Wien, St. Veit an der Glan, Hall in Tirol (OTS) – Zum zwanzigsten Mal
wird am 7. Juni 2025 der Internationale Tag der
Organspende begangen. Die Österreichische Gesellschaft für
Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin ( ÖGARI ) nimmt
diesen Anlass wahr, um die Bedeutung der Organspende als Akt der
Nächstenliebe und Lebensrettung in den Fokus zu rücken.
»Organspenden sind von unschätzbarem Wert. Sie ermöglichen nicht
nur die Rettung von Menschenleben, sondern schenken Betroffenen auch
neue Lebensqualität – manchmal tatsächlich ein neues Leben«, betont
Prim. Priv.-Doz. Dr. Michael Zink, Präsident der ÖGARI,
Palliativmediziner und stellvertretender Vorsitzender des
Transplantationsbeirats Österreichs. Damit unterstreicht Primar Zink,
dass die Organspende auch den Angehörigen von Verstorbenen Trost
spenden kann – in dem Wissen, dass ihr geliebter Mensch anderen das
Leben gerettet hat.
Zwtl.: Die Intensivmedizin hat eine Schlüsselrolle im
Organspendeprozess
Eine zentrale Aufgabe der Intensivmediziner:innen ist es, nach
dem Eintritt des Hirntods eine umfassende Diagnostik durchzuführen,
um eine mögliche Organspende sicherzustellen. In enger Abstimmung mit
speziell geschulten Transplantationsbeauftragten führen sie zudem
Gespräche mit den Angehörigen – ein sensibler Moment, in dem es um
Aufklärung, Empathie und Raum für Fragen geht.
Trotz der langen und erfolgreichen Tradition der Organtransplantation
in Österreich ist die Versorgungslage keineswegs selbstverständlich.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Organspenden ebenso wie
jene der durchgeführten Transplantationen zurückgegangen. Mehr als 60
Menschen sind allein im vergangenen Jahr in Österreich verstorben,
während sie auf ein lebensrettendes Organ warteten – viele von ihnen
hätten gerettet werden können, wenn das vorhandene
Organspender:innenpotenzial vollständig ausgeschöpft worden wäre.
»Es liegt in den Händen der Intensivmediziner:innen, dem Thema die
notwendige Beachtung zukommen zu lassen«, betont Prim. Priv.-Doz. Dr.
Stephan Eschertzhuber , DESA, Ärztlicher Leiter für Anästhesie und
Intensivmedizin am Landeskrankenhaus Hall in Tirol. »Nur wenn wir
alle unsere Rolle in diesem sensiblen Bereich ernst nehmen, kann das
System funktionieren – für die Wartenden ebenso wie für die
Angehörigen, die in ihrer Trauer auch Hoffnung schenken.«
Zwtl.: Organspende in guten Händen: Verteilung über Eurotransplant
Die Zuteilung von Organen erfolgt über die internationale
Stiftung Eurotransplant, die die Verteilung in Österreich und
weiteren Mitgliedsländern koordiniert. Entscheidend für die Vergabe
sind medizinische Dringlichkeit, Eignung, Gewebetypisierung und
regionale Aspekte – immer mit dem Ziel, die Erfolgschancen für die
Transplantation bestmöglich zu erhöhen.
In Österreich gilt die sogenannte Widerspruchsregelung: Grundsätzlich
darf nach dem Tod eine Organentnahme erfolgen, sofern der oder die
Verstorbene nicht ausdrücklich widersprochen hat. Eine schriftliche
Dokumentation im Widerspruchsregister der Gesundheit Österreich GmbH
schafft dabei die größte Rechtssicherheit.
Das bestätigt auch Prim. Priv.-Doz. Dr. Michael Zink , der bereits
2001 als Referent Süd für Transplantation in Kärnten und der
Steiermark maßgeblich dazu beitrug, die Bedeutung der Organspende ins
öffentliche Bewusstsein zu rücken und konkrete strukturelle
Verbesserungen zu initiieren. »Jede Entscheidung für eine Organspende
ist eine Entscheidung für das Leben«, betonen die ÖGARI-Experten
Michael Zink und Stephan Eschertzhuber.
Primar Eschertzhuber ist ärztlicher Leiter der Abteilung für
Anästhesie und Intensivmedizin am Landeskrankenhaus Hall in Tirol
sowie Vorsitzender des österreichischen Transplantationsbeirats und
Transplantationsreferent für die Region West (Tirol, Vorarlberg,
Salzburg und die Provinz Bozen). »Es ist wichtig, sich frühzeitig und
bewusst mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen – sowohl im
eigenen Interesse als auch im Sinne potenzieller Empfängerinnen und
Empfänger.« , unterstreichen die beiden Mediziner.
Link Video-Interview Prim. Priv.-Doz. Dr. Michael Zink, Präsident der
ÖGARI