Erfolgreiche Wasserstoffspeicherung: Wegbereiter für die Energiewende

Redaktion

Der weltweit erste großvolumige Wasserstoffspeicher in einer unterirdischen Sandstein-Gaslagerstätte in Gampern, Österreich, hat seinen ersten Betrieb erfolgreich abgeschlossen. Die RAG Austria AG, in Zusammenarbeit mit mehreren Partnern, hat damit einen entscheidenden Schritt zur Etablierung einer nachhaltigen Wasserstoffinfrastruktur in Europa gemacht.

Innovative Energiespeicherung in Gampern

Im Rahmen des Projekts ‚Underground Sun Storage 2030‘ (USS 2030) wurden rund 500.000 m³ Wasserstoff sicher und effizient in einer ausgeförderten Gaslagerstätte gelagert und anschließend in hoher Reinheit wieder entnommen. Diese Technologie ermöglicht es, überschüssige Sommerenergie bis in den Winter zu speichern und so einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Ein Meilenstein für die Wasserstoffwirtschaft

Stephan Bauer, Leiter der Green Gas Technology bei RAG, betonte die Bedeutung des Projekts: „Es ist uns weltweit erstmalig gelungen, großvolumige Speicherung in Form von reinem Wasserstoff in Gaslagerstätten im Realumfeld zu demonstrieren. Dies widerlegt die Kritik an der technologischen Reife dieser Speicheroption.“

Fortsetzung im EU-Projekt EUH2STARS

Der erfolgreiche Abschluss des Projekts USS 2030 bildet die Grundlage für das EU-Folgeprojekt EUH2STARS, das weitere Speicherzyklen vorsieht. Ziel ist es, die Technologie zu skalieren und marktreif zu machen. Diese Bemühungen werden von Clean Hydrogen Partnership unterstützt.

Kommerzielle Anwendungen und Zusammenarbeit

In Gampern wird in Zusammenarbeit mit der örtlichen Energiegemeinschaft das Projekt ‚Seasonal Storage für Energiegemeinschaften‘ umgesetzt. Dieses Projekt zeigt, wie lokal produzierte und gespeicherte Energie effektiv genutzt werden kann, um eine nachhaltige und unabhängige Energieversorgung zu gewährleisten.

Die Rolle der Wasserstoffspeicherung in der Energiewende

Wasserstoffspeicherung bietet eine Lösung für die Herausforderungen der erneuerbaren Energieproduktion, insbesondere im Umgang mit Spitzenlasten und saisonalen Schwankungen. Die Speicherung ermöglicht es, den grünen Überschuss aus der Sommerproduktion in den Winter zu bringen, wo er als CO2-freier Strom und Wärme genutzt werden kann.

Markus Mitteregger, CEO der RAG Austria AG, fasst die Bedeutung zusammen: „Das Projekt USS 2030 und seine Fortführung durch EUH2STARS sind wesentliche Schritte zur Etablierung einer gesicherten Wasserstoffwirtschaft in Europa, die entscheidend zur Energiewende beiträgt.“

Ein Blick in die Zukunft

Mit den gewonnenen Erkenntnissen aus dem Projekt USS 2030 und den geplanten Aktivitäten im Rahmen von EUH2STARS ist Österreich auf einem guten Weg, eine Vorreiterrolle in der Wasserstoffspeicherung einzunehmen. Die Zusammenarbeit mit lokalen Energiegemeinschaften zeigt zudem, wie wichtig regionale Partnerschaften für eine erfolgreiche Energiewende sind.