Feldkirch (OTS) – Auf der Generalversammlung der Vorarlberg Milch
eGen am Montagabend
in der Otten Gravour in Hohenems trafen die Genossenschaftsmitglieder
eine richtungsweisende Entscheidung. Auf der Tagesordnung stand der
Abschlussbericht zum vergangenen Wirtschaftsjahr sowie vor allem der
Beschluss über den vorgestellten Zukunftsplan für die heimische
Milchgenossenschaft – also die geplante Transaktion mit der NÖM AG.
Die anwesenden Landwirt*innen befürworten die Zusammenarbeit mit dem
niederösterreichischen Unternehmen klar und stimmten daher mit großer
Mehrheit für den vorgelegten Antrag.
Bei der Generalversammlung der Vorarlberg Milch eGen am
Montagabend in der Otten Gravour in Hohenems stand als wichtigster
Punkt dabei die Entscheidung über den ausgearbeiteten und in den
vergangenen Wochen präsentierten Zukunftsplan auf der Tagesordnung.
Dieser sieht als einen wesentlichen Eckpunkt eine Zusammenarbeit mit
bzw. eine Beteilung beim führenden österreichischen
Milchverarbeitungsbetrieb, der NÖM AG aus Baden bei Wien, vor. Der
entsprechende Antrag wurde mit 96,47 Prozent, somit deutlicher
Zustimmung, angenommen. „Diese Kooperation ist die Basis für eine
positive weitere Entwicklung unserer Genossenschaft. Wir sind sehr
froh, dass unsere Mitglieder die große Chance erkannt haben und
unserem Vorschlag so klar gefolgt sind“ , freut sich Obmann Robert
Spiegel und Aufsichtsratsvorsitzender Norbert Sieber. Mit dem
Beschluss sichern sich die Landwirt*innen auch ab 1. Juni 2025 einen
um ca. 5 Cent höheren Milchpreis bei GVO-freier Milch.
Genossenschaftsmodell bleibt erhalten
Konkret und vorbehaltlich der Zustimmung der
Bundeswettbewerbsbehörde beinhaltet die Vereinbarung zum
„Zukunftsplan“ der Vorarlberg Milch eine direkte Beteiligung der
Vorarlberg Milch eGen in Höhe von 3 % an der NÖM AG. Der
Produktionsbetrieb in Feldkirch wird in ein eigenständiges
Unternehmen, die Vorarlberg Milch GmbH, eingebracht. Diese wiederum
wird als Teil der NÖM AG den operativen Betrieb am Standort weiter
fortführen. Im Zuge der Neuaufstellung erhält die Vorarlberg Milch
eGen einen von neun Sitzen im Aufsichtsrat der NÖM AG und damit eine
starke Stimme in diesem wichtigen Entscheidungsgremium. MGN-
Geschäftsführer Leopold Gruber-Doberer gratuliert zur getroffenen
Entscheidung: „Vorarlbergs Milchwirtschaft bleibt also wie wir
genossenschaftlich organisiert, um ihre gemeinsamen Interessen zu
vertreten. Sie folgt unserem schon etablierten und guten Modell bei
der MGN, der Milchgenossenschaft Niederösterreich. Wir sind ebenfalls
eine Genossenschaft von insgesamt 2.200 Milchbäuerinnen und -bauern,
die ihre Milch an die NÖM AG liefern und mit rund 35 Prozent an
dieser beteiligt sind.“
Feldkirch ist das Käsekompetenzzentrum
„Alle Beteiligten werden dabei profitieren“, betont auch NÖM-
Vorstand Josef Simon und ergänzt: „Der Standort Feldkirch hat eine
sehr hohe Kompetenz bei der Herstellung von Hart- und Schnittkäse und
soll zu unserem Kompetenzzentrum in diesem Bereich werden. Für die
NÖM AG wird Feldkirch zudem zu einem Brückenkopf in Richtung des
wichtigen Absatzmarktes Italien.“
„Wir planen weitere Investitionen in die Molkerei und die
Produktionsinfrastruktur und werden insgesamt die
Milchverarbeitungsmenge der Vorarlberg Milch in den nächsten Jahren
deutlich erhöhen.“, umreißt Josef Simon die wirtschaftlichen Ziele.
„Ländle Milch“ bleibt erhalten
Für die Konsumentinnen und Konsumenten wiederum ändert sich
nichts. Auch weiterhin wird unter der Marke „Ländle Milch“ die
bekannte und gleichsam beliebte Produktpalette in den heimischen
Regalen angeboten werden.
Raimund Wachter, langjähriger Geschäftsführer der Vorarlberg
Milch, verlässt die Molkerei
Nach 29 Jahren gibt der langjährige Geschäftsführer Raimund
Wachter auf der Generalversammlung bekannt, die Vorarlberg Milch zu
verlassen. Für einen geordneten und erfolgreichen Abschluss der
Transaktion mit der NÖM AG und des Strategieprozesses, den er
maßgeblich mitgetragen und gestaltet hat, wird er jedoch dem
Unternehmen in den nächsten Monaten noch erhalten bleiben. „Mit
diesem wichtigen Meilenstein und der klaren Zustimmung von 96,47
Prozent unserer Mitglieder für die neue Zielstruktur mit dem starken
Partner NÖM AG ist meine Aufgabe bei der Vorarlberg Milch erfüllt. Es
freut mich sehr, dass unsere Landwirtinnen und Landwirte den neuen
Weg mitgehen“, informiert Wachter. Obmann Robert Spiegel und
Aufsichtsratsvorsitzender Norbert Sieber bedanken sich bei Raimund
Wachter für die hervorragende Leistung während der letzten 29 Jahre,
davon 27 Jahre als Geschäftsführer, und die damit verbundene,
positive Entwicklung der Vorarlberg Milch.
Wirtschaftsjahr 2024
Die Vorarlberg Milch eGen verarbeitete im Jahr 2024 mit 125
Mitarbeitenden rund 55 Mio. Kilogramm Milch, die von 440
Milchlieferant*innen bereitgestellt wurde. Im Durchschnitt konnte das
Unternehmen dafür einen Milchpreis von 49,6 Cent je Kilogramm (inkl.
MwSt.) ausbezahlen, und einen Umsatz von rund 56 Mio. Euro
erwirtschaften. 24 Prozent der Produkte wurden ins Ausland
exportiert. Bei der wichtigen Käseprämierung, dem World Cheese Award
in Portugal, wurde erneut ein sehr gutes Ergebnis erzielt: Unter den
4.200 eingereichten Käsesorten aus 40 Ländern erzielte die Vorarlberg
Milch vier Gold-, zwei Silber- und drei Bronze-Awards.
Über die Vorarlberg Milch eGen
Vorarlberg Milch ist ein bekanntes Milchverarbeitungsunternehmen
aus Feldkirch in Vorarlberg. Das Unternehmen ist in seiner Rechtsform
als eingetragene Genossenschaft organisiert, deren Mitglieder bzw.
Eigentümer auch gleichzeitig die Milchlieferant*innen sind, nämlich
rund 440 Vorarlberger Landwirtinnen und Landwirte zwischen dem
Arlberg und dem Bodensee. Die Vorarlberg Milch eGen verarbeitete
zuletzt eine Milchmenge von rund 55 Millionen Kilogramm (2024) mit
aktuell 125 Mitarbeitenden, davon sechs Lehrlinge. Die Produkte
werden unter der Marke „Ländle Milch“ erfolgreich im In- und Ausland
vermarktet.
Über die NÖM AG:
Die niederösterreichische Molkerei steht für eine genussvolle
Zukunft. Höchste Qualitätsstandards werden im Einklang mit dem
Bewusstsein um gesellschaftliche Verantwortung erfüllt.
Hinter allen NÖM Produkten stehen engagierte Familienbetriebe aus
der Region, die mit viel Leidenschaft nachhaltig für Mensch, Land und
Tier tagtäglich ihr Bestes geben. Mit einem gelebten sozialen
Engagement unterstützt die NÖM AG ihr regionales Umfeld, gilt als
starker Arbeitgeber der Region und steht für unternehmerischen
Weitblick und Innovation. Die Molkerei agiert zudem mit hohem
Verständnis für den Konsumenten, langjähriger Expertise für
Lebensmitteltrends und permanenter Investition in neue Technologien.
NÖM ist ein regional verankertes, erfolgreiches europäischen
Unternehmen, welches den nationalen wie auch internationalen Markt
laufend mit Produktinnovationen von Baden bei Wien aus bedient. Rund
2.200 Milchbauern aus der Region beliefern die NÖM jährlich mit ca.
450 Millionen Kilogramm Rohmilch. Das Unternehmen beschäftigt derzeit
1.000 MitarbeiterInnen und erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von rund
685 Millionen Euro. www.noem.at