Städte als Lebensräume: Greenpeace fordert urbane Grünoffensive zum Welttag der Artenvielfalt

Wien (OTS) – Zum Welttag der Artenvielfalt am morgigen 22. Mai macht
Greenpeace
auf die verborgenen Chancen urbaner Räume aufmerksam: Auch Städte
können Hotspots der Artenvielfalt werden, wenn politische
Rahmenbedingungen stimmen. Die Umweltschutzorganisation präsentiert
fünf internationale Beispiele, die zeigen, wie mehr Artenvielfalt und
Klimaschutz mitten in der Stadt gelingen können. Gleichzeitig fordert
Greenpeace die österreichische Bundesregierung auf, die EU-
Renaturierungsverordnung auch in Städten ambitioniert umzusetzen.

Melanie Ebner, Greenpeace-Sprecherin: „Stadtgrün ist kein Luxus,
sondern eine Notwendigkeit. Mehr Natur in unseren Städten schützt vor
Hitze, speichert Wasser und schafft Lebensraum für Tiere und
Pflanzen. Österreich muss jetzt die Weichen stellen, damit unsere
Städte zukunftsfit werden und lebenswert bleiben.“

Bereits heute zeigen internationale Städte, wie sie die Natur
zurück in urbane Räume holen. In Tallinn entstand mit dem „Pollinator
Highway“ ein 14 Kilometer langer Korridor für Bestäuberinsekten
mitten durch die Hauptstadt. London hat im Stadtteil Ealing
erfolgreich Biber in einem städtischen Feuchtgebiet angesiedelt, die
dort als natürliche Hochwasserschützer wirken. Paris will bis 2030
rund 300 Hektar neue Grünflächen schaffen – unter anderem durch Dach-
und Fassadenbegrünung, entsiegelte Straßenräume und ein
Bürger:innenprogramm – um Biodiversität und Lebensqualität zu
fördern. Seoul hat eine innerstädtische Autobahn abgerissen, einen
Fluss renaturiert und damit über 300 Pflanzenarten zurück in die
Stadt geholt. Und Singapur denkt Stadt und Natur längst zusammen –
mit verbindlicher Begrünung für Neubauten und einem ausgedehnten
Netzwerk ökologischer Korridore.

Trotz der Klima- und Artenkrise werden in Österreichs Städten
nach wie vor Grünflächen versiegelt, statt neue zu schaffen. Dabei
können Städte aktiv zur Anpassung an die Klimakrise beitragen und
Lebensräume für mehr Artenvielfalt schaffen.

Greenpeace fordert einen sofortigen Stopp des Nettoverlusts von
Grünflächen und Baumkronen in Städten, sowie mehr Raum für Pflanzen
und naturnahe Flächen – nicht nur in Parks, sondern flächendeckend.
Die Umweltschutzorganisation fordert zudem klare gesetzliche Vorgaben
von Bund, Ländern und Gemeinden für umfassende Stadtbegrünung.

Link zum Factsheet „Natur in der Stadt“:
https://act.gp/NaturinderStadt
Illustration & Bildmaterial: https://act.gp/Bildmaterial