Wien (OTS) – Gesundheitsministerin Korinna Schumann hat heute im
Rahmen der
Weltgesundheitsversammlung der WHO in Genf das „Trans Fat Elimination
Validation Certificate“ entgegengenommen. Die WHO würdigt mit dieser
Auszeichnung Österreichs Vorreiterrolle beim Zurückdrängen von
Transfetten. „Im Wissen um die gesundheitlichen Schäden, die
industriell hergestellte Transfette verursachen, haben wir in
Österreich bereits 2009 als zweites Land weltweit Maßnahmen zu ihrer
Abschaffung eingeführt. Wie dieses Beispiel zeigt, haben mutige,
evidenzbasierte politische Maßnahmen definitiv positive Auswirkungen
auf die Gesundheit der Bevölkerung. Wir sind stolz darauf, zu den
Ländern zu gehören, die diese weltweiten Bemühungen anführen“,
erklärte Gesundheitsministerin Korinna Schumann bei der Entgegennahme
der Auszeichnung.
Österreich war nach Dänemark eines der ersten Länder weltweit,
das im Jahr 2009 Grenzwerte für industriell hergestellte Transfette
in Lebensmitteln eingeführt hat. Seither ist der Gehalt an
Transfetten in Lebensmitteln deutlich zurückgegangen und die meisten
Produkte halten bei Routinekontrollen die Grenzwerte ein.
Mittlerweile gibt es eine EU-weite Regelung, wobei Österreich seine
Vorreiterrolle bei dieser wichtigen Entwicklung anerkennt.
Transfette gelten als stiller Killer – sie sind weltweit jedes
Jahr für bis zu 300.000 Todesfälle durch koronare Herzkrankheiten
verantwortlich. Vier Länder – Österreich, Norwegen, Oman und Singapur
– haben sich der WHO Initiative zur Eliminierung industriell
hergestellter Transfette angeschlossen. Sie haben diesen
gesundheitsschädlichen Stoff konsequent aus inländisch hergestellten
Lebensmitteln verbannt.
Diese Länder sind noch einen Schritt weitergegangen: Über die
Einführung nationaler Richtlinien hinaus haben sie wirksame Systeme
zur Überwachung und Durchsetzung etabliert. Sie schließen sich damit
fünf anderen Ländern an, die bereits von der WHO als transfettfrei in
der industriellen Lebensmittelproduktion zertifiziert wurden.
Transfette sind in alltäglichen Produkten wie Backwaren, Snacks
und Margarine enthalten. Sie entstehen, wenn flüssige Pflanzenöle
industriell in halbfeste Formen umgewandelt werden, um Textur,
Geschmack und Haltbarkeit zu verbessern. Transfette haben keine
bekannten Vorteile für die Gesundheit, aber viele nachgewiesene
Nachteile. Selbst geringe Mengen können das Risiko von
Herzerkrankungen erhöhen, was ihre weitere Verwendung in
Lebensmitteln unnötig und gefährlich macht. Mit entsprechenden
Maßnahmen können industriell hergestellte Transfette jedoch deutlich
reduziert oder sogar aus der Lebensmittelkette entfernt werden.
Vor sieben Jahren forderte die WHO ein weltweites Verbot
industriell hergestellter Transfette. Damals hatten nur 11 Länder,
die 6% der Weltbevölkerung repräsentierten, bewährte Strategien zur
Eliminierung von Transfetten umgesetzt. Heute haben fast 60 Länder,
die 46% der Weltbevölkerung repräsentieren, bewährte Strategien in
Kraft.
Diese Länder haben durch ihr entschlossenes Handeln gezeigt, was
möglich ist, wenn starkes Engagement mit einer entschlossenen
Umsetzungsstrategie einhergeht. Die Erfahrungen und Lehren, die auf
nationaler Ebene gemacht wurden, bieten ein wertvolles Modell, an dem
sich andere Ländern bei der schrittweisen Eliminierung von
industriell hergestellten Transfetten orientieren können. Trotz aller
Fortschritte ist eine kontinuierliche Überwachung und Durchsetzung
unerlässlich, um sicherzustellen, dass Transfette effektiv aus der
Lebensmittelkette entfernt werden.
„Jetzt ist es an der Zeit, den Fortschritt zu beschleunigen. Ich
unterstütze den Aufruf der Weltgesundheitsorganisation und appelliere
an alle Länder der Erde, dass sie sich dieser wachsenden Bewegung
anschließen mögen und sich für eine Zukunft ohne Transfette
einsetzen. Mit einem Verzicht auf Transfette können vermeidbare
Todesfälle verhindert werden und alle Menschen von sichereren und
gesünderen Lebensmitteln profitieren“, erklärt Gesundheitsministerin
Korinna Schumann abschließend.
Foto: 19.05.2025 Verleihung „Trans Fat Elimination Validation
Certificate“ der WHO in Genf