Wien (OTS) – „Die EU-Kommission hat in den letzten Monaten einen
Prozess
angestoßen, um die EU wettbewerbsfähiger und widerstandsfähiger zu
machen. Das sind erste positive und richtige Schritte. Es wird nun
auf die bevorstehende dänische Ratspräsidentschaft ankommen, diesen
Prozess weiter zu vertiefen und konkrete Schritt zu erarbeiten“,
erklärt Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV),
anlässlich des Treffens der Präsidentinnen und Präsidenten der
europäischen Arbeitgeber- und Industrieverbände (Council of
Presidents of BusinessEurope – COPRES) in Kopenhagen. Im Mittelpunkt
der Beratungen standen zentrale Maßnahmen, um die Wirtschaft aber
auch die EU insgesamt zu stärken sowie ein Austausch mit dem
dänischen Minister für Industrie, Wirtschaft und Finanzen Morten
Bødskov und dem EU-Kommissar für Wohnen und Energie Dan Jørgensen.
Abgerundet wurde das Programm mit einem Besuch des dänischen
Königspaars.
Von besonderer Bedeutung ist es, die EU wieder zu einem
attraktiven Standort für Innovationen und Investitionen zu machen.
Dazu braucht es unter anderem eine innovationsfreundliche Regulatorik
und auch ein gut ausgestattetes EU-Budget für Forschung und
Innovation. „Der deutliche Rückgang von ausländischen
Direktinvestitionen in die EU und die Gründe dafür müssen angesichts
geopolitischer Verwerfungen mehr denn je Auftrag für tiefgreifende
Änderungen sein“, mahnt Knill. Komplexe Regelungen, bürokratische
Hürden, unterschiedliche nationale Regelungen und schwer
durchschaubare Vorschriften behindern Investitionen und hemmen das
wirtschaftliche Wachstum.
Rahmenbedingungen müssen wieder verlässlich sein
Die Prioritätensetzung ist deshalb klar: Neue Freihandelsabkommen
müssen etwa mit Indien oder den ASEAN-Staaten abgeschlossen werden –
bei Mercosur und Mexiko braucht es eine rasche Ratifizierung. Die
kürzlich vorgestellte EU-Binnenmarktstrategie muss mit Inhalten und
konkreten Handlungsaufträgen gefüllt werden – wir wissen seit
Jahrzehnten, wo die Potenziale liegen, diese müssen nun auch
konsequent angegangen werden. Bei der Senkung der Energiekosten und
dem Ausbau erneuerbarer Energien braucht es konkrete und effektive
Maßnahmen. Weitgehende Vereinfachungen braucht es bei der
Lieferkettenrichtlinie, der Nachhaltigkeitsberichterstattung oder
beim CO2-Grenzausgleichssystem. Der Aufbau einer europäischen
Sicherheits- und Verteidigungsindustrie ist ebenso wichtig, um die
Industrie wieder zu stärken. „Wir müssen zurück zu Rahmenbedingungen,
mit denen die Unternehmen erfolgreich wirtschaften können und
Investitionen sowie Innovationen ankurbeln, nur so können wir wieder
ganz vorne mitspielen“, appelliert Knill.
Über BusinessEurope
BusinessEurope, Europas bedeutendster Arbeitgeberdachverband,
vertritt mehr als 25 Millionen kleine, mittlere und große Unternehmen
in Europa. Der Verband vereint 42 Arbeitgeber- und Industrieverbände
aus 36 Ländern und ist offizieller Arbeitgeberpartner des
Europäischen Sozialen Dialoges. Die IV wurde bereits im Jahr 1986,
also neun Jahre vor dem österreichischen EU-Beitritt, als offizielle
und einzige Vertreterin Österreichs Mitglied.
Die Kopenhagen Deklaration von BusinessEurope finden Sie hier .