Fest der Freude: Ein starkes Zeichen gegen das Vergessen

Redaktion

Am 8. Mai 2025 versammelten sich tausende Menschen am Wiener Heldenplatz, um beim Fest der Freude des Mauthausen Komitees Österreich (MKÖ) den 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus zu begehen. Das Ereignis stand unter dem Motto „Für ein Niemals wieder und Frieden in Europa“ und bot ein bewegendes Programm.

Ein bedeutendes Gedenken

Der Tag begann mit der traditionellen Eröffnung durch den Bundespräsidenten Dr. Alexander Van der Bellen und den MKÖ-Vorsitzenden Willi Mernyi. Mernyi hob die Dringlichkeit hervor, in Zeiten wiederaufkeimender antisemitischer und rassistischer Tendenzen ein starkes Zeichen zu setzen: „Für ein Niemals wieder – und für den Frieden in Europa.“

Ein besonderer Moment war die Anwesenheit der sogenannten „Mauthausen Babies“ – Hana Berger-Moran, Mark Olsky und Eva Clarke, die in den letzten Kriegstagen im KZ Mauthausen geboren wurden. Ihre Präsenz unterstrich die historische Bedeutung des Gedenktages.

Künstlerische Höhepunkte

Musikalisch wurde das Fest von den Wiener Symphonikern gestaltet, die unter der Leitung von Martin Lehmann das Werk „Requiem A“ von Sven Helbig zur österreichischen Erstaufführung brachten. Unterstützt wurden sie vom Dresdner Kreuzchor und den Neuen Wiener Stimmen. Die Kombination aus klassischer Chormusik und moderner Elektronik schuf eine eindrucksvolle Klangwelt.

Die mahnenden Worte des Zeitzeugen

Der Höhepunkt des Abends war die Rede des 95-jährigen Zeitzeugen Paul Lendvai. Der Journalist, der selbst aus Ungarn fliehen musste und in Österreich Exil fand, mahnte eindringlich gegen das Vergessen. Er betonte die Zerbrechlichkeit der Freiheit und die Notwendigkeit des aktiven Engagements für Demokratie und Aufklärung.

Lendvais Lebensgeschichte, geprägt vom Kampf für Pressefreiheit, spiegelte die enge Verflechtung persönlicher Biografien mit der europäischen Geschichte wider. Seine Worte fanden bei den zahlreichen Besuchern großen Anklang und regten zum Nachdenken an.

Ein Fest der Erinnerung und des Lernens

Das Fest der Freude wurde nicht nur live im ORF übertragen, sondern auch international und mehrsprachig gestreamt, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Die Veranstaltung kann auf der Webseite des Festes sowie auf YouTube nachverfolgt werden.

Das Fest der Freude setzt ein wichtiges Zeichen für das Gedenken an die Schrecken des Nationalsozialismus und die Bedeutung einer friedlichen Zukunft. Es erinnert uns daran, dass Geschichte lebendig gehalten werden muss, um aus ihr zu lernen und zukünftige Generationen zu sensibilisieren.