WBNÖ: „Biomasse als Schlüssel für eine klimafitte Energiezukunft“ – Baustellenbesuch beim neuen Heizkraftwerk St. Pölten

St. Pölten (OTS) – Die Energiewende nimmt in Niederösterreich weiter
Fahrt auf:
Gemeinsam mit Energie-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner besuchte
Abgeordneter zum Nationalrat WBNÖ Direktor Harald Servus heute die
Baustelle des neuen Biomasse-Heizkraftwerks in St. Pölten. Die
hochmoderne Anlage entsteht in enger Kooperation zwischen der Stadt
St. Pölten, der Industrie und der EVN – und wird ab 2026 einen
bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen, regionalen Energieversorgung
leisten.

Mit einem Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro ersetzt
das neue Biomasse-Heizkraftwerk die seit über 30 Jahren bestehende,
erdgasbetriebene KWK-Anlage am Standort. Es handelt sich um die
vierte große Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage der EVN in
Niederösterreich – neben jenen in Baden, Mödling und Krems . Eine
weitere Anlage betreibt die EVN in Steyr gemeinsam mit der Energie AG
.

Die neue Anlage nutzt Biomasse aus der Region – insbesondere auch
Schadholz – und setzt auf eine hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung :
Ein Biomasse-Dampfkessel mit einer Brennstoffwärmeleistung von 34 MW
erzeugt Dampf, der eine Turbine mit 6 MW elektrischer Leistung
antreibt. Die dabei entstehende Abwärme wird direkt ins Fernwärmenetz
eingespeist. So können künftig bis zu 30.000 Haushalte mit Naturwärme
und rund 15.000 Haushalte mit Ökostrom versorgt werden. Der jährliche
Bedarf an Hackschnitzeln liegt bei rund 300.000 Schüttraummetern .
Durch die Umstellung auf Biomasse werden jährlich rund 25.000 Tonnen
CO₂ eingespart .

Neben der Wärmeversorgung der Stadt soll auch die Industrie in
St. Pölten profitieren : Gemeinsam mit der Firma Salzer , auf deren
Grundstück die Anlage errichtet wird, wird der Dampfbedarf der Salzer
Papier GmbH, Salzer Formtech GmbH und Sunpor Kunststoff GmbH künftig
direkt gedeckt.

Mit der Inbetriebnahme wird zudem das letzte große Fernwärmenetz
unter EVN-Beteiligung vollständig auf Biomasse umgestellt. Aktuell
stammen rund zwei Drittel des Fernwärmebedarfs noch aus der Abwärme
der EVN-Abfallverwertungsanlage in Dürnrohr und werden über die
längste Fernwärmetransportleitung Österreichs (31 km) mit einem
Temperaturverlust von nur etwa 2 °C nach St. Pölten geleitet.

Auch Energie-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner unterstrich die
Bedeutung des Projekts im Rahmen der größten Energiereform seit einem
Jahrzehnt: „Unser Ziel ist klar: eine sichere, saubere und leistbare
Energieversorgung für alle – heute und in Zukunft. Biomasse-
Heizkraftwerke leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Sie stehen für
regionale Wertschöpfung, Versorgungssicherheit und Klimaschutz
zugleich. Als Bundesregierung gestalten wir die Energiewende
entschlossen mit. Denn wir sind überzeugt: Eine verlässliche,
umweltfreundliche und leistungsfähige Energieinfrastruktur ist nicht
nur eine Frage des Klimas – sie ist ein zentraler Standortfaktor für
Österreichs Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit.“

„Mit diesem Kraftwerk setzen wir ein starkes Zeichen für die
Energieunabhängigkeit unserer Region. Die Verbindung von regionaler
Biomasse, modernster Technologie und einer klaren klimapolitischen
Vision zeigt, wie nachhaltige Energiepolitik auch wirtschaftlich neue
Impulse setzen kann. Das ist gelebter Standortschutz und aktive
Regionalentwicklung“, betont Abgeordneter zum Nationalrat WBNÖ-
Direktor Harald Servus.
„Energieprojekte wie dieses machen uns unabhängiger von
internationalen Märkten, schaffen regionale Arbeitsplätze und geben
unserer Wirtschaft Planungssicherheit. Das braucht unser Standort –
heute mehr denn je.“