IV zu Pensionen: Positive Ansätze, aber ohne Strukturreformen keine Nachhaltigkeit

Wien (OTS) – Österreichs Pensionssystem ist nicht nachhaltig, die
Kosten
explodieren. Zwei Drittel der OECD-Länder, darunter etwa Dänemark,
Schweden oder die Niederlande, verfolgen das Nachhaltigkeitsziel,
indem sie entweder beitragsorientierte Pensionssysteme oder
automatische Pensionsmechanismen etabliert haben, die eine
nachhaltige Anpassung des Systems bewirken.

Österreich verfügt weder über eine echte Beitragsorientierung
noch einen echten Pensionsmechanismus, gleichzeitig liegen die
öffentlichen Ausgaben für Pensionen sowohl aktuell als auch in der
Langfristprognose im obersten Drittel der OECD-Länder. „Schritte wie
die beschlossene Einschränkung der Korridorpension oder auch eine
Teilpension, wenn für die Betriebe praktikabel ausgestaltet, sind zu
unterstützen. Für ein nachhaltiges Pensionssystem müssen jedoch
strukturelle Reformschritte folgen“ hält Christoph Neumayer,
Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), anlässlich der
heutigen Pressekonferenz zur Sicherung der Pensionen fest.

Ein echter Nachhaltigkeitsmechanismus nach internationalem
Vorbild muss über ein bloßes Berichtswesen hinausgehen und bei einer
Pfadabweichung auch zu einer zeitnahen Reaktion führen. Dass bloße
Berichte über die mangelnde Nachhaltigkeit allein nicht ausreichen,
ist durch das jahrelange regelmäßig zahnlose Wirken der
Alterssicherungskommission hinlänglich belegt.

Die neue Teilpension kann aus Sicht der Industrie im Sinne eines
fließenden Übergangs vom Erwerbsleben in die Pension einen positiven
Beitrag leisten. Die Teilpension muss aber unbürokratisch geregelt
werden und darf auch nicht zu statistischen Verzerrungen hinsichtlich
des tatsächlichen Pensionsantrittsalters führen. „Ein
generationengerechtes Pensionssystem muss demografische Veränderungen
wie insbesondere die gestiegene Lebenserwartung auch abbilden. Wer
auch in Zukunft verlässlich absichern will, braucht jetzt
strukturelle Reformen. Unser Ziel muss sein, das Pensionssystem
langfristig tragfähig zu gestalten“, so Neumayer abschließend.