Wien/Graz (OTS) – Nach dem erschütternden Amoklauf an der BORG
Dreierschützengasse
gedachten Jugendorganisationen gemeinsam mit dem Steirischen
Landesjugendbeirat am Mittwoch, dem 11. Juni 2025, am Grazer
Hauptplatz der Opfer dieses unfassbaren Verbrechens. Rund 1.500
Menschen – darunter Angehörige, Freund:innen, Schüler:innen,
Lehrpersonen und zahlreiche Vertreter:innen der Zivilgesellschaft –
versammelten sich, um den Verstorbenen zu gedenken und ihre tiefe
Anteilnahme auszudrücken.
Unter den Teilnehmenden waren Bundespräsident Alexander Van der
Bellen, Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr, Mitglieder der
Stadtregierung sowie zahlreiche Mitglieder des Gemeinderats. Auch
Vertreter der Religionsgemeinschaften spendeten Trost: Bischof
Wilhelm Krautwaschl, Superintendent Wolfgang Rehner und Imam Wolfgang
Bauer wandten sich mit bewegenden Worten an die Anwesenden.
„Wir hätten nie damit gerechnet, dass so etwas in Österreich, in
der Steiermark passiert. Wir werden euch nicht vergessen“, sagte
Bundespräsident Van der Bellen in seiner Ansprache.
Zwtl.: Gemeinsam gegen Hass – für Zusammenhalt
Ein besonders bewegender Moment war die Rede von Andin Berisha ,
Landesvorsitzender der Muslimischen Jugend Österreich (MJÖ) und
stellvertretender Vorsitzender des steirischen Landesjugendbeirats (
LJB). Er sagte:
“Wir alle, die gesamte österreichische Bevölkerung, wir sind
seelisch verletzt! Wir haben uns entschieden, heute hier gemeinsam
mit Ihnen allen zu stehen – als Zeichen der Verbundenheit, um dem
Hass des Täters entgegenzuwirken und uns entschlossen für den
gesellschaftlichen Zusammenhalt einzusetzen.”
Er unterstrich, wie wichtig gemeinsame Verantwortung und
Menschlichkeit in Zeiten tiefster Erschütterung sind:
„Wir stehen hier nicht nebeneinander, sondern miteinander – nicht
als politische, konfessionelle oder kulturelle Gruppen, sondern als
Menschen, die trauern, mitfühlen und handeln wollen.“
Zwtl.: Stimmen der Betroffenen
Fatlume, eine überlebende Schülerin, sprach klare und kraftvolle
Worte:
„Heute trauern wir. Aber wir schauen auch nach vorne. Wir wissen
jetzt: Zusammenhalt ist unsere Stärke. Hass hat hier keinen Platz –
nicht an unserer Schule, nicht in dieser Stadt, nicht in Österreich,
nicht auf dieser Welt, nicht in unseren Herzen.“
Auch Kenan, der Bruder eines Opfers, erinnerte mit großer
Dankbarkeit an seine Schwester:
„Ich danke dir für die 15 Jahre, die ich mit dir erleben durfte.
Du warst die Schwester, die ich mir genauso wieder wünschen würde.
Wir vermissen dich, wir lieben dich – und wir hoffen, dass niemand je
wieder so etwas erleben muss.“
Zwtl.: Ein starkes Zeichen der Menschlichkeit
Inmitten von Schmerz und Sprachlosigkeit zeigte diese
Gedenkveranstaltung: Menschliche Nähe, Mitgefühl und
gesellschaftlicher Zusammenhalt sind stärker als jede Form von
Gewalt.
Die Muslimische Jugend Österreich (MJÖ) steht an der Seite der
Angehörigen, der Überlebenden und der gesamten Schulgemeinschaft der
BORG Dreierschützengasse. In einem Moment der kollektiven Trauer
haben junge Menschen Verantwortung übernommen und gemeinsam mit allen
Anwesenden ein starkes Zeichen gesetzt – für Hoffnung, für ein
friedliches Miteinander, für eine Gesellschaft, die zusammenhält.
Aus Trauer wächst Zusammenhalt.
Aus Mitgefühl wächst Verantwortung.
Wir gedenken Lea, Hanna, Leo, Kaid und all jenen, deren Leben durch
diesen Amoklauf ausgelöscht wurde. Ihre Namen und Geschichten bleiben
in unseren Herzen.