GRAS — Kein Cube ohne studentische Mitbestimmung

Wien (OTS) – Die geplante Bau des sogenannten „Quantum Cubes“ auf dem
Campus
Gelände der Universität Wien stößt bei Studierenden auf starke
Ablehnung. Scharf kritisiert werden vor allem die massive
Bodenversiegelung und der Verlust wertvoller Freiräume.

Die GRAS positioniert sich heute im Zuge einer Pressekonferenz
kritisch gegenüber dem Projekt.

„Wir haben uns heute hier gemeinsam auf dem Hof zwei des Campus
der Uni Wien eingefunden. Einem Ort, an dem die Grünfläche auf der
wir stehen bald einem Bauvorhaben weichen muss, welches zu keinem
Zeitpunkt mit den Interessen und Bedürfnissen der Studierenden
übereingestimmt wurde. Dieses Großprojekt wurde völlig intransparent
geplant – weder die ÖH noch Studierende am Campus wurden hier von dem
Rektorat in die Entscheidungsprozesse eingebunden“, äußert sich
Viktoria Kudrna, die bundesweite Spitzenkandidatin der GRAS, zu dem
Bauvorhaben.

Kühlende mikroklimatische Faktoren würden durch die geplante
Versiegelung der Grünflächen zerstört und der Studienalltag an dem
Standort hinsichtlich der unerträglichen Hitze an heißen Sommertagen
weiter erschwert.

Jenes Greenwashing beschränkt sich dabei jedoch nicht nur auf das
Cube-Projekt, sondern schreibt sich tief in die Strukturen der
österreichischen Hochschulen ein.

„Was wir hier am Campus der Uni Wien erleben, ist kein Einzelfall
– es ist ein Muster. Hochschulen in ganz Österreich schmücken sich
mit dem Begriff ‚Nachhaltigkeit‘ – doch was dahinter steckt, ist oft
nur heiße Luft“, so Ida Belaga, Spitzenkandidatin der Universität
Wien. „Wir halten es für fatal, Projekte wie den Cube in einen
angeblich klimaneutralen Deckmantel zu hüllen, welcher sich allein
auf unkonkrete Versprechungen und Floskeln stützt. Die Uni versucht
mit beschönigenden Berechnungen das Ausmaß der Versiegelung
herunterzuspielen. Doch wer sich den Plan genau ansieht, merkt
schnell: Diese Fläche ist weit mehr als nur ein ‚Rasenstück‘ – sie
ist ein sozialer Lern-, Lebens- und Begegnungsraum für Studierende,
und davon gibt es ohnehin schon viel zu wenige“, erläutert sie
weiter.

Die GRAS fordert ehrliche, konkrete Maßnahmen, welche sich nach
dem Ziel der Klimaneutralen Hochschulen 2030 richten. Viktoria Kudrna
appelliert: „Wir fordern, dass Hochschulen nicht länger Greenwashing
betreiben, sondern tatsächlich klimaneutral werden – durch echte
Investitionen in nachhaltige Infrastruktur, in sanfte Sanierung statt
Neubau, in den Ausbau von Entsiegelung und Begrünung. Hier fehlt es
offensichtlich an einer richtigen Prioritätensetzung. Wenn sowohl der
Staat als auch die Universitäten ihre finanziellen Mittel lieber an
Projekte wie den Lobautunnel oder den Cube allokieren als
zukunftsfähige Politik zu machen, dann wird auch das
Totschlagargument ‚Budgetloch’ nichtig“.

„Wir lassen uns unsere Freiflächen nicht einfach zubetonieren –
nicht ohne Widerstand. Und wenn dieser Cube gebaut wird, dann wird es
diesen Widerstand geben – von der GRAS, von der ÖH und von den vielen
Studierenden, die sich ihre Hochschule zurückholen wollen. Denn eines
ist klar: Hochschulen gehören nicht den Rektoraten – sie gehören
uns“, schließt Ida Belaga.