Umweltdachverband zum „Tag der Biodiversität“: Landwirtschaft zum Blühen bringen

Wien (OTS) – –

Biodiversitätsschutz in der heimischen Landwirtschaft ist
zentraler Hebel für Zukunftssicherung

Agrarumweltprogramm ÖPUL leistet wesentlichen Beitrag, doch
weitere Anreize sind nötig

Wien, 21.05.2025 (UWD) Unter dem Motto „Harmony with nature and
sustainable development“ findet am 22. Mai der internationale Tag der
Biodiversität statt. „Die biologische Vielfalt ist unsere
Lebensgrundlage. Dennoch sind wir dabei, diese weltweit in rasantem
Tempo zu zerstören – eine fatale Entwicklung, der wir nur gemeinsam
entgegentreten können. Hier in Österreich, einem der reichsten Länder
der Welt, tragen wir eine besondere Verantwortung, den Schutz der
Natur entscheidend voranzubringen. Das wichtigste Handlungsfeld
stellt dabei die Landwirtschaft dar. Doch der Weg zu einer
nachhaltigen Zukunft erfordert nicht nur ein Umdenken in unserer Art,
Lebensmittel zu produzieren und zu konsumieren, sondern auch eine
grundsätzliche Haltungsänderung gegenüber der Natur“, sagt Franz
Maier , Präsident des Umweltdachverbandes.

Zwtl.: 100.000 Hektar für die Artenvielfalt – Erfolge durch ÖPUL

In Österreich leistet das Agrarumweltprogramm (Österreichisches
Programm für eine umweltgerechte Landwirtschaft = ÖPUL) im Rahmen der
aktuellen EU-Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) bis 2027
einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Biodiversität. „Durch
verschiedene ÖPUL-Maßnahmen ist es gelungen, den Anteil an
landwirtschaftlichen Flächen mit einer hohen Arten- und
Lebensraumvielfalt gegenüber der GAP-Vorperiode um rund 60.000 Hektar
zu steigern. Damit hat sich der Anteil an Biodiversitätsflächen,
Brachen und Naturschutzflächen auf 10 % der landwirtschaftlichen
Flächen (ohne Almen) erhöht. Die Teilnahme an der ÖPUL-Maßnahme
,Biodiversitätsfläche‘ wird dabei immer beliebter: So stieg die
beantragte Fläche in der laufenden GAP-Periode konstant – mit einem
Höchstwert im Jahr 2024 von knapp 100.000 Hektar“, so Judith Drapela-
Dhiflaoui , Biodiversitätsexpertin des Umweltdachverbandes.

Zwtl.: Größte Herausforderung: Erhaltung und Wiederherstellung von
artenreichem Grünland

Die typische offene Kulturlandschaft mit einem bunten Wechsel aus
Grünland, Acker und Landschaftselementen ist wesentlich für den
Schutz der Biodiversität. „Die meisten Bewirtschafter:innen sind sich
der wichtigen Schutzfunktion ihrer Flächen bewusst und wollen einen
Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und der kleinbäuerlichen
Struktur schaffen – dieser ist jedoch oft mit erhöhtem
Bewirtschaftungsaufwand verbunden. Hier gilt es, verstärkte Anreize
zu schaffen und bestehende, alte Wiesen oder Weiden zu erhalten. Der
im ÖPUL 2025 neu eingeführte ,Almweideplan‘ und die Unterstützung von
Blühflächen sind positive Schritte. Unsere Wiesen müssen wieder
bunter werden – denn artenreiches Grünland ist Lebensraum für
unzählige Tier- und Pflanzenarten. Durch zu häufige Mahd verschwinden
Blütenreichtum und Struktur, viele Flächen verarmen. Gerade deshalb
ist die gezielte Förderung dieser Lebensräume entscheidend – und
genau hier müssen wir noch viel besser werden“, erklärt Drapela-
Dhiflaoui abschließend.