Wien (OTS) – Die gemeinsame Taskforce von E-Control und der
Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat am Dienstag ihren Abschlussbericht
zu den österreichischen Strom- und Gasmärkten vorgelegt. Und es zeigt
sich, dass es Handlungsbedarf gibt.
Aus Sicht der Klima-NGO oecolution braucht es am Energiemarkt
mehr Wettbewerb und weniger Verflechtung zwischen den
Energieversorgern. „Die Erfahrung zeigt: Wettbewerb führt zu
niedrigeren Preisen und höherer Qualität für die Kundinnen und
Kunden. Konkurrenz belebt das Geschäft“, so oecolution-
Geschäftsführer Christian Tesch. Er führt weiter aus: „Die
Liberalisierung des Telekom-Marktes ist ein Musterbeispiel –
plötzlich gab es mehr Kundenorientierung, innovativere Angebote und
das zu besseren Preisen.“ Der Markt funktioniert – wenn man ihn
lässt. Das habe sich in jeder Branche bisher bestätigt. Daher sind
der Klima-NGO oecolution die Verflechtungen zwischen den
Energieversorgern ein Dorn im Auge. „Wenn sich die Anbieter
gegenseitig gehören, werden sie sich hüten, sich gegenseitig
Konkurrenz zu machen“, kritisiert Tesch.
Außerdem unterstützt oecolution die Forderung nach monatlichen
Abrechnungen. „Was beim Handy-Vertrag selbstverständlich ist, muss
wohl auch beim Strom möglich sein“, so Tesch. Zusätzlich ruft
oecolution die Kunden auf, selbst zu mehr Wettbewerb beizutragen.
„Strompreise vergleichen und fallweise Anbieter wechseln, zahlt sich
aus. Und setzt die etablierten Anbieter unter Druck“, so der
oecolution-Geschäftsführer.
Auch beim Netz sieht oecolution Handlungsbedarf. Das Stromnetz
muss zukünftig besser gebündelt werden. „Das Stromnetz ist ein
natürliches Monopol. Planung und Steuerung aus einer Hand wären
effizienter als die derzeitige Zersplitterung“, erklärt Tesch.
Derzeit gibt es in Österreich über 100 Netzbetreiber. Dieses
fragmentierte System ist ineffizient und bremst die Energiewende.
Daraus ergibt sich für oecolution einen Drei-Punkte-Plan.
Erstens: Entflechtung der gegenseitigen Beteiligungen, um echte
Konkurrenz zu schaffen. Zweitens: Monatliche Abrechnungen, um
Preisvergleich und Anbieterwechsel zu ermöglichen. Drittens: Planung
und Steuerung des gesamten Stromnetzes aus einer Hand.