Wohnen im Waldviertel überzeugt

Wien/Zwettl (OTS) – Im Vergleich günstige Immobilienpreise, gepaart
mit hoher
Lebensqualität für Jung und Alt, ziehen wieder mehr Menschen ins
Waldviertel. Die Nachfrage ist jedoch derzeit größer als das Angebot,
der Immobilienmarkt tritt auf der Stelle. Für Immobilien-
Eigentümer:innen ist jetzt eine gute Zeit, um zu verkaufen oder zu
vermieten.

Zwtl.: Fakten zum Immobilienmarkt Waldviertel

Im Waldviertel wurden 2024 1.720 Immobilien im Gesamtwert von Ꞓ
159 Mio verkauft. Das bedeutet eine leichte Steigerung gegenüber
2023, ist aber deutlich weniger als in den Boom-Jahren 2021 oder
2022. Vergleicht man die aktuellen Zahlen für das erste Halbjahr 2025
mit dem Vorjahres-Halbjahr zeigt sich ein leicht rückläufiger Trend
bei der Transaktionsanzahl (895 nach 923 Verkäufe), bei leicht
gestiegenem Volumen (Ꞓ 92 nach Ꞓ 88 Mio). „Der Immobilienmarkt im
Waldviertel tritt derzeit auf der Stelle. Eine nach wie vor gute
Nachfrage trifft auf rückläufiges Angebot, sowohl bei gebrauchten wie
auch neuen Immobilien“, fasst Ing. Mag. (FH) Peter Weinberger,
Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien in NÖ/Wien/Burgenland die
aktuelle Lage zusammen. Das spiegelt sich auch in der
Preisentwicklung für Einfamilienhäuser und Grundstücke wider. Während
der Pandemie-Jahre 2021/22 legten die Preise stark zu. Darauf folgte
in den Jahren 2023 und 2024 ein Einbruch, der primär den gestiegenen
Zinsen und verschärften Kreditvergabevorschriften geschuldet war.
2024 stabilisierte sich der Markt, und die Preise begannen leicht zu
steigen. Ein Einfamilienhaus ist im Waldviertel aktuell um rund Ꞓ
2.000/m2 zu haben, das entspricht einem Plus von etwa 10% im
Vergleich zum Vorjahr (2024: Ꞓ 1.800/m2 [1] ). Auch die
Grundstückspreise kletterten von durchschnittlich Ꞓ 20 auf Ꞓ 24 je
Quadratmeter. Weinberger: „ Die Immobilienpreise im Waldviertel
bewegen sich damit wieder auf Vor-Pandemie-Niveau. Da nicht davon
auszugehen ist, dass das Niveau der Boomjahre rasch wieder erreicht
wird, ist jetzt ein guter Verkaufszeitpunkt für ungenutzte
Immobilien. “

Wie in anderen Regionen beobachten die Expertinnen und Experten
von Raiffeisen Immobilien auch im Waldviertel ein Auseinanderdriften
des Neu- und Gebrauchtimmobilienmarktes. Während die Preise
gebrauchter Objekte rasch auf die Finanzierungskrise reagierten und
sanken, ist dies bei Neubauten aufgrund der stark gestiegenen
Baukosten kaum möglich. Gleichzeitig führte die erschwerte
Finanzierung zu einem starken Rückgang der Neubautätigkeit.
Gebrauchte Immobilien sind daher wieder preisgünstiger, Neubau-
Wohnungen bleiben hingegen verhältnismäßig teuer.

Zwtl.: Zuzug vs. Demografie. Der Immobilienmarkt Waldviertel braucht
mehr Angebot.

Seit Ende Mai ist es wieder amtlich: Das Waldviertel ist keine
Abwanderungsregion. Laut Statistik Austria sind im vergangenen Jahr
5.752 Menschen in die NUTS3 Region Waldviertel gezogen und haben hier
ihren Hauptwohnsitz gegründet. 1.397 davon kamen aus Wien, 644 aus
dem Wiener Umland. Somit zogen 406 Personen mehr zu als weg. „Die
stärkste Gruppe im Zuzug sind Menschen zwischen 20 und 37 Jahren, die
oftmals Familie mitbringen. Denn das Waldviertel ist besonders
beliebt, wenn es um die Frage geht, wo die eigenen Kinder aufwachsen
bzw. in die Schule gehen sollen. Die im Vergleich günstigen
Immobilienpreise, die besondere Lebensqualität und die gute
Kinderversorgung sind die schlagenden Argumente, die für das
Waldviertel sprechen! “, so der Regionalentwickler Josef
Wallenberger.

Die positive Wanderung schafft es jedoch nicht, die stark
negative Geburtenbilanz auszugleichen und den leichten
Bevölkerungsrückgang gänzlich zu stoppen. Es braucht also auch in
Zukunft mehr Zuzug – und dafür braucht es mehr Bestandsimmobilien.
Initiativen wie „Wohnen im Waldviertel“, an der sich 64 Gemeinden des
Vereines Interkomm beteiligen, engagieren sich dafür, mehr Menschen
in die Region zu bringen. „ Wir müssen weiterhin gemeinsam daran
arbeiten, Zuzug ins Waldviertel zu generieren. Nur durch den Zuzug
junger Menschen kann die Zukunft im Waldviertel gestärkt werden! “,
so der neu gewählte Interkomm-Obmann Bürgermeister Patrick Layr aus
Weitra.

„Die Nachfrage nach dem Waldviertel als Wohnort ist groß! Das
Angebot an Häusern und Wohnungen müsste jedoch um ein Vielfaches
größer sein, um diese Nachfrage bedienen zu können. Daher suchen wir
laufend nach Eigentümer:innen, die ihre Immobilie im Waldviertel
verkaufen oder vermieten möchten! Gemeinsam mit den
Gemeindevertreter:innen und Makler:innen oder selbstständig z.B. auf
unserer Regions-Website www.wohnen-im-waldviertel.at/inserieren.
Unsere 64 Mitgliedsgemeinden sind bei Fragen gerne für diese Personen
da!“, so der Interkomm-Obmann weiter.

Zwtl.: Das Hektar-Ziel und seine Auswirkungen

Der Flächenverbrauch für Siedlungen und Verkehr hat Auswirkungen
auf die Umwelt. Versiegelte Flächen schaden Böden und begünstigen
Hochwasser. Die Zersiedelung erzeugt zudem mehr Verkehr. Die
Bundesregierung will den Bodenverbrauch auf 2,5 Hektar pro Tag
begrenzen (siehe Nachhaltigkeitsstrategie 2002). Die EU-Kommission
verfolgt das Ziel eines Netto-Null-Bodenverbrauchs bis 2050. „Auch im
Waldviertel stehen Gebäude und Flächen leer. In den nächsten Jahren
werden aufgrund der demografischen Entwicklungen etliche dazukommen.
Diese nicht zu nutzen, würde die Entwicklungen in der Region massiv
einschränken, weil immer mehr Menschen Wohnraum brauchen. Außerdem
müssen wir verantwortungsvoll mit unserem Boden umgehen, damit nicht
zu viel davon versiegelt wird,“ so Josef Wallenberger weiter. Der
Verein Interkomm setzt es sich daher ebenso wie Raiffeisen Immobilien
zum Ziel, Eigentümerinnen und Eigentümer von leeren Immobilien und
Baulücken mit Menschen zu vernetzen, die Wohnraum oder Geschäftsräume
suchen. So sollen untergenutzte oder leerstehende Objekte und Flächen
verfügbar gemacht werden.

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