Wien (OTS) – Die Stadt Wien – Umweltschutz geben in Kooperation mit
dem Kinderbüro
der Universität Wien Kindern von der 2. bis zur 4. Schulstufe seit
Anfang des Jahres wertvolle Einblicke in die Artenvielfalt Wiens. Der
Schwerpunkt liegt auf dem Naturschutz-Areal Breitenlee, das die Stadt
im April ankauft und welches sie zum Natura 2000-Gebiet entwickeln
will.
Geboten werden Schulworkshops und Exkursionen zum Areal und den
dort befindlichen Lebensräumen, Tier- und Pflanzenarten mit dem Titel
„Paradies ums Eck“. Auch im Rahmen der im Juli stattfindenden
Kinderuni Wien wird es Vorlesungen zum Thema Biodiversität geben. Den
Abschluss bildet eine Biodiversitätstagung im Herbst bei denen Kinder
mit Wissenschafter*innen und Vertreter*innen der Wiener
Stadtregierung über die Bedeutung von Biodiversität ins Gespräch
kommen werden.
„Kinder und Jugendliche sind von den Folgen der globalen
Erderhitzung viel stärker betroffen als ihre Eltern und Großeltern“,
sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Für eine lebenswerte
Zukunft in einer klimafitten Stadt, wo sozialer Friede und Wohlstand
noch möglich sind, wird die Stadt Wien weiterhin entschlossen am Ziel
der Klimaneutralität und Klimaresilienz bis 2040 festhalten.“
„Das Schutzgebiet Breitenlee ist ein Leitprojekt für unsere
Vision von Wien als Hauptstadt der Artenvielfalt“, führt
Klimastadtrat Czernohorszky weiter aus. „Seltene Pflanzen und Tiere
gehören natürlich zu Wien und sind gerade in der Großstadt
unermesslich wertvoll, denn diese Vielfalt stabilisiert unsere
Ökosysteme. Darum setzen wir alles daran, ihre Lebensräume und damit
ihren Fortbestand zu sichern.“
Zwtl.: Die Natur entdecken und verstehen: Das Paradies ums Eck
In den Workshops für Schulen in der Nähe des Areals werden die
Kinder von Expert*innen dazu angeregt, die Natur in ihrer Umgebung zu
erkunden und dabei zu Botschafter*innen für die Bewahrung ihres
Paradieses vor der Haustür zu werden. Wieso sind Grünkorridore wie
Breitenlee so wichtig für die Biodiversität? Welche Tier- und
Pflanzenarten gibt es hier heute, welche können in der Zukunft hier
leben? Was verbinden die Kinder selbst mit der Natur und den
Erlebnissen darin?
Die Exkursionen führen zum zukünftigen Natura 2000-Gebiet, wo
entlang der Wege die unterschiedlichen Lebensräume erlebt werden
können. Auch der Fortschritt von den beginnenden Pflege-,
Entsiegelungs- und Renaturierungsmaßnahmen kann dabei beobachtet
werden. Die Kinder kommen so direkt mit der neuen Stadtnatur in
Berührung und können die Fauna und Flora von Breitenlee unmittelbar
erforschen.
Zu den Schulworkshops werden die Schulklassen der Umgebung von
Breitenlee angesprochen. Für alle anderen interessierten Kinder gibt
es im Rahmen der KinderuniWien 2025 Angebote zu Biodiversität. Die
KinderuniWien läuft im heurigen Jahr vom 7. bis zum 18. Juli,
Anmeldung unter www.kinderuni-anmeldung.at .
Zwtl.: Umweltschutzarbeit mit Kindern auf Augenhöhe diskutieren
„Mit den Workshops können wir nicht nur die jungen Wienerinnen
und Wiener für Natur- und Klimaschutz begeistern, wir gewinnen durch
die Kinder- und Jugendperspektive auch einen neuen wertvollen Blick
auf unsere Umweltschutzarbeit“, betont Michael Kienesberger, Leiter
der Stadt Wien – Umweltschutz.
Bei der abschließenden Konferenz am 15. September werden sich die
Kinder auf Augenhöhe mit Expert*innen sowie Vertreter*innen der
Wiener Stadtregierung austauschen und ihre Eindrücke, Ideen sowie
Anregungen weitergeben.
Zwtl.: Vom Verschiebebahnhof zum Naturjuwel
In Breitenlee befand sich früher ein Verschiebebahnhof. Die
Errichtung begann während des Ersten Weltkriegs und wurde nach dessen
Ende 1918 fortgesetzt. Der Verschiebebahnhof, der als der seinerzeit
größte Europas geplant war, wurde nie in diesem Umfang
fertiggestellt. Mitte der 1920er-Jahre wurde der weitere Bau
endgültig eingestellt. Später wurden Teile der Gleisanlagen entfernt,
um sie anderswo einsetzen zu können, 1945 wurde die Nutzung als
Bahnhof komplett aufgegeben.
Das rund 90 Hektar große Areal war lange Zeit im Besitz der ÖBB
und wurde vor kurzem von der Stadt Wien angekauft. Es ist ein
bedeutender Lebensraum für seltene, auch streng geschützte Tier- und
Pflanzenarten. Der Wiedehopf ist dort ebenso zu finden wie die
Zauneidechse, mindestens 160 Wildbienenarten, pannonische Trocken-
und Halbtrockenrasen oder Orchideen. In Zukunft wird es zu einem
Natura 2000-Gebiet entwickelt, erste Maßnahmen betreffen unter
anderem die weitere Entsiegelung und die Entfernung invasiver
Pflanzenarten.
Die Stadt wird das Areal zu einem Natura 2000-Schutzgebiet
entwickeln, erhält dafür auch Förderungen des Biodiversitätsfonds des
Bundes und wird für die Umsetzung der Renaturierungsmaßnahmen auch um
EU-Mittel ansuchen.
Grafiken zum Projekt Naturschutz-Areal Breitenlee sind unter
folgendem Link abrufbar:
wien.gv.at/natur-breitenlee
Pressebilder zu dieser Aussendung sind in Kürze unter
www.wien.gv.at/pressebilder abrufbar.