Wien (OTS) – Qualitätsverbesserungen und Umbauten in der Hotellerie
sind derzeit
gefragter als Neubauten auf der grünen Wiese. Immer mehr Betriebe in
den alpinen Regionen stehen daher vor der strategischen Überlegung:
wie investiere ich unter den derzeit volatilen Marktbedingungen am
besten?
Eine durchdachte Revitalisierung ist weit mehr als ein optisches
Facelifting. Sie ist eine ökonomische Notwendigkeit, ein
Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb und ein Instrument zur
langfristigen Wertsteigerung der Immobilie. Angesichts sich immer
häufig wechselnder Marktbedingungen, steigender Gästeansprüche und
knapper Ressourcen verlagert sich der Fokus vieler Betriebe in der
alpinen Hotellerie von Neubauten hin zu qualitativen Umbauten- und
Renovierungen. Revitalisierungen werden in den nächsten Jahren eine
noch bedeutendere Rolle einnehmen, da die Raumordnung und
Bettengrenzen in einigen Bundesländern keine neuen Hotels zulassen
und ältere Bestandshotels unter Druck stehen. Dabei geht es nicht nur
um optisch wirksame Investitionen, sondern um gezielte Maßnahmen zur
Wertsteigerung, Differenzierung im Wettbewerb und Zukunftssicherung
des Betriebs. Zur Gretchenfrage wird allerdings zunehmend die
Finanzierung solcher Vorhaben.
Zwtl.: Wirtschaftlicher Mehrwert durch Substanzinvestitionen
Die Erneuerung eines Hotelzimmers kann die durchschnittliche ADR
(Average Daily Rate) um bis zu 20 % steigern – mit direktem Einfluss
auf den RevPAR (Revenue per available room). So kann ein Midscale-
Betrieb durch Investitionen von 30.000 Ꞓ pro Zimmer bei
gleichbleibender Auslastung jährlich fast eine halbe Million Euro
mehr Umsatz erzielen. Gleichzeitig steigt dadurch auch der
Immobilienwert spürbar.
Zwtl.: Renovierungskosten 2025: Benchmarks im Überblick
Die Investitionshöhe pro Zimmer bei Modernisierungen variiert je
nach Kategorie:
–
Economy : 8.000–15.000 Ꞓ
–
Midscale : 20.000–40.000 Ꞓ
–
Upscale : 50.000–90.000 Ꞓ
–
Luxury : bis zu 120.000 Ꞓ
Auch Gemeinschaftsbereiche wie Lobby, Spa oder F&B-Bereiche
verursachen hohe Kosten – besonders bei Premium-Konzepten. Eine
hochwertige Saunalandschaft mit Pool kann bis zu 500.000 Ꞓ kosten.
Investitionen in Technik (IT-Infrastruktur, Brandschutz etc.)
schlagen mit bis zu 1 Mio. Ꞓ zu Buche.
Zwtl.: Was treibt die Kosten 2025?
Die Kosten für Revitalisierungen im Jahr 2025 werden durch ein
Zusammenspiel mehrerer Faktoren beeinflusst. Starke Preisschwankungen
bei Baustoffen wie Holz, Stahl oder Smart-Technologien führen zu
hoher Volatilität, während sich die zuletzt angespannte Auftragslage
im Bauwesen teilweise entspannt – was punktuell Preisvorteile bringt.
Gleichzeitig gewinnen ESG-Kriterien an Relevanz und verursachen
zusätzliche, jedoch zukunftsorientierte Investitionen. Hinzu kommen
komplexe behördliche Vorgaben sowie regionale Besonderheiten,
insbesondere in alpinen Lagen, die Baukosten spürbar erhöhen.
Zwtl.: Neue Herausforderungen bei der Finanzierung
Trotz sinkender Leitzinsen erschweren regulatorische Vorgaben die
Finanzierung. Höhere Eigenkapitalanforderungen und strengere
Bonitätsprüfungen führen zu steigenden Kosten. Die Wahl der
Finanzierungsstruktur wird daher zur strategischen Entscheidung.
Folgende Aspekte sollten bei der Finanzierung beachtet werden:
1.
Fördermittel und AfA : Programme von Bund und Ländern (z. B. über
OeHT, AWS) unterstützen energetische Sanierungen, Digitalisierung und
Mitarbeiterinfrastruktur.
2.
Kurzfristige Finanzierungslinien : Working-Capital-Finanzierungen
überbrücken Liquiditätsengpässe – Vorsicht jedoch bei hohen Zinsen
und Nebengebühren für kurzfristige Finanzierungslinien.
3.
Zinsstruktur : Eine Kombination aus fixem und variablem Zinssatz
bietet Absicherung bei volatilen Märkten und sorgt für ein
ausgeglichenes Zinsrisiko.
4.
Finanzierungslaufzeit : Die Laufzeit der Finanzierung sollte
aufgrund der kurzen Investitionszyklen bei kleineren
Modernisierungsmaßnahmen maximal 10 bis 12 Jahre, bei umfangreicheren
baulichen Investitionen nicht mehr als 20 Jahre betragen.
Zwtl.: Erfolgsfaktoren für Revitalisierungsvorhaben
Eine präzise Investitionsplanung und professionelle Begleitung
sind entscheidend:
–
Laufendes Baukostenmanagement durch Architekten oder Planungsbüro
–
Notfallpuffer einkalkulieren (5 bis 15 % Baukostenüberschreitung)
–
Investitions-Planungsrechnung und Benchmark-Vergleich
Die Prodinger Tourismusberatung empfiehlt bei der Konzeption von
Bauvorhaben die
5 Schritte zum erfolgreichen Bauvorhaben einzuhalten.
Wer strategisch renoviert, bleibt wettbewerbsfähig. Renovierungen
sind kein Kostenfaktor, sondern Investitionen in Produktqualität,
Markenstärke und Gästebindung. In Zeiten wirtschaftlicher
Unsicherheit sichern sie langfristige Resilienz und schaffen ein
starkes Fundament für zukünftige Erfolge in der alpinen Hotellerie.
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