AIT und wings4innovation identifizieren potenzielle Zielmoleküle für neue Therapien

Wien (OTS) – Die Entwicklung wirksamer und gut verträglicher
Krebstherapien stellt
nach wie vor eine große Herausforderung dar. Expert:innen der Unit
Molecular Diagnostics des AIT Center for Health and Bioresources
identifizieren vielversprechende Proteine, die das Immunsystem bei
Darmkrebs offenbar als „fremd“ erkennt. Diese sogenannten
tumorassoziierten Antigene ermöglichen neue Ansätze für den
therapeutischen Einsatz. Aus der Kooperation mit der wings4innovation
GmbH (w4i), der österreichischen Tochter der KHAN Technology Transfer
Fund I GmbH & Co KG (KHAN-I), resultierte ein besonders interessantes
erstes Target, das nun als Basis für die Entwicklung eines
spezifischen therapeutischen Antikörpers dient.

Darmkrebs gehört zu den weltweit häufigsten und schwerwiegendsten
Krebserkrankungen. Herkömmliche Behandlungsmethoden stoßen oft an
ihre Grenzen, da sie zum einen keinen Erfolg zeigen und zum anderen
starke Nebenwirkungen hervorrufen können. Die Notwendigkeit neuer,
gezielt wirkender Therapeutika ist daher groß. Um neue molekulare
Angriffspunkte zu identifizieren, wendet das AIT eine differenzierte
Untersuchungsmethode an, bei der das Antikörperprofil in Plasmaproben
von Patient:innen und von gesunden Personen verglichen wird. Auf
diese Weise lassen sich Proteine aufspüren, die vom Immunsystem bei
Tumorerkrankungen als „fremd“ erkannt werden – wichtige
Ausgangspunkte für die gezielte Entwicklung neuer Therapien.

Zwtl.: Von der Proteinanalyse zum potenziellen Medikament

„ 97 potenzielle Zielmoleküle (Targets) wurden vom AIT
identifiziert und von w4i umfassend analysiert und bewertet. Dabei
wurden unter anderem die therapeutische Umsetzbarkeit, Relevanz für
Krankheitsverlauf und Prognose sowie mögliche Patentierungsstrategien
berücksichtigt. “ erklärt Dirk Holste, Deputy Head of Center for
Health and Bioresources am AIT.Aus dieser Analyse ging ein Protein
als besonders vielversprechendes Target hervor. Im Rahmen eines
ersten Einzelprojekts wird KHAN-I gemeinsam mit AIT und w4i daher
einen spezifischen therapeutischen Antikörper gegen dieses Protein
entwickeln. Ziel ist es, die Wirksamkeit dieses Antikörpers in
geeigneten Modellsystemen zu demonstrieren und eine humanisierte
Version herzustellen, die im nächsten Schritt an die klinische
Forschung herangeführt werden kann.

Derzeit werden aus der von AIT definierten Targetliste weitere
vielversprechende Targets anhand aktueller Daten bewertet. Zudem
plant w4i in Zusammenarbeit mit AIT zusätzliche Daten aus klinischen
Proben zu erheben, um diese Targets für weitere therapeutische
Anwendungen zu evaluieren. „Wir wertschätzen die Vorarbeiten des AITs
und sehen einen besonderen Mehrwert darin, dass die potentiellen
Targets aus Untersuchungen mit Patientenmaterial stammen“ , sagt
Peter Nussbaumer, Geschäftsführer von w4i und Mitglied des
Fondsmanagements bei KHAN-I.

Zwtl.: Perspektiven für die österreichische Forschungslandschaft

Die Zusammenarbeit zwischen dem AIT Center for Health and
Bioresources und w4i/KHAN-I zeigt exemplarisch, wie validierte
Forschungsergebnisse durch die Kopplung mit Technologietransfer und
bereitgestellten Investitionsfond für Risikominderung schrittweise in
neue Therapiekonzepte umgesetzt werden können. Damit werden neue
Ansätze in der pharmakologischen Forschung auf den Weg gebracht, die
zukünftig zu verbesserten Behandlungsmöglichkeiten führen können.

AIT ist Partner im österreichischen Netzwerk der mit w4i/KHAN-I
kooperierenden Forschungsinstitutionen und hat die Etablierung der
Rahmenbedingungen aktiv unterstützt.

wings4Innovation GmbH: https://w4i.org/

KHAN Technology Transfer Fund I GmbH & Co KG: https://khanu.de