GPA-Teiber: „Wer Nulllohnrunden fordert, ignoriert, wer dieses Land am Laufen hält!“

Wien (OTS) – Mit scharfer Kritik reagiert Barbara Teiber, Vorsitzende
der
Gewerkschaft GPA, auf die Forderung von Ex-KTM-Aufsichtsrat Stephan
Zöchling nach Nulllohnrunden bei den kommenden
Kollektivvertragsverhandlungen. Im Interview mit oe24 ortet er in
zentralen sozialpolitischen Errungenschaften wie Urlaubs- und
Krankenstandsanspruch außerdem die Ursache aller Standortprobleme.

„Die Traumwelt von Herrn Zöchling kommt offenbar ganz ohne
Urlaub, ohne Krankenstand – und am besten auch ohne jede Lohn- oder
Gehaltserhöhung aus“, so Teiber. „Wer so etwas fordert, verkennt
völlig, was die Beschäftigten in Österreich tagtäglich leisten.“

Teiber betont: „Nulllohnrunden wären ein Schlag ins Gesicht für
alle, die in Zeiten von Inflation und Personalmangel längst an der
Belastungsgrenze arbeiten.“ Die GPA-Vorsitzende verweist auf aktuelle
Zahlen der Arbeiterkammer: „Jährlich leisten Arbeitnehmer:innen in
Österreich rund 169 Millionen Mehr- und Überstunden – ein erheblicher
Teil davon bleibt unbezahlt. Wer bei dieser Faktenlage pauschal auf
die arbeitende Bevölkerung zeigt, betreibt Stimmungsmache auf dem
Rücken jener, die das System tragen.“

Die GPA-Vorsitzende kritisiert auch die Abwertung
sozialpolitischer Errungenschaften: „Wenn Urlaubsansprüche,
Krankenstände oder Feiertage als Standortproblem dargestellt werden,
ist das ein Frontalangriff auf Rechte, die sich Arbeitnehmer:innen
über Jahrzehnte erkämpft haben.“

Abschließend stellt Teiber klar: „Es ist ein durchschaubares
Spiel: Immer, wenn es wirtschaftlich schwieriger wird, sollen die
Beschäftigten zahlen – mit weniger Lohn, weniger Freizeit, weniger
Rechten. Wir sagen ganz klar: Nicht mit uns!“