EU-Vereinfachungspaket: BIO AUSTRIA begrüßt Wille, Bio-Landwirtschaft zu stärken

Wien (OTS) – Für Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern sollen in Zukunft
Vereinfachungen
gelten, da sie bereits zertifiziert nach dem einzigen EU-weit
definierten Nachhaltigkeitsstandard für Landwirtschaft arbeiten. Dies
schlägt die Europäische Kommission in einem heute veröffentlichten
Vereinfachungspaket für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) vor. BIO
AUSTRIA begrüßt die Absicht der Europäischen Kommission, die Bio-
Landwirtschaft durch Anerkennung ihrer Umweltleistungen und
Vereinfachungen zu stärken, für die laufende Periode kommen diese
aber sehr spät, um noch für wesentliche Entlastungen auf den
Biobetrieben zu sorgen. Gleichzeitig appelliert BIO AUSTRIA die
Umweltambitionen in der Europäischen Agrarpolitik hochzuhalten Die
Reform der Agrarpolitik für die Periode ab 2028 muss auf ökologische,
ökonomische und soziale Nachhaltigkeit gleichermaßen ausgerichtet
werden.

In dem vorgestellten Vereinfachungspaket schlägt die EU-
Kommission vor, dass die Leistungen der Bio-Betriebe automatisch auf
bestimmte Mindestanforderungen hinsichtlich des guten
landwirtschaftlichen und ökologischen Zustands ( sogenannte „GLÖZ“-
Bestimmungen), die für konventionelle Betriebe konzipiert wurden,
angerechnet werden. Grund dafür ist, dass die Bio-Betriebe auf Basis
der EU Bio-Verordnung wirtschaften und bereits umfassende
Nachhaltigkeitsleistungen erbringen. Damit folgt die Europäische
Kommission einer Empfehlung des „Strategischen Dialogs“, einem von
Kommissionspräsidentin von der Leyen installierten Beratungsgremium:
Dieses empfiehlt einen „maßgeschneiderten Ansatz“, um Bürokratie für
landwirtschaftliche Betriebe abzubauen, die bereits aktiv zur
Reduzierung negativer externer Effekte beitragen und durch ein von
der EU anerkanntes System zertifiziert sind. Darüber hinaus sind eine
Vielzahl weiterer Vorschläge für Änderungen an der GAP enthalten,
unter anderem Vereinfachungen für Kleinbetriebe, aber auch
Vereinfachungen in der Verwaltung der Förderprogramme.

„ Die biologische Wirtschaftsweise als umfassende Agrarumwelt-
Maßnahme anzuerkennen ist längst überfällig. BIO AUSTRIA appelliert
die Umweltambitionen der Europäischen Agrarpolitik hochzuhalten und
weiter zu stärken. Entbürokratisierung und hohe Umweltambitionen sind
kein Widerspruch “, stellt BIO AUSTRIA Obfrau Barbara Riegler fest. „
Die Vorschläge kommen allerdings reichlich spät, um österreichische
Bio-Betriebe wesentlich zu entlasten “, so Riegler weiter. „ Mit der
Vision für die Landwirtschaft hat die Europäische Kommission im
Februar bereits die Diskussion über die Reform der GAP für die
Periode ab 2028 gestartet. Dabei muss die Agrarpolitik von Anfang an
so ausgerichtet werden, dass der nachhaltigere Weg auch als der
einfachere und ökonomisch attraktivere gestaltet wird “, betont
Riegler abschließend.