Wien (OTS) – Eine aktuelle, repräsentative Studie im Auftrag der
oekostrom AG
befragte über 3.000 Personen in Österreich, Deutschland und der
Schweiz zu nachhaltigen Investitionen. Fazit: Nachhaltige
Geschäftsmodelle stoßen in der gesamten DACH-Region auf breite
Zustimmung. Sie gelten mehrheitlich als langfristig sichere und
lohnende Investitionsform.
In Österreich stimmen 29 % der Befragten der Aussage zu, bereits
in nachhaltige Geschäftsfelder investiert zu haben. Für eine
nachhaltige Investition sind Glaubwürdigkeit und Transparenz
entscheidend. Die Hälfte der Befragten wünscht sich zudem mehr
Möglichkeiten, in nachhaltige Geldanlagen zu investieren. Laut der
Studie rechnet eine klare Mehrheit von 72 % der Österreicher:innen
mit einem weiteren Wachstum für grüne Produkte. Zwei Drittel glauben,
dass sich nachhaltige Investments langfristig rentieren – fast ebenso
viele sehen sie als Beitrag zum Klimaschutz. Allerdings fühlen sich
ebenfalls zwei Drittel unsicher, wie nachhaltige Investments von
anderen unterschieden werden können. Und 75 % geben an, derzeit über
keine finanziellen Mittel für ein Investment zu verfügen. Die junge
Generation zeigt das größte Interesse an grünen Investments: Nur 9 %
der 20- bis 29-Jährigen lehnen nachhaltige Anlagen grundsätzlich ab,
bei den über 60- bis 69-Jährigen sind es 34 %.
Zwtl.: Interesse in der Schweiz am höchsten
Im Ländervergleich zeigt sich: Das Interesse ist in der Schweiz
am höchsten, gefolgt von Österreich. 38 % der Schweizer investieren
bereits und rund 60 % wünschen sich mehr Angebote. In Deutschland ist
die Zurückhaltung am größten: Ein Drittel der Befragten kann sich ein
nachhaltiges Investment überhaupt nicht vorstellen. „Diese Zahlen
zeigen klar: Das Bewusstsein für nachhaltige Geldanlagen ist längst
in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Es gibt sehr gute
Möglichkeiten, sich über transparente Direktbeteiligungen mit
ökologischer und sozialer Wirkung einzubringen – diese Form der
Beteiligung verdient noch mehr Sichtbarkeit und Vertrauen“, sagt
Ulrich Streibl, CEO der oekostrom AG.
Zwtl.: Erneuerbare Energien besonders gefragt
64 % der Österreicher:innen ziehen ein Investment in erneuerbare
Energien in Betracht – bei den unter 30-Jährigen sind es sogar 72 %.
Besonders beliebt sind Photovoltaik (42 %), Recycling (38 %),
Wasserkraft (34 %) und Windkraft (33 %). Damit zählen Sonne, Wasser
und Wind zu den vier beliebtesten Anlagebereichen. Zum Vergleich: Der
nachhaltige Gebäudesektor erhält 28 %, E-Mobilität 23 % Zustimmung.
Auch DACH-Ländervergleich ist das Interesse an erneuerbaren Energien
hoch: Die Schweiz liegt mit Österreich bei 64 % gleichauf, in
Deutschland sind es 51 %.
„Dass erneuerbare Energien so weit vorne liegen, freut uns
besonders. Es zeigt, dass viele Menschen an die Kraft von Sonne,
Wasser und Wind glauben, unabhängig vom politischen Zickzack-Kurs.
Einen größeren Vertrauensbeweis für diese Zukunftsbranche gibt es
kaum“, so Streibl. Über 3.100 Aktionär:innen im Streubesitz
beteiligen sich bereits an der oekostrom AG – und damit direkt an der
Energiewende.
Zwtl.: Kriterien: Glaubwürdigkeit vor Rendite
Für nachhaltige Investments sind klare Kriterien entscheidend.
Besonders Frauen achten auf Glaubwürdigkeit: 67 % nennen den
Ausschluss von Greenwashing als zentrale Voraussetzung (Männer: 55 %)
, das gilt im gesamten DACH-Raum. Danach wünschen sich viele der
Anleger:innen vor allem fundierte Beratung, nachvollziehbare
Projektziele und eine spürbare ökologische Wirkung. Erst an vierter
Stelle rangiert das klassische Motiv einer guten Rendite bei
möglichst geringem Risiko.
„Nachhaltige Anleger:innen suchen ökologische und soziale
Verantwortung. Ihnen ist Transparenz wichtig, um zu wissen, worin sie
ihr Geld investieren“, erklärt Susanne Hasenhüttl, Expertin für Green
Finance bei ÖGUT: „Vor allem Frauen wünschen sich bessere,
umfassendere Informationen.“ Für viele Anleger:innen sind auch
grundlegende Werte entscheidend: Rund jede:r Dritte legt Wert auf
ethische Prinzipien, etwa vier von zehn wünschen sich ein langfristig
stabiles Geschäftsmodell. Nahezu die Hälfte der Befragten betont
zudem, dass ein sichtbarer Nutzen für Umwelt und Gesellschaft eine
zentrale Rolle bei ihrer Investmententscheidung spielt.
Zwtl.: Direktbeteiligungen und Vielfalt nachhaltiger Anlageformen
2024 erreichten nachhaltige Geldanlagen in Österreich ein Volumen
von rund 90 Milliarden Euro – ein Plus von 32 % gegenüber dem Vorjahr
[1] . Hasenhüttl ergänzt: „Nachhaltige Investments haben sich in den
letzten Jahren sehr gut entwickelt. Auch wenn es aktuell einen
kleinen Einbruch gibt, gehe ich davon aus, dass nachhaltige
Investitionen die Zukunft sind. Darin enthalten sind nachhaltige
Publikumsfonds, Mandate und Spezialfonds sowie nachhaltig verwaltete
Kund:innen- und Eigenanlagen. Doch die Möglichkeiten sind viel
vielfältiger: Grüne Staatsanleihen, nachhaltige Spar- und
Versicherungsprodukte oder Direktbeteiligungen an verantwortungsvoll
agierenden KMUs und Start-ups zählen ebenso dazu.“
[1] Quelle: FNG-Marktbericht 2024, S. 22: FNG-
Marktbericht_2024_Online.pdf