„Die Geheimnisse der Alpenseen – Expedition in die Tiefe“: „Universum“ auf Spurensuche in der Welt alpiner Gewässer

Wien (OTS) – Im flachen Morgenlicht durchschneiden zwei Hechte fast
lautlos das
Wasser. Ihr Tanz beginnt langsam, kraftvoll – eine fließende
Choreografie zwischen Lichtreflexen und Nebelschwaden. Die neue
„Universum“-Dokumentation „Die Geheimnisse der Alpenseen – Expedition
in die Tiefe“ von Jan Haft (ORF-Bearbeitung: Judith Doppler) begibt
sich am Dienstag, dem 20. Mai 2025, um 20.15 Uhr in ORF 2 und auf ORF
ON auf eine eindrucksvolle Spurensuche in die Welt alpiner Gewässer.
Einmal ruhig und spiegelnd, dann wieder aufgewühlt vom Wind – die
Seen prägen die Berglandschaft, sind in ständiger Wechselwirkung mit
ihrer Umgebung und bergen ein vielfältiges Innenleben, das erst auf
den zweiten Blick sichtbar wird.

Die Reise beginnt im Osten, im Salzkammergut, führt über den
Traunsee und den sagenumwobenen Alatsee bis zum gewaltigen Bodensee
im Westen. Dabei ist das Farbenspiel dieser Wasserwelten so
vielfältig wie ihre Entstehungsgeschichte – türkisblau, glänzend oder
manchmal tiefviolett. Jede von ihnen besitzt ihren eigenen Charakter.
Inmitten dieser Ökosysteme zeigen sich seltene Verhaltensweisen:
Flussbarsche, die ihre Eier an von Algen überwucherten Steinen
ablegen, und Stichlingsmännchen, die mit großem Einsatz kunstvolle
Nester bauen. Doch auch an der Basis dieser Lebensräume herrscht
ständige Bewegung: Kaum geschlüpft, ziehen Krötenlarven in Schwärmen
durchs Flachwasser und raspeln mit feinen Mundwerkzeugen Algen von
Pflanzenstängeln und Steinen. Unter dem Mikroskop schimmern die
filigranen Algenfäden in intensiven Farben – eine Folge mineralischer
Ablagerungen, die sie wie winzige Kunstwerke erscheinen lassen. Und
doch: Sie enden als Nahrung im Maul der hungrigen Kaulquappen. Denn
nur durch ständiges Fressen sammeln die Larven genug Energie, um sich
schließlich zur Kröte zu verwandeln. Die Dokumentation macht
sichtbar, wie vielgestaltig das Leben an den Ufern ist – Schauplätze,
an denen nicht immer klar ist, wer Jäger ist und wer Beute. Selbst
kleinste Organismen erweisen sich hier als unverzichtbare Bausteine
im empfindlichen Gefüge unter der Wasseroberfläche.

Dem renommierten und vielfach ausgezeichneten Naturfilmer Jan
Haft gelingen in der Alpenregion zwischen Österreich und Deutschland
eindrucksvolle Aufnahmen von Landschaften und ihren tierischen
Bewohnern – über und unter Wasser. Dabei wird nicht nur die Schönheit
dieser Welt spürbar, sondern auch, wie verletzlich ihr ökologisches
Gleichgewicht ist. Die Alpenseen sind entscheidend für die Zukunft
der Landschaften – als Wasserspeicher, Rückzugsräume und biologische
Taktgeber. Gleichzeitig hüten sie unsere Vergangenheit. Mit neuester
Technik und Tauchdrohnen entstehen erstmals Bilder von Orten, die
noch nie ein Mensch betreten hat, und kommen Objekte ans Licht, die
jahrzehntelang verborgen waren. Sie geben Einblick in eine andere
Zeit. Dazu zählt die „Jura“, ein Schaufelraddampfer, der 1864 nach
einer Kollision sank und heute in rund 38 Metern Wassertiefe vor
Bottighofen im Bodensee liegt. Oder der Fiat Topolino, der in den
1950er Jahren auf den Seeboden geriet und seit damals wie eingefroren
unter Wasser ruht. Und die eindrucksvolle Installation aus 111
Holzpfählen im Attersee erinnert an ebenso viele Pfahlbausiedlungen
im Alpenraum, die heute Teil des UNESCO-Weltkulturerbes sind.

Die „Universum“-Dokumentation „Die Geheimnisse der Alpenseen –
Expedition in die Tiefe“ zeigt diese Gewässer nicht nur als
malerische Kulisse, sondern als dynamisches Gefüge voller Leben – und
offenbart mit dem Blick unter die Oberfläche eine Welt, die sonst
verborgen bliebe.

„Die Geheimnisse der Alpenseen – Expedition in die Tiefe“
entstand als Koproduktion von ARTE, WDR, ORF und Nautilus Film.