Dara Award: EU-Holzbaupreis 2026 – Chance für Österreich

Redaktion

Österreichs Holzbau erhält neuen Rückenwind: Am 11. Dezember 2025 wurde bekannt, dass die Europäische Holzpolitikplattform WoodPoP den neuen Dara Award startet – eine europaweite Auszeichnung für Exzellenz in Holzbau und Nachhaltigkeit. Diese Nachricht ist für Bauwirtschaft, Architektur und Gemeinden in Österreich besonders relevant, weil die Initiative von Österreich und Finnland getragen wird und heimische Betriebe, Planerinnen und Planer sowie Forschungseinrichtungen seit Jahren als Vorreiter gelten. Die Premiere des Preises findet am 26. November 2026 in Prag statt und setzt ein Signal, das weit über die Branche hinausreicht: Holz als klimafitter Baustoff rückt ins Zentrum der europäischen Bauzukunft.

Was der Dara Award für den Holzbau in Österreich bedeutet

Die Europäische Holzpolitikplattform WoodPoP wurde von Österreich und Finnland initiiert und vereint Regierungsvertreterinnen und Regierungsvertreter aus 27 Ländern sowie Partner aus Wissenschaft und Industrie. Mit dem neuen Dara Award stellt WoodPoP Projekte ins Rampenlicht, die Holz als Werkstoff intelligent, nachhaltig und innovativ einsetzen. Für Österreich ist das mehr als Symbolik: Es ist eine Bühne, auf der heimische Holzarchitektur, Ingenieurkunst und nachhaltige Baupraxis europaweit Anerkennung finden können.

Der Hintergrund: Holz speichert Kohlenstoff, ist nachwachsend und lässt sich in zirkulären Wertschöpfungsketten wiederverwenden. Der Preis ist deshalb konsequent auf vier Bewertungssäulen aufgebaut – Design und Konstruktion, Holznutzung und Innovation, Nachhaltigkeit sowie gesellschaftliche Wirkung. Ein zusätzlicher Publikumspreis via Online-Abstimmung erhöht die Sichtbarkeit. Die ersten Preisträgerinnen und Preisträger werden am 26. November 2026 in Prag ausgezeichnet.

Österreichs Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft, Norbert Totschnig, betont die Doppelwirkung: Holzbau fördert Klimaschutz und Wirtschaftswachstum und zeigt das Können heimischer Fachleute. Auch Tschechiens Landwirtschaftsminister Marek Výborný unterstreicht die gesundheitlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Vorteile von Holzbauten und freut sich über die Austragung der Premiere in Prag. Diese Stimmen zeigen, wie breit der Ansatz gedacht ist: Es geht um Technik, Klima, Wohnen, Gesundheit – und um eine breite Allianz für nachhaltiges Bauen.

Teilnahmebedingungen und Kategorien im Überblick

Für den Dara Award können fertiggestellte Projekte eingereicht werden, die Holz in den Mittelpunkt von Entwurf und Ausführung stellen. Zugelassen sind Wohnbauten, Nichtwohngebäude, Infrastruktur-Projekte sowie Renovierungen und Erweiterungen. Die Projekte müssen bis spätestens 31. März 2026 abgeschlossen sein. Sie müssen in einem der teilnehmenden Länder realisiert worden sein; Projekte außerhalb sind zulässig, wenn sie von einem Unternehmen mit Sitz in einem teilnehmenden Land geleitet wurden.

Die nationalen WoodPoP-Vertreterinnen und -Vertreter können bis zu zwei Projekte nominieren; eine dritte Nominierung ist möglich, sofern eine andere Typologie abgedeckt wird. Bewertet wird anonym entlang der vier Dimensionen. Zusätzlich wird ein Publikumspreis via Online-Voting vergeben. Nominiert zu sein, bedeutet übrigens bereits Sichtbarkeit: Projekte werden in der WoodPoP Hall of Fame präsentiert, auf der Website und in Social Media gezeigt und in Publikationen aufgegriffen.

Fachbegriffe verständlich erklärt

Zirkuläre Bioökonomie

Die zirkuläre Bioökonomie verbindet zwei Konzepte: Bioökonomie beschreibt eine Wirtschaftsweise, die biologische Ressourcen nutzt – etwa Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Zirkularität bedeutet, Produkte und Materialien möglichst lange im Kreislauf zu halten, also wiederzuverwenden, zu reparieren, zu recyceln oder in neue Anwendungen zu überführen. Bei Holz im Bau heißt das: Bauteile werden so geplant, dass sie demontierbar sind, Sortenreinheit fördern und als Sekundärrohstoff erneut in Bauprojekte einfließen. So werden Abfall und Emissionen reduziert, Wertschöpfung bleibt lokal, und die Klimawirkung verbessert sich über den gesamten Lebenszyklus.

Lebenszyklusanalyse (LCA)

Die Lebenszyklusanalyse ist eine Methode, um die Umweltwirkungen eines Produkts oder Bauwerks ganzheitlich zu beurteilen – von der Rohstoffgewinnung über Produktion, Transport und Nutzung bis zum Rückbau und zur Wiederverwertung. Eine LCA für einen Holzbau berücksichtigt unter anderem den biogenen Kohlenstoffspeicher im Holz, den Energiebedarf in der Herstellung von Bauteilen und die Emissionen während der Nutzungsphase. Ziel ist es, objektiv zu vergleichen, welche Bauweise unter realistischen Annahmen die geringsten Umweltwirkungen hat. In der Praxis wird die LCA zunehmend zum Standard in Ausschreibungen und Zertifizierungen.

Kohlenstoffspeicher

Ein Kohlenstoffspeicher ist ein Reservoir, das Kohlendioxid in Form von Kohlenstoff bindet und über lange Zeit festhält. Bäume nehmen während des Wachstums CO₂ aus der Luft auf und speichern es im Holz. Wird Holz zu Bauteilen verarbeitet, bleibt dieser Kohlenstoff für Jahrzehnte im Gebäude gebunden. Damit fungieren Holzhäuser als temporäre Speicher und entlasten die Atmosphäre. Wichtig ist, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt und am Lebensende wiederverwendet oder stofflich recycelt wird. So verlängert sich die Speicherdauer und der Netto-Klimanutzen steigt.

Brettsperrholz (CLT)

Brettsperrholz, international als Cross-Laminated Timber (CLT) bekannt, ist ein industriell gefertigtes Massivholzprodukt. Mehrere Lagen von Holzlamellen werden kreuzweise verleimt. So entsteht eine formstabile Platte, die Lasten in zwei Richtungen tragen kann. CLT ermöglicht mehrgeschossigen Holzbau, große Spannweiten und schnelle Montagezeiten durch vorgefertigte Elemente. Für Laien hilft das Bild vom Lego-Prinzip: Wände und Decken kommen maßgenau auf die Baustelle, werden verschraubt und bilden in kurzer Zeit tragfähige Strukturen – präzise, sauber und mit geringerer Lärmbelastung.

NEB Compass

Der NEB Compass ist ein Rahmenwerk des Neuen Europäischen Bauhauses (NEB), das Projekte anhand von drei Werten – schön, nachhaltig, gemeinsam – und drei Prinzipien – Transdisziplinarität, Partizipation, Mehrebenensystem – beurteilt. Für Holzbauprojekte bedeutet das: Sie sollen funktional und gestalterisch überzeugen, ökologisch verantwortungsvoll sein und Menschen einbinden, die die Gebäude nutzen. Das Leitbild fördert Lösungen, die Technik, Kultur und Gesellschaft verbinden. So werden Bauwerke nicht nur effizient, sondern auch identitätsstiftend und inklusiv.

Baukostenindex

Der Baukostenindex misst die Preisentwicklung im Bauwesen. Für Auftraggeberinnen und Auftraggeber ist er eine Orientierung, wie sich Material- und Lohnkosten verändern. Im Holzbau spielen neben Rohholzpreisen auch die Kapazitäten in Sägewerken, die Nachfrage nach Holzprodukten und Transportkosten eine Rolle. Kurzfristige Schwankungen sind möglich, langfristig zählt die Gesamtperformance: schnelle Montage, geringe Baustellenzeiten und potenziell niedrigere Betriebskosten durch gute Dämmwerte. Der Baukostenindex hilft, Projekte realistisch zu kalkulieren und Risiken zu managen.

Historische Entwicklung: Vom alpinen Handwerk zur europäischen Vorreiterrolle

Holzbau hat in Österreich eine lange Tradition. Im alpinen Raum war Holz über Jahrhunderte der naheliegende Baustoff: verfügbar, bearbeitbar, erneuerbar. Bauernhäuser, Stadl und Handwerksgebäude zeigen bis heute, wie regionales Wissen und Materialeinsatz zusammenkommen. Mit der Industrialisierung und dem Aufkommen von Stahl und Beton verlor Holz im städtischen Raum an Bedeutung, blieb aber in ländlichen Regionen präsent.

Seit den 1990er-Jahren erlebte der Holzbau eine Renaissance. Gründe waren verbesserte Normen, der Klimadiskurs, wachsende Anforderungen an Energieeffizienz und die Entwicklung neuer Produkte wie Brettsperrholz. Vorfertigung, digitale Planung und präzise Fertigungstechnik öffneten den Weg für mehrgeschossige Bauten, Schulen und Gemeindehäuser in Holz. Universitäten, Forschung und ein dichtes Netzwerk aus Zimmereien, Ingenieurbüros und Bauunternehmen professionalisierten die Wertschöpfungskette. Österreich wurde in Europa als Kompetenzstandort wahrgenommen, auch weil Wissenstransfer und Praxis eng zusammenrücken.

Parallel rückte die Politik Nachhaltigkeit in den Fokus: Klimaneutralität in Europa ist ein Leitbild, und der Bausektor gilt als Schlüsselbranche. Holzbau liefert hier praktikable Antworten – mit geringerem CO₂-Fußabdruck, kurzen Bauzeiten und hoher Aufenthaltsqualität. Der Dara Award ist vor diesem Hintergrund ein folgerichtiger Schritt: Er verleiht Innovationen Sichtbarkeit, fördert Qualitätsmaßstäbe und stärkt Kooperation quer über Ländergrenzen. Für Österreich, das den Anstoß zu WoodPoP mitgab, ist das auch eine Bestätigung des eingeschlagenen Wegs.

Vergleich: Österreichs Bundesländer, Deutschland und Schweiz

Innerhalb Österreichs haben sich unterschiedliche Schwerpunkte herausgebildet. In Bundesländern wie Vorarlberg ist die Kombination aus qualitätsvoller Architektur, energieeffizientem Bauen und regionaler Holzverarbeitung stark sichtbar. Tirol und Salzburg verbinden touristische Infrastruktur mit moderner Holzarchitektur, während die Steiermark und Kärnten durch breit aufgestellte Holzbau-Netzwerke und Ausbildungseinrichtungen auffallen. In Wien zeigt sich zunehmend, dass Holz auch im urbanen Kontext funktioniert – etwa bei kommunalen Bildungsbauten oder mehrgeschossigen Wohnprojekten. Diese Vielfalt ist ein Vorteil: Je nach Standort entstehen Lösungen, die kulturelle, klimatische und städtebauliche Bedingungen berücksichtigen.

Deutschland beschleunigt seit Jahren den Holzbau durch Länderinitiativen, Pilotprojekte und Anpassungen in Bauordnungen, die mehrgeschossige Holzbauten erleichtern. Große Städte setzen vermehrt auf hybride Konstruktionen, in denen Holz tragende Aufgaben übernimmt und mit anderen Materialien kombiniert wird. In der Schweiz ist die Qualität des Holzbaus international anerkannt, mit hoher Planungspräzision, starker Forschung und konsequenten Standards. Der gemeinsame Nenner im DACH-Raum: Holz wird aus der Nische geholt und als ernstzunehmender Lösungsbaustein für klima- und sozialverträgliche Bauvorhaben etabliert.

Der Dara Award knüpft daran an, indem er Leistungen über Ländergrenzen sichtbar macht. Für österreichische Teams eröffnet das die Chance, sich mit Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, der Schweiz und ganz Europa fair zu messen – auf Basis klarer Kriterien und anonymer Bewertung.

Konkreter Bürger-Impact: Was sich für Gemeinden, Betriebe und Haushalte ändert

Für Gemeinden: Der Dara Award kann die Nachfrage nach qualitätsvollen Holzlösungen erhöhen – bei Schulen, Kindergärten, Gemeindezentren oder Sporthallen. Vorfertigung verkürzt Bauzeiten und reduziert Lärm und Staub. Das ist gerade in dicht bebauten Lagen ein Vorteil. Kommunen erhalten zudem mehr Orientierung, welche Projekte in den vier Bewertungskategorien überzeugen. Das vereinfacht die Entscheidung für Ausschreibungen, die auf Qualität und Lebenszyklus optimiert sind.

Für Betriebe: Zimmereien, Holzbaubetriebe, Planungsbüros und Ingenieurteams profitieren von zusätzlicher Sichtbarkeit. Nominierungen und Auszeichnungen schaffen Referenzen, die bei Angeboten und Gesprächen mit Auftraggebenden helfen. Gleichzeitig setzt der Award Anreize für Innovation – etwa bei kreislauffähigen Details, digitaler Planung oder beim Einsatz regionaler Wertschöpfung. Österreichische Unternehmen können ihre Stärken in Exportmärkten ausspielen und Partnerschaften in Europa vertiefen.

Für Haushalte: Bauherrinnen und Bauherren, die an Einfamilienhäusern, Zu- oder Umbauten denken, erhalten inspirierende Beispiele. Holz punktet mit behaglichem Raumklima, guten Dämmwerten und schneller Bauabwicklung. Renovierungen und Erweiterungen mit Holz lassen sich oft im laufenden Betrieb realisieren – relevant, wenn Familien, Vereine oder kleine Betriebe während der Bauphase funktionieren müssen. Die gesellschaftliche Wirkung – ein zentrales Award-Kriterium – zeigt sich im Alltag: gesunde Materialien, angenehme Akustik, sichtbares Holz als Identitätsträger.

Für Lehrlinge und Studierende: Sichtbare Spitzenleistungen motivieren den Nachwuchs. Wenn Tischlerinnen und Tischler, Zimmererinnen und Zimmerer, Architektinnen und Architekten sowie Bauingenieurinnen und Bauingenieure erfolgreiche Projekte präsentieren, stärkt das die Attraktivität der Berufe. So entsteht ein positiver Kreislauf aus Ausbildung, Innovation und Qualität.

Zahlen und Fakten aus der Ausschreibung

  • Initiative: WoodPoP – Europäische Holzpolitikplattform, initiiert von Österreich und Finnland.
  • Teilnehmende: Regierungsvertreterinnen und -vertreter aus 27 Ländern sowie Partner aus Wissenschaft und Industrie.
  • Preis: Dara Award – europäische Auszeichnung für Exzellenz in Holzbau und Nachhaltigkeit.
  • Kategorien: Wohngebäude; Nichtwohnungsbauten; Infrastruktur; Renovierungen und Erweiterungen.
  • Frist: Projekte müssen bis 31. März 2026 fertiggestellt sein.
  • Nominierung: Pro Land bis zu zwei Projekte (eine dritte, wenn andere Typologie).
  • Bewertung: Anonym in vier Dimensionen – Design und Konstruktion; Holznutzung und Innovation; Nachhaltigkeit; gesellschaftliche Wirkung. Zusätzlich Publikumspreis via Online-Abstimmung.
  • Verleihung: 26. November 2026 in Prag, Tschechien.
  • Sichtbarkeit: Präsentation in der WoodPoP Hall of Fame, auf Website, Social Media und in Publikationen.

Diese Eckdaten zeigen ein robustes Verfahren mit klarem Qualitätsfokus. Die anonyme Bewertung schützt Fairness und verhindert, dass große Namen automatisch bevorzugt werden. Das Publikumsvoting bringt eine demokratische Dimension ein, die Resonanz in der Gesellschaft misst.

Ablauf, Jury und Sichtbarkeit: Warum das Format überzeugt

Die Kombination aus nationaler Nominierung und anonymer Jurysichtung verknüpft Fachkompetenz mit Transparenz. Nationale Stellen kennen die Landschaft und wählen Projekte mit Modellcharakter. Die Jury prüft streng entlang der Kriterien und kann Leistungen quer über Kategorien vergleichen. Für Österreich bietet das einen doppelten Hebel: Nationale Expertinnen und Experten bringen starke Kandidaten, und die europäische Ebene sorgt für Sichtbarkeit und Benchmarking.

Gerade die Sichtbarkeit ist ein Kernnutzen. Die WoodPoP Hall of Fame, die Website und Social-Media-Kanäle zeigen Projekte über den Award hinaus. So finden gute Lösungen ein Publikum, das vom Bauamt bis zur interessierten Nachbarschaft reicht. In der Praxis lassen sich daraus Planungsgrundsätze, Ausschreibungstexte und Standards ableiten, die Schritt für Schritt skaliert werden können.

Unterstützung durch Wood4Bauhaus und Brücke zum Neuen Europäischen Bauhaus

Die Initiative wird von Wood4Bauhaus unterstützt – einer europäischen Allianz des holzbasierten Sektors, die den Einsatz nachhaltiger Holzlösungen im Bauwesen fördert. Deren offene Plattform bindet Akteurinnen und Akteure aus der gesamten Bauindustrie ein. Der Dara Award ist darüber hinaus mit den Werten und Prinzipien des Neuen Europäischen Bauhauses abgestimmt. Über den NEB Compass werden Schönheit, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft systematisch in die Bewertung einbezogen. Für Österreichs Baupolitik und Förderlandschaft ist diese Kompatibilität wichtig, weil sie Planungssicherheit schafft und europäische Leitbilder konkretisiert.

Praxisbeispiele: Wie der Award in Österreich Wirkung entfalten kann

Kommunale Bildungsbauten: In vielen Gemeinden stehen Erweiterungen von Kindergärten oder Schulcampus an. Holz erlaubt modulare Lösungen, die später erweitert werden können. Ein Projekt, das diese Flexibilität vorbildlich zeigt, hat gute Chancen auf Nominierung – und dient anderen Gemeinden als Vorlage.

Sanierung im Bestand: Wohnanlagen aus den 1960er- bis 1980er-Jahren lassen sich mit Holzaufstockungen und vorgefertigten Fassadenelementen energetisch und funktional erneuern. Projekte, die Bewohnerinnen und Bewohner miteinbinden und Baustellenzeiten reduzieren, spiegeln die gesellschaftliche Wirkung, die der Award honoriert.

Regionale Wertschöpfung: Wenn Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern der Region stammt, Sägewerke, Verarbeiterinnen und Verarbeiter sowie Bauunternehmen entlang kurzer Wege kooperieren, steigt der lokale Nutzen. Solche Projekte zeigen, wie Klima- und Wirtschaftsvorteile zusammengehen – ein Anliegen, das in Österreichs Regionen breit geteilt wird.

Chancen und Herausforderungen für die Branche

Chancen: Der Award setzt Qualitätsstandards, stärkt Kooperationen und erleichtert Wissenstransfer. Er macht Innovationen sichtbar – etwa kreislauforientierte Details, Rückbaubarkeit, digitale Fertigungsprozesse oder hybride Systeme, die das Beste aus mehreren Materialien kombinieren. Für Betriebe entstehen neue Anreize in Forschung und Entwicklung, für Auftraggebende eine klarere Orientierung, was zukunftstauglicher Holzbau leisten kann.

Herausforderungen: Holzbau bleibt anspruchsvoll. Brandschutzkonzepte, Schallschutz, Feuchtemanagement, Wiederverwendbarkeit und die Dokumentation der Materialpässe verlangen hohe Sorgfalt. Auch die Verfügbarkeit von Fachkräften ist ein Thema: Um Qualität zu sichern, braucht es kontinuierliche Aus- und Weiterbildung, von der Lehre über FHs und Universitäten bis zu Zertifizierungen in Betrieben. Der Award kann hier Anstoß geben, indem er exzellente Beispiele sichtbar macht.

Zukunftsperspektive: Was bis 2030 und 2040 realistisch ist

Bis 2030 ist zu erwarten, dass Holzbau in Österreich noch stärker in der öffentlichen Hand ankommt: Schulen, Pflegeeinrichtungen, Gemeindezentren und modulare Wohnlösungen können rasch, hochwertig und energieeffizient realisiert werden. Der Dara Award liefert dafür Referenzprojekte und schafft Vertrauen in Verfahren, Details und Wartung. In Städten werden hybride Systeme häufiger, bei denen Holz tragende Hauptrollen übernimmt und mit Stahl oder Beton ressourcenschonend kombiniert wird. Digitale Planungsdaten und Materialpässe verbessern die Kreislauffähigkeit und machen Rückbau planbar.

Bis 2040 könnte sich die Gleichung aus Klimazielen, Baukostensteuerung und Nutzerkomfort weiter zugunsten des Holzbaus verschieben. Serienfertigung und Mass Customization ermöglichen individuelle Architektur bei wirtschaftlicher Herstellung. Sanierungen werden durch vorgefertigte Holzsysteme schneller, sauberer und sozial verträglicher. Entscheidend bleibt die nachhaltige Waldbewirtschaftung, die Biodiversität schützt und stabile Rohstoffströme sichert. Der Dara Award kann zur Verbindungsstelle werden: zwischen Vorreitern und Nachzüglern, zwischen Forschung und Baustelle, zwischen Politik und Praxis.

Quellen, Links und Teilnahme-Infos

Offizielle Ankündigung: Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK) verweist in einer Presseaussendung auf den Start des Dara Award. Zur Quelle: ots.at Meldung. Alle Details, Kategorien und Termine sind auf der offiziellen Award-Seite von WoodPoP zu finden: woodpop.eu/woodpop-dara-award. Eine englische Presseinformation steht hier bereit: dara-in-prague-nov-2026.

Fazit und Handlungsempfehlung

Der Dara Award ist mehr als ein neuer Preis. Er ist ein Werkzeug, um Qualität sichtbar zu machen, Innovation zu fördern und die gesellschaftliche Wirkung des Holzbaus zu stärken. Für Österreich bedeutet das: Heimische Architektinnen und Architekten, Ingenieurinnen und Ingenieure sowie Holzbaubetriebe können ihre Kompetenz europaweit unter Beweis stellen. Gemeinden erhalten Orientierung für nachhaltige Beschaffung, Bürgerinnen und Bürger profitieren von gesunden, leistbaren und identitätsstiftenden Räumen.

Wer ein Projekt plant oder kürzlich abgeschlossen hat, sollte die Teilnahmebedingungen prüfen und die Frist 31. März 2026 im Kalender markieren. Nutzen Sie die bereitgestellten Ressourcen, studieren Sie die vier Bewertungskategorien und bereiten Sie aussagekräftige Unterlagen vor. Und alle Interessierten sind eingeladen, den Publikumspreis mitzugestalten, sobald das Voting startet. Weiterführende Informationen und Updates finden Sie auf der offiziellen Award-Seite von WoodPoP und in den Verlautbarungen des BMLUK. Österreich hat die Chance, beim europäischen Holzbau Maßstäbe zu setzen – jetzt ist der richtige Moment, sie zu ergreifen.