vida-Hebenstreit zu Trinkgeld: Scheindebatte beenden, Pauschalen vereinheitlichen!

Wien (OTS) – Die laufende Debatte rund ums Trinkgeld in der
Tourismusbranche ist
stark mythenumrankt. Man könnte meinen, jemand wolle den
Beschäftigten ihre redlich verdiente, finanzielle Wertschätzung
streitig machen. Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft
vida, klärt auf: „Die Trinkgeld-Diskussion ist eine Scheindebatte.
Zur Erinnerung: Sie wurde ausgelöst von einem Salzburger Gastronomen,
der seinen Beitrag zur Sozialversicherung nicht leisten wollte. Und
politisch aufgeblasen wurde sie von Arbeitgebervertreter:innen.

Trinkgeld bleibt Trinkgeld – und steuerfrei
Fakt ist: Trinkgeld ist freiwillig, steuerfrei und gehört
ausschließlich den Beschäftigten. Das soll auch so bleiben. Nur wenn
ein Betrieb sogenannte Servicepauschalen einhebt, wird dieses Geld
lohnsteuerpflichtig – und das liegt in der Entscheidung des
Unternehmens.

Sozialversicherungsbeiträge zugunsten der Beschäftigten
Was aktuell von Arbeitgeberseite kritisiert wird, ist der
Sozialversicherungsbeitrag, der, pauschaliert, auf Trinkgelder fällig
wird. Hebenstreit dazu: „Diese Beiträge finanzieren das
Arbeitslosengeld, die Krankenversicherung und die Pension. Sie kommen
in Form von sozialer Absicherung wieder bei den Beschäftigten an“.
Dies sei gerade in einer Branche mit hoher Fluktuation, in der
Menschen saisonbedingt oft nur kurzfristig eingestellt werden, umso
wesentlicher.

vida fordert bundesweit einheitliche Lösung
Derzeit variiert die Höhe der SV-Pauschale, die Tourismus-Arbeitgeber
zu leisten haben, stark – von rund 13 Euro in Vorarlberg für
Beschäftigte der niedrigsten Lohngruppe bis zu 59 Euro in Wien für
Oberkellnerinnen oder Chefportiers. Für die vida ist klar: „Ein
bundesweit einheitlicher Pauschalsatz ist sinnvoll und notwendig, um
die Regelung zu vereinfachen und für mehr Gerechtigkeit zwischen den
Bundesländern zu sorgen“, so Hebenstreit.