younion-Sportgewerkschaft: Startschuss für gewerkschaftliche Organisation im MMA

Wien (OTS) – Seit Samstag, den 21. Juni können sich
Mixed-Martial-Arts-
Kämpfer:innen (MMA) in Österreich gewerkschaftlich organisieren – als
Mitglieder der Sportgewerkschaft younion _ Die Daseinsgewerkschaft.
Das Auftaktevent fand im HIRO GYM im 23. Wiener Gemeindebezirk statt.

Im Rahmen einer gut besuchten Veranstaltung mit einleitender
Podiumsdiskussion wurde deutlich, worum es geht: um faire
Bedingungen, soziale Absicherung und eine klare gewerkschaftliche
Vertretung für eine Berufsgruppe, die bisher weitgehend außerhalb
klassischer Strukturen stand. Am Podium erklärten Erwin Tauber,
Initiator dieser Solidarisierungsinitiative, Aleksandar Rakić –
Österreichs international erfolgreichster MMA-Kämpfer und seit 2017
Teil der UFC – sowie Thomas Kattnig, Mitglied des Bundespräsidiums
der younion, warum von dieser Initiative alle profitieren werden.

„Wenn sich Menschen zusammenschließen, um gemeinsam für faire
Bedingungen einzutreten, dann ist es unsere Aufgabe, sie zu
unterstützen – unabhängig von Branche oder Herkunft. Gerade dort, wo
institutionelle Strukturen fehlen, braucht es die Gewerkschaft als
verlässlichen Partner“, so Kattnig. Er verwies darauf, dass die
Sportgewerkschaft bereits über umfangreiche Erfahrung im Bereich des
professionellen und semiprofessionellen Sports verfügt.

Ein Schritt in Richtung Integration und Verantwortung

Der Kampfsportbereich, insbesondere MMA, ist zwar enorm populär
und die Gyms wachsen stetig, aber zu viele Akteur:innen agieren ohne
arbeitsrechtliche Absicherung, ohne Versicherungsschutz, ohne
verlässliche Ansprechpartner. Gerade deshalb ist diese Initiative
auch sozialpolitisch von besonderer Bedeutung: Sie schafft Zugang zu
Beratung, Rechtsschutz und in der Folge zu klaren Regeln – sie bietet
damit erstmals die Möglichkeit, berufliche Perspektiven als
Profisportler innerhalb eines rechtlich sicheren Rahmens zu
gestalten.

„Das ist ein Angebot, das nicht nur hilft, sondern auch
Verantwortung einfordert“, betont Erwin Tauber. „Wer sich
organisiert, wer sich solidarisch zeigt, der übernimmt auch
Verantwortung für den Sport und für die ganze MMA Community.“

Positive Signale aus der Szene – erste Vorteile bereits spürbar

Im HIRO GYM profitieren Gewerkschaftsmitglieder ab sofort von
erweiterten Trainingsmöglichkeiten wie zusätzliches Equipment,
Coachings mit professionellen Trainer:innen, aber auch Unterstützung
bei Fragen zu Verträgen, Versicherungen oder Verletzungen. Angebote
in weiteren Gyms werden folgen.

Dass mit Aleksandar Rakić der international anerkannteste Athlet
als Unterstützer der Initiative auftritt und am Samstag selbst
Gewerkschaftsmitglied wurde, sendet ein starkes Signal in die Szene.
Seine klare Botschaft: „Ohne Fighter keine Kämpfe – und ohne
Absicherung keine Zukunft. Es ist höchste Zeit, dass wir uns
organisieren.“

Eine Chance für Integration statt Abschottung

Das gewerkschaftliche Engagement ist auch als präventive Maßnahme
zu verstehen. Sie schafft einen legitimen Rahmen für Menschen, die
bislang zu oft ohne soziale Absicherung agierten. So kann verhindert
werden, dass junge Talente in intransparente oder sogar
problematische Strukturen abrutschen.

Gewerkschaftliche Organisation wird hier zur konkreten
Integrationsmaßnahme: Wer Teil der Gemeinschaft wird, bekommt eine
Perspektive – nicht am Rand, sondern in der Mitte der Gesellschaft.

Gewerkschaftliche Pionierarbeit im besten Sinn

Die Sportgewerkschaft younion macht mit dieser Initiative
deutlich, dass moderne Gewerkschaftsarbeit dort ansetzt, wo andere
oft nur zusehen. Mit rund 150.000 Mitgliedern in über 200 Berufen –
von kommunalen Diensten in Städten und Gemeinden über Kunst und
Kultur bis zum Sport – ist die younion Teil einer Bewegung, die sich
nicht mit dem Status quo abfindet, sondern soziale Wirklichkeit aktiv
mitgestaltet.

Die gemeinsame Botschaft vom Samstag: Ab jetzt reden die
Fighter:innen mit – sie fordern, was ihnen zusteht und die
Gewerkschaft wird an ihrer Seite stehen. Ein Anfang ist gemacht –die
eigentliche Arbeit hat damit erst begonnen.