Hamburg (OTS) – Die dpa-Gruppe blickt auf ein gemischtes
Geschäftsjahr 2024 zurück:
Auf Konzernebene weist die dpa einen moderaten Umsatzrückgang aus,
während die Kerngesellschaft Deutsche Presse-Agentur GmbH gewachsen
ist und einen stabilen Gewinn erwirtschaftet hat. Der Konzernumsatz
ging auf 161,5 Millionen Euro zurück (2023: 165,9 Millionen Euro).
Grund dafür ist insbesondere der Rückgang des umfangreichen
Projektgeschäfts nach dem Ende von Corona. Die dpa GmbH konnte ihren
Umsatz dagegen auf 105,5 Millionen Euro steigern (Vorjahr: 104,3
Millionen Euro). Beim Ergebnis konnte das gute Niveau mit 1,4
Millionen Euro gehalten werden (2023: ebenfalls 1,4 Millionen Euro).
Das gab Deutschlands größte Nachrichtenagentur heute bei ihrer 76.
Gesellschafterversammlung in Hamburg bekannt.
„Die dpa blickt insgesamt auf ein erfolgreiches Jahr zurück“,
sagt dpa-CEO Peter Kropsch. „Wir haben in der Kerngesellschaft trotz
wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen ein Umsatzwachstum
erzielt und unser Ergebnis gehalten. Daneben haben wir intensiv in
die Zukunftstechnologie KI investiert, ein KI-Team implementiert und
sind bereits mit ersten Produkten erfolgreich am Markt präsent. Auf
Konzernebene konnte der Rückgang des coronabedingten
Projektgeschäftes, das wesentlich in der dpa-Beteiligung mecom
angesiedelt war, nicht vollständig aufgefangen werden.“
Die Tochtergesellschaften der dpa haben in ihren jeweiligen
Bereichen bemerkenswerte Resultate erzielt. So konnte die auf PR-
Dienstleistungen spezialisierte news aktuell erneut den größten
Beitrag zum Erfolg der dpa-Gruppe erwirtschaften. Der Bild-Tochter
dpa Picture-Alliance gelang es in einem wettbewerbsintensiven Markt,
Umsatz und Gewinn spürbar zu steigern. Die dpa-infocom hat mit ihren
Datenprodukten trotz umfangreicher interner Umstrukturierungen erneut
ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Damit stellen die
Tochtergesellschaften wie auch in den Vorjahren eine wesentliche
Säule für die positive Performance des dpa-Konzerns dar.
„Mit Ampel-Aus, US-Wahlkampf und den anhaltenden Kriegen in der
Ukraine und in Gaza haben wir ein überaus intensives Nachrichtenjahr
hervorragend bewältigt. Die publizistische Kraft und die Qualität der
Agentur haben sich erneut bewährt“, sagt dpa-Chefredakteur Sven
Gösmann. „Mit dem Roll-out unseres multimedialen Produktionssystems
Rubix und Fokus auf die Entwicklung unseres Video-Angebots haben wir
unsere Digital-First-Strategie erfolgreich vorangetrieben.“
Innovationen und digitale Transformation im Fokus
Die dpa hat 2024 auf technologische Innovationen gesetzt. In
Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen KI-Unternehmen You.com wurde
ein eigenes RAG-Modell (Retrieval Augmented Generation) entwickelt,
das Redakteurinnen und Redakteuren eine effiziente Recherche in dpa-
Inhalten ermöglicht. Der eigens entwickelte KI-Rechercheassistent
funktioniert dabei wie eine Antwortmaschine. In diesem Zusammenhang
wurde die zentrale Plattform dpa-news umfassend modernisiert und im
ersten Quartal 2025 erfolgreich an den Markt gebracht.
Einen weiteren Meilenstein stellt die Einführung des
Produktionssystems Rubix dar. Dessen Digital-First-Ansatz optimiert
die Zusammenarbeit innerhalb der Redaktion und bildet das Rückgrat
des neuen multimedialen Basisdienstes.
Internationaler Ausbau und strategische Partnerschaften
Auch international hat die dpa ihre Aktivitäten intensiviert.
Gemeinsam mit der Nachrichtenagentur AP wurde der arabischsprachige
Dienst „Global Arabic News Service“ ins Leben gerufen, der
europäische und globale Perspektiven vereint. Die Redaktion ist in
einem gemeinsamen Hub in Kairo angesiedelt. Darüber hinaus erhöhte
die dpa ihre Beteiligung an der britischen
Wirtschaftsnachrichtenagentur Alliance News auf 10,7 Prozent (vorher
3,9 Prozent), um ihre Präsenz im Bereich globaler Finanzinformationen
zu stärken.
Das Projekt „European Newsroom“ (enr), das den Austausch zwischen
europäischen Nachrichtenagenturen fördert, konnte ebenfalls erweitert
werden. Mittlerweile sind 23 Agenturen Teil dieser Initiative, die
von der Europäischen Kommission unterstützt wird.
75 Jahre dpa: Ein Jubiläum im Zeichen der Pressefreiheit
2024 feierte die dpa ihr 75-jähriges Bestehen mit einer Reihe von
Veranstaltungen. Besonderes Highlight war das Newscamp „Deine
Nachrichten, Deine Zukunft“, bei dem rund 300 Schülerinnen und
Schüler sich mit Themen wie Desinformation und Pressefreiheit
auseinandersetzten. Zudem wurde das wissenschaftliche Werk „Im Dienst
der Nachricht“ vorgestellt, das die Geschichte der dpa seit ihrer
Gründung im Jahr 1949 beleuchtet.
Geschäftsbericht 2024 mit Leitthema KI
Der aktuelle Geschäftsbericht behandelt das Thema Künstliche
Intelligenz und zeigt die KI-Strategie der Agentur zusammen mit
konkreten Handlungsfeldern. Ebenso wird der Einsatz von KI bei
Faktenchecks beschrieben. Eine Fotostrecke verdeutlicht, warum es
trotz aller Offenheit gegenüber der neuen Technologie weiterhin auf
journalistische Werte ankommt. Dies dokumentiert der Geschäftsbericht
am Beispiel der unersetzlichen Arbeit von Fotografinnen und
Fotografen der dpa, die Tag für Tag authentische und faktentreue
Bilder von Ereignissen und Menschen liefern.
Über dpa:
Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) wurde 1949 gegründet und gehört
zu den weltweit führenden unabhängigen Nachrichtenagenturen. dpa
beliefert Medien, Unternehmen und Organisationen mit redaktionellen
Angeboten. Dazu zählen Texte, Fotos, Videos, Grafiken,
Hörfunkbeiträge und andere Formate. Als international tätige Agentur
berichtet dpa in sieben Sprachen. Rund 1000 Journalistinnen und
Journalisten arbeiten weltweit an etwa 140 Standorten. Gesellschafter
der dpa sind rund 170 deutsche Medienunternehmen. Die
Zentralredaktion der dpa unter der Leitung von Chefredakteur Sven
Gösmann befindet sich in Berlin. Die Geschäftsführung um ihren
Vorsitzenden Peter Kropsch ist am Unternehmenssitz in Hamburg tätig.
Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Daniel Schöningh (CEO Ippen-
Mediengruppe, München).
Im In- und Ausland vertrauen Medien unterschiedlicher
redaktioneller Ausrichtung der überparteilichen, neutralen und
verifizierten Berichterstattung der dpa. Die dpa arbeitet nach den in
ihrem Statut festgelegten Grundsätzen: unabhängig von
Weltanschauungen, Wirtschaftsunternehmen oder Regierungen.
Finanzielle Zuwendungen von staatlichen Stellen, Unternehmen und
Privatpersonen lehnt die dpa ab. Projektgebundene Förderungen nimmt
die dpa lediglich in einigen wenigen ausgesuchten Fällen und nach
sorgfältiger Prüfung an. Eine Auflistung dieser Projekte ist auf
unserer Website zu finden.