Wien (OTS) – Mehr als 20.000 Menschen aus aller Welt nahmen heute an
der
internationalen Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen
teil. Im 80. Jahr nach der Befreiung des Konzentrationslagers stand
die diesjährige Feier unter dem neuen Motto „Gemeinsam für ein
‚Niemals wieder!’“, das die Bedeutung von Solidarität und
gemeinschaftlichem Engagement für Demokratie und Menschenrechte
hervorhebt.
Die Internationale Gedenk- und Befreiungsfeier, organisiert vom
Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) in Zusammenarbeit mit dem Comité
International de Mauthausen (CIM), ist die größte Gedenkveranstaltung
dieser Art in Europa an einem ehemaligen Tatort des
Nationalsozialismus. Sie wurde erneut live und international auf
www.befreiungsfeier.at gestreamt sowie im ORF II übertragen.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen, seine Majestät König Felipe
VI. von Spanien sowie seine Ehefrau Königin Letizia, die Präsidentin
der Republik Kosovo Vjosa Osmani, Regierungsmitglieder,
internationale Delegationen und Überlebende nahmen teil, ebenso wie
tausende Jugendliche, die das Vermächtnis der Opfer weitertragen.
Auch die KZ-Überlebenden Hana Berger Moran, Eva Clarke und Mark
Olsky, die vor 80 Jahren in den letzten Kriegstagen zur Welt kamen
und nur wenig später aus dem KZ Mauthausen befreit wurden, nahmen
gemeinsam mit Zeitzeugin Katja Sturm-Schnabl an der Befreiungsfeier
in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen teil.
Ein starkes internationales Zeichen
Die diesjährige Befreiungsfeier war geprägt von einer
beeindruckenden internationalen Beteiligung – über alle
Altersgruppen. Das spanische Königspaar gedachte im Rahmen der
Internationalen Befreiungsfeiern den Opfern. Aber auch zahlreiche
Jugendliche aus vielen Ländern Europas sowie aus Übersee kamen nach
Mauthausen, um gemeinsam mit KZ-Überlebenden und Zeitzeug:innen,
internationalen und nationalen Delegationen und weiteren Gästen ein
sichtbares Zeichen für Erinnerung und Verantwortung zu setzen. Ihre
Anwesenheit unterstrich das zentrale Anliegen des Mauthausen
Komitees: die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und die Botschaft
„Gemeinsam für ein ‚Niemals wieder!’“ in die Zukunft zu tragen. Die
Befreiungsfeier begann auch dieses Jahr mit der mehrsprachigen
Verlesung des „Mauthausen-Schwurs“.
Tausende Jugendliche beteiligten sich aktiv an der Gedenkfeier,
unter anderem durch eine eigene Jugendgedenkfeier im ehemaligen
Steinbruch und der symbolischen Kranzniederlegungen der vielen
Jugenddelegationen am Ende des Gedenkzugs. Diese starke
internationale Jugendpräsenz machte einmal mehr deutlich, dass das
Vermächtnis der Überlebenden auch von der jungen Generation
entschlossen weitergetragen wird. Auch CIM-Präsident Guy Dockendorf
und MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi erinnerten in ihren Reden daran,
wie wichtig es sei, dass die nachfolgenden Generationen sich ihrer
Verantwortung bewusst sind.
Mernyi betonte: „Es gibt einen großen Unterschied zwischen uns
und den Menschen im Jahr 1938: Mag sein, dass einige unserer
Vorfahren bei der Machtergreifung durch Adolf Hitler nicht wissen
konnten oder wollten, wohin der Hass und die Spaltung führen wird.
Aber wir, heute, wissen es! Und dieses Wissen macht uns
verantwortlich für ein ‚Niemals wieder‘.“
Vielfältiges Gedenken – starkes Engagement
Die Moderation der Veranstaltung übernahmen erneut Konstanze
Breitebner und Mercedes Echerer. Musikalisch wurde die Feier von der
Militärkapelle Oberösterreich und der internationalen Band „Baba
Yaga“ begleitet.
Wie jedes Jahr fanden in ganz Österreich auch zahlreiche
Gedenkveranstaltungen an den Orten ehemaliger Außenlager statt. Das
MKÖ bietet mit seinen vielfältigen Bildungs- und Erinnerungsprojekten
Jugendlichen die Möglichkeit, sich intensiv mit der Geschichte
auseinanderzusetzen und so die Zukunft aktiv mitzugestalten.
Das Mauthausen Komitee Österreich erreichte auch dieses Jahr beim
Virtuellen Gedenken eine große Resonanz mit einer Bandbreite an
Statements für ein gemeinsames „Niemals wieder“.
Der Blog des Mauthausen Komitees zum Gedenkjahr 2025 läuft noch
bis Jahresende mit verschiedensten Beiträgen zum thematischen
Schwerpunkt.
Fotos und weitere Pressematerialen stehen hier zum Download zur
Verfügung. (C) MKÖ / Alissar Najjar
Über das Mauthausen Komitee Österreich:
Das MKÖ setzt das Vermächtnis der Überlebenden fort, indem es
Erinnerungsarbeit leistet und konsequent gegen Rechtsextremismus,
Antisemitismus und Rassismus auftritt. Ein besonderer Fokus liegt auf
der Arbeit mit Jugendlichen: Über 180.000 junge Menschen nahmen
bereits an Workshops, Trainings und Bildungsangeboten des MKÖ teil.