge in den Bestand reinvestieren. Mieten spiegeln neben Bau- und Finanzierungskosten auch laufende Bewirtschaftung, Instandhaltung und Energieeffizienzmaßnahmen wider. Für Laien: Die Mietangaben helfen, das Niveau der Kosten für eine GBV-Wohnung einzuordnen. Dabei geht es nicht um kurzfristige Renditen, sondern um langfristige Leistbarkeit und Stabilität für die Bewohnerinnen und Bewohner.
- Verbandsstatistik: Die Verbandsstatistik 2025 ist die Datengrundlage, aus der die Factsheets befüllt werden. Sie wird vom Österreichischen Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen erstellt und bündelt Meldungen der rund 170 gemeinnützigen Wohnbauträger. Für Laien: Das ist die offizielle, jährlich aktualisierte Zahlensammlung des Sektors. Sie sorgt dafür, dass Diskussionen über leistbares Wohnen auf verlässliche, konsolidierte Daten gestützt werden und nicht nur auf Einzelbeispiele oder Schätzungen.
Historische Entwicklung und Einordnung
Der gemeinnützige Wohnbau in Österreich hat eine lange Tradition. Er ist aus der Idee entstanden, Wohnraum als grundlegende Daseinsvorsorge zu begreifen: leistbar, langfristig gesichert und in hoher Qualität. Über die Jahrzehnte haben gemeinnützige Bauträger den Bestand sukzessive ausgebaut, bestehende Gebäude modernisiert und neue Quartiere entwickelt. Das Besondere am österreichischen Modell ist die breite gesellschaftliche Verankerung: Gemeinnützigkeit bedeutet, dass Mittel im System verbleiben. So lassen sich in unterschiedlichen Konjunkturphasen Kontinuität und Stabilität wahren.
Zentral ist der reinvestive Charakter: Überschüsse fließen in Neubau, Sanierung und die Bewirtschaftung zurück. Davon profitieren Mieterinnen und Mieter in Form von planbaren Mieten und gut betreuten Anlagen. Gemeinnützige Bauvereinigungen arbeiten mit Ländern und Gemeinden zusammen, um Flächen zu sichern, Projekte zu entwickeln und Förderinstrumente wirksam einzusetzen. Die jetzt veröffentlichten Factsheets knüpfen an diese Tradition an, indem sie das Erreichte und die laufende Entwicklung messbar machen. Sie liefern damit eine sachliche Grundlage für Debatten über Bodenpolitik, Stadtentwicklung, Energiewende im Gebäudebestand und soziale Durchmischung.
Historisch betrachtet hat der gemeinnützige Sektor in Zeiten verstärkter Zuwanderung, steigender Baukosten oder veränderter Zinsen oft eine ausgleichende Rolle gespielt. Denn die Gemeinnützigkeit dämpft kurzfristige Preisschwankungen und hält den Fokus auf Versorgungsziele. Diese Erfahrung prägt auch die aktuelle Diskussion: Gerade wenn Baukosten, Finanzierung und Energiepreise herausfordernd sind, sind verlässliche Trägerstrukturen und transparente Daten entscheidend. Die Verbandsstatistik 2025 und die daraus abgeleiteten Factsheets sind daher mehr als nur Zahlenkolonnen – sie sind ein Instrument, um Stabilität und Leistbarkeit langfristig abzusichern.
Vergleiche: Bundesländer, Deutschland und Schweiz
Innerhalb Österreichs unterscheiden sich die Bundesländer in Bevölkerungswachstum, Baulandverfügbarkeit, städtebaulichen Strukturen und regionalen Förderansätzen. Die Factsheets helfen, diese Unterschiede sichtbar zu machen. Regionen mit hohem Zuzug benötigen meist mehr Fertigstellungen, während ländlich geprägte Gebiete stärker auf Sanierung und bedarfsgerechte Nachverdichtung setzen. Ein höherer GBV-Marktanteil kann in Ballungsräumen zur Stabilisierung des Mietniveaus beitragen, während in kleineren Gemeinden die Verfügbarkeit passender Grundstücke und Infrastrukturen entscheidend ist.
Ein Blick nach Deutschland zeigt: Auch dort gibt es Wohnungsgenossenschaften und kommunale Unternehmen, die leistbaren Wohnraum anbieten. Die Rahmenbedingungen unterscheiden sich jedoch, etwa bei der Dauer sozialer Bindungen oder bei Förderlogiken. In Deutschland können Bindungen auslaufen, wodurch Wohnungen mit der Zeit in den freien Markt übergehen. In Österreich sorgt der starke gemeinnützige Sektor für eine dauerhafte Ausrichtung auf Leistbarkeit, was die Entwicklung oft planbarer macht. Vergleiche sind hier vor allem qualitativ sinnvoll, um unterschiedliche Systemlogiken zu verstehen, nicht um direkte Zahlenränge zu behaupten.
In der Schweiz wiederum spielen Genossenschaften in einigen Städten eine bedeutende Rolle und sind gesellschaftlich breit akzeptiert. Der österreichische Ansatz mit gemeinnützigen Bauvereinigungen ist in seiner Breite jedoch besonders. Die nun vorliegenden Factsheets unterstreichen diese Besonderheit, weil sie die Vielfalt innerhalb Österreichs transparent machen. Für die öffentliche Diskussion ergibt sich daraus ein Vorteil: Entscheidungen können sich stärker an regionalen Daten orientieren, statt an allgemeinen Annahmen.
Konkreter Bürger-Impact: Was bedeuten die Zahlen für den Alltag?
Für Mieterinnen und Mieter sind die Kennzahlen kein Selbstzweck. Sie wirken sich unmittelbar auf den Alltag aus. Ein hoher Bestand in einem Bundesland erhöht die Chance, eine passende Wohnung im gemeinnützigen Sektor zu finden. Viele Fertigstellungen bedeuten, dass neue, energieeffiziente Wohnungen auf den Markt kommen, was die Wohnqualität verbessert und langfristig Betriebskosten senken kann. Ein starkes Investitionsvolumen zeigt, dass in Neubau und Sanierung investiert wird – das sichert Handwerk und Bauwirtschaft und hilft, den bestehenden Gebäudebestand zu modernisieren.
Beispiel 1: Eine junge Familie in der Steiermark sucht eine leistbare Mietwohnung in Pendelentfernung zur Arbeit. In einem Bundesland mit höherem GBV-Marktanteil findet sie tendenziell mehr Angebote, bei denen Mieten auf langfristige Leistbarkeit ausgerichtet sind. Die Factsheets geben Hinweise, wo die Bautätigkeit zuletzt besonders dynamisch war und wo neue Projekte entstanden sind.
Beispiel 2: Eine pensionierte Person in Tirol lebt in einem älteren Gebäude. Steigende Energiekosten treffen das Haushaltsbudget. Investitionen in die Sanierung durch die GBV können hier spürbar helfen: bessere Dämmung, moderne Heizanlagen, sinnvoller Umgang mit erneuerbaren Energien. Das erhöht den Wohnkomfort und stabilisiert die laufenden Kosten.
Beispiel 3: Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger in Wien profitieren von Neubauprojekten, die gut an den öffentlichen Verkehr angebunden sind. Wenn Fertigstellungen zunehmen, verkürzt sich die Wartezeit auf leistbare Wohnungen. Für Gemeinden bedeutet dies: Der Bedarf an Schulen, Kinderbetreuung und Nahversorgung lässt sich an den Factsheet-Trends besser planen.
Für die Zivilgesellschaft sind die Daten ebenfalls relevant. Wohnungsberatungsstellen, Sozialorganisationen und Interessensvertretungen können ihre Angebote an der regionalen Entwicklung ausrichten. Die Transparenz der Verbandsstatistik 2025 hilft, Maßnahmen zielgerichtet zu gestalten, Förderungen zu evaluieren und neue Konzepte – etwa leistbare, energieeffiziente Sanierungen – mit realistischen Annahmen zu hinterlegen.
Zahlen & Fakten aus der Verbandsstatistik 2025: Einordnung
Die Verbandsstatistik 2025 benennt eine klare Größenordnung des Sektors: rund 170 gemeinnützige Wohnbauträger, mehr als 1.000.000 zur Verfügung gestellte Wohnungen und über 2.000.000 Bewohnerinnen und Bewohner. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die GBVs nicht nur Randakteure sind, sondern systemrelevant für das leistbare Wohnen in Österreich. Die Factsheets ergänzen dies um regionale Details und machen Entwicklungen anschaulich.
Eine sachliche Analyse dieser Kennzahlen richtet den Blick darauf, wie sie zu interpretieren sind:
- Bestand: Je höher der Bestand eines Bundeslandes, desto stärker ist die Versorgung mit leistbarem Wohnraum im gemeinnützigen Segment. Für die Planung von Infrastruktur und Dienstleistungen ist der Bestand ein tragfähiger Indikator, weil er Kontinuität ausdrückt.
- Marktanteil: Ein steigender GBV-Marktanteil kann ein Hinweis sein, dass gemeinnützige Anbieterinnen und Anbieter ihre Rolle ausbauen. Ein konstanter Anteil deutet auf stabile Rahmenbedingungen hin. In der Bewertung ist wichtig, ob gleichzeitig der Gesamtwohnungsmarkt wächst.
- Fertigstellungen: Diese Zahl wirkt kurzfristig auf das Angebot. Ein Anstieg kann regionalen Druck dämpfen. Ein Rückgang kann mit Baukosten, Zinsen, Kapazitäten oder Grundstücksverfügbarkeit zusammenhängen.
- Investitionsvolumen: Veränderungen hier weisen auf die Finanzierungslage und die Projektpipeline hin. Ein robustes Volumen stützt Baugewerbe und handwerkliche Unternehmen und hält Sanierungen im Bestand auf Kurs.
- Mieten: Mieten im GBV-Segment sind auf Leistbarkeit ausgerichtet. Ihre Entwicklung spiegelt Kostenstrukturen, aber auch Effizienzgewinne durch Sanierung und gute Bewirtschaftung wider.
Die Factsheets dienen als Navigationshilfe. Sie ersetzen nicht die differenzierte Betrachtung einzelner Projekte, zeigen aber Muster: Wo liegt der Schwerpunkt auf Neubau? Wo auf Sanierung? Wo tragen Investitionen besonders zur Modernisierung bei? Für Politik, Verwaltung, Bauträgerinnen und Bauträger sowie Bürgerinnen und Bürger entsteht so ein gemeinsamer Informationsstand, der Entscheidungen erleichtert.
Zukunftsperspektive: Was lässt sich aus den Daten ableiten?
Die Verbandsstatistik 2025 und die daraus abgeleiteten Factsheets liefern eine Momentaufnahme mit Blick nach vorne. Mehrere Entwicklungen zeichnen sich ab:
- Stabilität durch Gemeinnützigkeit: Der reinvestive Charakter der GBVs dürfte weiterhin eine stabilisierende Rolle spielen. Das stärkt die Planbarkeit von Mieten und Investitionen und hilft, auch in anspruchsvollen Marktphasen Projekte umzusetzen.
- Sanierung und Energieeffizienz: Sanierungen gewinnen an Bedeutung. Sie erhöhen Wohnqualität, senken laufende Kosten und unterstützen die Erreichung energie- und klimapolitischer Ziele. Investitionsvolumina, die Sanierung abbilden, sind damit ein Schlüsselfaktor.
- Bedarfsorientierter Neubau: Fertigstellungen in Wachstumsregionen bleiben wesentlich, um Zuzug zu bewältigen und Wartezeiten zu reduzieren. Flächenmanagement, Baulandmobilisierung und eine gute Abstimmung mit der Infrastrukturplanung bleiben zentrale Erfolgsbedingungen.
- Regionale Differenzierung: Bundesländer werden weiterhin unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Die Factsheets unterstützen diesen differenzierten Zugang, indem sie die jeweiligen Ausgangslagen transparent machen.
In Summe lässt sich erwarten, dass die GBVs auch künftig eine tragende Rolle beim leistbaren Wohnen in Österreich einnehmen. Die publik gemachten Zahlen schaffen Vertrauen, weil sie nachvollziehbar darstellen, wie groß der Beitrag der Gemeinnützigkeit ist. Wer Entscheidungen trifft – von der Raumordnung über die Förderung bis zur kommunalen Daseinsvorsorge – kann die Daten als Orientierungsrahmen nutzen und Strategien daran ausrichten.
So nutzen Sie die Factsheets richtig
Für die Praxis empfiehlt sich ein strukturierter Blick auf die Kennzahlen. Eine mögliche Reihenfolge:
- Bestand prüfen: Wie stark ist die GBV-Prägung der Region?
- Fertigstellungen lesen: Wo gibt es kurzfristige Entlastung?
- Investitionsvolumen analysieren: Welche Schwerpunkte setzt der Sektor?
- Mieten vergleichen: Welche Spannweiten sind erkennbar?
- Marktanteile bewerten: Wie groß ist der Einfluss der Gemeinnützigkeit?
Für Bürgerinnen und Bürger bedeutet das: Fakten kennen, Entwicklungen richtig einschätzen und bei der Wohnungssuche die regionalen Besonderheiten berücksichtigen. Für Gemeinden und Länder heißt es: Förderinstrumente gezielt dort ansetzen, wo die Daten Engpässe zeigen. Für Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette – von Planungsbüros über Bauunternehmen bis zu Gebäudetechnik – sind die Factsheets ein Frühindikator für Nachfrage und Kapazitätsplanung.
Weiterführende Informationen und Quelle
Die Details, die den Factsheets zugrunde liegen, entstammen der Verbandsstatistik 2025. Der Österreichische Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen hat die Bundesländerauswertungen als Download angekündigt. Die offizielle Presseinformation ist hier abrufbar: GBV Zahl des Monats Dezember. Leserinnen und Leser finden dort die Links zu den Factsheets nach Bundesland.
Schluss: Was bleibt – und was jetzt zählt
Die neuen Factsheets der gemeinnützigen Bauvereinigungen liefern einen wertvollen Beitrag zur Versachlichung der Wohnungsdebatte. Per 3. Dezember 2025 liegt eine aktuelle, regional gegliederte Datengrundlage vor: Bestand, Marktanteile, Fertigstellungen, Investitionsvolumen und Mieten lassen sich übersichtlich nachvollziehen. Zusammen mit der Verbandsstatistik 2025 geben die Dokumente Orientierung für Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
Wer leistbares Wohnen sichern will, braucht Transparenz und belastbare Zahlen. Nutzen Sie die Factsheets, um regionale Entscheidungen zu schärfen, Projekte zu priorisieren und die Versorgung mit gutem, leistbarem Wohnraum weiter zu stärken. Haben Sie Fragen zu regionalen Entwicklungen oder Erfahrungen mit GBV-Wohnungen? Teilen Sie Hinweise und Diskussionspunkte mit unserer Redaktion. Weitere Informationen und den Download finden Sie in der offiziellen Quelle: OTS-Meldung des Verbandes.






