St. Pölten (OTS) – Bei der heutigen Konferenz der
Landes-Energiereferenten in Wien
brachte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf verschiedene Vorschläge
ein, um die Strom-Netzentgelte zu senken und den Netzausbau zu
sichern. Denn, während die Kosten für die Stromerzeugung durch den
Ausbau der Erneuerbaren Energie sinken, steigen die Netzentgelte
deutlich. „Es braucht Maßnahmen zur Abfederung steigender Netztarife
beim Strom. Die Preise für die Haushalte und die Wirtschaft müssen
runter, der Ausbau muss günstiger werden. Dafür braucht es neue
technische Möglichkeiten, neue Berechnungsansätze und neue
Finanzierungsmodelle,“ erklärt Pernkopf.
„Infrastrukturfonds oder ähnliche Modelle könnten die Netzkosten
senken und sie dadurch für die Haushalte und die Wirtschaft
langfristig verträglich machen,“ brachte Pernkopf gemeinsam mit dem
oberösterreichischen Landesrat Markus Achleitner eine neue Idee ein,
die auch bei einer großen Mehrheit der Bundesländer Anklang fand.
Staatsekretärin Elisabeth Zehetner berichtete dazu, dass es auch ihr
ein großes Anliegen ist, die Netzkosten zu senken und die
Bundesregierung bereits daran arbeitet.
Dringend sollen auch Sofortmaßnahmen wie eine Verlängerung der
Abschreibungsdauern für bereits bestehende Netze, z.B. auf 40 Jahre,
getroffen werden, um kostendämpfend zu wirken. Zudem drängte Pernkopf
im Rahmen der Energiereferenten darauf, dass sich Bund, Länder, E-
Control und Netzbetreiber gemeinsam für neue Rahmenbedingungen
einsetzen, um Verteilstromnetzbetreiber mit hohem Anteil an
Ökostromanlagen zu entlasten. „Schon bisher wurde das im Rahmen der
Energiereferenten der Bundesländer einstimmig so gesehen. Die
bisherige Energieministerin schaffte hier aber keine Lösung, ich bin
zuversichtlich, dass dies mit der neuen Regierung nun gelingen wird,“
erklärte Pernkopf und erinnerte an den einstimmigen Beschluss aus dem
Jahr 2024.
Ein weiterer Punkt betrifft die Ausarbeitung einer
österreichweiten Speicherstrategie. „Batteriespeicher nehmen eine
wichtige Rolle in einem modernen Energiesystem ein. Sie entlasten die
Netze und erhöhen die Möglichkeit, den eigenerzeugten Strom auch
selbst zu verbrauchen. Das spart Kosten und macht das System auch
sicherer. In Niederösterreich gehen wir diesen Weg bereits, jetzt
braucht es eine österreichweite Strategie,“ erklärt Pernkopf. Konkret
sollen langfristige Fördermodelle und rechtliche Rahmenbedingungen
geschaffen bzw. verbessert werden. Pernkopf: „Beiden Punkten ist
gemein: Der Ausbau der Netze muss intelligenter, innovativer und
damit insgesamt für die Haushalte und die Wirtschaft billiger werden.
Das wird der Beginn einer umfassenden Diskussion, das Ziel muss sein:
So viel Netzausbau wie nötig, so wenig Kosten wie möglich.“
Weiterer Diskussionspunkt war u.a. der notwendige und innovative
Ausbau der Geothermie, dafür braucht es langfristig planbare
Förderprogramme und Investitionsanreize sowie verbesserte rechtliche
Rahmenbedingungen. Auch die Rahmenbedingungen beim Thema Wasserstoff
sollen rasch verbessert auf den Weg gebracht sowie ein ausreichend
budgetiertes Förderungsprogramm für den Ausbau der Erneuerbaren
Energiequellen bereitgestellt werden. Fördermodelle für den
Heizkesseltausch sollen langfristig planbar und möglichst degressiv
gestaltet werden.
Die Landes-Energiereferentinnen und -referenten legten zudem auch
einstimmig ein Bekenntnis ab, die österreichische Stromversorgung bis
2030 bilanziell zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern zu
decken. Dafür seien alle Bundesländer gefordert, ihre
Mitverantwortung an der Zielerreichung wahrzunehmen.
Weitere Informationen: DI Jürgen Maier, Pressesprecher LH-Stv.
Dr. Stephan Pernkopf, Tel.: +43 2742 9005 – 12704, Mobil: 0676 812
15283, E-Mail: [email protected]