PeaceTech Alliance lanciert sektorübergreifenden Dialog über die ethische Nutzung digitaler Technologien für den Frieden

Schlaining/Österreich (OTS) – Österreichische Vertretende aus den
Bereichen Peacebuilding,
Forschung, Policy Making, öffentliche Hand und Kultur diskutieren
über die Entwicklung von PeaceTech

Die PeaceTech Alliance, die vom AIT Austrian Institute of
Technology koordiniert und von einem wachsenden Netzwerk nationaler
und internationaler Partner unterstützt wird, lud zu einem Multi-
Stakeholder-Dialog zum Thema PeaceTech im Austrian Forum for Peace
ein. Dabei kamen Stimmen aus Friedensförderungsorganisationen, von
internationalen Organisationen, Digitalisierungsexpert:innen, aus der
Forschung, dem staatlichen Sektor, der Wissenschaft, der
Kreativwirtschaft und der Zivilgesellschaft zusammen, um zu erörtern,
wie ethische, auf den Menschen ausgerichtete digitale Technologien
für die Friedensstiftung effektiv eingesetzt werden können und wie
digitale Technologien gestaltet werden sollten, um potentielle
Konfliktituationen zu vermeiden und in diesem Zusammenhang
sektorübergreifende zukünftige Forschungsschwerpunkte zu
identifizieren.

Die Veranstaltung folgte auf den Start der PeaceTech-Allianz beim
International Digital Security Forum (IDSF) 2025 und baut auf deren
Ziel auf, eine globale Plattform für den Dialog zu schaffen, die auf
Österreichs Vorbildfunktion und den Werten der Neutralität, des
Vertrauens und der multilateralen Zusammenarbeit basiert.

Der Dialog, der in der symbolträchtigen Friedensburg in
Schlaining stattfand – einem Ort, der seit langem mit Österreichs
friedensstiftender Tradition verbunden ist – markierte den Beginn
eines neuen Gesprächs. Auf der Grundlage von Werten wie Neutralität,
Vertrauen, Inklusion und Multilateralismus konzentrierte sich die
Veranstaltung darauf, wie Technologie den Frieden auf praktische,
ethische und fundierte Weise unterstützen kann.

Organisiert unter dem Motto „The Blueprint: Austria’s Vision for
PeaceTech“ organisierte die PeaceTech Alliance – in Zusammenarbeit
mit dem Austrian Centre for Peace – eine breite Mischung von
Beiträgen, um einen reflektierten Dialog über PeaceTech zu eröffnen.
Anstatt PeaceTech als Trend zu bezeichnen, wurde es als praktisches,
auf den Menschen ausgerichtetes Innovationsfeld beleuchtet, das von
realen Erfahrungen in verschiedenen Sektoren geprägt ist

Nathan Coyle , PeaceTech Alliance Lead und Senior PeaceTech
Advisor am AIT Austrian Institute of Technology, sagte: „Soweit ich
weiß, ist dies das erste Mal, dass Menschen aus dem öffentlichen
Sektor, der Wissenschaft, der Forschung, der Friedensförderung und
der Zivilgesellschaft in Österreich zusammengekommen sind, um
gemeinsam und unabhängig darüber nachzudenken, was PeaceTech
eigentlich ist – und wie wir es von Grund auf gestalten können. Für
mich als Leiter der PeaceTech Alliance ist dies ein wichtiger
Ausgangspunkt, der auf dem Wissen, den Werten und den Erfahrungen
derjenigen beruht, die bereits im ganzen Land tätig sind.“

Zwtl.: Entwurf eines sektorübergreifenden, bottom-up-Ansatzes für
PeaceTech made in Austria

Es war deutlich zu spüren, dass der Dialog Perspektiven
zusammenbrachte, die in der Lage sind, etwas Besonderes zu bieten:
einen Raum für vertrauensvolle Zusammenarbeit, in dem neue Ideen
sorgfältig und unter ethischen Gesichtspunkten getestet werden
können. Ebenso betonten die Teilnehmenden, dass dieses Gespräch von
verschiedenen, sektorübergreifenden Akteuren gestaltet werden sollte
– und nicht von oben vorgegeben werden kann.

„Dies ist nur der Anfang. Die österreichische Peacebuilding-
Community ist davon überzeugt, dass Österreich das Momentum hat, bei
PeaceTech eine Führungsrolle einzunehmen – nicht, indem wir anderen
nacheifern, sondern indem wir etwas Bodenständiges, Inklusives und
wirklich Eigenes aufbauen. Als jemand, der nicht aus der Tech-Welt
kommt, aber viel Zeit in Konflikt- und Postkonfliktsituationen
verbracht hat, habe ich aus erster Hand erfahren, wo die
Qualifikationslücken sind und wo Technologie die Friedensarbeit
wirklich unterstützen kann. Die Gespräche, die wir geführt haben –
und die Schritte, die wir als nächstes setzen können – sind
entscheidend, wenn PeaceTech einen echten Mehrwert für unsere Arbeit
schaffen soll“, Astrid Holzinger , Austrian Centre for Peace.

„Moderne digitale Technologien und Services benötigen im globalen
Kontext ein neues Verständnis für nachhaltige Souveränität und
Verfügbarkeit abseits von Mainstream-Märkten. Einerseits muss die
globale Technikentwicklung unbedingt ethischen Richtlinien folgen, um
potenzielle Konflikte zu vermeiden, andererseits gilt es, modernste
digitale Systeme auch effektiv für globale Friedensprozesse
einzusetzen. Mit der PeaceTech Alliance schaffen wir eine
grundlegende Plattform für den unbedingt notwendigen Austausch aller
involvierten Stakeholder – von der Forschung und Entwicklung bis zur
Anwendung“, so Helmut Leopold , Head of Center for Digital Safety &
Security, AIT Austrian Institute of Technology.

Das Ergebnis dieses Austauschs ist kein fester Fahrplan, sondern
ein gemeinschaftlicher Prozess, der auf gelebten Erfahrungen beruht
und von jenen gestaltet wird, die bereits in den Bereichen
Friedensförderung, Technologie, Forschung, Politik und Kunst tätig
sind. Ziel ist es, einen praxisorientierten Ansatz zu schaffen, der
für den internationalen Austausch offen ist und die Werte der an der
PeaceTech Alliance Beteiligten widerspiegelt.

Zwtl.: Die nächsten Schritte der PeaceTech-Allianz

Der Dialog zeigte auch mehrere Bereiche auf, in denen weitere
Forschung und Zusammenarbeit dringend erforderlich sind. Die
Teilnehmenden betonten den Mangel an gezielter digitaler
Technologieentwicklung zur Unterstützung wichtiger
friedensorientierter Bemühungen – wie internationale Missionen,
Mediation oder Krisenreaktion – und stellten fest, dass die
derzeitige Marktdynamik diesen Bereich für den privaten Sektor oft
unzureichend erschließt. Auch die Datensouveränität wurde als
dringendes Anliegen hervorgehoben. Viele Teilnehmende forderten eine
eingehendere Auseinandersetzung mit ethischen, dezentralen Ansätzen
zur Datenverwaltung, um entstehende digitale Konflikte zu verhindern
und das Vertrauen in friedensorientierte Technologien zu stärken.

Die PeaceTech Alliance wird diese Agenda durch öffentliche
Diskussionen, Pilotinitiativen und europäische Zusammenarbeit
vorantreiben.

Eine Open-Source-Publikation, die die Ergebnisse des Blueprints
festhält, wird in den kommenden Wochen veröffentlicht und soll
Praktiker:innen, politische Entscheidungsträger:innen, Kreative und
Technolog:innen gleichermaßen informieren, inspirieren und zur
Mitarbeit motivieren.

Die PeaceTech Alliance lädt Institutionen, Forscher:innen und
Friedensstifter:innen dazu ein, ihren Fortschritten unter
https://www.peacetech-alliance.com/ zu folgen.

Zwtl.: Über die PeaceTech Alliance

Technologie birgt ein enormes Potenzial für die Friedensförderung
– von der Konfliktprävention und dem Umgang mit künstlicher
Intelligenz bis hin zum Verständnis von Migration und der Steigerung
der Kapazitäten lokaler Organisationen. Allerdings gibt es auch
Risiken, weshalb kollektive Wachsamkeit unerlässlich ist. Die
PeaceTech Alliance hat sich zum Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit mit
Entwickler:innen und Nutzer:innen über PeaceTech zu berichten und
damit die Projekte des AIT Austrian Institute of Technology zu
ergänzen. Über Blogs, Podcasts und Toolkits bietet diese Plattform
praktische Einblicke. Darüber hinaus werden digitale Projekte
entwickelt, die Friedensaktivist:innen dabei unterstützen, ihre
wirkungsvolle Arbeit in den Gemeinschaften fortzusetzen, die sie am
dringendsten benötigen.

Diese Initiative zielt darauf ab, PeaceTech für all jene
zugänglich zu machen, die das Konzept in die Praxis umsetzen möchten.
Sie dient als Plattform für Personen, die sich für PeaceTech und
digitale Friedensförderung engagieren, und fördert den Austausch
innerhalb der Community zwischen Expert:innen und Praktiker:innen vor
Ort. https://www.peacetech-alliance.com/

Über das AIT: https://www.ait.ac.at/ueber-das-ait