Caritas schlägt Alarm: „Ob in Gaza oder im Südsudan – wir haben Hunger satt!“

Wien (OTS) – 3.000 Kirchenglocken, die diesen Freitag in 3.000
Pfarren in ganz
Österreich zur selben Zeit für fünf Minuten läuten, machen auf eine
katastrophale Situation aufmerksam: „Über 730 Millionen Menschen
weltweit leiden aktuell an Hunger, Tendenz steigend. Kriege,
Konflikte, wirtschaftliche Notlagen und allen voran auch die
Klimakrise führen zu immer mehr Ernährungsunsicherheit, Hunger,
Verzweiflung und vermeidbaren Todesfällen. Es ist einfach
unerträglich, wenn Hunger als Waffe eingesetzt wird. Beinahe täglich
erreichen uns Berichte aus dem Gazastreifen von Toten an
Essensausgabestellen und Bilder von abgemagerten Kindern sorgen für
Entsetzen. Das Leid ist kaum in Worte zu fassen! Wir sind wütend
darüber, dass so viele Menschen einen sinnlosen, vermeidbaren Tod
sterben müssen. Wenn im Jahr 2025 ein Kind an Hunger stirbt, ist das
Mord“, betont Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien,
der gemeinsam mit Dompfarrer Toni Faber und Klimaexpertin Helga Kromp
-Kolb die Glocken im Wiener Stephansdom zum lautstarken Appell gegen
den Hunger erklingen lässt. „Die aktuelle Situation – etwa in Gaza,
im Südsudan und vielen anderen Ländern – ist mehr als dramatisch.
Dabei ist Hunger ein lösbares Problem: Bis zur Corona-Krise ist es
der internationalen Staatengemeinschaft und Hilfsorganisationen
gelungen, den Hunger weltweit maßgeblich zu reduzieren. Das zeigt
deutlich: Hunger ist kein Naturgesetz. Mit dem Glockenläuten wollen
wir genau darauf aufmerksam machen, noch mehr Engagement von der
Politik einfordern und um dringend benötigte Spenden bitten.“

Für Kromp-Kolb und Schwertner steht fest: Die Klimakrise ist
neben kriegerischen Konflikten eine der Hauptursachen von Hunger und
Unterernährung. Und sie trifft die ärmsten Länder der Welt am
stärksten. „Damit leiden jene Menschen, die die Klimakrise am
wenigsten verursacht haben, am meisten darunter.“ Den Zusammenhang
von Klimakrise und Hunger beschreibt Kromp-Kolb, die sich seit
Jahrzehnten mit dem Thema beschäftigt, so: „Man kann Klimakrise und
Hunger nicht trennen. Jedes halbe Grad Temperaturerhöhung vergrößert
den Hunger, jede Schwächung oder Verstärkung des Monsuns schafft
Dürre oder Überschwemmungen und damit Hungersnöte.“

Globale Solidarität auf dem Rückzug

Obwohl die Not in vielen Ländern steigt, wird internationale
Hilfe massiv gekürzt. Durch die Einstellung der US
Entwicklungsbehörde US AID verlieren zahlreiche Hilfsprogramme einen
Großteil ihrer Finanzierung oder fallen ganz weg. Menschen in akuter
Not werden plötzlich sich selbst überlassen, mit fatalen Folgen.
Einer kürzlich erschienene Studie zufolge könnten aufgrund der
Kürzungen bis 2030 mehr als 14 Mio. Menschen sterben, darunter rund
4,5 Mio. Kinder im Alter von unter 5 Jahren. „Das dürfen wir nicht
hinnehmen!“, mahnt Schwertner. „Dass nun auch zahlreiche europäische
Staaten – nicht zuletzt Österreich – Mittel für die
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfen kürzen, ist
inakzeptabel. Unser dringender Appell an die Bundesregierung lautet,
den Kampf gegen den Hunger zur politischen Priorität zu machen, das
neue Dreijahresprogramm der Entwicklungszusammenarbeit rasch zu
beschließen und das Engagement deutlich zu verstärken.“

Steigender Spendenbedarf für Caritas Hungerhilfe

Trotz weltweiter Kürzungen bleibt die Caritas engagiert – an der
Seite der lokalen Partnerorganisationen. „Als Caritas helfen wir bei
akutem Hunger – etwa im Südsudan. Wir versorgen dank Spenden aus
Österreich unterernährte Kleinkinder in Ernährungszentren und ältere
Kinder in Schulen mit täglich warmen Mahlzeiten. Wir helfen mit
Schulungen in nachhaltiger Landwirtschaft, mit Saatgut und
hochwertigem Werkzeug und Katastrophenschutzvorsorge. Wir
unterstützen Frauen dabei, durch den Verkauf eigener Produkte ein
Einkommen zu erwirtschaften, unabhängig zu sein und ihre Familien
versorgen zu können“, fasst Schwertner zusammen. „Bitte unterstützen
Sie uns dabei. Jede Spende zählt und macht satt!“

Online spenden im wirhelfen.shop der Caritas:

Mit 2 Euro schenken Sie einen Ziegel für den Bau einer Schule im
Südsudan

Mit 20 Euro schenken Sie Kindern im Südsudan warme Mahlzeiten für
ein Monat

Mit 28 Euro helfen Sie einer Familie für ein Jahr mit
dürreresistenterem Saatgut, Werkzeug und Schulungen

Foto-Download: https://wolke.caritas-wien.at/s/6iJcoRExRCdjGNs (
Passwort: Hungerhilfe)

Caritas Spendenkonto

Erste Bank
BIC: GIBAATWWXXX
IBAN: AT47 2011 1890 8900 0000

Kennwort: Hungerhilfe