LAbg. Häusler und KO Krautgartner (MFG): ÖVP kündigt Gewaltambulanz an, ignoriert aber weiter die Schwächen im bestehenden System

Linz (OTS) – Im März hatte die ÖVP den Antrag auf Einrichtung einer
Gewaltambulanz
in Oberösterreich noch abgelehnt – nun kündigt sie überraschend genau
dieses Vorhaben an. Für die MFG Oberösterreich ist das keine
konsequente Politik, sondern reine Symbolhandlung. Statt neuer
Zentralstellen brauche es endlich funktionierende Hilfe für
Gewaltopfer in allen Regionen – durch die Stärkung und bessere
Nutzung bestehender Strukturen vor Ort.
„Was gestern noch als überflüssig abgetan wurde, wird heute zum
politischen Prestigeprojekt: Die ÖVP kündigt plötzlich eine
Gewaltambulanz in Linz an – obwohl sie denselben Vorschlag im März im
Landtag noch selbst abgelehnt hat“, kritisiert LAbg. Dagmar Häusler,
BSc die inkonsequente Linie der ÖVP.
„Der erschütternde Anlassfall – eine obdachlose Frau, die nach einer
Vergewaltigung aus dem Krankenhaus geschickt wurde – zeigt nicht,
dass wir neue Institutionen brauchen, sondern dass das, was wir
haben, nicht funktioniert“, so Häusler weiter.
Was wir brauchen, ist keine neue Gewaltambulanz – sondern dass jede
Ambulanz hilft
„Die vorhandenen Strukturen müssen konsequent genutzt, besser
koordiniert und personell gestärkt – nicht durch neue Zentralstellen
geschwächt werden. Eine Gewaltambulanz in Linz nützt der Frau in
Gmunden, Rohrbach oder Braunau herzlich wenig“, betont auch
Klubobmann Manuel Krautgartner.
Verantwortung darf nicht ausgelagert werden
„Es braucht keine weitere Institution, um Verantwortung abzugeben –
es braucht funktionierende Standards in allen Häusern. Die bestehende
Infrastruktur muss für Gewaltopfer da sein – jederzeit,
professionell, menschlich. Daran scheitert es im Alltag“, so Häusler
weiter. „Die Probleme liegen dabei nicht beim überlasteten
Krankenhauspersonal, sondern in strukturellen Mängeln.“

Die MFG fordert eine Qualitätssicherung in der
Gewaltopferbetreuung vor Ort, regelmäßige Schulungen für
Spitalspersonal sowie leicht zugängliche Anlaufstellen in jeder
Region.
Wenn die PR stimmt, ist plötzlich alles möglich
„Im März hat die ÖVP den Vorschlag einer Gewaltambulanz im Landtag
selbst vom Tisch gewischt. Heute wird genau das medienwirksam als
eigene Initiative verkauft. Das ist kein Fortschritt, sondern
durchschaubare PR – auf dem Rücken der Opfer“, so Krautgartner
abschließend.