Koloskopie ab 45 kostenlos: Langjährige Forderung der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien wird endlich umgesetzt

Wien (OTS) – Die kostenlose Darmkrebsvorsorge wird künftig bereits ab
dem 45.
Lebensjahr möglich sein – ein bedeutender Fortschritt für die
öffentliche Gesundheit und die Früherkennung. Die Kammer für
Ärztinnen und Ärzte in Wien hat sich seit Jahren intensiv für die
Senkung der Altersgrenze eingesetzt – mit Erfolg: Nun wurde diese
zentrale Forderung endlich umgesetzt.

„Darmkrebs ist eine der häufigsten, aber auch eine der
vermeidbarsten Krebserkrankungen. Jede Maßnahme zur früheren
Erkennung rettet Leben – darum ist diese Entscheidung ein klares
Signal für mehr Gesundheitsvorsorge und ein starkes Zeichen für die
Patientinnen und Patienten“, sagt Johannes Steinhart, Präsident der
Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien sowie der Österreichischen
Ärztekammer.

Die neue Regelung soll mit 1. Oktober 2025 in Kraft treten. Ab
diesem Zeitpunkt stehen allen Versicherten zwei zentrale kostenlose
Untersuchungen zur Verfügung: eine Koloskopie alle zehn Jahre sowie
ein Stuhltest auf nicht sichtbares Blut im Rahmen der
Vorsorgeuntersuchung.

Katayoun Tonninger-Bahadori, Endoskopie-Referentin in der Kammer
für Ärztinnen und Ärzte in Wien und Fachärztin für Allgemein- und
Viszeralchirurgie, hat sich seit Jahren für die Absenkung der
Altersgrenze eingesetzt. Mehr als 90 Prozent der Fälle entstehen aus
gutartigen Polypen, die über Jahre unbemerkt wachsen und durch eine
Koloskopie frühzeitig entdeckt und entfernt werden können. Die
Untersuchung ist praktisch schmerzfrei, erkennt bis zu 100 Prozent
der Vorstufen und verhindert, dass Krebs überhaupt entsteht. Dass
diese lebensrettende Maßnahme nun schon ab 45 kostenlos zur Verfügung
steht, ist ein medizinisch notwendiger und überfälliger Schritt.“

Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der
niedergelassenen Ärzte der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien,
unterstreicht die gesundheitspolitische Dimension: „Diese
Altersabsenkung ist ein gesundheitspolitischer Durchbruch – und
zeigt, was wir als Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien alles
erreichen können, wenn wir gemeinsam für unsere Patientinnen und
Patienten einstehen. Wir haben jahrelang informiert, gewarnt und
gefordert – jetzt ist es gelungen. Vorsorge muss rechtzeitig
beginnen. Und sie muss für alle zugänglich sein.“

Die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien hat bereits im
Frühjahr gemeinsam mit der Selbsthilfe Darmkrebs im Rahmen einer
Pressekonferenz auf den dringenden Handlungsbedarf bei der
Früherkennung hingewiesen. Der aktuelle Beschluss der
Sozialversicherungsträger erfüllt nun einen zentralen Punkt dieser
langjährigen Forderung.