Wien (OTS) – Die Industriellenvereinigung lehnt den Vorschlag von
WIFO-Chef
Gabriel Felbermayr nach einer neuen Erbschafts- oder Vermögensteuer
als Gegenfinanzierung zu etwaigen Entlastungen entschieden ab.
Österreich hat kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem: Bei
einer der weltweit höchsten Abgabenquote von mehr als 45 % verbieten
sich weitere Steuererhöhungen von selbst. Eine „Ablebensteuer“
belastet Unternehmerfamilien mehrfach und gefährdet insbesondere
kleine und mittelständische Familienunternehmen. Das schwächt
Innovation, Investitionen und Unternehmernachfolge und führt
langfristig zu Arbeitsplatzverlusten.
Darüber hinaus zeigt die internationale Erfahrung: 24 EU-Staaten
haben Vermögensteuern bereits abgeschafft – darunter Deutschland,
Schweden, Finnland und die Niederlande – weil sie sich als
wachstumshemmend erwiesen. Eine Re Einführung würde vor allem den
Mittelstand treffen und quantitativ kaum spürbare Mehreinnahmen
bringen. Das wäre der falsche Weg. Statt populistischer
Steuerdebatten braucht Österreich klare Ausgabenbremser und
effiziente Strukturen. Die IV fordert daher einen faktenbasierten
Dialog über Ausgabenbegrenzung, Verwaltungsreform und gezielte
Investitionen – statt neuer Steuern, die nur Symptome bekämpfen, aber
die eigentliche Ursache ignorieren. Großzügige steuerliche
Belastungen führen am Ende zu weniger Wachstum – und damit zu weniger
Einnahmen.
Absage an weitere Belastungsfantasien
Auch der Vorschlag eines Bonus-Malus-Systems würde zur weiteren
Pönalisierung von Betrieben beziehungsweise bürokratischen
Quotenmodellen für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer führen
und wäre dabei eine weitere bürokratische Hürde für die
Unternehmerinnen und Unternehmer. Vielmehr braucht es eine ehrliche
Auseinandersetzung mit den Regelungen im Pensionssystem selbst und
keine weiteren Belastungsfantasien.